Ab und zu spüre ich so leichte Verspannungen im Nackenbereich,wohl dem fortgeschrittenen Alter und der (berufsbedingten) langen Autofahrten geschuldet....
Aus Erfahrung weiss ich dass man am besten geich mit der richtigen Therapie beginnt bevor die Schmerzen wirklich heftig werden also begab ich mich heute nachmittag zur Kur. Leider werden solche Anwendungen nicht von meiner Krankenkasse beglichen,dafür darf ich mir die Therapeutin selbst aussuchen.
Ich habe mich für eine Japanerin entschieden,es handelt sich dabei um ein ehemaliges "Supermodell" die inzwischen schon etwas in die Jahre gekommen ist und auch bereits von ein paar Spuren vom Leben auf der Strasse gezeichnet ist. Da sie aber die Entwicklung vom "Superbike" über "Alltagsmaschine" bis zur "Legende" erfahren durfte blieb sie über all die Jahre vor zweifelhaften Modifikationen verschont und präsentiert sich noch recht ordentlich.Sie hatte bisher erst 2 langjährige Beziehungen die sie gut behandelten und vor 2 Jahren musste sie ihre Zulassung abgeben um seither im vorgezogenen Ruhestand vor sich hin zu dösen.Sie verbringt diese Zeit zwar in guter Gesellschaft aber so richtig wohl hat sie sich dabei nicht gefühlt.
Ein wirklich verständnisvoller Kollege hat mir für 2 Tage seine "Überführungszulassung" zur Verfügung gestellt und somit stand einer gemeinsamen Therapiesitzung nichts mehr im Wege.Sie bekam die Batterie einer italienischen Kollegin spendiert,neuen Sprit und genug Luft in die Reifen und schon nach wenigen Anlasserumdrehungen zeigte sie erfreute Betriebsbereitschaft.Die ersten paar Kilometer dienten der Eingewöhnung,Auflockerungsübungen,Systemkontrolle und schon bald stellte sich gewohnte Vertrautheit ein.Sie versprach als Dank dafür dass ich sie wachgeküsst habe einen unvergesslichen Nachmittag voll sinnlicher Momente,es begann damit dass sie mich in tief gebückte Haltung spannte,ich mich eng an sie schmiegen durfte und sie mir auch schon bald mit reichlich Wärme besonders im Gesässbereich versorgte.
Die ersten 50 km führten via Gürbetal,Stockental vorbei an saftigen Wiesen Richtung Berner Oberland und via Simmental parallel zum gleichnamigen Fluss ins mondäne Gstaad. Die Geruchstherapie umfasste abwechselnde Nuancen von frischem Gras,feuchtem Staub (ein kurzer Regenschauer oberhalb von Zweisimmen der die Fahrbahn nur gerade so benetzte) ,frischer Waldluft und von Nutztieren die hin und wieder ihr Spuren als "biologische Gefahrenstoffe"(Biohazard) auf der Fahrbahn hinterliessen.
Nach Gstaad ging es Richtung Col de Pillon,hier war dann Bewegungstherapie auf dem Programm um dem Kurvengschlängel zu folgen,unterstützt durch Klangtherapie wenn der V 4 nun inzwischen etwas mehr gefordert werden durfte da er sich in bester Verfassung präsentierte.Dann erfolgte die Abzweigung nach Les Diablarets (oder so ähnlich) Richtung Col de la Croix,das war dann die Phase der "Schütteltherapie",offensichtlich war die Therapeutin der Ansicht dass regelmässige Schläge von der Fahrbahn in Rückgrat und Handgelenke des Patienten wohl die beste Massnahme gegen Verspannungen darstellen.
Unten in Aigle angekommen erfolgte dann die Umstellung auf die heilende Wirkung von Wärme,im Rhonetal hatte der Sommer nocheinmal eine Zugabe gespielt und die Umgebungstemperatur stieg auf "Hitzetagniveau" nur um nur wenige Minuten später auf der Passhöhe von "Les Mosses" durch zügigen Wind und gefühltes Temperaturdelta von 20 ° für frischen Körper und Geist zu sorgen....Von dort ging es wieder abwärts und es wurde wieder wärmer entlang dem Lac de Gruyère durchs Voralpenland von Fribourg und dann in Richtung Gantrisch,jenem Naturpark an der Kantonsgrenze von FR nach BE und mitten in mein bevorzugtes Feierabendtourgebiet. Zum Abschluss führte sie mich dann noch zum Gurnigel,einem beliebten Motorradtreffpunkt zu Café und Bratwurst (für mich)
und Selbstdarstellungsplattform (für die Therapeutin) denn obwohl dort sicher mehr als 100 andere parkten,ein solche wie die meine Therapeutin war kein 2.mal vertreten.
Dann waren es nur noch 40 Minuten bis nach Hause,entspanntes ausklingen war auf dem Programm,Therapie beendet. Nach getanem Werk knackte sie wohlig vor sich hin während dem Auskühlungsprozess,meine Verspannungen sind vollständig gelöst und die Therapeutin kommt nun wieder in den Ruhemodus (Ok,vorher wird sie wieder schön geputzt).Sie hat jetzt wieder eine längere Pause vor sich ,aber es werden keine 2 weiteren Jahre vergehen bis sie wieder an die frische Luft darf,werde nächstes Frühjahr wieder mal beim Kollegen um die "Tageslizenz" nachfragen.....
Bis morgen Abend dürfte ich eigentlich das Nummernschild noch verwenden,aber mein persönliches (Arbeits-) Zeitfenster wird es wohl nicht mehr ermöglichen.Schade eigentlich,denn es wäre noch eine weitere japanische "Therapeutin" in Wartestellung die sicher auch mal wieder aus dem Dunkel der Garage ins spätsommerliche Licht trauen möchte......
Gruss
Furano