Beiträge von swisstop

    Für mich ist das Runterschalten mit Stützgas pro Gangwechsel und das anschliessende starke Ankern vor Kurven ein wesentlicher Spassfaktor beim Motorradfahren. Ob da aufgrund meiner geliebten tieftourigen Fahrweise (ordentlich Hubraum und Drehmoment machen's möglich) über drei Gänge total nur ca. 1'600 U/min. mit Stützgas 'hochgepumpt' werden müssen ist völlig unerheblich. Hauptsache es klingt geil und macht Spass. Eine Anti hopping Kupplung mag auf der Rennstrecke Sinn machen, da diese den Fahrer um eine Aufgabe entlastet und in einem Rennen kommt es bekanntlich auf jede Kleinigkeit an. Im ÖV kommt eine solche Kupplung einem Anfänger sicher entgegen, aber so zu fahren würde mir keinen Spass machen. Ich ziehe mir bei schönem und warmem Wetter einen Helm, Handschuhe und dicke Kleider nur darum über, um Spass zu haben. Soll es dagegen gemütlich zu und her gehen, so fahre ich mit dem Cabrio aus und kann dann auch dem Wetter angemessene Kleidung tragen.

    Nein, es sind keine Dilettanten. Zum Glück habe ich geschrieben, dass es nur fast als dilettantisch zu bezeichnen sei.
    Von gleichzeitigem Bremsen habe ich übrigens nichts gesagt. Klar, für einen Rennfahrer ist dies ein Muss, aber auf der Strasse kann man das ruhig trennen. Das ist einerseits sicherer und zweitens braucht es weniger Können. Wenn's einer kann, dann umso besser. Ich selber trenne jedoch das Runterschalten und das Bremsen.
    Fahre ich z.B. im 6. Gang mit 115 km/h auf dem Tacho auf eine nicht all zu enge Haarnadelkurve zu, so schalte ich zuerst dreimal mit Stützgas in den 3. Gang runter und erst wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist geht's dann in die Eisen. Da man ja nicht im Renntempo unterwegs ist, ist es kein Problem ohne zu bremsen in den nächst tieferen Gang zu schalten. Bei 115km/h hat der Motor bei meiner K 1200 S im 6. Gang ca. 4'250 Touren (roter Bereich beginnt bei 11'000), dann mit Stützgas in den 5. Gang bei 4'750 Touren, 4. Gang bei 5'200 und 3 Gang bei 5'800 Touren. Dann ab in die Eisen. Sollte ich mich mal verschätzen, so gehts ohne vorheriges Runterschalten in die Bremse und am Schluss werden die Gänge ohne Stützgas reingedrückt, was dann wirklich dilettantisch ist :winking_face: Dies kommt aber sehr selten vor.
    Um 3 Gänge sauber mit Stützgas runter zu schalten, benötige ich ca. 1.2 bis 1.5 Sekunden.

    Dass man beim Runterschalten Stützgas gibt, um die Motordrehzahl für den nächstkleineren Gang anzupassen, scheint mir selbstverständlich zu sein. Alles andere muss man schon fast als dilettantisch bezeichnen. Einfach nur die kleineren Gänge rein zu drücken geht gar nicht.
    Stützgas geben pro Gangrückschaltung macht Spass und klingt wirklich geil. Ganz zu schweigen von dem Vorteil, dass eben die Motordrehzahl angeglichen ist.

    Zitat

    Und bist du ihn auch schon einmal auf der Rennstrecke gefahren?
    Auf Straßen scheint er sehr gut zu sein. Ich höre nur Gutes.

    Nein, auf der Rennstrecke war ich damit noch nicht. Nächstes Jahr wird es jedoch bei einem Ducati 4U Event sicher eine Gelegenheit dazu geben :smiling_face:
    Aktuell sind meine beiden Reifen 1'550 km gelaufen und das Handling wird in grösserer Schräglage nun langsam aber sicher etwas schlechter. Die Dinger sind aber noch gesetzeskonform. In ca. 500km wird dies jedoch auf den Flanken nicht mehr der Fall sein :frowning_face:

    Ich würde dir den Metzeler Sportec M7 RR empfehlen, ein Sportreifen, welcher sich auch bei kühleren und nassen Verhältnissen gut anfühlt.
    Zumindest hat sich bei mir der Michelin Pilot Power 3 nicht gut angefühlt. Von diesem Pneu würde ich dir abraten. Auch gut dagegen ist der Michelin Pilot Power 2CT. Bei wirklich hohen Belastungen, z.B. auf einer Rennstrecke, wird der PiPo 2CT jedoch früher überhitzen als ein M7 RR von Metzeler.

    Seit Juni bin ich neu mit dem Metzeler Sportec M7 RR unterwegs. Zeit also, bei Bergfahrten neue Temperaturmessungen auf der berner Seite des Gurnigels zu machen. Und hier sind die Resultate:

    Lufttemperatur unten ca. 30 Grad, oben ca. 21 Grad, Asphalttemperatur im oberen Abschnitt je nach Besonnung ca. 30 Grad im Durchschnitt.
    Hinterpneu Mitte: 47-50 Grad, Flanke: 51-55 Grad
    Vorderpneu Mitte: 40-43 Grad, Flanke: 43-47 Grad

    Die Messwerte sind somit bei ähnlichen Bedingungen ähnlich wie beim Michelin Pilot Power 2CT. Dies entspricht so eigentlich meinen Erwartungen. Der Metzeler Sportec M7 RR vermittelt ein sehr sicheres Gefühl und scheint vom Handling her auch im abgefahrenen Zustand besser als der PiPo 2CT zu sein. Auch die Laufleistung scheint etwas besser zu sein. Ich werde miir auf jeden Fall wieder diesen Reifen aufziehen lassen.

    Beni83 hatte leider Recht:

    Zitat

    wollte dann auch den neuen pipo3 probieren und war sehr enttäuscht, ganz komisches und unsicheres gefühl am vorderrad, und auch teilweise rutscher... ich denke ziemlich der einzige reifen bis jetzt wo ich es richtig bereut habe den aufgezogen zu haben... war froh als er durch war... danach kam wieder der conti drauf... bin sehr zufrieden mit dem...

    Der Michelin Pilot Power 3 war ein Flop: Wegrutschendes Vorderrad, unsicheres Gefühl :frowning_face:
    Ich fahre jetzt Metzeler Sportec M7 RR und bin sehr zufrieden damit :thumbsup:

    Wie den Antworten der Reifenhersteller entnommen werden kann, geht es heutzutage nur darum, die Reifenoberfläche aufzurauhen, da der Gummi erst dann den vollen Grip bieten kann (besserer Verzahnungseffekt mit der Strassenoberfläche).

    In meiner Region gibt es zwei geeignete 180°-Kurven (ca. 35m Kurvenradius), eine linksrum und die andere rechtsrum. Beide können bei 45° Motorradschräglage (Fahrstil Legen) mit ca. 60km/h durchfahren werden. Diese Kurven fahre ich dann 2 bis 3 mal rauf und runter und praktiziere dabei einen extremen Drücken-Fahrstil. Dies mit dem Ziel, eine extreme Motorradschräglage bei geringer Fliehkraft zu erreichen. So lassen sich die Reifen ohne Abfluggefahr bis ganz zur Flankenaussenseite einfahren und so genügen auch schon wenige Kilometer für das Aufrauhen der gesamten Reifenoberfläche :thumbsup:

    Diese Woche war ich am Mittwoch in Dijon an einem D4U-Event. Aufgezogen hatte ich die Michelin Pilot Power 3, welche zwar Strassensportreifen sind, aber für auf die Rennstrecke doch eher weniger geeignet sind, vor allem bei ambitionierter Fahrweise nicht.

    Ich wurde bei der technischen Abnahme auch gewarnt, es mit diesen Reifen nicht zu schnell angehen zu lassen. Daran habe ich mich dann auch gehalten, denn wenn die Dinger das Temperaturfenster nach oben verlassen (so ab ca. 60 Grad), so wird der Gummi mehr und mehr schmierig und es droht der unverhoffte Abflug.

    Um die Reifen zu schonen, bin ich fast ausschliesslich immer im 6. Gang gefahren, was natürlich speziell beim Herausbeschleunigen suboptimal war Wink_Smiley

    Nach den Turns habe ich an den Flanken am Hinterpneus Temperaturen von zum Teil über 60 Grad Celsius gemessen. Gut also, dass ich es nicht habe schneller angehen lassen. Für ein nächstes mal muss ich für mein Bike Pirelli Supercorsa SP oder etwas ähnliches aufziehen lassen.

    So sahen die Reifen schlussendlich aus:

    http://www.imgbox.de/users/public/images/FRMgrRQDV5.jpg

    http://www.imgbox.de/users/public/images/fulDU3nd9i.jpg

    Und hier geht's zu den drei gedrehten Videos, jeweils mit unterschiedlicher Kameraposition:

    Ja, es ist 'zu spät', ich habe den Reifen schon montiert bekommen. Heute habe ich die Dinger am Berg eingehend getestet und für gut befunden. Das Handling ist gleich gut wie beim PiPo 2CT. Rutscher habe ich keine festgestellt. Mal sehen wie sich das Ganze weiterentwickelt, denn bisher bin ich erst 200km mit den Reifen gefahren. Wenn ich oft am Berg unterwegs bin, so sollten die Dinger wenn möglich 2'000km gesetzeskonform bleiben. Alles andere ist Zugabe. Selbstverständlich sollte auch das Handling auf hohem Niveau gut bleiben.

    Nach einigen Reifensätzen Michelin Pilot Power 2CT probiere ich diese Saison den Michelin Pilot Power 3 aus. Der letzte PiPo 2CT Reifensatz war leider nur 1'500km gesetzeskonform. Ich hoffe mal, dass der PiPo 3 etwas länger halten wird. Ca. im Juni werde ich sagen können, ob dem so ist.

    Jep. Denke auch das reicht erst mal für den Anfang.


    Mach dir keine Sorgen, die Michelin Pilot Power 2CT halten das schon aus, es sei denn, man bewegt die Dinger im Rennmodus wirklich am Limit.

    Hier bin ich in Anneau du Rhin auch mit den Michelin Pilot Power 2CT unterwegs und ich war an diesem Tag auch zum ersten mal auf einer Rennstrecke:

    https://www.youtube.com/watch?v=f8muHdW-qAY

    https://www.youtube.com/watch?v=s7XN8_55Mg0

    Wie versprochen habe ich im Herbst 2014 noch einmal Reifentemperaturmessungen bei etwas tieferen Umgebungstemperaturen gemacht. Nachfolgend die Ergebnisse:

    Erste Messung in Riggisberg nach einer Anfahrt von ca. 20 km, wobei es sich um eine normale Überlandfahrt handelte, bei welcher nur wenige einzelne Kurven mit ambitionierter Schräglage gefahren werden konnten. Lufttemperatur 15°, Asphalt Schatten/Sonne 10°/20°. Pneutemperatur vorne (Mitte / Flanke): 31° / 30°, Pneutemperatur hinten (Mitte / Flanke): 34° / 29°
    Zweite Messung in Rüti bei Riggisberg nach einer kurzen ansteigenden Fahrstrecke von ca. 3km, wobei auf dieser Strecke schöne Kurven mit ordentlisch Schräglage gefahren werden können. Luft- und Asphalttemperaturen wie in Riggisberg. Pneutemperatur vorne (Mitte / Flanke): 34° / 38°, Pneutemperatur hinten (Mitte / Flanke): 44° / 38° 
    Dritte Messung nach einer ambitionierten Fahrt auf den Gurnigel. Gemessen wurde bei der hinteren Panzerplattform, also ca. 1.5km nach dem Erreichen der Passhöhe. Das heisst, die Pneus hatten schon wieder etwas Zeit zum Abkühlen. Lufttemperatur 13°, Asphalt Schatten/Sonne 6°/12°. Pneutemperatur vorne (Mitte / Flanke): 24° / 24°, Pneutemperatur hinten (Mitte / Flanke): 34° / 25°

    Bei der Talfahrt wurde nach Riffenmatt gefahren. Von dort aus wurde eine Schwarzenburgerrunde (ca. 15km) gefahren, welche über Guggisberg nach Schwarzenburg führt und von dort über Milken wieder zurück nach Ryffenmatt. In Ryffenmatt wurden dann die Pneutemperaturen gemessen. Auf der Schwarzenburgerrunde können einzelne Abschnitte ambitioniert mit toller Schräglage gefahren werden. Der Rest kommt einer normalen Überlandfahrt gleich. Lufttemperatur 14°, Asphalt Schatten/Sonne 14°/24°. Pneutemperatur nach der ersten Runde vorne (Mitte / Flanke): 33° / 36°, Pneutemperatur hinten (Mitte / Flanke): 43° / 36° Pneutemperatur nach der zweiten Runde vorne (Mitte / Flanke): 32° / 33°, Pneutemperatur hinten (Mitte / Flanke): 42° / 33°

    Fazit: Im Herbst würde rein vom Temperaturfenster her ein Tourenpneu absolut genügen.






    Deinen Titel an sich kann man so sicherlich nicht stehen lassen. Vom Text her gebe ich dir aber absolut recht. Wenn man aber bedenkt, dass dieser Motor ja gerade in einer Supersportlerin steckt und nicht in einem Reisesofa, dann passt alles und dann ist ja auch die Höchstleitung sinnvoll/wichtig. Das Konzept richtet sich halt eben gerade an die Klientel die mit dem Teil öfters oder sogar ausschliesslich auf der Rennstrecke unterwegs ist. Und da braucht man einfach die Power bzw. kann sie auch einsetzen.


    Der Titel repräsentiert nur meine persönliche Sicht der Dinge und ist nicht als grundsätzliche Aussage zu verstehen.

    Du hast natürlich Recht, auf der Rennstrecke ist jedes zusätzliche PS willkommen. Allerdings können auch dort nur die wirklichen Profis das Letzte aus dem Motorrad heraus holen. Als Hobbyfahrer spielt es bei mir absolut keine Rolle, ob ich jetzt 167 oder 200 PS zur Verfügung habe. Ich wäre mit beiden Leistungen etwa gleich schnell oder eben langsam unterwegs.

    Zudem dürfte es auch zutreffen, dass die meisten der verkauften Sportmotorräder ihre Kilometer auf öffentlichen Strassen abspulen. Auch ich war erst ein einziges mal auf der Rennstrecke, aber klar es hat Spass gemacht, auch wenn die Strecke leider nicht ganz trocken war: https://www.youtube.com/watch?v=s7XN8_55Mg0