Hallo zusammen,
Leider ist es tatsächlich so, dass je länger je mehr gemeinsame Kontrollen der Deutschen Polizei mit der Schweizer Polizei (meistens die Kantonspolizei des angrenzenden Kantons) durchführen. Das Ganze hat leider nicht nur zum Zweck, irgendwelche illegalen Anbauten zu finden, sondern auch die Personalien von "Rasern" zu erfassen.
Das Ganze hängt damit zusammen, dass massive Geschwindigkeitsübertretungen im Ausland auch in der Schweiz verfolgt werden können. Zwar ist es auch weiterhin illegal, Geschwindigkeitsübertretungen im Ausland mit einer Schweizer Busse zu bestrafen (doppelte Bestrafung eines Tatbestandes ist nicht möglich), es ist aber durchaus möglich, dass auch die Schweizer Behörden ein Fahrverbot (Ausweisentzug) aussprechen. Begründet wird dies damit, dass ein Ausweisentzug keine "Bestrafung" ist, sondern eine "erzieherische administrative Massnahme". Wirklich abartig ist dabei, dass die Rechtsgrundlage für die Dauer des Ausweisentzuges das Schweizer Recht ist.
Um die Verwirrung komplett zu machen, hier ein kleines Beispiel:
Ich fahre mit meinem Motorrad 100 km/h zu schnell während meinem Ausflug in den Schwarzwald und werde dabei erwischt. Von der Deutschen Polizei erhalte ich nun eine Busse (z.B. 480.- €) und ein Fahrverbot für Deutschland (z.B. 4 Wochen). Die Schweizer Polizei stellt mir zwar keine Busse aus, schickt meine Personalien und Angaben zum Strafbestand an das Amt für Administrativmassnahmen in der Schweiz. Dieses wiederum stellt mir anhand des Schweizerischen Strassenverkehrsgesetz ein Fahrverbot aus. Die Dauer des Ausweisentzuges in der Schweiz bestimmt also das Schweizer Gesetz. Für 100 km/h zu viel ausserorts würde ich den Fahrausweis wohl locker 6-12 Monate abgeben. Fazit wäre also: 480.- € Busse und 4 Wochen Fahrverbot in Deutschland plus 12 Monate Ausweisentzug in der Schweiz (ohne zusätzliche Busse).
Tönt jetzt vielleicht scheisse, ist aber leider so (kenne den Fall aus zweiter Hand leider etwas genauer als ich das eigentlich je wollte)
Es scheint also clever, auch im Ausland nicht zu sehr am rechten Griff zu drehen