Lege mein Motorrad ständig hin

  • Habe mir im Sommer eine Kawasaki ER-6f mit ABS gekauft die ich seit mitte September fahren darf. (Eine Occassion, aber erst 600km drauf) Das schöne Ding ist mit 20 mein erstes Motorfahrzeug überhaupt und damit sicher keine leichte Aufgabe. Während kuppeln, schalten und bremsen inzwischen gut funktionieren bzw. Fortschritte machen, bleibt das Manövrieren im Stillstand ein ziemliches Problem. Ich bin nur 1.60 gross und staturtechnisch nicht mehr als eine halbe Portion. Heisst beim Manövrieren - ein bisschen zu viel links oder rechts und das Motorrad liegt. Das ist zum einen relativ frustrierend, zum anderen teuer. Ganz vom finanziellen abgesehen tut es mir jedes Mal weh wenn die gute Kawa wieder auf dem Boden liegt.
    Am Samstag hat das spektakel seinen Höhepunkt erreicht, habe mich seitlich zum Hang (an einem völlig dämlich gewählten Ort zum umdrehen) hingelegt. Rechtes Fussraster abgebrochen, Lenker verbogen. Autsch.
    Mir war klar, dass das Unterfangen nicht leicht wird und ich habe eigentlich nicht vor das Motorradfahren hinzuschmeissen (irgendwie ironisch in diesem Kontext) nur weil es eben nicht problemlos abläuft. Auf der anderen Seite höre ich mir jeden Tag zuhause an, dass ich es doch einfach lassen soll, dass das Motorrad zu schwer für mich sei etc. etc. Laut Fahrlehrer müsse ich einfach üben, (Grundkurs 1 und 2 habe ich bereits absolviert) aber der würde mir kaum sagen "lass es einfach sein".

    Ich kenne kleine Frauen die schwere Motorräder gefahren sind oder fahren, zum Teil sogar deutlich schwerer als meine Kawa. Es ist also durchaus möglich.
    Gewöhnt man sich an dieses Gewicht bzw. ist das Handlig schlicht und ergreifend ein Lernprozess? Irgendwelche Tipps?

    Da ich "neu im Strassenverkehr" bin UND ein ziemlich schweres Motorrad gewählt habe werde ich über den Winter wohl mit autofahren anfangen, damit per nächstem Frühling das Verhalten im Verkehr nichts neues mehr ist. Trotzdem bleibt das Kernproblem, und das ist das Handling vom Motorrad im Stillstand...

    Tipps und Ideen nehme ich gerne entgegen :smiling_face:

    PS: Hallo allerseits - ich bin neu hier :winking_face:

  • Da du nicht gerade gros bist hab ich mal ne frage, kommst du mit beiden Füssen gut auf den Boden oder nur gerade so?

    Wenn man frisch anfängt ist es von Vorteil wenn man mit beiden Füssen gut auf den Boden kommt. Sollte dies nicht der Fall sein kann eine Tieferlegung ware wunder bewirken.

    Das mit dem Gewicht ist eine gewöhnungs sache, hatte zu beginn sogar mit meiner nur 133KG schweren 125er Probleme wenn der Boden uneben war :kissing_face:

    Das kommt mit der Zeit, was helfen kann zumindest finanziell ist wenn du Sturzbügel oder was ähnliches montieren Lässt, dann hast ein wenig luft zwischen verkleidung/Motorrad und dem boden falls es umkipt.


    Edit:

    :welcome::welcome: do inne uind vill sppass

  • Hey und willkommen!

    Klar ist es nicht schön, den Töff hinzulegen, gibt aber sicher schlimmeres. Bin auch nur ca. 167cm und hab damals meine erste Hornet fürs Manöverüben etc. tieferlegen lassen (andere Feder hinten und vorne die Gabel 1,2 cm durchgesteckt). Fühlte mich danach jedenfalls sicherer bei langsamer Fahrt. Nach der Prüfung bin ich dann ne Weile tiefergelegt weitergefahren und habe festgestellt, dass die Rasten doch etwas früh/oft aufsetzen und hab die Tieferlegung rückgängig gemacht, war kein Problem. Also auf Dauer würd ich nicht tiefergelegt fahren, aber fürs Üben auf die Prüfung, warum nicht.

    Gruss und viel Erfolg und Spass!

    Meine Tour-Videos auf YT

  • Also die ER6 ist erstmal ein vergleichsweise leichtes Motorrad. Zudem ist die Sitzhöhe nicht allzu hoch, was eigentlich eine gute Kontrolle beim Manövrieren geben sollte. Seltsam also, dass es so rein garnicht klappt.

    Es ist definitiv eine Übungssache. Aber ich rate dir wie jedem anderen auch: Fahr zuerst auf der Strasse, fühl dich sicher beim Fahren am 30km/h, sammle routine beim Kurvenfahren. Denn die Manöver sind schwierig! Bei langsamen Geschwindigkeiten brauchst du ein viel besseres (Gleichgewichts-) Gefühl als bei normaler fahrt. Erst dann würde ich die Manöver üben. Ich weiss, alle Fahrlehrer machen das andersrum, ich finds trotzdem sinnlos.

    Und wenn du im Alltag doch mal ein Manöver anwenden musst, sucht dir dafür einen Ort wo du Platz hast. Beim Autofahren sucht man sich auch nicht als erstes gleich die kleinste Parklücke...

    Was meint denn dein Fahrlehrer zur Sache? Hat er dir schonmal zugeschaut und gesagt was du falsch machst?

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • 177 kg trocken sind nicht schwer. Kommt eher auf den Schwerpunkt an als das Gewicht.
    Und wenn du mal eine gewisse Neigung erreicht hast, liegt die Maschine am Boden. Da helfen auch Mukis nichts mehr.

    PS: Ich bin ein DUMMSCHWÄTZER !!!

  • Hey und willkommen!

    Klar ist es nicht schön, den Töff hinzulegen, gibt aber sicher schlimmeres. Bin auch nur ca. 167cm und hab damals meine erste Hornet fürs Manöverüben etc. tieferlegen lassen (andere Feder hinten und vorne die Gabel 1,2 cm durchgesteckt). Fühlte mich danach jedenfalls sicherer bei langsamer Fahrt. Nach der Prüfung bin ich dann ne Weile tiefergelegt weitergefahren und habe festgestellt, dass die Rasten doch etwas früh/oft aufsetzen und hab die Tieferlegung rückgängig gemacht, war kein Problem. Also auf Dauer würd ich nicht tiefergelegt fahren, aber fürs Üben auf die Prüfung, warum nicht.

    Gruss und viel Erfolg und Spass!

    Das mit dem Tieferlegen habe ich schon überlegt, bringt bei meiner Kawa nur 2,5 cm, aber das könnte schon viel bringen, da ich relativ knapp nicht mit beiden Füssen auf dem Boden ankomme.
    Etwas bitter, aber die Tieferlegung dürfte bei den Schäden die ich jetzt schon verursacht habe nicht mehr wriklich ins Gewicht fallen. (Vollkasko für Neulenker haben einen schönen Selbstbehalt.)

    Also die ER6 ist erstmal ein vergleichsweise leichtes Motorrad. Zudem ist die Sitzhöhe nicht allzu hoch, was eigentlich eine gute Kontrolle beim Manövrieren geben sollte. Seltsam also, dass es so rein garnicht klappt.

    Es ist definitiv eine Übungssache. Aber ich rate dir wie jedem anderen auch: Fahr zuerst auf der Strasse, fühl dich sicher beim Fahren am 30km/h, sammle routine beim Kurvenfahren. Denn die Manöver sind schwierig! Bei langsamen Geschwindigkeiten brauchst du ein viel besseres (Gleichgewichts-) Gefühl als bei normaler fahrt. Erst dann würde ich die Manöver üben. Ich weiss, alle Fahrlehrer machen das andersrum, ich finds trotzdem sinnlos.

    Und wenn du im Alltag doch mal ein Manöver anwenden musst, sucht dir dafür einen Ort wo du Platz hast. Beim Autofahren sucht man sich auch nicht als erstes gleich die kleinste Parklücke...

    Was meint denn dein Fahrlehrer zur Sache? Hat er dir schonmal zugeschaut und gesagt was du falsch machst?

    Auf der Strasse gibt es eigentlich wenige Probleme. (Klar, der eine oder andere Autofahrer dürfte sich extrem nerven wenn ich vor ihm beim Anfahren 3 Sekunden zu lange brauchen. Da komme ich drüber weg, für etwas hat man ja das blaue L dran.) Jedoch wohne ich in einem Hang - und aus diesem muss ich in eine Schmale Seitenstrasse mit einem Absatz fahren. Das ist mir nicht geheuer, ich stehe dann nämlich mit dem Standbein zum Abhang, abstehen könnte ich auch mit 1.80 vergessen. Lange Rede kurzer Sinn - ich komme um's Manövrieren nicht rum. Und Platz habe ich dabei auch nicht wirklich. Wenn der Töff aus der Reparatur zurückkommt werde ich das in Angriff nehmen, das habe ich bisher noch gar nicht probiert. Möglich ist es, ein Bekannter hat mir ein paar Grundlagen gezeigt und der ist schlussendlich auch mit dem Motorrad da rein und rausgefahren.
    Der Fahrlehrer hat sich meine "Parksituation" angesehen und gemeint dass es durchaus möglich sei aber eben nicht anfängerfreundlich. Zum Thema Fahrverhalten generell bleibt der Punkt, dass ich noch viel Uebung brauche, aber dass es machbar ist. Er hat mich auch auf der Strasse fahren sehen und mich nicht auf einen Parkplatz zurückgeschickt. :face_with_tongue:

    Puffer sind am Lenker standardmässig dran, das sind Plastik"dinger" die man relativ günstig ersetzen kann. Falle in die Kategorie der kleinen Frau.
    Wie im ersten Zitat schon erwähnt, das mit dem Tieferlegen überlege ich mir ernsthaft. Meine Fahrschule bietet alle zwei Wochen Manöver-Kurse an, sobald ich mich sicher genug fühle dort alleine hinzufahren (Ist etwa 30min von mir entfernt und eine Strecke die ich nicht kenne) werde ich das in Angriff nehmen. Auch Slalomfahren und Kupplung schleifen lassen stehen noch auf meinem Uebungsplan.


    Vielen Dank für eure Tipps!

    Edit:
    Boo, ich wohne in Luzern

  • (Klar, der eine oder andere Autofahrer dürfte sich extrem nerven wenn ich vor ihm beim Anfahren 3 Sekunden zu lange brauchen.

    Na da haben wir doch schon den wichtigsten Hinweis: Offensichtlich fällt dir das Spiel mit Kupplung und Gas noch nicht so leicht. Das ist aber das allerwichtigste beim Manövrieren - schliesslich soll das Motorrad dann etwas machen wenn du es willst und nicht erst 3s später :winking_face: . Das Kupplungs- und Gasspiel muss automatisch und blind erfolgen können, damit du dich auf andere Dinge wie Blicktechnik und Lenkimpuls konzentrieren kannst.
    Daher rate ich dir dringenst, ganz oft das Anfahren zu üben. Bis du nicht mehr studieren musst und der Motor nie mehr ruckelt oder aufheult beim Losfahren.
    Vor allem wenn du für das tägliche Parkmanöver darauf angewiesen bist!
    Wenn du Tipps zum Üben des Anfahrens brauchst, nur raus damit :winking_face:

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Hoi und Kopf hoch
    Glaube mir aller Anfang ist schwer, meine erste Maschine habe ich so oft auf die Seite gelegt das mein Mechaniker schon mir Kupplung's- und Bremshebel bereit stand wenn ich in die Nähe kam :smiling_face:
    Und auch heute passiert mir dies noch öfters als gewollt :grinning_squinting_face:

    Ich wohne in der Stadt Luzern und fahre jetzt meine 600 Yamaha schon 4 Jahre.
    Also wenn du eine Frau brauchst die dir ein wenig zur Seite steht und auch ein paar Übungen mit dir macht melde dich einfach bei mir.

    Gruss
    Dani

  • Hallo Hrimfaxi :smiling_face:

    Wenn ich deinen Beitrag lese,weiss ich was du durch machst, habe genau die gleichen Problemchen :grinning_squinting_face:

    Auf jeden Fall würde ich deine Machine so weit wie möglich runtersetzen, das gibt dir schon mal eine gute Portion Sicherheit. :sehrgut:
    Meine Umfaller sind auch ärgerlich und ist immer im Stand passiert und ein mal fast beim Manöver im Kreis fahren mit Lenkanschlag, nur das da mein Fahrlehrer schnell helfen konnte dass meine FZ nicht den Boden küsste :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Such dir jemand der dich begleitet und mit dir üben kann und der auch neben dir steht bei den schwierigen langsamen Manöver.

    Nicht aufgeben immer wieder üben, kleine Pausen einlegen und weiter und richtig durchatmen zwischendurch.

    Aller Anfang ist schwer, wünsche dir trotzdem viel Spass :top:

    Wer andre Wesen schont, die auch nach Wohlsein streben, so wie er selbst, der findet Glück im nächsten Leben. :imsohappy:

  • Hi Hrimfaxi

    Da kann ich mit Dir mitfühlen, was erst in einem abläuft :loudly_crying_face: . Mir ging's mit der ER-6n nicht besser! Ich war etwas zu gross für die Kleine mit 1.83 m.
    1. Mal ist sie mir aus den Händen gerutscht, weil wir beim 1. Manöverkurs auf Kies waren. Das linke Standbein rutschte nur so sau doof nach links weg, dass die ganze Fuhre mit mir kippte
    2. Mal vor der Prüfung beim seitlichen Zurückschieben
    3. Mal leicht abwärts neigend hingestellt

    Setz Dich gegen Deine Zweifler durch, denn sie sind nur ein schlechter Rat.
    Ansonsten wirst Du das Töffahren vermissen - eines der tollsten Hobbys.


    Halt Durch und übrigens herzlich willkommen bei uns :winking_face:


    WYSIWYG

  • Hi Hrimfaxi

    Ich habe auch mit der ER-6n bei Körpergrösse 1,60 angefangen. Die Maschine war tiefergelegt, nur dann stand ich immer noch auf den Zehenspitzen. Keine komfortable Ausgangslage, vorallem für einen Anfänger. Also aus meiner Sicht bzw. Erfahrung bringt dir die Tieferlegung nicht viel, ausser du polstert noch dein Sitz zusätzlich ab (= eher umbequem auf längeren Stecken).

    Vielleicht wäre Duke KTM eine Alternative (Sitzhöhe 800mm, ER6-n 805mm). Die Duke's sind leichter. Ich bin happy damit.

    Nachhelfen kannst du auch mit Daytona Stiefel für höheren Stand (LADY PILOT GTX, Absatzhöhe plus integrierte Erhöhung bringen 6 cm)

    Also nicht Kopft in Sand stecken lassen. Jeder hat Klein angefangen.

    Viel Ausdauer und Spass bei diesem tollen Hobby wünsche ich Dir.

    Sonne_moto

  • wenn du eine Frau brauchst die dir ein wenig zur Seite steht und auch ein paar Übungen mit dir macht melde dich einfach bei mir.


    Ja dann melde ich mich doch einfach bei dir. :smiling_face: Und für alle andern: nein, ich bin nicht auf Entzug :face_with_tongue: aber diese Frau hat Stil :thumbsup:

  • Einfach üben, das kommt schon noch. Auch ein kleiner Tipp: wenn du an eine Kolonne oder Ampel fährst und es der Verkehr hinter dir einigermassen zulässt immer versuchen ganz langsam and den Haltepunkt zu schleichen. Somit kannst du in der Stadt oder generell bei Stoppsituationen (kann auch der Kreisel im Dorf sein, wenn da schon zwei Autos anstehen) immer das Balancieren und Kuppeln üben. Ich mach das teilweise heute noch um die Balance immer etwas zu üben und sehe es teilweise als Herausforderung: kann ich so lange balancieren, dass ich nicht abstehen muss bevor es grün wird? ;).
    Aber vor allem am Anfang nicht übertreiben und erst im allerletzten Moment abstehen, sonst legst du dich noch vor dem Kreisel oder an der Ampel hin :grinning_face_with_smiling_eyes: .