Hallo zusammen
Am 23. Juli habe ich mir einen kleinen Lebenstraum verwirklicht und war mit einem Kollegen auf der Rennstrecke Anneau du Rhin im Elsass. Wir hatten bei Jacques Cornu und seiner Cornu Master School (cornu-moto.ch) den Kurs "Sportler Stufe 1" gebucht. Gerne teile ich hier meine Erfahrungen mit euch, vielleicht interessiert's ja jemanden, der auch gerne mal auf die Rennstrecke will.
Los ging's schon einen Tag zuvor. Wir holten den gemieteten Transporter ab, verluden unsere Bikes (Guter Tipp vom Töffmech: Die Töffs im Transporter so festzurren, bis sie vorne komplett eingefedert sind) und machten uns auf den Weg in's Elsass, wo wir ein Zimmer im Hotel au Moulin (Achtung, schlimme Webseite: Hotel au Moulin) reserviert hatten. Das Hotel fanden wir dann auch schneller als anschliessend ein Restaurant für's Nachtessen. Im Hotel gibt's leider nur Frühstück, ist aber trotzdem absolut empfehlenswert: 10min von Anneau du Rhin entfernt, sehr kostengünstig, zweckmässige Zimmer (allerdings keine Klimaanlage!) und ein überfreundlicher, total klischeehafter, französischer Hotelbesitzer.
Am nächsten Morgen schnell gefrühstückt und nachdem uns gezeigt wurde, wie man sein Bike korrekt aus dem Transporter läd (siehe Video), ging's dann richtig los. Einschreiben, Startnummern fassen, Rückspiegel abkleben, Begrüssung (inkl. ein paar Regeln), Besichtigungsrunde und dann für die, die wollten, bereits der erste freie 10min-Turn. Wir wollten und wollten gar nicht mehr aufhören, soviel Spass hat das gemacht! 
Nach einer Gruppeneinteilung (schnell und weniger schnell) gab's Übungen: Slalom und korrektes Herunterschalten (mit Zwischengas, für Fortgeschrittene: gleichzeitiges Bremsen). Einer der Instruktoren hat jeweils beobachtet wie man sich anstellt und dann seinen Kollegen weiter vorne per Funk mitgeteilt, was es zu verbessern gibt. Das hat soweit ziemlich gut funktioniert und war für uns stellenweise sogar etwas langweilig - die Instruktoren hatten nichts zu beanstanden und uns immer durchgewunken).
Vor dem Mittagessen gab's dann endlich einen weiteren freien 20-Minuten Turn. Zuerst die schnelle Gruppe, anschliessend die weniger Schnelle.
Nach einem Teller Currygeschnetzeltes mit Reis tauchten plötzlich dunkle Wolken auf und es fing langsam an zu regnen. Da hatte wohl jemand vergessen, seinen Teller leer zu essen. Cornu hat zuerst noch etwas Theorie zum Thema Bremsen vermittelt und uns Freiwillige dann, mit einer Warnung, auf die regennasse Piste gelassen.
Ich war erstaunt wie gut die Reifen (Conti Sport Attack 2) auch auf nasser Fahrbahn hielten. Hatte sogar einmal kurz das Knie am Boden...
Knapp eine halbe Stunde später hatte sich der Regen schon wieder verzogen und während die Strecke langsam trocknete, erklärte uns Cornu die nächsten zwei Übungen: Vollbremsung und Ideallinie bzw. Kurvengeschwindigkeit. Letztere war dann auch die Übung, bei welcher wir wirklich etwas lernten. Ziel war es genau am Scheitelpunkt der Kurve ganz innen zu sein und dabei auf einer Geschwindigkeit von 80km/h (Laser-Messanlage) zu sein. Bei mir klappte es beim ersten Mal mit einer sauberen Linie und 85km/h ziemlich gut, in den nächsten Durchgängen habe ich mich dann aber gekonnt regelmässig um ein paar km/h verschlechtert... :pinch:
Zum Abschluss gab's ein "Try to keep up with Cornu". Cornu auf einer Kawasaki ZX10R voraus, dabei hat er bei jeder Runde die Pace erhöht und wir sollten versuchen, dran zu bleiben, was dann vorallem in den letzten Runden kaum noch möglich war...
Fazit:
Es hat super viel Spass gemacht! Nächstes Mal würde ich allerdings nicht mehr den "Stufe 1" Kurs machen, sondern wahrscheinlich eher direkt das "Freie Fahren" buchen. Bei 3 von 4 Übungen habe ich persönlich nicht wirklich Neues gelernt und wäre in der Zeit lieber ein paar freie Runden gefahren. Und im Juli werde ich wahrscheinlich auch keine Rennstrecke mehr besuchen - bei 34 Grad den ganzen Tag im Lederkombi zu stecken ist doch schon sehr anstrengend...
Mit Cornu Master School waren wir im Grossen und Ganzen sehr zufrieden. Nette Leute, gute Instruktionen, lässige Atmosphäre. Vielleicht wird's beim nächsten Mal aber doch ein anderer Veranstalter, nämlich einer, der auch den hinteren Teil der Strecke öffnet... 
Video:
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Fotos:
Transporter, Cornu (mit Cowboy-Hut-Tochter im Hintergrund) & viele Menschen:
So sahen die Reifen am Abend aus - weniger schlimm als gedacht. Der Vordere war zuvor komplett neu, der Hintere bei ca. 80%:
Fotos von Sportfoto Trescher:
Grüsse
Kevin
