Ich bin mir nicht sicher ob dieser Thread hier in "Allgemeine Töff-Themen" richtig aufgehoben ist, falls nicht, liebe Mod's einfach ins richtige SubForum verschieben.
Dies hier ist ein Erfahrungsbericht von dem SKL-Sport Kurs von FM Mannhard (Schräglagen-Training für Rennstrecken)Link
Da ich immer noch voller Adrenalin bin und heute Abend so schnell nicht schlafen kann, obwohl ich morgen um 8 aufstehen sollte, könnte sich dieser Bericht etwas in die länge ziehen. Deshalb, wer das lesen will und nicht viel lesen will, hab ich das wichtige Fett markiert und das ganze ein wenig in Kapitel unterteilt, so hat auch unsere Stressgesellschaft etwas davon
Vorwort (nicht wichtig)
Ich komme gerade nach Hause von dem, mit Abstand interesanntesten und lehrreichsten Kurs den ich bisher in meiner Motorradkarriere absolviert habe. Ich kann glücklicherweise nicht sagen wie hoch die fünfstellige Summe ist, welche ich bisher in das Hobby Motorrad gesteckt habe. Aber nach dem heutigen Tag weis ich, dass sich diese 280 SFr. mehr als gelohnt haben. Ich habe mich nach langen Recherchen sofort für den SLK-Sport-Kurs von FM Mannhard angemeldet, da ich alle bisherigen Schräglagen-Kurse (für mich), als nutzlos empfand.
ZitatWeshalb soll ich an einen Schräglagen-Kurs? Ich habe seit meiner 125er Zeit als ich 18 war keine Angststreifen mehr, weder vorne noch hinten. Die Rasten bring ich auch auf der R1 auf den Asphalt, und mein Hinterrad kann ich je nach Kurve raus driften lassen. Ich bremse bis tief in den Scheitelpunkt rein, mein Vorderpneu wird zeitgleich mit dem Hinterpneu gewechselt. Weshalb also in einen Schräglagen-Kurs???
Dann fand ich FM Mannhard, und sah das Sie am 08.05.2013 erstmals einen SLK-Sport-Kurs anbieten. Einen Schräglagen-Kurs, aber Rennstrecken orientiert.
Da ich sowieso das Gefühl hatte, mein Glück zuviel herausgefordert zu haben, inklusive Gratisflug mit der Rega, wollte ich endlich auf die Rennstrecke wechseln. So kam mir dieser Kurs gerade Recht, eine Woche vor meinem ersten Rennstreckenbesuch, welcher ich bereits letztes Jahr gebucht hatte!
Also los gings !
Der Kurs Vormittag
Mein Kollege und ich fanden punkt 08:30 das Übungsgelände, während ich mein Transporter mit unseren Motorrädern parkte, sahen wir lediglich die zwei Yamaha XY6 mit den Stützrädern, und wir waren bereits ein wenig enttäuscht. Wir luden unsere Bikes aus, begrüssten alle Anwesenden, und schmissen uns in unsere Lederkombi's. Als wir dann das Areal genauer betrachteten, sahen wir in einer schattigen Ecke ein Motorrad mit montierten Pneuwärmern. Als wir es genauer betrachteten schlug unsere Entäuschung über die XJ6 in Ehrfurcht um....
ZitatWas genau haben wir hier gebucht...?
Der Kurs beginnt
Philip und Ori, die Instruktoren des Trainings, geben uns einen digitalen Luftdruck-Messer in die Hand, und erklären uns dass wir unseren Motorrädern den Luftdruck auf 1.9Bar verringern müssen. Ausserdem sollen wir uns merken, welchen Luftdruck wir vorher hatten. Ich wusste genau, ich habe 2.3vorne und 2.5 hinten.
Mein Mech hatte mir neue PiPo Ct2 aufgezogen, aber Sie vorne mit 2.5Bar und hinten mit 2.9Bar befüllt. Nach einem Tag habe ich dann den Luftdruck verringert weil ich mich unwohl fühlte und das Hinterrad ständig wegrutschte.
Als ich dann den Luftdruckmesser ansetzte zeigte er vorne 2.35Bar und hinten 2.8Bar :huh: .... obwohl ich mit absolut sicher war 2.3 und 2.5 zu fahren. Also beide auf 1.9Bar reduziert. Erkenntnis: Tankstellen und Kompressoren sind für den Ar...
Anschliessend mussten wir ein paar Runden mit unserer gewohnten Schräglage im vorgezeichneten Kreis fahren, und es wurden Fotos gemacht. Danach stellten wir unsere eigenen Motorräder ab, und es ging auf die XJ6 mit Stützrädern.
Erste Fahrt mit dem Schräglagen-Bike 35-40°
Wir wurden in 2 Gruppen an 6 Leute eingeteilt, und jede Gruppe bekam ihre XJ6 und ihren Kreis. Danach konnte jeder Teilnehmer ein paar Runden auf der XJ6 fahren, praktisch alle setzten in der ersten Runde das "Stützrad" auf den Asphalt. Jeder Teilnehmer wurde von Philip und Ori auf seine Haltung angesprochen und korrigiert/verbessert. Mit dem neuen Wissen über unsere Fehler, setzten wir uns erneut auf die XJ6... und siehe da, gleiche Geschwindigkeit, gleicher Radius, aber das Stützrad war weit weg vom Asphalt. Um das Stützrad wieder auf den Asphalt zu kriegen war eine deutlich höhere Geschwindigkeit nötig..... Das erste AHA-Erlebnis an diesem Tag.
Renn-Taxi mit Philip
Danach setze sich Philip auf das Motorrad, und wir mussten auf dem Sozius Platz nehmen. Philip fuhr und korrigierte WÄHREND der Fahrt unsere Sitzposition mit seiner linken Hand, welche er anscheinend überhaupt nicht brauchte.... Er drückte unsere Knie raus, korrigierte unsere Sitzposition, und gab uns Anweisungen wie wir sitzen müssen. In diesem Augenblick merkte ich, dass ich irgendwas falsch machen musste, wie sollte ich während dieser Schräglage, dieser Sitzposition meine linke Hand vom Lenker nehmen und komplett entlasten.
Knie am Boden, linke Hand auf dem Tank und zwischendurch zurück winken
Die nächste Übung war wieder auf der XJ6. Diesmal sollten wir, wie vorher mit dem Knie auf den Boden, aber ohne das Stützrad aufzusetzen, zudem die linke Hand locker auf dem Tank halten, und gelegentlich wenn Philip oder Ori winkten, zurückwinken 8|
Nach ein paar Versuchen klappte auch dies.
Hier ging es um die richtige Sitzposition, Arme NICHT verkrampfen, kein Druck auf den Fussrasten, das gesamte Gewicht auf dem kurvenäusseren Oberschenkel und dem Ar.... Oder dem was sich noch auf der Sitzbank befand Ich konnte das nicht, wenn ich das Knie am Boden hatte, war mein GESAMTES Gewicht auf der kurveninneren Fussraste. Mein Fuss hatte gar keinen Kontakt mehr zur Kurvenäusseren-Raste ;( Und das brachte mich komplett aus dem Rythmus, und mein belastetes Bein verkrampfte sich...
Zitat. Wofür mach ich diesen Scheiss Kurs.....