Nierengurt tragen oder nicht

Gegenfrage:

Wieso trägt man einen Nierengurt?

1. Wegen dem Luftzug?
2. Wegen den Vibrationen weil die Nieren ja nur "aufgehängt" sind?

Jawoll, der Forenchef weiss Bescheid!

Der Gurt hat eine stützende Funktion, deshalb Nierengurt auch wenns heiss ist.
Heutzutage ist der ja eh meist schon im Rückenpanzer integriert.

Dass der Nierengurt die Nieren vor Zugluft schützen soll, ist ein Märchen, allerdings weit verbreitet! Er hat lediglich eine stützende Funktion für all das Gedärme, welches sich da so bei uns tummelt Fuhr die ersten paar Jahre mit gar nichts und erfreue mich bester Gesundheit (obwohl die ersten zwei Jahre auch komplett im Winter durchgefahren, da ohne PW). Mit meinem ersten Kombi war der Nierengurt bereits integriert (so pseudo-mässig, die damaligen Nierengurte waren allerdings auch nur in Form eines relativ schmalen Streifens mit ganz schlanken Stütz-Stäbchen). Kaufte mir letzte Saison einen, da ich noch zwei relativ kurze Sommer-Jacken habe, welche überhaupt keine stützende Funktion aufweisen und für den kurzen Weg zur Arbeit etc gedacht sind.

Hab was gefunden dass mir auch der Ducatihändler ebenfalls bestätigte als ich mein Lederkopmbi gekauft habe:

Der Nierengurt ist im Regelfall etwa 30 cm breit und als elastischer Gurt gefertigt, der die Muskulatur des Rückens währen der Fahrt mit dem Motorrad vor starker Zugluft schützen soll. Anders als die häufig aufkommenden Argumente, dass der Nierengurt seine Funktion eben namensgetreu für die Nieren schützend aufnimmt, ist dieses Argument leider falsch. Die Nieren sind so tief in den Körper eingebettet, dass ein Schutz vor Unterkühlung durch den Nierengurt nicht geboten wird. Aber Verspannungen werden vermieden, wenn die Rückenmuskulatur während einer längeren Fahrt auskühlt und dann den Fahrspaß durch Rückenschmerzen beeinträchtigt. Für die inneren Organe stellt der Nierengurt aber einen Schutz dar, wenn es um die Gedärme geht, den bei starken Vertikalbeschleunigungen, also zum Beispiel beim Überfahren der oftmals angebrachten Bodenwellen oder bei Fahrbahnabsätzen kann dieser schützend wirken. Auch kann ein Schutz vor stumpfer Einwirkung von Schlägen in den Bauchraum erreicht werden, wenn der Nierengurt exakt sitzt und den Bauch somit leicht komprimiert. Diese Kompression kann schützend wirksam werden, wenn stumpfe Hindernisse im Falle eines Unfalls auf den Bauchraum einwirken. Der Nierengurt wurde in den letzten Jahren stark überarbeitet und inzwischen sind sehr gute Modelle am Markt erhältlich, die auch mit Protektoren ausgestattet sind. Die Maschinen werden immer PS-stärker und auch das Verkehrsaufkommen erhöht sich ständig, daher sind auch die Ausstattungen der Motorradfahrer höheren Anforderungen ausgesetzt. Ein guter und mit Protektoren ausgestatteter Nierengurt kann somit auch einen guten Schutz des Rückens bewirken und diesen vor dem Aufprall beim Unfall erheblich schützen.

Wichtig ist immer, dass der Nierengurt wirklich perfekt sitzt und mit leichtem Zug um die Taille befestigt wird. Wer sich für einen geliehenen Nierengurt entscheidet, kann häufig mit Reduzierungen der Schutzfunktion rechnen, wenn der Gurt nicht mehr an Ort und Stelle sitzt oder sich bedingt durch die hohe Energie, die beim Unfall auf den Körper einwirkt verschiebt oder sogar ganz löst. Gerade bei Nierengurten mit eingearbeiteten Protektoren sollte daher auf besonders gute Passform Wert gelegt werden.

Hat doch was oder?

Immer wieder interessant was dieses Forum für einen Lerneffekt aufweist... ich bin auch fest dem Allgemeinen Irrglauben, dass der Nierengurt vor Zugluft schützen soll verfallen.

Nun gut in den Jahren wo ich mit Roller und 125er unterwegs war mag das stimmen, da ich da eh keine Schutzkleidung getragen habe... aber nun ein paar Jahre später... und rund 25Kg leichter merke ich gerade, dass der selbe Nieregurt gar keine Funktion mehr erfüllt... er ist schlicht weg zu gross für eine adäquate Stützfunktion.

Somit wirds wohl wieder mal nen Abstecher zum Silverstonepark geben

Ducati4Life danke für den informativen Bericht.

Bis dato war ich auch der Meinung, es geht um die Zugluft, aber jetzt bin ich wieder klüger

LG MT03-Lady

spannend muss ich also sagen, ich dachte auch immer der sei für die Nieren.

Ich trug immer einen nierengurt mit "spannfunktion", jetz habe ich einen rückenpanzer der einen integriert hat. Somit, eh immer dabei!

Gibt es Rückenprotektoren, die man sowohl zum Snowboarden (genügend Bewegungsfreiheit) als auch zum Töffahren verwenden kann?

möchte mir sowieso einen für die Skipiste zulegen. Wenn der gleich auch fürs Töff geht super - möchte aber nicht unbedingt zwei kaufen wenns auch in einem geht...

ich hab mein snowboard protektor zum töff fahren an

Ich habe meinen Protektor auch für beides an, Ski und Töff fahren.

Ansonsten ist es mir ehrlichgesagt wurst, was der Nierengurt (auch der integrierte im Protektor) für eine Funktion hat.
Es wird so oder so jeder etwas anderes dazu sagen... aber zum Glück hat und darf jeder seine eigene Meinung haben

Zitat von nues90

Ich habe meinen Protektor auch für beides an, Ski und Töff fahren.

Zitat von nues90

Ansonsten ist es mir ehrlichgesagt wurst, was der Nierengurt (auch der integrierte im Protektor) für eine Funktion hat.
Es wird so oder so jeder etwas anderes dazu sagen... aber zum Glück hat und darf jeder seine eigene Meinung haben

Wie bereits oben erwähnt, schützt der Nierengurt die Nieren nicht im direkten Sinn, wie man immer angenommen hatte. Man könnte also ohne weiteres den Nierengurt in der Schublade liegen lassen und Biken gehen. Aus psychologischer Sicht, seine Nieren werden geschützt, wird auch weiterhin der Nierengurt angezogen. Auch wenn der eigentlicher Nutzen des Nierengurts nicht zweifelsfrei feststeht, so kann er doch mehr als nur die Nieren schützen. Er stützt das Kreuz jener Bikerinnen und Biker, die immer wieder gerne dazu neigen eine krumme Rückenhaltung einzunehmen während der Fahrt. Es gibt auch Nierengurte, die mit einem integriertem Rückenprotektor ausgestatten sind, um die Wirbelsäule bzw. die Rückenhaltung gerade zu halten und sie bei einem Sturz, so gut wie es möglich ist, sie zu schützen.

Also keine Meinung sondern Wissenschaft