Motorrad fährt trotz eingelegtem Gang nicht

  • Hallo liebes Forum :smiling_face:

    Nach längerer Abwesenheit durch Uni-Stress bin ich nun wieder da und hab schon ein Problem und zwar:

    Fröhlich über den sonnigen Tag fuhr ich heute auf die Autobahn. Kurz davor (keine Ahnung ob das was damit zu tun hat) war die Strasse rel. schlecht mit plötzlicher Bodenvertiefung, hat recht gschüttelt einen Moment lang als ich darüberfuhr. Als ich dann gleich darauf auf die Autobahn auffuhr und den 5. Gang einlegen wollte, drehte die Maschine hoch nach dem Gas geben, ohne Schub zu erzeugen, dies auch im 6. und in allen weiteren Gängen.

    Bin darauf auf den Pannenstreifen, und konnte (mit laufendem Motor) den 1ten Gang einlegen und die Kupplung komplett loslassen ohne das sich das Motorrad bewegte oder der Motor abwürgte, als hätte ich den neutralen Gang drin. Nach einiger Warterei und Abschleppdienst ist das Motorrad nun bei der Werkstatt. Der Händler meinte, es gebe entweder die Möglichkeit das nur das Ritzel etc. beschädigt sei oder das ganze Getriebe (was ich leider nicht zahlen könnte..).

    Was denken die versierten Schrauber unter euch? Getriebe? Kupplung? Ritzel? Kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen das die Motorwelle defekt ist :thinking_face:

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  • Würde mal Kleinlaut behaubten: Getriebeschaltklaue am Ar..... aber muss nicht sein.

  • Hey Kawaturi, danke für deine Antwort :smiling_face:

    Mir sind mittlerweile noch 2 Details aufgefallen, die ich nicht erwähnt hatte. 1.) Das Schieben im neutralen Gang verursachte irgend ein Geräusch, bzw. nicht das normale Geräusch und 2. Ich konnte die Kette fast 5-6 cm hochdrücken, sonst eigentlich nur 2!

    Vielleicht hilft dies :smiling_face: Hab einfach echt keine Lust auf einen Getriebeschaden.. :loudly_crying_face:

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  • Sali,

    Ferndiagnose ist immer schlecht.

    Aber ich spekulier mal mit: Lager von der Ritzelwelle ausgelaufen und dann hats das Getriebe zerissen.
    Grund: vorher 2 cm Kettenspiel, hinterher 5-6 cm, kann ja nur davon kommen das was fehlt und ein Ritzelbruch hättste anders bemerkt.

    Grüße, Michel


    Was sich nicht umbauen lässt ist kaputt!

  • Machen wir mal weiter mit dem heiteren Ratespiel:
    - Kette vom Ritzel abgesprungen? (würde die lange Kette erklären)
    - Kupplung im Eimer? (absolut Null Griff mehr auf einen Schlag wäre allerdings doch etwas komisch)
    - Schaltgestänge verbogen oder Muttern gelöst? (ist mir bei der FZ mal passiert bei einer Nachrüst-Fussrastenanlage)

    Dass das Getriebe komplett im Eimer ist, würde ich nicht annehmen, dann wäre IMHO eher der Motor "blockiert" (was keinesfalls die bessere Alternative wäre). Auch ein Bruch innerhalb des Getriebes lässt in der Regel Töne ertönen bei welchen man freiwillig blitzschnell den Notaus drückt.

    Ein Ritzelbruch kann man fast ausschliessen (Kettenrad hätte man eh gesehen), bleibt wie schon erwähnt, dass sich das Ritzel auf der Ritzelwelle gelöst hat (kann teuer werden, weil für die Ritzelwelle der Motorblock auseinandergenommen werden muss - drum immer darauf achten, dass die Ritzel richtig, d.h mit der richtigen Kontermutter, Klebstoff bzw. dem richtigen Drehmoment festgeszogen werden oder beim Wechsel neue Stopp-Muttern verwendet werden).

    Rätselraten bringt nix, der Mech muss die Abdeckungen entfernen und schauen was futsch ist. Ärgerlich natürlich dass es von Kleinigkeiten für ein paar Franken bis zu einem Totalschaden sein kann - bleibt zu hoffen, dass das alles halb so wild ist.

    Marc

  • Also die "komischen Geräusche" sind erst nach dem Abschleppen aufgetreten als ich das Motorrad noch zum Händler schob im Leergang, für mich tönte es irgendwie als hätte die Kette ein Problem.

    Ich denke, wäre es wirklich das Getriebe hätte ich doch schon im Vornerein was bemerken/hören müssen oder nicht? DIe Gänge liessen sich auch nach dem Vorfall wunderbar reinmachen nur eben "greift" da was nicht..Der Motor selbst läuft ohne Probleme

    Und noch was zum Ritzel (Kenn mich da nicht so aus, meine aber das VORDERE ^^) da wollt ich eben auch nachschauen, konnte aber nichts sehen da es so einen Plastikschutz davor hat..Sicht ist total blockiert

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  • Ferndiagnosen sind schwierig und da du nicht mal Sicht auf das Ritzel hattest, können wir wirklich nur spekulieren. Ich selber würde sagen, dass irgend etwas mit der Sekundärwelle nicht stimmt. Vielleicht das Getriebe-Ausgangslager hinter dem Ritzel. Wenn dieses Lager kaputt ist, bekommt auch die Kette viel Spiel und springt vielleicht sogar raus. Bei meiner würde da aber alles Blockieren, da seitlich nicht genügend Platz wäre, dass die Kette aufliegen kann. Ich würde sagen Wellenbruch. Aber ohne das ich das gesehen habe, kann ich auch nichts handfestes sagen. Mal Ritzelschutz runter nehmen und anschauen. An der Welle versuchen zu bewegen. Wenn da viel Spiel ist, ist entweder das Lager oder die Welle tot.

    greez

  • Danke nochmals für die Antworten!

    Natürlich war die Maschine die ganze Zeit beim Mechaniker, wollte nur mal so die Meinung der erfahrenen Schrauber etc.
    hören :smiling_face: Nun ja, scheint als wäre die Motorwelle abgenutzt und die Ritzelmutter war nicht mehr existent..

    Es wurde nun Ritzel + Mutter ersetzt sowie punktgschweisst, ist zwar nicht die "richtige" Methode aber
    3000 Franken für eine Motorrevidierrung habe ich leider nicht, jedenfalls sollte es so 1 oder 2 Jahre weitergehen..

    Da hat man ja noch Zeit zum sparen :grinning_face_with_smiling_eyes:

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  • Nur mal eine persönliche Frage, muss ja nicht beantwortet werden, aber wenn an einem nicht so alten Töff (sieht mal nicht alt aus) solch ein gravierender Schaden auftritt, interessiert mich das nur so aus neugier. Kuppeltst Du auch immer sauber, oder schmeisst Du die Gänge hoch und runter einfach so rein ?

  • Wenn die Ritzelwelle kaputt ist (und zwar AUSSEN, nicht innerhalb vom Motor), dann kann das IMHO nichts damit zu tun haben ob man fürs Schalten die Kupplung benutzt oder nicht. Die 4-Zylinder Sportmotoren sind darauf ausgelegt, dass man sie im Rennbetrieb ohne Kupplung schalten kann, wer das gerne auch beim vollen Beschleunigen macht, tut aber gut daran sich einen Zündunterbrecher (Schaltautomat) zuzulegen, damit ihm nicht mit der Zeit das Getriebe um die Ohren fliegt. Bisschen Kraft geht ja mit der Kette selber (Durchhang und minimale Längung) sowie mit dem ruckgedämpften Hinterrad ins Leere, da kann man problemlos (z.B. kurz vom Gas und dann schalten) ohne Kupplung schalten.

    Das hier gezeigte Problem würde ich ganz klar auf ein unsauber gekontertes/gesichertes Ritzel zurückführen (kann durchaus auch zu heftig angeknallt worden sein, was das Gewinde vermurkst hat). Irgendwann ist die Sicherung gebrochen/aufgeganben und das Ritzel hat die Führung/Aufnahme verhunzt, eventuell ist sogar die Kette hinter das Ritzel gefallen und hat mit dem drehenden Hinterrad das Ritzel abgesprengt. Glück im Unglück: hätte das Hinterrad auf der Autobahn blockiert, hätte das ganz böse enden können. Meine Frage wäre hier eher wer denn den letzen Kettenwechsel durchgeführt hat :upside_down_face: - wobei man wohl keine Möglichkeit hat hier irgend einen Fehler nachzuweisen der irgendwie zu einer anteiliegen Kostenübernahme fürhen könnte.

    Ritzel auf Welle punktschweissen ist auf kurze Sicht sicher machbar, eine echte Lösung ist es IMHO aber nicht. Entweder muss die Ritzelwelle nachgearbeitet werden (geht manchmal auch bei eingebauten Motor) oder dann muss die Welle ersetzt werden. Gerade bei Sportmotoren würd ich den Mech 10x fragen ob das wirklich hält mit Punktschweissen, denn wenn im Rennstreckeneinsatz die Kette mit 250 Km/h samt Ritzel von der Welle fliegt, dann ist Formationsfliegen mit den Schutzengeln angesagt - und ein Totalschaden des Renners vorprogrammiert.

    Für den Alltag mag das ne kurzfristige Lösung sein, die Frage ist, was man im Alltag mit so einem 600er Rennhobel denn so macht (sehe das irgendwie weniger als Roller-Ersatz für die Grosstadt, aber was weiss ich schon :kissing_face: )

    Marc