In Preis/Leistung dürfte bei den "sportlichen" Supermotos die Lc4 (640 SM) von KTM und die DRZ-400 SM von Suzuki kaum zu schlagen sein. Im Fahrverhalten (in gedrosselter Version) würde ich die Suzuki klar vorziehen, die ist einfach handlicher (dafür ist die Sitzbank schmaler).
Bei den Sportmaschinen ist es im Grunde so egal wie sonst was. Die 600er Supersportler liegen im Bereich Motor und Fahrwerk so nahe beinander, dass man die mit anderer Lackierung gar nicht mehr erkennen würde. Ob es Sinn macht eine 600er (Leistung normalereise knapp über 100 PS) auf Einsteigerniveau zu drosseln, ist eine andere Frage - ich muss die zum Glück nicht beantworten. Fact ist, dass das nicht günstig wird, weil die potenten Reihen-4-Zylinder schon lange mit Einspritzungen aufwarten und man deshalb mittels Elektronik (Steuerboxen) eingreiffen muss - und das kostet sehr viel mehr als ein Schieberanschlag im Vergaser oder eine Reduktionsscheibe im Ansaugtrakt.
Sicher nicht verkehrt ist es deshalb bei der 400er Kategorie zu schauen - nur gibt es dort kaum Auswahl. Auch die 250er sind eher im Offroadbereich vertreten, die kleine Ninja ist da eine Ausnahme. Wer meint, dass die grösse des Motors ausschlaggebend ist, der hat noch nie Probefahrten gemacht - meine 426er WR lief beispielsweise besser als die 640er Lc4 (obwohl die getunt war). Nachteil: die 400er musste spätestens alle 1000 Kilometer einen Ölwechsel haben und der Motor ist in der Regel nach 10'000 Kilometer futsch - die lc4 sollte nach 5'000 Kilometer mal neues Öl haben und Laufleistungen von 30-50 tausend sind problemlos, wenn man die Service einhält und den Motor immer schön warmfährt (was natürlich für alle Sport-Motoren gilt).
Ausser man kauft irgend welche alte Gurken (für Leute welche etwas Mühe mit rechnen haben: eine Maschine von 1997 ist inzwischen 15 Jahre alt - das sind 15 Winter/Frühling mit agressivstem Streusalz, 15 Jahre in welchem der Service verschlampt, das Motorrad verbastelt, Abflüge produziert und Kilometer gemacht wurden - welche man durch einen Austausch vom Tacho jederzeit wieder auf Null stellen konnte . Zudem wird (z.B. bei Sport.Moppeds) etwa alle 2-3 Jahre etwas am Modell verändert oder ein komplett neues Modell auf die Beine gestellt, d.h. man hinkt so etwa 5 Generationen der aktuellen Technik nach (in Menschen-Generationen gerechnet wäre das dan die Ur-Ur-Ur-Grossmutter ). Muss ja nicht wirklich schlecht sein (kommt wie immer darauf an, was man erwartet), aber man sieht, dass das mit dem was aktuell verkauft wird nicht mehr viel zu tun hat.
Also ist man wieder da wo man angefangen hat. Selber die Händler abklappern, sich auf die Maschinen setzten, nach Zustand erkundigen, nach Sercicekosten fragen und am Ende irgendwas kaufen, was halt ins Budget passt. Im Grunde ist es eh egal, denn wenn man die Mühle nur 2 Saison fährt (dann hat man ja den offenen Ausweis) will man garantiert was anderes haben .
Marc