Ich bin nach bald 20 Jahren wieder ins Töfffahren eingestiegen. Ich habe dazu zum Einstieg den Kawa ER-5 Jahrgang 1998 meiner Tochter übernommen (hatte keine Lust mehr). Er ist im Fahrzeugausweis mit 25 kW eingetragen und somit geeignet für die beschränkte Prüfung. Ich habe auf der ersten Tour über mehrerer Pässe festgestellt, dass er mit zunehmender Höhe massiv an Leistung verliert. Es war mir schon bewusst, dass Vergasermodelle in der Höhe verlieren, aber dies ist extrem. Der Motor dreht nur noch bis etwa 6000 rpm, danach ist Ende, er bricht regelrecht ein (und hat zwischen durch Aussetzer). Er ist nur zwischen 2000 und 6000 rpm zu fahren, aber auch dort eher schwach. Da ich ja die schwere Prüfung habe brachte ich in zum Töffmech und wollte in öffnen lassen. Er sagt mir danach dass er schon offen ist. Eigentlich ist es ein gutes Motorrad und läuft auch genug zum Einsteigen, aber das mit der Höhe ist mir zu extrem. Kann mir jemand einen Tip geben, woran es noch liegen könnte?
Leistungseinbruch Kawa ER-5 im Gebirge
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Ich hab auch die Kawasaki er-5 auf dem Gotthard oder Furka ist mir nichts aufgefallen.
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auf dem Stoss ist mri auch nichts eingefallen, wusste auch nicht das Motoren schwächeln können im Gebirge.
Wegen der Drosselung viele die mal meine fuhren hatten dasgefühl sie sei nicht gedrosselt, aber drosseln kann man ja die Kawasaki er-5 ja wenn man sie auchmacht hat man 11 ps mehr
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Herzlichst hier im Forum und nun zu Deiner Frage, obwohl ich kein Töff-Mech bin aber ein ähnliches Problem mit meiner Classic FJ habe
Vermutlich drängt sich mal eine gründliche Reinigung der Vergaseranlage und Neueinstellung auf. Die Gute ist ja auch schon 13 jährig, da könnte ein Vergaser-Rep-Satz Sinn machen. Schau doch mal, ob ein Mech in Deiner Region einen Leistungsprüfstand hat, dann siehst Du, wo genau der Verlust an PS und Drehmoment liegt und ob eben dieser Verlust ausserhalb der üblichen Norm ist (so eine Messung kostet irgendwo zwischen SFr. 80 - 120, dann hast Du aber etwas in Händen).
Bei meiner 'Effe' bemerke ich hier im Flachland nichts, sie zieht schön und sauber durch, kaum in der Höhe, muss ich den Gasgriff zwischen 3-5500 Umdrehungen langsam aufziehen, ansonsten die Gute auch Aussetzer hat. Spare mir diese Arbeit jetzt aber auf die Wintermonate auf.... dann nehmen sich zwei Kumpels dieser Sache an nachdem ein jeder Töff-Mech, welchen ich anfragte, mich eben auf die Wintermonate vertröstete (keine Zeit, aufwändige Sache, an Ursachen mehrere Möglichkeiten etc etc).Der Verlust sollte, korrekt eingestellt, nicht so deutlich spürbar sein, dies war bei den alten 2-Taktern viel mehr der Fall!
Gruss Eric
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was man auch nicht ausser aucht lassen sollte, sind die 25kw! :whistling: sogar moderne motoren haben in der höhe mühe zum die leistung wie im flachland zu entfallten.
Juggernaut, dä stoos wird zwar als pass gführt, isch aber nid würkli höch! würd säge, dass es erst so ab ne höchi vo so 1500 - 1800 M afoht spührbar zwerde.
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Eric hat ja schon geschrieben, dass Vergasermodelle mit den Jahren Verschleisserscheinungen haben können und Mädu hat auf die 25 kw aufmerksam gemacht.
Beides zusammen, mit der Art der Drosselung (in der Regel verkleinerter Querschnitt der Ansaugstutzen bei Vergasermodellen) kann dann im Gebirge massive Leistungsverluste geben, wenn die Bedüsung nicht angepasst wurde.
Um es ganz einfach zu sagen: wenn (ich kenne die Art der Drosselung nicht genau) die Original-Bedüsung beibehalten wird, aber der Querschnitt der Ansaugschtutzen kleiner wird, dann geht der Maschine schon im Flachen "die Luft aus". Fact ist auch, dass so gedrosselte Maschinen meist zu fett laufen (zu viel Sprit im Verhältnis zur Luft). Im Flachen ist das nicht so wild, wenn's rauf geht, merkt man dann rasch den einsetzenden Leistungsverlust. Und wenn man dazu noch über hohe Pässe fährt wo die Luftdichte noch ein bisschen weniger hoch ist, dann ist irgendwann völlig Sense und der Motor überfettet gnadenlos ab einer gewissen Drehzahl (nämlich dann, wenn die Nadel voll offen ist und die Spritvesorgung nur noch über die Hauptdüse läuft und die Hauptdüse eben viel mehr Luft haben sollte als es die Drosslung zulässt).
Vorgehen wäre für mich somit klar: Vergaser kontrollieren/reinigen lassen, Bedüsung kontrollieren/anpassen auf gedrosselte Variante und allenfalls Verschleissteile (Düsennadel, Nadeldüse, eventuell auch Schieber oder Unterdruckmembran, wenn diese spröde sind) wechseln lassen, dann fährt die Maschine wieder Top.
Auch denkbar (man soll ja gründlich sein ) wäre ein verdreckter Luftfilter und/mit nicht optimal eingestellten Ventilen. Also mal checken wann der letzte grosse Service war - immer nur Ölwechsel ist auf Dauer auch nicht das Richtige.
Wenn's nur an der Drosselung liegt, dann bleibt zu überlegen ob man halt die Zeit welche man muss noch so fahren will (dann fliegt die Drossel raus und alles ist wieder OK), oder ob man eben die Bedüsung wechseln lassen will. Je nach Vergaser kommt man an die Hauptdüsen ran ohne grosse Schraubereinlagen, dann kann sich das lohnen - bei grossem Aufwand (Verkleidung, Teilzerlegung der Maschine) sind die Mechanikerkosten nicht mehr im Verhltnis zu den paar Franken welche neue Düsen kosten. Selber rumbasteln kann zwar Sinn machen, aber im Extremfall (wenn die Maschine dann deutlich zu mager wird) auch zu einem teuren Motorschaden führen - es empfiehlt sich, Infos zu Drosselung und passender Bedüsung beim Mechaniker bzw. in Markenforen zu sammeln.
Vorteil dieser "Billig-Drosselungen" ist, dass die ohne grossen Aufwand wieder draussen sind, wenn die Drosselung nur durch Reduzierbuchesn (sind bessere Unterlagsscheiben mit einem Loch drin) gemacht werden, dann kostet die Entdrosselung genau Null Franken an Materialkosten (muss aber vom Mech bestätigt werden, wenn ich mich nicht täusche). Kein Wunder, ist das sensible Mischungsverhältnis der Vergaser bei solchen Drosselungen extrem gestört - dafür muss man eben nicht tausende für neue Zündboxen, eventuelle Endtöpfe oder sogar Nockenwellen ausgeben über welche diverse Maschinen auch gedrosselt wurden.
Marc
P.S.: meine 1-Zylinder (660er Tenere) lieft auf dem Grossglockner noch 30 Km/h mit Vollgas und auf der Autobahn problemlos 140. Hier war schlicht ein Schieber vom Wüstensand verschlissen - mal gewechselt lieft die Maschine wieder wie es sich für einen Wüstenrenner gehört