Welches ist das beste (Gebraucht-) Motorrad für den Alltag

  • Salut Zusammen


    Ich suche schon seit Jahren die eierlegende Wollmilchsau, sprich einen gebrauchten Töff, den ich jeden Tag fahren kann. Einen der mich gut zur Arbeit bringt, wendig im Stadtverkehr ist, der einfach und günstig im Unterhalt ist. Jedoch sollte mit dem Motorrad auch am Wochenende mal ein Tour gemacht werden können und erst noch Spass machen.


    Ich denke ein Japaner mit mittelgrossem Motor käme da in Frage? Was meint ihr?


    Gruss


    Raph (plustardi)

  • Diese Frage ist annähernd so alt wie die Bibel und hängt wohl sehr vom persönlichen Geschmack ab. Vorweg ein Link zum Thema
    http://www.motorradfrage.net/f…-fuer-ein-alltagsmotorrad



    Wie man sieht, gehen die Meinungen auseinander.
    Wer den Kompromiss sucht, dem fehlt ganz offensichtlich irgendwann irgendwo etwas
    Was wir heute in den Städten sehen, sind Unmengen von 125er Rollern. Leicht, wendig, sparsam, billig (bis teuer) in der Anschaffung, für jeden Geschmack was vorhanden. Zu Hause dann das Spassmobil für eine ausgedehnte Touren- oder Pässefahrt.
    Alles in Einem ist glaublich kaum möglich, es sei denn, die Ansprüche sind tatsächlich nicht allzu gross.


    Die Motorradindustrie offeriert ja günstige und einfach gehaltene Modelle wie eine Suzuki GS500, Honda CB 500 etc etc. welche dann aber allzu oft kaum mehr an den Mann (oder Frau) gebracht werden können (zu bieder, zu wenig Leistung).


    Noch vor einigen Jahren hatte ich aus diesem Grunde einfach zwei: eine 125er Enduro für die Stadt und die Arbeit (war wegen der 125er Regelung auch jederzeit wieder zu verkaufen, heute sieht dies ja anders aus) und dann eben was Grosses für Touren und Fun.
    Alle Motorräder wurden immer Gebraucht gekauft, ich machte also nie grosse Abschreiber.


    Als die 125er 'out' waren, war das Zweitmodell einfach ein billiger Beluga 2-Takt-Roller, welchen ich problemlos wieder verkaufen konnte. In der Stadt war das Teil unschlagbar, aufgrund der 'Hässlichkeit' musste ich mir nie Sorgen um einen Diebstahl machen


    Wer mit einem Kompromiss leben kann, sollte eigentlich mit 500 - 650 ccm und ca 50-80 PS gut bedient sein.


    Gruss Eric

    Der Kern eines guten Motorrades liegt in der Technik, NICHT in der Optik :grinning_squinting_face:

    Schleichfahrt ist ein Betriebszustand von getauchten militärischen U-Booten


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    https://www.youtube.com/user/katpava/videos

  • Also mit deinen Angaben würde ich klar folgendes empfehlen: 600er Naked Bike aus Japan. Ich denke da muss ich nicht viel erklären...

  • Tja, eigentlich passt da so ziemlich jedes Motorrad ausser fette Reisemobile, Sportenduros oder Rennstrecken-/Sportmaschinen. Wenn die Laufruhe des Motors kein grosses Thema ist (sind ja meist Kurz- oder Mittelstrecken), dann passt auch ein 1-Zylinder, der hat den Vorteil eines einfachen Aufbaus, was zusammen mit einer offenen Bauweise günstigere Wartungen zur Folge hat (z.B. XT660, als günstige 400er sogar eine Suzuki DRZ 400 SM)


    Auch wenn ich 1-Zylinder Fan bin, so bin ich "im Alltag" mit dem Lc4-Schüttelmonster nicht so wirklich warm geworden (auf Ferientripps, beim Endurofahren oder auf Rallye sieht die Sache anders aus, aber das ist nicht der Alltag wie wir ihn in der Regel kennen), zumal sportlich ausgelegte 1-Zylinder nicht gerade durch kurze Wartungsintervalle aufwarten (die DRZ ist hier eine Ausnahme, aber 40 PS sind eben icht allen genug).


    2-Zylinder sind ein guter Kompromiss. Problemlos und vernünftig (ob man das will, ist eine andere Frage) war bei uns beispielsweise die SV650. Mit Stummellenker leider nicht ganz optimal, aber als Naked-Version sehr alltagstauglich und sowohl für kurze Touren wie auch Wochenend-Tripps durchaus zu gebrauchen (beim Rennstreckentraining hat sich herausgestellt, dass die Leistung zwar toll ist, das Fahrwerk und die Bremsen jedoch nicht mithalten können - für Rennstrecke war das Ding aber auch nie wirklich vorgesehen). Auch nicht übel war in der Hinsicht die Afrika Twin (XRV750), nur fehlte mir, vor allem weil ich vorher eine sehr potente SP-1 gefahren war, schlicht Leistung. Neu wäre bei Honda in der Richtung die Transalp zu haben, immer noch ein zeitgemässes Problemlosbike mit dem man so ziemlich alles von kurzen Autobahnetappen bis leichtem Offraod in Angriff nehmen kann. Ebenfalls als 2-Zyinder wären in der Mittelklasse die Honda NT700 zu haben (leider etwas schwer geraten, dafür mit integrierten Koffern), in grösser könnte man mal die 1000er Firestorm testen (ich fand die SP-1000 toll, nur leider nicht für CH-Bedingungen geeignet). Immer noch sehr gefragt - und nicht ohne Grund - sind all die 2-Zylinder Modelle von BMW. Insbesondere der neue 800er Motor dürfte in Preis/Leistung ein guter Kompromiss darstellen. Den 800er gibt es für Leute welche ein "eher leichtes" Motorrad suchen auch in der 2-Zylinder Endurovariante GS. In Gross (somit leider weder in Kauf noch Unterhalt billig, dafür mit gutem Wiederverkaufswert) sind die 1200er GS-Modelle von BMW immer noch ganz vorne in der Verkaufsstatistik. Auch wenn viele Probleme bekannt sind (waren?), so kommen die insbesondere vom hohen Qualitätsanspruch der BMW-Fahrer und den hohen Absatzzahlen.


    3-Zylinder wären ebenfalls noch ein Kompromiss, wobei das Gewicht deutlich in Richtung 4-Zylinder tendiert. Viele Hersteller gibt es da nicht, der Sound einer Tiger ist aber durchaus geeignet sich für das Ding zu begeistern.


    4-Zylinder Grosserie gibt es überall. Leider (in Bezug auf die hier gestellte Frage) meistens in sportlicher Auslegung, d.h. bei kleineren Hubräumen mit gigantischen Drehzahlorgien verbunden und bei grossen Hubräumen sowieso immer jenseits des in der Schweiz geltenden Tempolimits. Drehzahlen heisst auch Spritverbrauch und Materialermüdung, sobald Verschalungen ins Spiel kommen somit wieder etwas höhere Unterhaltskosten möglich.


    Mein Tipp wäre es, sich all die 2-Zylinder Naked bis hin zu Strassenenduros mal anzuschauen, wobei bei den Enduros "in Gross" die Wahl zwischen GS und der 1200er Tenere schwer fallen könnte (sind einfach andere Auslegungen - da hilft nur testen). Als Occasion könnte eventuell die 950er Lc8 noch ein Thema sein, allerdings weder im Wartungsfreundlichkeit noch vom Stand der Technik (Vergaser) her auf der Höhe der vorher erwähnten (dafür weitaus sportlichere Auslegung und auch für sporltichere Geländeausflüge zu haben) Neu würde ich alles was nicht ABS hat vergessen (ist einfach ein Sicherheits-Feature was heutzutage dazugehört), wenn dann der Spritvorrat für eine längere Tour reicht, kann man damit kaum was falsch machen. Beim vorgegebenen Einsatz sollte insbesondere der Windschutz geklärt werden (die einen brauchen es, die anderen wollen es nicht weil es störende Verwirbelungen am Helm geben kann), wobei die meisten Motorräder inzwischen mit diversen Aerodynamik-Teilen bzw. Scheiben ausgerüstet werden können welche das Problem entschärfen - oder verschlimmern können.


    Wenn Ganzjahreseinsatz gefragt wäre, dann ist die Möglichkeit Stollenreifen zu montieren bei Enduros ein Plus, wer sich nicht mit Kettenspannern rumärgern will, der kann beim Kardanantrieb glücklich werden. Gibt also viele Möglichkeiten für Einschränkungen BEVOR man die Anzhal Zylinder festlegt - auch das keine schlechte Idee die Sache einzugrenzen.


    Wie erwähnt: gibt viele Maschinen mit denen mal vieles machen kann. Nur mal durch die Stadt ins Büro fahren oder ein Wochenendausflug kann jeder Töff, die meisten nehmen es nicht mal übel, wenn mal eine Autotaugliche Schotterpassage befahren werden muss. Also liegt es an den Wünschen der Fahrer - und wenn die nicht so vielfälitg wären, gäbe es ja gar nicht so viele Marken und Modelle...


    Marc

  • Au ig heti spontan uf GS,CB und Er 5/500 tippet. Sicher e 2 zilinder. Z.B. Er6N isch no chli sprütziger und ou sehr wendig. Das chunt itz ou sehr uf toleranz ide einzelne sparte ah. Ig finde mit de obe gnännte 500erli laht sich scho es schön tourli mache. Sind keni leistigswunder aber dennoch usreichend motorisiert. Zuglich findis aber ou nid schlimm mit mim alteisen dur d stadt z gurke(Ori. leer 250kg) Alles es frag vode toleranz undem gschmack.

    Das Universum verengt sich zu einem dünnen Schlauch und die Autos frieren auf der Straße fest. Wenn dich aber richtig der Hafer sticht, dann schaltest du vorher ein paar Mal zurück und ziehst die Gänge voll durch. Ein siegesgewisse Tier wird freudig aufbrüllen und dich dermaßen vorwärtsreißen, daß dir endgültig Hören und Sehen vergeht.

  • Danke euch für die wertvollen Inputs. Ich schau mich mal um, ich denke nach einer 2-Zylinder Japan-Maschine. Zwischen 500 und 600ccm. Vielleicht sitze ich noch auf die eine oder andere Enduro... Vielleicht weiss ich welches Bike, wenn ich damit ein paar Runden gedreht habe. Scheint keine Patentantwort zu geben. Aber trotzdem vielen Dank!

  • Hast du dir etwa eine Patentantwort erhofft? Jeder geschmack ist anders. Dazu kommt dass die genannten 500er(GS, CB, ER) alle ziemlich ähnlich sind. Nur halt andere marken. Wenn du eine Patentantwort willst....Kauf ne Er5.

    Das Universum verengt sich zu einem dünnen Schlauch und die Autos frieren auf der Straße fest. Wenn dich aber richtig der Hafer sticht, dann schaltest du vorher ein paar Mal zurück und ziehst die Gänge voll durch. Ein siegesgewisse Tier wird freudig aufbrüllen und dich dermaßen vorwärtsreißen, daß dir endgültig Hören und Sehen vergeht.

  • Ja - klar, eine Patentantwort wäre der Wunsch gewesen, aber mir war wichtiger einige Pro und Cons zu lesen. Danke nochmals an alle, die hier ihre Gedanken niedergeschrieben haben.


    Bin am Wochenende mehr per Zufall auf eine CB 750 Seven Fifty raufgesessen... Was meint ihr dazu als Alltagsmoped? Zuverlässig soll sie ja sein...

  • Sicher ein problemloses Motorrad, von der Konstruktion her in die Jahre gekommen aber bewährt


    Motorradonline hat für fast jedes Modell eine Gebrauchtberatung, hier der Link zur Seven Fifty


    http://www.motorradonline.de/d…cb-750-seven-fifty/106980



    Gemäss diesem Test ist so perfekt, dass sie bereits wieder langweilig ist......... wenn Du Dich wohl auf / mit ihr fühlst, so ist doch alles bestens....


    Gruss

    Der Kern eines guten Motorrades liegt in der Technik, NICHT in der Optik :grinning_squinting_face:

    Schleichfahrt ist ein Betriebszustand von getauchten militärischen U-Booten


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    https://www.youtube.com/user/katpava/videos