Wenn ich das richtig verstehe, ist die für 8'500 Fr. Jahrgang/erste Inverkehrssetzung (?) 2001, während die erste Inverkehrssetzung der Maschine für 12'700 Fr. 2009 ist. Diese acht Jahre schlagen sich natürlich auch im Preis nieder.
Ja das ist so das Alter spielt eine grosse Rolle ausser du hast ein Unikat dann ist das Motto je älter desto teurer:)
Allerdings würde ich bei der günstigeren Maschine ziemlich genau hinsehen. 3000km in acht Jahren lässt darauf schliessen, dass sie lange Zeit gestanden ist und damit Standschäden nicht auszuschliessen sind.
--> Standschäden
Hi Leute
Die Jungs welche ich kenne welche Harley fahren, haben allesamt noch mindestens eine Zweitmaschine. Der Gund ist einfach: eine Harley ist eine Art Kult-/Sammlerobjekt welches (wie ein Oldtimer) nur zu speziellen Anlässen aus der Garage kommt. Das Ding wird NIE bei Regen bewegt, macht pro Ausfahrt knapp eine Tankfüllung leer (heisst etwa 120 bis 150 Kilometer) und wird vor wie nach der Ausfahrt jeweils mit Reinigungstüchern, Poliermittel und Pflegeutensilien auf Hochglanz poliert. Auch wenn sich die neueren Modelle durchaus angenehm fahren lassen, so ist weder Sitzhaltung noch Kurvenhandling wirklich für schweizerische Passfahrten geeignet - auch wenn's zweifelsfrei geht. Die Schweiz ist halt einfach nicht Kalifornien wo man so etwa 320 Tage Sonne pro Jahr und trockene Strassen hat, die Dinger verrosten ohne Pflege in Rekordzeit oder werden zumindest sehr schnell unschön (und mal erlich: man fährt keinen chromglänzenden Chooper, wenn man auf Gammelmaschinen steht).
Rein von der Kilometerleistung her scheint mir das problemlos hinzukommen, ist nicht selten, dass Chooper aus den 80er Jahren mit gerade mal 30'000 Kilometer verkauft werden. Standschäden dürften weniger vorkommen, da diese Dinger eben meist extrem pfleglich behandelt werden, da wird auch im Winter ab und zu mal die Maschine bisschen rumgeschoben, nur damit die Reifen sich nicht unrund stehen.
Was den Preis anbelangt: man beachte mal die Aufpreislisten für das Zubehör, zwischen dem Katalogzustand und dem Auslieferungszustand liegen Welten. Das Originalzubehör, Spezial-Lackierungen, Auspuffvarianten, Satteltaschen, Lenker, Blinker, Räder usw. = Lego für "Grosse" 
Zudem ist es halt so, dass einer seine Karre möglichst rasch loswerden will/muss, der andere einfach mal einen Versuch mit irgend einem Preis startet um zu sehen ob sich überhaupt ein Interessent meldet. Wir immer hilft hier nur genaues Vergelichen (auch was Unterhalt betrifft!), denn zwischen eimen der alles vom Markenmech machen lässt und sich eventuell noch Power-Parts einbauen lässt und einem Selbstschrauber der gerade mal Öl nachfüllt, wenn der Öldruck zusammenfällt, liegen eben Welten.
Meiner Ansicht nach spricht hier wenig gegen das "neuere" (und günstigere) Modell, vor allem wenn man davon ausgeht, dass man die Karre irgendwann wieder verkaufen will. Wenn man das Sonderzubehör der teureren Maschine haben will (ist alles extrem teuer bei Harley), dann ist man natürlich bei der Occasion auch nicht schlecht dabei. Und noch was: es wurden gerade das neuste Modell angekündigt (auch hier im Forum zu finden), mit den neusten Umrechnungskursen vom Euro in CHF könnte es sich für ein seriennahes Fahrzeug sogar lohnen was ganz neues zu kaufen (CH-Preise kenne ich noch nicht, stark anzunehmen, dass Harley Schweiz für seine gut situierten Kunden keine Schnäppchenpreise machen wird). Ein Import eines EU-Neufahrzeuges aus D ist absolut problemlos mit den ECE-Papieren, die Frage ist halt wie viel einem die Garantie des Händlers/Herstellers wert ist (in der EU meist 2 Jahre Vollgarantie, in der Schweiz meist nur 1 Jahr). Wenn eine Harley allerdings gegen 3'000 Kilometer problemlos gelaufen ist, scheinen zumindest die gröbsten Problemchen (falls vorhanden waren) auch ausgemerzt zu sein, alles ist eben relativ.
Schau Dir insbesondere den Chrom an (Kratzer oder Flecken verringern den Preis drastisch), auch ein Satz neuer Reifen oder eine schlecht erhaltene Kette treiben das Budget schnell mal unerwartet in die Höhe. Bei diesen Show-Objekten ist insbesondere die Optik (nebst Ausstattung/Zubehör) ausschlaggebend, das lässt sich so gut wie nicht korrigieren bzw. nur nurch Neulackierungen beheben.
Ob Du ne Harley willst, musst Du wissen, als Alltagsfahrzeug ist das Ding jedenfalls sicher nicht gedacht (Minimale Reichweite, Dauerstress beim Putzen, sehr hohe Werkstattpreise und nicht übermässig langlebiges Material). Wenn Du die Dinger nicht kennst, würde ich dringend raten jemand mitzunehmen der sich wirklich auskennt oder die Karre aber beim Harley-Dealer zu kaufen, dann sind Extremst-Überraschungen bisschen seltener. Auch wenn die Technik Vorsintflutlich ist, so sind es leider die Ersatzteilpreise nicht - gibt wesentlich günstigere Möglichkeiten Chooper zu fahren (auch was Spritverbrauch oder Versicherung anbelangt).
Reizen wüde mich im Grunde so ein Ding selber auch, aber bei Tankreichweiten zwischen knapp über 100 bis zu rund 200 Kilometer bei den verbrauchärmsten Varianten und dem Dauerpolieren ist das einfach nichts für mich - schau mir die Dinger aber genre an. Und genau dafür sind ja schliesslich auch gemacht worden 
Marc
