alte Yamaha DT 125 LC Start, Leerlauf, Drehzahl Problem

  • Hoi Zämme

    Es gaht ume DT LC 125-35E Baujahr 1986 und han denkt ich nutz grad mal s neue Forum :thumbsup:
    Isch de Töff vo de Fründin. Sitt churzem lauft de eifach absolut Scheisse, wenn er überhaupt lauft.
    Er stellt nach kurzer Betriebszit (5-15min) eifach ab und chunt nüm ah. Wenn er denn wieder lauft und mer Gas git sufft er ab ( mit dem absterbende Mööööööööööö Grüsch). Jetzt bringt sie en gar nüm ah, bi mir hets mit ahstosse im 2te klappt. Er isch den recht hoch gloffe, het sich den abr mit de Zit beruigt (kenni so vo 2 Takt, denk mal nüt spezielles). Chum isch Drehzahl normal gsi hanin wellä uedreiä. Witter als 6000rpm wott er abr nöd, ab denn stotteret er nur no. De isch früener locker in Rote Bereich cho
    (ca. 9000rpm) und het au massiv kräftiger beschlünigt.
    Zudem dreiht er nöd suber ufe, sehr langsam und de Motor tönt "schwach". Also alles andere als was mer vo 2 Takter kennt.
    Ich han de Verdacht das was mit em Vergaser nöd stimmt oder das de Cholbe hinüber isch :thumbdown:
    Vergaser reinige bringi no ane, suscht bini technisch leider nöd so versiert.
    Ich hoff han das einigermasse guet chöne beschribe.

    Was denked er chönts sie? Hoff Ihr chönd mer helfe :hutab:

    Gruess Sieger

  • Han mal genau s gliiche Problem gha. Am Vergaser isch es nöd gläge. Irgendöppis stimmt wohl mit de Zündig nöd. Kerze und Deckel wechsle het bi mier nüt bracht, Zündspuele und - Kabel wechsle het nüt bracht. Es isch mit sehr grosser Wahrschinlichkeit d Zündbox gsii (au luut Mech), aber han mini DT denn lieber furtgrüert, wär z tüür worde :frowning_face:

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Oh oh tönt nöd guet!
    Was hets kostet sone Zündbox? Und was genau isch das?
    Das de Vergaser verstopf isch und er zwenig Benzin bechunt chönt nöd sie?

    Vilicht hetti no sölle schribe das de Töff vor es paar Monet uf e Autohube "glade" worde isch. Vorem Unfall het er teilwis au gspunne, jedoch nöd oft. Nach em Unfall und de Reparatur eigentlich au. Jetzt ischs eifach sehr schlimm worde. :pouting_face:

    Zudem raucht sie Schwarz wenn mer sie wiedermal akriegt. Zumindest die erste paar minute.

    Einmal editiert, zuletzt von Sieger P (8. Februar 2011 12:27)

  • Eine Zündbox kostet so 400-500.-

    Was sie genau macht weiss ich nicht, aber es ist so ziemlich das zentrale Bauteil, das alles, was mit dem Zündvorgang zu tun hat, steuert.
    Kannst ja den Vergaser mal durchblasen, schaden kanns sicher nichts.
    Aber wenn ein Motor erst dann abstellt, wenn er warm ist, ist das schon beunruhigend. Die Mechanik funzt ja im warmgefahrenen zustand idR besser als kalt. Bei der Elektronik kann aber Hitzeentwicklung schon zu Aussetzern führen, wenn irgend etwas nicht stimmt. Wenn ich recht überlege, hatte ich dieses Problem sogar schon vor der DT einmal, bei einer Vespa. Es waren genau die gleichen Symptome, Absaufen bei warmem Motor, stottern ab einer gewissen Drehzahl. Auch dort war es die Zündbox, die hinüber war, laut Nachbesitzer.

    Ich schlage dir vor, mach dich mal an die Zündung ran, arbeite dich von der Zündkerze hoch und schau, ob etwas nicht mehr ok ist (Zündkerze->Kerzendeckel->Zündkabel->Spule->...). Ist auch gleich etwa die aufsteigende Reihenfolge der Kosteninvestition. Vielleicht hast du ja Glück.

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  • Ok, danke. Dann mach ich mich mal an den Vergaser und hoffe es bringt was. Wenn du das jedoch schon 2 mal hattest sehe ich nicht mehr viel Hoffnung. Dann wirds die Zündung sein.
    Ich gehe mal deine Beschriebene Reihenfolge durch :thumbup:

  • Darf man ausser dem (biblischen :smiling_face_with_sunglasses: ) Alter auch noch wissen wie hoch die Laufleistung ist?

    Und wann die letzte Vergaser-Revision gemacht wurde?

    Wenn's nämlich nicht ein rein mechanisches Problem ist (z.B. Chock-Kolben verklemmt, Kühlkreislauf irgendwie verstopft bzw. keine Kühlflüssigkeit mehr vorhanden oder gar mechanischer Schaden an Kolben/Zylinder/Kolbenringen), dann ist durchaus denkbar, dass der Vergaser nach all den Jahren mal Totalrevidiert werden sollte. Schieber wie auch Membranen sind Verschleissteile, zudem lagern sich mit der Zeit ziemlich viele und unschöne Zusatzstoffe vom Benzin überall ab. Auch ein neuer Düsensatz (kostet gerade mal paar Franken) kann man sich mal leisten bzw. die Nadel erneuern.

    Elektrikprobleme kann man zwar nicht grundsätzlich ausschliesen (auch nicht irgend welche Verstopfungen bzw. verstelle Gemischtschmierung), nur wäre es eher seltsam, wenn die Maschine erst läuft bzw. angestossen werden kann und dann plötzlich ausgeht.

    Nebenbei: ich war selber erstaunt in wie schlechtem Zustand ein Gaskabel nach nur paar Jahren sein kann, Probleme könnte es also auch schon nur geben, wenn ein Gaskabel an Auflösungserscheinungen leidet und irgendwo "hängt" (meistens gehen die Lizen an den Enden auf, also insbesondere prüfen ob da wo die Kabel eingehängt sind nicht irgendwas klemmt).

    Bei Mega-Laufleistungen werden trotz guter Pflege dann eher technisch bedingte Probleme zum Thema, als ich noch 125er gefahren bin war die Meinung relativ einheitlich, dass ein Kolben kaum 10'000 Kilometer hält - hier lohnt sich auf jeden Fall mal den Mech bzw. eingefleischte DT-Fans zu fragen und das Material im Internet zu kaufen, denn die Händlerpreise bzw. Mechanikerstunden sind kaum in einem vertretbaren Verhältnis zum Wert der Maschine selber.

    Geht ja noch rund 2 Monate bis die Saison wieder richtig beginnt, hast also Zeit mal reinzuschauen und die Kiste bis zu (noch) wärmeren Temperaturen startklar zu machen. Dass eine DT gar nicht mehr läuft, ist doch eher unwarscheinlich, ist eher die Frage ob man noch passende Teile bekommt und die vor allem selber einbauen kann um die Kosten in erträglichem Rahmen zu halten.

    Vielleicht, nur so als Anmerkdung zum Schluss, wäre auch nur mal wieder ein "richtiger" Service nötig, denn auch wartungsarme 2-takter sollten gelegetnlich mal zur Komplettprüfung beim Mech vorbei (und wenn's nur ist um die Speichenspannung zu prüfen). Etwas zu einfach wäre auch, wenn statt hochwertigem 2-takt-Öl (Teil- oder Vollsyntetisch) Motoröl reingeschüttet wurde - aber das nur so einer von möglichen Fehlern welche halt auch schon mal passiert sind :muaha:

    Gerade bei 2-Taktern (welche bekanntlich Öl verbrennen) kann auch irgendwann der Endtopf dermassen versifft sein, dass da einfach nichts mehr durchpasst. Bei den Mini-Dimensionen der Durchlässe braucht es nicht viel um das Gesamtsystem lahmzulegen. Wenn schon geprüft wird, dann sollte nach so vielen Jahren auch die Vergaseranschlüsse (Zylinder wie Luftfilterkasten) geprüft werden, die können schon mal porös werden und ebenfalls für unrunden Motorlauf bis zum absterben sorgen. Dass der Luftfilter bereits geprüft (ausgetauscht bzw. gewaschen und neu geölt wurde) nehme ich einfach mal an, hier können auch sehr viel grössere Hubräume Probleme bekommen, wenn sich zu viel Gammel festgesetzt oder gar Papierfilter nass geworden sind.

    Gemäss Beschreibung scheinen keine Fehlzündungen vorhanden zu sein, das wäre dann eher ein Zeichen für die Elektrik. Oft reicht eine neue Zündkerze mit passendem Wärmewert, manchmal ist es auch der Zündkerzenstrecker der gammelt oder gar das Zündkabel welches einen Kabelbruch hat. Und wenn's ganz blöd läuft, dann ist es eben die Zündbox, wobei die in der Regel ganz läuft - oder gar nicht.

    Marc

  • Hy Marc

    Tolle Antwort, wie immer :top:

    Laufleistung beträgt 25'738 KM. Eine Vergaserrevision wurde meines Wissens nie gemacht, der letzte Service war vor 1 Jahren, ich zweifle jedoch an der Kompetenz des Mechs. Ob der Zylinder jemals gehohnt wurde weiss ich auch nicht :neutral_face: Öl wird gutes 2T verwendet, an dem kanns nicht liegen.
    Der Luftfilter wurde noch nicht überprüft, habe ich ehrlich gesagt nicht daran gedacht.
    Fehlzündungen sind seit dem Unfall vorhanden, nach dem ankicken treten sie auf wenn man vom Gas geht. Also eigentlich jedesmal (habe ich gerade erfahren). Als ich ihn ankickte traten sie nicht auf, er stand zuvor jedoch 1.5 Monate.

    Ich habe mir mal alles was man überprüfen kann aus deiner Antwort und der von Boo herausgeschrieben. Ich denke ich beginne mit dem Luftfilter, Auspuff und Schluss einer Revision des Vergasers. Danach Zündkerze, Zündkerzenstecker und Zündkabel.

  • Ok, so dürfte das funktionieren.

    Wenn Du schreibst, Du hattest einen Unfall und seit dem gibt es Fehlzündungen, so ist leider ein "technischer" Schaden (z.B. Wackelkontakt, Kabelbruch oder eben die Zündbox selber) nicht mehr ganz so unwarscheinlich. Bin mir auch nicht mehr ganz sicher wie der Zündzeitpunkt geregelt ist bei der DT (mein Bruder hatte eine, ich bin NSR gefahren), eventuell kann sich hier sogar was im Motor verstellt haben, wenn die Kiste aufgeschlagen ist.

    Bei einer Laufleistung von fast 30'000 Kilometer bei einer (relativ) hochdrehenden 2-Takter würde ich stark davon ausgehen, dass zumidnest die Kolbenringe nicht mehr gut sind, wenn's nicht noch viel übler aussieht. Da die (wegen Zulassungsvorschriften stark gedrosselten) 125er selbst angeschlagen noch laufen, hat man das vielleicht bisher noch gar nicht bemerkt - aber irgendwann wird's dann halt zuviel.

    Musst halt entscheiden ob Du mit Minimalaufwand versuchen willst die Kiste weiterhin am Laufen zu halten oder das Ding mal komplett zerlegst, neu lagerst (auch das Fahrwerk dürfte mit Ölen arbeiten welche nicht mehr weit von Rohölqualität entfernt sind) willst. Wenn der Motor draussen ist, ist es auch ein leichtes den Zylinder neu zu machen und einen neuen Kolben einzusetzen, wenn man schon dabei ist, kan man sich auch gleich die Motorlager vornehmen oder die Kurbelwelle revidieren lassen. Ob man alles gleich macht oder erst zerlegt und prüfen lässt, ist immer eine schwierige Angelegenheit, in der Regel rechnet es sich alles zu machen statt ein Jahr später wieder ran zu müssen um dann wieder was zu machen.

    Hat zugegeben wenig mit dem aktuellen Problem zu tun, aber bei dem Alter, der Laufleistung und ohne zu wissen was schon mal gemacht wurde, können sich allfällige Kleinigkeiten gegenseitig aufschaukeln, statt eine Dauer-Schrauber-Baustelle und somit ein nie wirklich richtig funktionierendes Mopped zu haben, kann es sich da eben rechnen mal zu investieren und die Kiste komplett neu auf die Beine zu stellen. Ein Teil kann man (mehr oder weniger problemlos) selber machen, beim Rest ist die Hilfe von Schrauber-Profis sicher hilfreich, wenn's preislich in vernünftigem Rahmen liegen soll.

    Wenn Du den "Fehler" nach Anleitung schon mal findest, dann dürfte die Maschine wider laufen - die Frage ist halt für wie lange. Früher oder später (man hofft immer "sehr viel später" :loudly_crying_face: ) wird eine Komplettrevision kommen, jetzt wo Du Zeit hast, ist immer noch besser als mitten in der Saison.

    Die Frage welche sich bei einem 25-jährigen Motorrad stellt, ist im Grunde aber die, ob man das Teil wirklich wieder aufbereiten will - oder aber abstösst und sich nicht lieber was neueres kauft. Die Rahmen, Fahrwerke, auch die Technik selber (insbeonsere Bremsen, sind ja nicht so ganz unwichtig) haben sich doch stark weiterentwicklet, zudem ist eben immer fraglich ob (und zu welchem Preis) man für so alte Maschinen noch Ersatzteile erhält.

    Da man für so ein Teil kaum mehr was bekommt (wart noch 5 Jahre, dann ist es en echter Oldtimer - und könnte dann wieder mehr gefragt sein) lohnt es sich auf jeden Fall mal die wichtigsten Sachen durchzuschauen und die Kiste "irgendwie" wieder zum laufen zu bringen. Aber wie gesagt: Kolben von 2-Taktern sind Verbrauchsmaterial und je nach Zustand sind eben auch Zylinder oder Kurbelwellen mal zur Revision fällig, das können halt nur Spezialwerkstätten machen - und das ist nicht mehr ganz so günstig (Empfehlung: http://supermoto-umbauten.de/)
    Marc

    P.S.: hast Du für die DT en "Schrauberhandbuch"? Oder sonstige Anleitungen? Normalerweise sind Wartungsarbeiten einfach, aber manchmal gibt es versteckte Schrauben welche man kennen muss um keine Verkleidungsteile zu runinieren. Und nicht vergessen: Vergaser sind auch extrem weichem Material, die Schrauben aber aus Stahl und auch die Düsen ziemlich "hart". Immer nur handwarm anziehen, sonst ruiniert man sich die Gewinde! (Tipp: beim Vergaser statt normale Kreuzschlitzschrauben welche sich runddrehen können Imbus-Schrauben verwenden, die halten länger). 2-Takter sollten immer passend bedüst werden, man muss also oft an den Vergaser ran (Sommer, Winter, tiefe/hohe Lagen, Touring- oder Sporteinsatz). Insbesondere wenn Tuning-Zylinder oder höher verdichtete Kolben benutzt werden (könnte ja sein, dass man bei einer Revision :kissing_face: ..) wird das stärker zum Thema.

  • Also ich bin nun mal einiges durchgegangen. Echt toll daran zu schrauben, die ist sowas von Low-Tech, herrlich :face_with_tongue: Ganz anders als meine Husky.
    Ich habe von der DT ein Owners Manual, darin ist einiges beschrieben :winking_face: Wenn auch nicht zu ausführlich.

    Als erstes habe ich den Auspuff abgebaut. Der hat für die Laufleistung einen echt guten Zustand. Nix verstopft, nur hin und da sehr dünne Ablagerungen an den Wänden. Ich glaube so etwas wie eine Drosselung habe ich auch noch endeckt.
    Hier ein Bild:
    http://img19.imageshack.us/i/dscn2302w.jpg/

    Danach kontrolierte ich den Luftfilter, der sieht auch ziemlich gut aus. Ein paar Verfärbungen am Boden. Er war jedoch trocken, bis auf den untersten gelben Teil. Zudem hatte es ein wenig Öl im Luftfiltergehäuse und kleine Schmutzpartikel.
    Bilder Luftfilter:
    http://img248.imageshack.us/g/dscn2298z.jpg/

    Der Vergaser hängt noch mit irgendwelchen Kabel an dem Ding rechts vom Zylinder, welches zum Gas gehört. Deshalb brachte ich denn nicht ganz heraus. Ging aber auch so. Er hat Ablagerungen am Schwimmer selbst (siehe Fotos), das Gehäuse ansich und der Rest war aber zu meiner Erstaunung sauber. Die Düse war ebenfalls nicht verstopft, habe sie trotzdem mal durchgeblasen. Die Membrane sah gut aus, die ist nicht porös. Ebenso die Verbindung Luftfiltergehäuse- Vergaser ist in Ordnung. Da hat es nur ein wenig raue Stellen innen drin. Aber seht selbst, vieleicht beurteile ich das auch falsch:
    http://img825.imageshack.us/g/dscn2303x.jpg/

    Dann wurde der Vergaser wieder eingebaut und die Zündung kontrolliert. Der Zündkerzenstecker ist eigentlich noch so gut wie neu. Die Zündkerze war jedoch sehr schwach hineingeschraubt worden. Denke mal von Hand. Ausserdem war die Schwarz. Ich habe sie gereinigt und wieder verbaut.
    http://img201.imageshack.us/i/dscn2313v.jpg/

    Ich habe auch einige Bilder vom Kolben und Zylinder gemacht als ich den Auspuff schonmal weghatte. Also ich kenn mich da ja nicht so gut aus aber für mich sieht das gar nicht gut aus!! TIPP: ein zweitesmal aufs Bild klicken, dann wird es grösser.
    Bilder von Kolbenringen:
    http://img684.imageshack.us/g/dscn2279u.jpg/

    Bilder von unterhalb der Kolbenringe:
    http://img577.imageshack.us/g/dscn2288.jpg/

    Bilder vom untersten Teil des Kolbens:
    http://img155.imageshack.us/i/dscn2290l.jpg/

    Bilder vom Zylinderkopf:
    http://img135.imageshack.us/g/dscn2295c.jpg/

    Was meint ihr zu all dem? Ich habe ihn kurz gefahren bevor ich begann Fehler zu suchen. Keine Spur von Fehlzündungen :confused_face: Es fiel mir nur auf das er relativ langsam Gas animmt. Sprich es kommt zu einer Verzögerung bis er reagiert.

    Ich habe am Schluss alles wieder montiert und versuchte ihn anzukicken. Der kam nach dem ersten relativ sanften Kick sofort an. Jedoch gibt er sofort Vollgas :thumbdown: Bin ziemlich verschrocken. Jetzt weiss ich immerhin das er sehr wohl in den roten Bereich drehen kann :grinning_squinting_face: Ich denke mal das bleibt die Nadel im Vergaser hängen?? Habe wohl was falsch zusammengebaut. Beim zweiten mal ankicken sprang er auch sofort an, jedoch ebenfalls mit Vollgas. Was könnte das genau sein?

    Danke für eure Hilfe :top:

    Gruess Sieger

  • Hi

    Wenn ich das alles so sehe, dann sieht da nichts wirklich sehr kaputt aus. Unterhalb der Kolbenringe könnte der Kolben Riefen haben (ist aber schwierig zu beruteilen vielelicht auch nur Ablagerungen). Wie man erkennen kann, scheinen doch etliche Ablagerungen (bzw. Öl) im Motor drin zu sein, eine General-Reinigung mit Prüfung der Wandstärken (muss man messen, liegt im Bereich von Bruchteilen von Millimetern) wäre schon mal keine schlechte Idee um Fogleschäden auszuschliessen. Wenn bei Vollgas der Kolben stecken bleibt, kippelt oder sich ein Kolbenring zerlegt (kann gebrochen bzw. angebrochen sein, kannst kaum den ganzen Ring von aussen prüfen), dann kann das zu einem Totalschaden am Motor und im schlimmsten Fall zu einem Sturz mit Personenschaden kommen. Hier ein paar Bilder und Preise zu Ersatzteilen: http://www.bike-equipment.net/03_biketeile/html/motorteile.htm

    Was ich auf jeden Fall machen würde: den Schwimmer reinigen bzw. ersetzen. Ablagerungen machen das Teil schwer und schliessen eventuell nicht sauber. Ansonsten finde ich den Vergaser in super Zustand, irgendwie passt das nicht wirklich zu den Ölablagerungen im Zylinder (ich vermute mal, dass der Vergaser mal gereinigt wurde).

    Auch wenn die Membran noch gut aussieht, muss man bedenken, dass die bei jeder Kolbenbewegung mal auf und wieder zumacht. bei 10'000 U/min also 10'000 mal pro Minute - aufs Jahr gerechnet ergibt das unweigerlich einen Verbrauch (auch wenn man das vielelicht von Auge nicht sehen kann). Ich würde die, vor allem weil Du ja jetzt grad in Schrauberlaune bist, gleich austauschen, z.B gegen was in der Art: http://www.chao-parts.de/shop/article_1…26aid%3D1047%26

    Zündung scheint ja inzwischen eher ausgeschieden zu sein, von den Fotos her scheint mir der Luftfilter eher etwas "komisch". Aber eben - ist lange her. Rein vom Aussehen her scheint das Material in gutem Zustand (keine Verfransungen, keine Verfärbungen, ob er korrekt geölt ist, kann man nicht aufgrund der Bilder beurteilen. Wenn Du nicht sicher bist, ob es (passendes, bzw. Original-)Material ist, dann wirf die paar Franken auf und kauf Dir einen neuen Filter, dann ist ganz klar, dass man Probleme mit der Luftversorgung komplett ausschliessen kann und der Motor auch bei staubiger Luft keine Probleme bekommt. Gewisse Nachrüstanbieter (z.B. Twin-Air) bieten für weniger Geld als Original sehr gute Ware, vergleichen lohnt sich.

    Was das Vollgasproblem betrifft: mich erstaunt, wenn bei Vollgas die Maschine problemlos anspringt. Wenn der Schieber zu ist und es kommt (zu viel) Sprit, dann säuft die Kiste ab. Wenn sie anspringt, dann heisst das also, dass nicht nur zu viel Sprit sondern auch zu viel Luft kommt, kontrolliere mal den Kabelverlauf vom Gaskabel ob das nicht irgendwo "hängt". Kontrolliere auch, ob Du eventuell aus versehen nicht die Standgasschraube so hochgedreht hast dass die Kiste Vollgas gibt.

    Ach so: kleiner Hinweis noch zur Kerze. Bitte auch die nicht anknallen, handfest reicht in der Regal aus. Mit der Hitze und den Ablagerungen kann die sich sonst so festbacken, dass du die raussprengen musst. Etwas zu wenig ist nicht so schlimm, im schlimmsten Fall muss man sie halt mal wieder bisschen anziehen.

    Wenn Sie jetzt läuft, scheint es ja kein grösseres technisches Problem gewesen zu sein, somit hat es sich mal wieder bewarheitet, dass "einfache" 2-Takter eben in der Regel mit wenig Auwand am Laufen gehalten werden können.

    Marc

  • Danke für deine Antwort.

    Ich denke wenn ich das Vollgas Problem gelöst habe, ersetzte ich die Membrane und Schwimmer. Danach lasse ich vieleicht noch den Zylinder reinigen. Kommt jedoch auf den Preis an.

    Am Gaszug hängt nichts, es muss an obersten Teil des Vergasers liegen, da wo man die Nadel welche von einer Feder umgeben ist in den Vergaser stösst und den Deckel drauchschraubt. Ist der Deckel weg und die Nadel schaut oben ein wenig heraus, dann kann man normal "viel" Gas geben. Also der Gasgriff lässt sich voll runter drehen. Kaum schraube ich diesen Deckel drauf und die Nadel ist wieder komplett im Vergaser, kann ich nur noch halb soviel am Gasgriff drehen. Ich denke mal die Nadel steht irgendwo an oder sowas :astonished_face: Ich bekomms jedoch echt nicht hin das man normal Gas geben kann. Es wäre viel einfacher diesen Deckel und die Nadel korrekt zu montieren wenn ich denn Vergaser komplett ausbauen könnte.
    Nur da ist wieder dieses Kabel welche in den Vergaser geht, das krieg ich nicht ab :böse: Wenn der Vergaser offen ist, sieht man das dieses Kabel zwischen Vergaser und Zylinder (also immer noch im Vergaser, ich meine das Verbindungsstück) raus kommt. Es sieht so aus als wäre es zur Belüftung da ?(Es ist einfach hohl?(
    Hier ein Bild des Vergasers, ich hoffe du wirst aus meiner Beschreibung schlau:
    http://img12.imageshack.us/i/bild2xw.jpg/

    Ich fragte mich nun ob ich dieses Kabel einfach aus dem Loch in welches es in den Vergaser geht rausziehen kann um damit den Vergaser "frei zu kriegen" ?

    Ein anderes Problem ist auch dieser Verbindungsschlauch zwischen Luftfiltergehäuse und Vergaser. Diesen stülpt man über den Vergaser und befestigt ihn mit einer Schnelle/Klemmring. Macht man dies und schraubt den Ring komplett zu hält er einwenig. Berührt man den Schlauch ein bischen fällt er sofort vom Vergaser ab :pouting_face: Ich kriegs nicht hin das der festsitzt!

    Danke für deine Hilfe.

    Gruess

  • Also das Vollgasproblem konnte ich Lösen, der Schieber im Vergaser ist irgendwie steckengeblieben. Habe immer drum herum gesucht als bei der Ursache selbst :wand: . Der Schlauch zwischen Luftfiltergehäuse und Gaser sitzt jetzt auch fest.

    Bin heute Probegefahren, Sie läuft ganz gut.
    Nur ein Problem besteht noch:
    Als ich das erste mal richtig hochdrehen wollte, also so bis 8500 Touren, bleib sie bei 7000 Touren hängen und wollte nicht höher drehen. Als ich dann einfach auf Vollgas blieb, dauerte es ca 2 Sekunden bis sie diese "blockade" übersprang und weiter hochdrehte. Nach diesem ersten mal "durchbrechen" ging es die anderen mal schon besser. Obwohl sie ebenfalls bei 7000 Touren für ca. 1 Sekunde hängen bleibt bis sie weiter hochdreht.
    An was könnte das liegen?? Ich hoffe ihr habt da eine Vermutung. Sonst würde die DT wieder ziemlich gut laufen.
    Danke euch:top:

  • Hi

    Na, gut gemacht :prost:

    Wenn sie jetzt oben bisschen hängt, würde ich den Vergaser nochmal genau anschauen. Kann sein, dass irgend ein "Dreck" verschoben wurde (vorher nicht runter, jetzt nur mühsam rauf). Auch prüfen ob die Be-/bzw. Entlüftungen vom Vergaser (oben/neben am Deckel) knickfrei verlegt und offen sind. Scheiber selber müsste man auch prüfen können. Nimm mal den Anschluss zum Luftfilterkasten weg, dann müsstest Du mit den Fingern bis zum Schieber kommen. Muss sich Spannungsfrei bewegen lassen. Möglich wären viele Ursachen (von abgenutztem Schieber der sich "verklemmt" über verbogene Nadel bis zu verschlissenen Teilen im Vergaser selber), wenn die Kiste nach einer Gedenksekunde ganz hochdreht, scheint es jedenfalls weniger ein Bedüsungsproblem zu sein.

    Da im Motorraum selber etliches an Schmierstoffen zu finden sind, könnte auch die Gemischregulierung ein Problem haben (z.B. bei einer gewissen Drehzahl viel zu fett, darüber wieder vernünftig zündfähig). Versuch doch mal über die Spezialforen rauszufinden wie das Gemisch genau regliert wird, vielleicht lässt sich dann wenigstens ein Problem von dieser Seite her ausschliessen.

    Marc