Triumph Street Triple 675

Um es mal so zu sagen: böse Zungen behaupten, dass Leute welche den Testberichten Glauben schenken, auch noch an den Storch glauben (der die Kinder bringt )

Meine ganz persönliche Empfehlung: glaube nie, was in einem einzelnen Testbericht steht. Mindestens 2-3 Vergleichsteste (und wenn möglich in nicht mitainander verbandelten Magazinen) dürften Hinweise auf eventuelle Schwachpunkte liefern, mehr aber auch nicht.

Wenn man den Testberichten wirklich glauben würde, würden nur noch BMW's auf den Strassen fahren (nicht komisch, dass das per Zufall die mit der meisten Werbung sind?) und jeder der ne Honda oder Ducati fährt, wrüde bei Rennstreckentrainings alle anderen weit hinter sich lassen. Ganz so einfach ist das Leben nun mal nicht, die Unterschiede sind somit bei den befahrenen Strecken, dem Fahrkönnen der Fahrer und dessen Vorlieben zu finden.

Ob die Kiste nun 2 Meter weniger Bremsweg hat oder sich bei 260 Km/h auf welligem Untergrund eventuell aufschaukelt, ist völlig egal, wenn man bedenkt, dass der Fahrer bei der Reatkionszeit schon mal zig Meter liegen lässt und man eh nicht schneller als 120 auf der Autobahn fahren darf.

Die Sicherheitsausrüstung wird meist sehr hoch bewertet (ist ja auch gut so, insbesondere für Einsteiger macht ABS und sonstige elektronische Helfer Sinn), aber - man kann auch ohne fahren. Noch vor wenigen Jahren war ABS bei vielen nicht mal gewünscht, heute sinkt man bei den Tests (ausser vielleicht bei Supersportmaschinen) ins hinterste Drittel, wenn das ABS fehlt. Maschinen ohne Kat können auch kaum mehr verkauft werden, noch vor wenigen Jahren hatten die Hersteller erzählt, dass man wegen dem Teil so viel Leistung verliert, dass man die Herstellung einstellen müsste.

Soll nicht heissen, dass ma deshalb alte Gurken fahren soll, nur eben, dass man selber die Punktevergebung in den Tests bewerten muss. Ob die Kiste beim Beschleunigen paar Sekunden mehr braucht ist im Alltag egal, da hilft eine gute Sitzposition, wenig Spritverbrauch und eine vernünftige Tankgrösse viel mehr um bei Touren glücklich zu werden.

Also: schau Dir die Tests nochmal an und versuche herauszufinden ob bei den für Dich wichtigen Sachen was dabei ist, was als KO-Kriterium gelten kann, wenn nicht, hilft eine Probefahrt alle Bedenken zu zerstreuen.

Technisch sind selbst die günstigsten Motorräder heute so ausgereift, dass man die problemlos kaufen kann, wer eine Rennmaschine über Schlaglöcher jagt oder eine Sportenduro über die Autobahn scheucht, der hat schlicht nicht die richtige Maschine für den Einsatz gewählt und wird sich mit Problemen abfinden müssen.

Was Optik betrifft, sind die Meinungen nun mal verschieden - und das ist gut so. Auch wenn viele Hersteller sich doch immer wieder ähnlich sehen, so versuchen einige (mit mehr oder weniger Erfolg) doch mal etwas neues hinzustellen. Bei ganz krassen Sachen soltle man vielleicht darauf achten, dass die Maschinen nicht zu breit werden (abstehende Töpfe sind schlecht fürs Vorfahren an Kolonnen geeignet) und dass man (falls gewünscht) auch Gepäcksysteme verbauen kann, zudem ist es ärgerlich, wenn einem beim Tanken dauernd der Sprit direkt auf die Sitzbank läuft (keine Ahnung wieso die Herssteller manchmal so komische Tanks bauen welche man kaum voll bekommt und welche dann überschwappen).

Die Maschine muss einem persönlich einfach gefallen, nett ist natürlich, wenn sich beispielsweise die Anzeigen auch noch bei schlechten Lichtverhältnissen ablesen lassen, die Windabweiser den Wind nicht genau aufs Visier leiten und man sich nicht die Finger verbiegen muss, nur um den Zündschlüssel einstecken zu können oder das Lenkradschloss zuzumachen.

Wer öfters unterwegs ist, wird sich auch überlegen, ob eine Alarmanlage (bzw. vom Hersteller angebotene Wegfahrsperre) eventuell was sein könnte, leider werden immer noch viele Maschinen gestohlen. Ist aber kaum ein KO-Kriterium, da sich solche Sachen (oder auch hochwertige Ketten) problemlos nachrüsten lassen.

Na denn - viel Spass auf der Suche nach dem neuen Hobel!

Marc

Das mit der Hitzeentwicklung der Triumpf halte ich für ein Gerücht. Schau doch mal wo die Endtöpfe sind (hinten, neben der Sitzbank), die könnten höchstens einen Beifahrer stören. Wo sie bestimmt stören sind bei Satteltaschen, im Testbericht von Motorrad.ch steht ja auch, dass man mit Gepäck wegen dem Topf aufpassen muss (ist eben keine Reisemaschine, ausser Tankrucksack gibt's da nur noch die Möglichkeit mit Rucksack zu fahren, was nicht jeder mag).

Ist halt ein kleiner Spasshobel für die Feierabendrunde oder den Tagesausflug, eher nichts fürs Wochendnde oder gar längere Ferienausfahrten.

Die Z750 ist in Hinsicht Alltagstauglichkeit (also vom Stadtverkehr bis hin zu Ferienreisen) sicherlich die bessere Wahl, es fehlt (mir zumindest) bisschen die Emotion. Ist halt ein typisches, recht einfach gehaltenes, japanisches Standardbike. Tanken, fahren - und Leistung hat sie auch genug (sogar mehr Drehmoment als die Trippel). Die Engländer sind vom Motor her irgendwie in einer eigenen Liga. Ton vom 3-Zylinder ist einfach anders als das heisere Kawa-Kreischen, beim Fahrverhalten dürfte man zwischen 4 und 3 Zylinder eben auch was merken (was "besser" ist, kann man nicht sagen, jeder mag was anderes). Ob man die Triumpf optisch mag, ist wieder eine andere Frage, Fact ist, dass die einfach leichter gebaut ist als die Kawa (ob's weniger lang hält, ist eine andere Frage, fürs Fahrverhalten ist weniger Gewicht auf jeden Fall vorteilhaft). Von technischen Standpunkt aus, darf man sich fragen as daran gut sein soll die (schweren) Töfe oben neben die Sitzbank zu pappen, die Tendenz geht ja ganz klar dahin den Topf möglichst nahe zum Motor und gegen die Strasse zu legen (wie beispielsweise all die neuen Maschinen welche die Töpfe unter/hinter dem Motor haben). A propos Töpfe: die Triumpf hat zwei, die Kawa einen. Wenn man mal wechseln möchte, bezahlt man also doppelt

In den Tests wird generell bei Triumpf öfters mal die Federbeinabstimmung bemängelt, wenn es für dein Gewicht von Straffheit und Dämfpung passt, dann ist OK, sonst könnte es mühsam werden. Triumpf hat in Sachen Spritverbrauch noch nicht das Optium erreicht, die Japaner brauchen in der Regel etwas weniger.

Ins ähnliche Kapitel wie die zwei fällt auch die Honda Hornet, auch das eine Maschine mit der man eigentlich nichts falsch machen kann (halt auch ein Reihen 4er, aber optisch eher gegen die Trippel tendierend).

Optisch bisschen aufregender wäre vielelicht die Ducati Monster (gibt viele Occasionen, ich finde die älteren Versionen schöner als die neuen mit dem hässlichen Topf). Was ich persönlich sehr mag, sind auch die neuen Suzukis: neue Suzuki
Zwar in Sachen Fahrwerk nicht immer genial (da wird bei Suzuki oft gespart), dafür mit einem schönen 2-Zylinder der super läuft und wenig säuft. Mit dem untenliegenden Topf schöne Massenzentrierung und mit dem hohen Lenker auch Langstreckentauglich, zudem ist Suzuki preislich schon immer Top gewesen, auch hier wieder ein gutes Angebot.

Nun - ist ja Deine Entscheidung

Marc

Welche es sein soll ist deine Entscheidung. Am besten gehst du mal mit der Kawa und der Triumph auf Probefahrt. Dann merkst du schnell, was dir eher zusagt. Vierzylinder-Kreischen oder Dreizylinder-Pfeifen mit einem besser nutzbaren Drehzahlband.

Ich wollte eigentlich nur etwas anmerken. Die Kawa hat in den Tests wegen einem zu soft abgestimmten (und nicht einstellbaren) Federbein schlecht abgeschnitten. Zudem sind die Bremsen nicht optimal dosierbar und brauchen vergleichsweise viel Handkraft.
Für 2011 kommt nun aber eine R-Version der Z 750. Die hat ein strafferes Federbein, neue Bremsen (von der Z 1000) und eine einstellbare Gabel. Damit dürfte sie wieder konkurrenzfähig sein. Dann müsstest du allerdings eine neue kaufen. Occasion gibts die nicht...