Unterschiede DRZ 400 SM zu DRZ 400 SMU

  • Hallo Leute

    ich bin neu hier, aber sehr interessiert. Warum ? Weil ich eine DRZ 400 anschaffen will.
    Eigentlich liebäugelte ich bisher mit einer DRZ 400 SM mit 29 KW (40 PS).
    Jetzt wurde mir eine DRZ 400 SMU ( UUUU ) angeboten,
    Bj 2005. Im Fzg-Ausweis sind NUR 23 KW eingetragen ...

    Meine Fragen an euch :
    1. Welche markanten Unterschiede gibts zwischen SM und SMU ?
    2. Kann man eine SMU überhaupt drosseln ?
    3. Ist diese SMU (23 KW) gedrosselt ?
    4. Auf wieviele KW kann "entdrosselt" werden ?
    5. Ich fand im Netz zur SMU verschiedene KW-Angaben ...
    17, 23, 25 ... !? Bin dankbar für jede rasche Antwort !

    SW

    Einmal editiert, zuletzt von maincid (27. Juli 2010 22:22)

  • Mal ganz locker der Reihe nach:
    1. Die DRZ 400 gab es in diversen Versionen (Enduro, Supermoto), hier geht es um die SM.
    2. Die DZR ist ein älteres Modell, neu heisst das Ding RMZ und hat 450 ccm, ist einiges leichter, stärker - und im Unterhalt sehr viel anspruchsvoller.
    3. Wegen Zulassungen (Euro 2, Euro 3) musste Suzuki (wie nebenbei auch KTM bei der Lc4) bisschen was am Vergaser machen, damit die Abgasnormen noch eingehalten werden können, das erklärt die unterschiedlichen (Zusatz-)Bezeichnungen. Sind somit Jahrgangs-Spezifisch.

    Die leichte Leistungseinbusse durch die Eingriffe am Unterdruckvergaser kann man als normale Streuung in der Serie ansehen, die diversen Angaben kommen eher von Rundungsdifferenzen (Zulassung erfolgt schon länger in KW, PS ist eine "veraltete" Angabe) beim umrechnen.

    Legal, zugelassen und ohne Leistungsdrosselung hat eine DRZ um die 40 PS, hier ein kleiner Testbericht

    Mehr Leistung gibt es legal weder für Geld noch gute Worte bei der 400er, da helfen auch gutgemeinte Ratschläge von wegen anderer Auspuffanlage oder Leistungskrümmer nichts (weil: es kann nur inten raus, was vorne rein geht). Damit das Fahren mehr Spass macht, eignet sich (wie alle "echten" Sportnduros) ein Keihin-Rennvergaser (agressiver, keine Leistungslöcher) und für mehr Leistung eine höhere Verdichtung (Zylinderfussdichtung der DRZ-400 Sportenduromodelle) und auch deren Rennnockenwellen. Diese Sportmodelle wurden mit voll offenem Crossauspuff (nicht mal mehr bei Endruowettkämpfen zugelassen) und ohne Luftfilterabdekckung unter dem Sitz mit bis zu 48 PS gemessen, das zeigt, dass die alltagstauglichen und "offen" zugelassenen Modelle eben einiges an Reserve haben welche sich insbesondere in Wartungsarmut und Kilometerleistung niederschlägt.

    Die DRZ eignet sich hervorragend als Einsteigermotorrad (geht nicht kaputt, wenn sie mal hinfällt), weshalb sie problemlos mit 23 KW Einsteigerdrosselung (Kat. A beschränkt) zu haben ist/war. Der Unterschied zwischen den rund 34 PS und den offen irgendwo zwischen 38 und 40 PS sieht zwar auf dem Papier gross aus, im Alltag merkt man das aber kaum.

    Bin selber einige Male solche Dinger Probegefahren (in Original, Enduro- wie auch Sportenduro-Ausstattung), weil ich mir schwer überlegt habe mit wo was eine Rallyemaschine aufzubauen, musste aber letzten Endes einsehen, dass der Enduromotor (ist im Gelände genial, zieht sauber wie ein Elektromotörchen über die gesamte Drehzahl) im Sporteinsatz einfach zu viel Basteleien benötigt und im Alltag mit der doch recht schmalen Sitzbank und dem (im Original) kleinen Tank halt nicht sonderlich viel Ansprüche abdeckt, auch wenn der Spritverbrauch immer noch sensationell niedrig ist (unter 4 Liter im Schnitt, da macht man mit 10 Litern doch schon einiges an Kilometern).

    Viele (zu viele) kaufen sich solche Maschinen und basteln dann mangels Leistung so lang rum, bis das Ding teurer als eine "ausgewachsene" Maschine und vor allem heftig illegal wird, drum gut abklären ob man mit der Leistungsausbeute wirklich zufrieden ist. Der Preis ist im Vergleich zu einer Lc4 super niedrig (Nettopreise waren um 8'000), die Ausstattung hinkt aber schwer hinterher. Weder fetter Lenker, noch Schützer, noch Stahlflex-Leitungen, Tank aus (nicht rostfreiem) Stahl und ein Fahrwerk welches zwar vorne ordentlich zugelegt hat (im Vergleich zu den Enduro-Versionen), hinten aber noch weit von dem entfernt ist, was man auf abgesperrter (Sumo-)Piste bräuchte.

    Eine ausgiebige Probefahrt hilft Klarheit zu schaffen, zum Vergleich würde ich mal eine Lc4 Sumo (gibt's gebraucht auch recht günstig) oder eine 650er XR (Monnier) probieren, bei der Honda müsste man allerdings die Zulassung für Einsteiger prüfen (sind Einzelabnahmen mit komischen CH-PS Eintragungen).

    Als "Alternative" kann man mal eine MZ Baghira probefahren (5-Ventil Motor der alten Tenere-Modelle, das Ding hält ewig), auch die 660er XT geht in die Kategorie der alltagstauglichen Sumos. 400 Kubis sind halt einfach wenig, wer zu zweit oder mit Gepäck fahren will, der tut gut daran etwas voluminösere Alternativen auszuprobieren, zumal die Kleinen oft am Anschlag gefaren werden und sich somit die Langlebigkeit bei Occasionen in Frage stellt.

    Für weitergehende Infos: Motoshop Zaschmann (machte die CH-Zulassungskits für die DRZ)- oder DRZ-Forum .

    Marc

  • Ich fahre selbst eine DR-Z 400 SM. von einer SMU habe ich noch nie was gehört (heisst jedoch gar nichts.. :mad: ) Wennd du legal gedrosselt fahren willst, bist du sicher gut dran. Ich habe 23 kW im Ausweis eingetragen (aufgrund Verhältnis Gewicht-Leistung). Aber offen sind es nicht viel mehr, lohnt sich nicht wirklich die DRZ offen zu fahren.

    Meine Empfehlung:

    Mit der DR-Z rumgurken bis die 2 Jahre um sind und dann was grösseres kaufen.

    Wer vor der Kurve nicht bremst, war auf der Geraden zu langsam.

  • Hab grad gemerkt, dass ich mich bisschen verrant habe, die Jahrgänge sind nicht an SM/SMxx sondern an K3, K4, K5 usw zu erkennen. Trotzdem: meines Erachtens ist der Unterschied SM/SMU auf den Vergaser zruückzuführen (Pair-System).

    Marc