selbstunfall, krankenwageneinsatz - busse?

  • hi zusammen


    diesem samstag hatte ein mitfahrer von der sattelegg, seite Einsiedeln, beim runterfahren (in der linkskurve, wo seit ewigkeiten diese baustelle mit dem dreckhügel ist, für die wo's kennen) einen unsanften abstieg gemacht. da im ersten augenblick nicht klar war, ob die rippe gebrochen ist und allenfalls noch innere verletzungen bestehen, habe ich mich dazu entschieden per 144 einen rettungswagen zu bestellen.


    und wo ein rettungswagen, da die polizei nicht weit. der polizist (der war übrigens total ok) hat alles aufgenommen und ein verfahren eingeleitet. laut diesem ist die sachlage nun folgende:


    bei einer selbstkollision (als welche der vorliegende fall nun eingestuft wurde), bei welchem ein rettungswagen zum einsatz kommt, MUSS die polizei mitfahren und diese MUSS eine anzeige erstatten. alles weitere entscheidet nun offenbar der untersuchungsrichter.
    so soll nun mit einer busse in höhe von ca 500.- zu rechnen.


    mein problem mit der ganzen sache:
    1. der genaue unfallhergang ist nicht klar, da sich der mitfahrer nicht mehr erinnern kann
    2. ich erkenne kein verbrechen, welches gebüsst werden kann (laut polizist ist es das übliche "Nichtbeherrschen des Fahrzeugs")
    3. die stelle ist extrem heikel und es passieren viele unfälle da. ich sehe da eine potentielle geldmaschine für die verantwortliche gemeinde. eigentlich sollte der verantwortliche des streckenabschnitts mal die strasse in ordnung bringen.


    und ausserdem ist die strafe durch die schmerzen bereits gross genug.


    hat jemand ähnliche erfahrungen?
    wie kann man da vorgehen? wie kann man sich wehren? kann ich auch wen anzeigen?


    die tatsächliche verletzung ist übrigens eine rippenprellung, was offenbar sehr schmerzhaft, langwierig und somit niemandem zu wünschen ist. aber in anbetracht der möglichkeiten doch glück im unglück. das motorrad blieb wie durch ein wunder praktisch unversehrt.

    Bück dich Fee, Wunsch ist Wunsch...

  • du hast sicherlich richtig gehandelt indem du den rettungswagen gerufen hast.


    aber das mit der busse finde ich echt bescheuert. Wenn sowas sich langsam rumspricht kommts am ende noch soweit, dass kein Krankenwagen gerufen wird, weil man die busse fürchtet und dann trotz inneren Verletzungen sich nicht sofort untersuchen lässt (die verletzungen haben leider oft an sich, dass man selbst nichts davon merkt...oder erst dann wenns schon praktisch zu spät ist)


    Wie du schon sagtest würde ich mal bei dem Verantwortlichen für den Streckenabschnitt schlau machen. Es gibt irgend eine Möglichkeit, wenn der Streckenabschnitt stark verschmutzt war und der Verursacher ermittelt werden kann (sehr schwer natürlich). Aber es gab da auch schon Rechtsprechungen

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  • Ist leider so.... Wenns bei 500.- bleibt kommt er günstig weg, unter Umständen gibt er sogar den Scheck ab.


    Weil Nichtbeherrschen des Fahrzeuges und Nichtanpassen der Geschwindigkeit (das kommt bei so nem Fall immer zum Zug) ist Grobfahrlässigkeit und kann mit Ausweisentzug geahndet werden.



    Ich hab anno 2001 für diese zwei Gummiparagraphen schon 800.- bezahlt, dazu kamen dann noch diverse Verwaltungsgebühren (irgendwie muss ja u.a. der Richter auch bezahlt werden, dass er dir die Busse ausspricht :mad: ) in Höhe von rund 500.-


    Bei nem Verkehrsunfall kommt mit der Ambulanz immer auch die Polizei.

  • Zitat

    Original von DonBosco
    Wenn sowas sich langsam rumspricht kommts am ende noch soweit, dass kein Krankenwagen gerufen wird, weil man die busse fürchtet und dann trotz inneren Verletzungen sich nicht sofort untersuchen lässt (die verletzungen haben leider oft an sich, dass man selbst nichts davon merkt...oder erst dann wenns schon praktisch zu spät ist)


    Beim Unfall eines Kumpels wollte er aus diesem Grund keine Ambulanz. Der ansässige Beizer, welcher den Unfall mitbekommen hatte, erklärte sich sogar bereit ihn mit dem Auto ins Krankenhaus zu fahren. Nachdem ich die Schiefstellung des Fusses gesehen habe, stellte ich mich stur und bestellte die Ambulanz.
    Im Nachhinein war mir mein Kumpel trotz Busse dankbar, die Schmerzen die sich nach zirka 15min einstellten, der wäre bei der Fahrt ins Spital vermutlich fast draufgegangen vor Schmerzen.... Die Sanitäter in der Ambulanz hingegen konnten ihn dann gleich mit Schmerzmittel vollpumpen

  • Ähnliche Erfahrungen? Ja. Leider. Oktober 2006 ebenfalls Innerschweiz:


    Als ich nicht glauben konnte dass ein Velorennfahrer gleich schnell den Berg runter kommt wie ich mit meiner 125er KTM Sting hatte ich nochmal etwas Gas gegeben, leider kurz vor einer (nicht mal sooo schaften) Linkskurve. Ich hatte zwar den Radler überholt, jedoch reichte es mir nicht mehr für die Linkskurve, hatte wohl etwas übertrieben als ich mit Tempo 90 in diese wollte. Nun danach geradeaus weitergefahren (konnte noch auf ca. 40-50 km/h runterbremsen), bin dann auf einen Wiesenabschnitt gekommen (und da hat man ja sowieso dann noch 0 Grip) und gerade aus in so dämliche "Panzersteine". Ich weiss bis heute nicht wer diese riesen Kolosse einfach so in die Landschaft stellt.


    Jedenfalls hatte ich durch meine reflexartige Abwehrbewegung mit dem rechten Arm mein Handgelenk und Ellenbogengelenk gebrochen. Dies hat sich jedoch erst später rausgestellt. Bin gleich nach dem Unfall anscheinend nur am rumfluchen gewesen und war wohl noch so voller Adrenalin dass ich zwar Schmerzen im rechten Arm verspürte, diese allerdings nicht ernst nahm und dachte es wäre wohl verstaucht oder was ähnliches. Bin dann noch selber (mit total gebrochenem Arm) von SZ nach ZH zurückgefahren. Dann wollte ich an dem Abend früh ins Bett um mich etwas zu erholen, aber an Schlaf war nicht zu denken, wurde immer schlimmer.


    Na gut, dann ab ins Spital. Und aufgrund dessen dass ich da keine Polizei oder Ambulanz einfeschaltet hatte ging das ganze dann auf Unfall. Hatte trotz allem riesen Glück.


    Naja, lebe noch und hab halt einfach für den Rest des Lebens Schrauben im rechten Arm. Als ich wieder Moped fahren konnte (Gips weg etc.) machte ich sogleich die grosse Prüfung. :ugly:


    So im Nachhinein weiss ich nicht was besser war, einfach so wieder nach hause fahren und erst danach ins Spital oder obs besser gewesen wäre gleich die Ambulanz zu rufen. Aber wenn ich das mit der Busse und so lese, dann besser (wenns noch geht) nach hause. (Immer sofern man keinen Fremdschaden angerichtet hat, sonst muss man ja eh die Polizei einschalten).


    Wünsche Deinem Kumpel noch gute Besserung!

  • Zitat

    Original von JimmyK
    ...So im Nachhinein weiss ich nicht was besser war, einfach so wieder nach hause fahren und erst danach ins Spital oder obs besser gewesen wäre gleich die Ambulanz zu rufen. Aber wenn ich das mit der Busse und so lese, dann besser (wenns noch geht) nach hause. (Immer sofern man keinen Fremdschaden angerichtet hat, sonst muss man ja eh die Polizei einschalten).


    Wünsche Deinem Kumpel noch gute Besserung!


    danke! was noch wichtig ist: man braucht nicht nach hause zu fahren. man kann auch direkt in den notfall. die polizei kommt nur wenn man einen rettungswagen ruft. falls es also eindeutig problemlos und ohne verdacht auf folgeschäden (was sehr schwierig einzuschätzen ist) möglich ist mittels pw zum spital in den notfall zu fahren, wird meines wissens keine polizei involviert.

    Bück dich Fee, Wunsch ist Wunsch...

  • Zitat

    Original von Mercutio
    danke! was noch wichtig ist: man braucht nicht nach hause zu fahren. man kann auch direkt in den notfall.



    Na schon klar dass man auch direkt in den Notfall kann. Aber ich hatte ja auch nicht mit so komplizierten Brüchen gerechnet.