Hallo zusammen
Bin wieder heil zurück von meinem ersten Rennstreckenbesuch.
Ich bin zwar nicht der grosse Berichteschreiber, aber ich geb mal einen kurzen Rückblick auf das hypercoole Weekend.
Unser kleiner GSX-R Clan (Jerôme, Mike und ich sowie dessen Freundin Janine als Begleitung) kam am Freitag um 18:30 in Chenevières an. erster Eindruck: Boah. Da standen Rennmaschinen zu Hauf rum, eine schöner als die andere, insgesamt waren es wahrscheinlich so 80-100 Stück. Und die wollten alle auf der gleichen Strecke fahren wie wir? Na gut, wir werden sehen. Erstmal Zelt aufstellen, einrichten und dann die Moppeds Rennstreckentauglich machen. In der Controle tecnique wurde uns dann noch der Tacho abgeklebt mit dem Kommentar "die Geschwindigkeitsanzeige braucht ihr nicht, ihr werdet eh schneller unterwegs sein als ihr glaubt". Na das war doch ein Wort .
Es gab vier Gruppen, Débutant, Moyen, Avancé und Racing. Als Rennstreckenneulinge hatten wir uns natürlich bei den Débutants angemeldet. Zum Schluss dann noch die Startnummern aufkleben und das wars dann mit der Arbeit für den Freitag. Die Nacht war wie erwartet seeeehr lang. Wir haben fast kein Auge zugetan. Um 6:00 Uhr standen wir auf und machten einen kleinen Morgenspaziergang durch das Areal. Mann, standen da vielleicht geile Öfen, die meisten waren Suzukis
Um 9:00 dann endlich der erste Turn. Instruktor (wir nannten ihn Coach) voraus und wir hinterher. Es war für alle (auch für die Coaches) das erste Mal auf dieser technisch anspruchsvollen Strecke. Dementsprechend gemütlich fielen die ersten Runden aus. Für einige war es dennoch zu schnell, und schon im 2. Turn ereignete sich direkt hinter mir ein übler Crash zwischen 2 Fahrern. Schluck. Nach kurzer Besprechung entschid der Coach, dass wir drei es am Nachmittag in der Moyen-Gruppe versuchen sollten.
Das war doch schon viel eher unser Tempo, und es wurde auch mehr oder weniger frei gefahren, der Coach hatte immer ein Auge auf uns.
Allmählich hatten wir uns an die Strecke gewöhnt und kamen so richtig in Fahrt. Die Cam war auch schon auf dem Tank befestigt. Doch irgendwie gab sie immer beim Bremspunkt auf der langen Geraden den Geist auf . Das war das einzige technische Problem am Samstag. Die Moppeds liefen 1 A (sind ja auch Suzukis ). Am Sonntag sollten wir es mal bei den Avancés versuchen. Cool...
Dort war dann EIGENTLICH freies Fahren angesagt. Als "Aufsteiger" bekamen wir so lustige gelbe T-Shirts, damit die anderen Fahrer (Es waren jeweils ca 20 Fahrer gleichzeitig auf der Strecke) wussten, dass wir vielleicht noch nicht ganz den selben Speed drauf hatten. Vor allem auch darum, weilausser uns eigentlich alle mit Slicks oder Semislicks unterwegs waren. Unser Coach fuhr die ersten Runden voraus. Dann scherte er plötzlich auf der Geraden aus. Ich dachte ok, ich solle wohl voraus fahren. Aber gerne doch . Irgendwie schien ich so richtig in Fahrt zu kommen, schnappte mir einen Fahrer nach dem anderen, war richtig goil. Leider lief es für Jerôme nicht so gut, er stürtze - zum Glück in der langsamsten Kurve, er konnte sofort weiterfahren, weder er noch sein Töff hatte viel abbekommen.
Beim Mittagessen (Es gab feine Rösti mit Speck) kam dan eine Coachin und fragte, wer dann die Nummer 420 habe. Schüchtern meldete ich mich. Dann schwafelte sie etwas auf französisch, das ich nicht verstand. Jerôme übersetzte mir freundlicherweise. Sie war schon etwas erstaunt, dass einer mit dem gelben T-Shirt alles mögliche (unter anderem sie selber) überholte. Ich solle doch am Nachmittag in der Racing-Gruppe starten. Dankend lehnte ich ab, in den letzten beiden Turns wollte ich es mit Mike und Jerôme wieder etwas ruhiger angehen lassen, wäre schade gewesen, wenn es jemanden noch schlimmer erwischen würde.
So machten wir es dann tatsächlich. Immer schön sicher fahren, unsere PiPos kamen am warmen Nachmittag auch offensichtlich an ihre Grenzen (meine etwas weiniger als die von Jerôme und Mike auf ihren 1000ern). Den letzten Turn musste ich sogar etwas früher abbrechen, weil mir sonst wohl das Benzin ausgegangen wäre. Hätte nicht gedacht, dass so eine kleine 6er über 14l auf 130km schlucken würde.
Die Heimreise war dann der einzige Dämpfer des Wochenendes. Gewitter und starker Regen sind nicht so angenehm im Lederkombi. Klar, wir hatten Regenkombis dabei. Dummerweise lagen sie in Janines Auto, und diese hatten wir unterwegs irgendwie verloren und erst in Basel wieder gefunden. Trotzdem konnte dies das gesamte Wochenende kaum trüben, es war schlicht genial .
Ein kleines Video gibts natürlich auch, aber erst etwas später. Als Vorgeschmack hier ein unbearbeiteter Ausschnitt aus einem Turn bei den Avancés:
Ich kann den Circuit de Chenevières nur jedem empfehlen. Die Strecke hats echt in sich.
Nur schade, dass man als Student kein Geld verdient, sonst würde man mich dieses Jahr bestimmt öfters auf Rundkursen antreffen, hat mich echt beeindruckt dieses Wochenende.
Greetz Boo