Mal etwas ganz Anderes, nicht nur für Japaner-Treiber.
In Kürze:
Das Kawasaki-Syndrom ist eine seltene, ungewöhnliche Kinderkrankheit, bei der sich die Blutgefässe im ganzen Körper entzünden können, vorwiegend die mittelgrossen Arterien. Zusätzlich ist eine systemische Entzündung in vielen Organen vorhanden.
Geschichte:
Die Krankheit wurde 1961 erstmals in Japan beobachtet und 1967 als ein eigenständiges Krankheitsbild durch den Arzt Tomisaku Kawasaki beschrieben. In der Schweiz kennt man die Krankheit seit den 80er-Jahren. Die Ursache ist bis heute unbekannt. Die meisten Experten stimmen überein, dass es sich wahrscheinlich um ein Virus oder ein Bakterium handelt, also um eine Infaktionskrankheit. Da das Kawasaki-Syndrom besonders häufig Kinder japanischer Abstammung betrifft, wird eine genetische Komponente in Betracht gezogen. So erkranken in Japan jährlich 90-100, in Europa nur 5-10 von 10'000 Kindern.
Symptome:
Die Symptome sind je nach Organbeteiligung verschieden: hohes Fieber, das ohne fassbaren Grund auftritt und länger als fünf Tage anhält, oder die typischen Lymphknotenschwellungen im Halsbereich. Zudem tritt oft eine nicht eitrige Bindehautentzündung auf sowie Rötungen im Mund- und Rachenbereich. Die Lippen sind rissig, geschwollen und hochrot. Wie bei Scharlach kann sich zudem eine Erdbeerzunge bilden. In den ersten Tagen nach Fieberbeginn tritt am Oberkörper oft ein nicht juckender Hautausschlag ohne Bläschen auf. Die Hand- und Fussflächen zeigen Rötungen und es kommt zum Teil zu einer schmerzhaften Schwellung am Hand- und Fussrücken. Je nach Krankheitsaktivität sind in unterschiedlichem Ausmass die Gelenke, der Magen-Darm-Trakt, das Herz oder die Nieren betroffen. Entscheidend für die Prognose ist, ob das Herz betroffen ist. Wird das Kawasaki-Syndrom nicht rechtzeitig behandelt, kann eine lebenslange Schädigung des Herzens die Folge sein.
Heilung:
Antikörper-Infusion, und falls die Herzkranzgefässe befallen sind, Aspirin, um Thrombosen zu vermeiden.
Aus der Basler Zeitung vom 8. August 2007/ Seite 30