Hi Leute
Ihr habt vielleicht Nerven. Einem Einsteiger der von einer 600er Bandit kommt eine 2007er Superduke zu empfehlen, dafür müsste man die Leute schon fast haftbar machen
Ernsthaft: über 100 PS für einen Einsteiger ohne jegliche Rennstreckenambitionen zum rumdümpeln mit 80 Km/h? Das kann doch nicht im Ernst gemeint sein. Zudem ein Anschaffungspreis der schon für langjährige Motorradfahrer hart zu verkraften ist, Servicekosten bei welchen sich die Zähennägel krümmen und immer wieder unerfindliche Motorzerstörungen welche irgend welchen technischen Kapriolen der verbauten Billigstlager zu verdanken sind - da muss man schon bisschen mehr als nur von der Optik überzeugt sein, um so viel Geld auszugeben.
Will keinem von einem Bike abraten - schön ist, was gefällt. Aber beim CH-Bussgeldkatalog und den Preisen der Motorradmechaniker ist bei Neuanschaffungen doch bisschen Rechenbedarf angesagt - die Maschinen sind zu schade um sie nur in die Garage zu stellen.
Süchtig machen viele Neukreationen, aber wer mal 500 Kilometer am Stück mit 60-80 Km/h durch die Schweiz gegeondelt ist, wird sich die Sache mit der Sportabstimmung und den hochdrehenden Leistungsmonstern vielleicht noch mal überlegen.
Mein Tipp: Nächstes Frühjahr alle Bikes welche in Frage kommen (vom Budget und vom Einsatzzweck) mal Probefahren, bzw. mal ein ganzes Wochenende mieten. Nicht nur kurz mal um die Häuserblocks paar schwarze Striche ziehen, sondern auch mal bisschen Stau stehen (viel Spass mit den Underseat-Auspuffanlagen welche einem den Hintern rösten) und mal sehen mit was man in vielen Jahren noch glücklich werden kann. Auch nicht übel: mal die beste Sozia der Welt (bzw. die welche man im Moment grad dafür hält ) drauf setzen und sie nach Ihrer Meinung fragen. Da sind schon mehr als eine handvoll Paare an Soziusfeindlichen Sportmaschinen zerbrochen
Occasionen zu verkaufen ist brutal - die Preise purzeln extrem und je nach Investitionen bekommt man nur einen Bruchteil vom Kaufpreis dafür zurück (wenn überhaupt). Logisch denkt keiner daran jemals ein Bike wieder zu verkaufen weils in der ersten Saison megamässig Spass bereitet, aber irgendwann soll es eben doch was neues sein - und sei es auch nur weil der Unterhalt zu teuer wird, der Spritverbrauch zu hoch oder man nicht sicher ist ob einem der Motor in der nächsten Saison nicht um die Ohren fliegt.
Wer weiss, vielleicht kannst Du Dich mit dem einen oder anderen Produkt anfreunden und hast selber genügend Erfahrungen um die teuren Service selber zu machen - oder hast Kollegen welche Dir vernünftige Preise machen können. Ansonsten lieber etwas "vernünftigere" Bikes auswählen welche vielleicht weniger Spass machen, dafür eben sehr viel länger.
Marc
P.S.: das mit weniger Spritverbrauch glaub ich nicht, KTM hat darauf noch nie Rücksicht genommen. Mein Tipp wenn's ne grosse Nakte sein sollte: Suzuki 1200 Bandit. Günstig, kaum kaputt zu bekommen - und durch die einfache Technik noch in 10 Jahren ein Kultobjekt. Oder wenn man was neueres haben will: die 1000er SV - beide gibt es für vernünftige Kohle mit wenig Kilometer im Occasionsmarkt.