Also, man soll ja in einem Forum von seinen Erfahrungen erzählen, damit andere davon profitieren können. Also werd ich das mal hier tun.
Thema Unfallversicherung auf der Rennstrecke ist immer so ein Blackbox. Jeder meint, er wisse wie es wirklich ist, am Schluss hat trotzdem jeder das Aha-Erlebnis.
Versicherung der Maschine:
Bei reinen Renntrainings NIE versichert. Egal ob ihr eine Ultrahardcorevollkasko habt. Und wenn Eure Versicherung das trotzdem mit einschliesst, bitte bei mir melden.
Einzelne Veranstalter mit Fahrsicherheitsübungen haben bei speziellen Versicherungen einen Sonderstatus. (zb. Cornu bei Zürich Versicherung). Hier immer vorher genau abklären, ob gezahlt wird oder nicht.
Es ist natürlich jedem selber überlassen, bei einem allfälligen Sturz zu sagen, wo es passiert ist... Einfach soviel vorneweg: Versicherungsbetrug ist kein Kavaliersdelikt... Das kann, wenn die Versicherung dahinter kommt (die sind auch nicht blöd) sehr teuer werden... Muss aber jeder selber wissen.
Dann das Wichtigere: der eigene Körper:
Wenn ihr eine Körperverletzung erleidet, kommt primär Eure obligatorische Unfallversicherung (vom Arbeitgeber) zum tragen.
Meistens ist das ja die Suva oder so...
Die SUVA kürzt Geldleistungen um 50%, wenn es sich um einen Unfall bei der Ausübung einer Sport handelte, wo der Verunfallte ein spezielles Wagnis eingeht. Da eingeschlossen sind auch Motorradrennen inkl. Trainings. Diese Kürzungen beziehen sich aber nur auf die Taggeldkürzung und nicht auf die Heilungskosten.
Wenn ihr aber zb. ein halbes Jahr ausfällt, und nur noch 50% der Taggelder bekommt, kann das schon ein sehr grosses Loch ins Portemonnaie reissen. Dagegen kann man sich aber speziell versichern. (Versicherung kostet 200.--/Jahr, weiss den Namen leider nicht mehr, Flisi kann da aber bestimmt helfen).
Hat man (wie ich) bei einer Krankenkasse eine Zusatzunfallversicherung läuft das noch etwas anders.
Ich habe bei der Swica einen Privat-Zusatzversicherung bei Unfall.
Diese Zusatzversicherung zahlt aber nur, wenn es sich bei dem Anlass um KEIN Rennen oder Training dazu handelt. Generell gilt: sobald es eine offizielle Zeitnahme hat, zahlt sie nicht mehr. Bei "einfachen" Renntrainings wie Speer, Rehm, Plüss etc, wo es keine offizelle Zeitnahme gibt, werden keine Versicherungsleistungen gekürzt. Dies ist aber speziell so zu vermerken. Unser gängiger Ausdruck "Renntraining" wird dann schnell missverstanden, wie auch in meinem Fall...
Glücklicherweise konnte das Missverständnis noch aufgedeckt werden.
Also genau angeben, dass es sich um ein Fahrtraining auf der Rennstrecke gehandelt hat, oder ein Qualitraining oder Rennen...
Im Rennen/Qualitraining bezahlt "nur" die normale Unfallversicherung die Heilungskosten, Taggelder können aber gekürzt werden...
So, ich hoffe etwas Licht ins Dunkel gebracht zu haben.
Viel Spass beim aufzünden aber immer oben bleiben. Die ganzen Umtriebe lohnen sich einfach nicht Glaubt mir