Gewissensfrage

  • Hatte gerstern eine interessante Begenung mit einem Motorradfahrer:


    Habe Ihn zwar nur kurz vor mir gehabt, denn er fuhr wie ein Berserker und hat an jeder Stelle, sei sie noch so unübersichtlich, überholt.


    An soch nichts Besonderes...hätte er nicht einen ca. 15jährigen Jungen ohne Helm hintendrauf gehabt.


    Dass er das Leben des Jungen (welcher vernutlich mit 15 nicht ans sterben denkt wenn er ohne Helm aufsitzt) aufs Spiel setzt ist das Eine. Aber er pisst dann auch noch uns, die wir unser Hobby doch mögen, ans Bein pisst schöner gehts nicht.


    Hätte ganz fest Lust diesen A... zu verpfeifen


    Was würded Ihr tun? Den Jungen ans Messer liefern?

  • Die Busse für fahren ohne Helm ist 60.--


    Die Überholmanöver sind Ermessensache und durch die Strafuntersuchungsbehörde so im Nachhinein ohne Zeugen nicht verfolgbar.


    Willst du echt den ganzen Aufwand auf dich nehmen, nur dass er dann 60.-- zahlen muss.
    Es gibt soooo viele Idioten auf der Welt, jeden zu verpfeiffen wäre eine Sisiphusarbeit und würde dich jeden Tag 24h bis ans Ende eines Lebens beschäftigen.
    Trink ein Bier, hoff, dass es dem kleinen noch immer gut geht und vergiss die Sache.

  • Hats schon recht, dass der Ertrag in keinem Mass zum Aufwand steht. Aber irgendwie gehts doch ums Prinzip.


    Wenn der 15jährige Sozius morgen stirbt.....bin ich dann nicht auch schuld? Ich und all die anderen dies gesehen haben und gesagt haben "ach komm bringt doch nichts?"


    Wenn er alleine ohne Helm fahren will soll er doch...das schert mich auch nicht. Muss jeder selber verantworten....

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  • geisch haut mou binem verbii odr schribschem es briefli *g*


    verpfeifen bringt wohl nix, aber kannst ihm ja mal einen kleinen denkanstoss geben.

    BMWs sind Guzzis mit Hängebrüsten

  • Klar wars nicht in Ordnung, aber wir ham schon genug Polizeikontrollen, wenn ich was nicht leiden kann ist das wenn die Bürger noch Hilfsheriff spielen und zur Polizei rennen. Schreib ihm vielleicht einen freundlichen Brief, damit meine ich auch freundlich und mach ihn auf intelligente Weise drauf aufmerksam.

    Take a walk on da house side!

  • sorry neri wot dir nöd z'nöch trättä, aber ich findä das gaht dich doch gar nüt ah und vorallem was studiersch ah dem umä, den änderä chasches so wieso nöd.
    näbet di isch das bei ussnä nachbarsländer gang und gäbe ohne helm umäzfahrä und wie seit mer so schäään: kluge kopfe schützen sich...


    wie au immer...

    dä dummä g'hört d'welt.....

  • MikeRR


    Eben will ich nicht den Hilssheriff spielen. Sonst wäre ich direkt zur Rennleitung gerannt. Aber einfach so sein lassen....*zähneknirsch*


    Hab mich einfach tierisch aufgeregt weil wir Biker an solchen Trostpreisen gemessen werden.

  • also ich wot da dä typ nöd in schutz näh, aber ich glaub mir biker werdet weniger verpönt mit so sachä, als wemmer mit frisiertä töpfli am töff mit 5000u/min bi 50km/h durs dorf fahret, nur well's mer meint all im dorf wänd dä geil sound ghörä, wenn weisch was ich mein... :wand:

    dä dummä g'hört d'welt.....

  • @Neeri: Da kannst du eh nichts dran ändern, es gibt halt wie überall schwarze Schafe und die wird es immer geben.

    Take a walk on da house side!

  • All


    Ja Ihr händ ja rächt. Ich weisses ja.....


    Aber so Tuble gönde mer des grauens uf de Sack! Und es sind denn amigs na genau di gliiche wo umelätsched es werdid d'Töfffahrer benachteiliget und meh kontrolliert und wasweissich X(

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  • Zitat

    Original von Neeri: Wenn er alleine ohne Helm fahren will soll er doch...das schert mich auch nicht. Muss jeder selber verantworten....


    Erst mal möchte ich dir sagen, dass ichs schön finde dass dich der Vorfall überhaupt beschäftigt. Teilnahmslose Individualisten gibt es schon genug. Was sicher ist, sowas schadet allen Motorradfahren. Mit deiner Aussage zur Verantwortung bin ich hingegen nicht einverstanden. Dazu später.


    Erst zur Frage: "Was würde der Fahrer (vielleicht ist er sogar der Vater) aus 60.- Busse lernen?" Ich glaube, wer so unverantwortlich handelt, lernt nix draus. Er hatte vor der Busse zuwenig Gefahrenbewusstsein, da erwachsen ihm aus 60.- keine zusätzlichen Hirnwindungen. Was er braucht ist ein tüchtiger Denkanstoss. Das gilt genauso für den Jungen hintendrauf. Ein 15-jähriger weiss genau, dass Motorradfahren ohne Helm lebensgefährlich und verboten ist. Er ist alt genug um "nein" zu sagen. Er kann ja auch "nein" zu Drogen und zu Ladendiebstahl sagen. Was es hier vielleicht bringen würde wäre ein mehrmonatiger Führerausweisentzug (für beide), verbunden mit einer Verkehrsschulung und einem Besuch in einer Klinik für Hirnverletzte.


    Jetzt zur "Verantwortung". Verantwortung kommt ja von "antworten". Nämlich auf die Fragen, wie und wer macht das wieder gut?


    1. Fall: Ich fahre ohne Helm, verunfalle und ausser meinem Kopf und dem Töff ist nichts kaputt. Da kommt sicher ein Krankenwagen mit Notärzten, im Spital werden die Chirurgen aufgeboten und der OP hergerichtet, es werden Bluttransfusionen benötigt, die Feuerwehr muss das ausgelaufene Benzin aus meinem Töff binden und die Rennleitung muss die Unfallstelle absperren und sichern, etc etc. Frage: Wieviele Menschen sind jetzt wegen mir unterwegs? Woher kommen meine Blutspenden? Und wer bezahlt all die Menschen, die mich retten und den Scheiss aufräumen den ich angerichtet habe? Die "Anderen". Die anderen Blutspender, die anderen Prämienzahler und die anderen Steuerzahler. Das könnte ich zur Not noch alles selbst zurückzahlen, aber jetzt gehts weiter: Die Ärzte basteln meinen helmlosen Kopf so gut es geht zusammen, aber wegen ständiger Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen bin ich lebenslang 100% IV. Ich habe ein Familie mit zwei Kindern. Wer ernährt meine Familie? Wer ersetzt den Vater? Wer hilft aus? Wer trägt die Verantwortung?


    Und das war der einfache Fall. Wenn ich verunfalle dann kann das für entgegenkommende, nachfolgende oder Mitfahrende Verkehrsteilnehmer Folgeunfälle nach sich ziehen mit Konsequenzen, die (je nach dem) nicht mehr gut zu machen sind. 2. Fall: Der Nachbars-Bub bei mir hinten auf dem Töff ist nach dem Unfall hirngeschädigt und im Rollstuhl. Verantwortung wäre jetzt, wenn ich ALLES aus eingenem Vermögen bezahlen würde, inklusive lebenslangem Erwerbsausfall, Spitalkosten, Physiotherapiekosten, die Psychologin, Wohnungsumbau für die Familie, eine Betreuungsfachperson für den Anfang, etc etc. Und selbst dann bleibt da ein Mensch im Rollstuhl und wenn der mich fragt, wie ich das ungeschehen zu machen gedenke, darauf werde ich keine Antwort haben. Und wenn es nicht der Nachbarsbub sondern mein eigener Sohn ist, dann gnade mir Gott vor stilllen Momenten wenn ich Zeit zum Nachdenken habe. Währenddessen zahlt die Öffentlichkeit für mich und für den Jungen im Rollstuhl. Wer trägt die Verantwortung?


    Fazit: Ein heutiger Verkehrsteilnehmer kann die Verantwortung für sein Tun doch gar nicht mehr übernehmen, Helm hin oder her, weil entweder die Kosten derart hoch sind, dass eine Versicherung bemüht werden muss (also auf Kosten von anderen Prämienzahlern) oder weil bei schweren Verkehrsunfällen medizinisch einfach nichts mehr zu flicken ist. So hart es tönt, aber jeder Verkehsteilnehmer geht ein Risiko ein, indem er am Verkehr teilnimmt. Da er die Verantwortung für einen Unfall je nach dem gar nicht selbst übernehmen kann, ist es seine Pflicht, möglichst zu verhindern, dass er selbst ein Risiko darstellt. Was man also als Motorradfahrer tun kann ist, sich selbst und andere zu schützen indem man Schutzkleidung trägt, die Fahrweise der Gefahrenlage anpasst und ständig mit Fehlern der Andern rechnet.


    Als ultimative Konsequenz des Fahrens ohne Helm kommt da noch der Tod ins Spiel. Mit anderen Worten, die natürliche Auslese nach Charles Darwin: wer sein Hirni nicht benutzt, scheidet aus.
    :engel:

    Ich lenke also bin ich. (René D. Kart)

    3 Mal editiert, zuletzt von TT ()

  • TT


    Ich gehe voll und ganz mit Dir einig.


    Ich persönlich tuhe alles, um mich bestmöglichst zu schützen. Passiv wie auch aktiv. Und trotzdem kann ich mir das von Dir beschriebene Szenario wiederfahren. Genau wie auch mit dem Velo, zu Fuss....genau wie Du gesagt hast.


    Ich kreide Ihm an, bewusst mit dem Leben seines Beifahrers gespielt zu haben.


    Natürlich kann ein 15jähriger nein sagen. Aber es wäre nach mir der Fahrer der zu sowas "Nein" sagen muss.
    Offensichtlich sind da zwei Individuen aufeinander getroffen, die beide das Hirn nur als Füllstoff herumtragen.


    So nebenbei:


    Bei so vielen Mitgliedern ist es ja möglich, das der Hirni angemeldet ist und das hier liest...fänd ich noch cool. Verzichte jetzt aber darauf den Betreffenden beim Namen zu nennen.

  • Zitat

    Original von Neeri
    Verzichte jetzt aber darauf den Betreffenden beim Namen zu nennen.



    ...schade, wär sicher witzig worde!

  • ja du, wenn dä kennsch würd ich ihn au mal ah sprächä, aber ob das was nützt???


    no gschnäll zum TT: dä text isch ja scho guet gschriebä und ich würd au viel bejahä, aber so schwarz malä. wie du das jetzt gmacht hesch. find ich scho grad äh bizzeli übertribä, wäg äh chli umä fahrä ohni helm. den wenn mer so was (wo sicher au rächt hesch) derart betrachtet, denn set mer ja scho fascht s'töfffahrä verbütä!

    dä dummä g'hört d'welt.....

    Einmal editiert, zuletzt von sugibängel ()