Mini LC4 640 SM

Mollmoll, gset echt geil us, au weni sust nöd sooooo Offroader Supermoto-Fan bin:) aber die isch echt de hammer!

Vor allem die Orange Chetti mitem dunkelorange Ritzel...genial!

bisch sicher, dass de mikuni flachschieber legal isch anere 640er? ich hett jetzt xeit, dass nur mit em original unterdruckteil döfsch umefahre, akra hin oder her?!

aber susch; sehr geile töff. bsunders d'bräms und halt ebe de topf

aber esch scho komisch das beid töff wo en flachschiebe dinne händ nume drosslet chönd gfahre werde, und die einzig wod offe chasch fahre hed en mikuni drunter? wieso hed denn ktm ned gad vo afang ah en keihin drunter tschäderet?

cu charlie

Hi
Typengeprüft sind alle Lc4 Modelle (ausser 660er SMC, und SC) mit dem Mikuni- Unterdruckvergaser. Typenprüfung ist nach EU-Norm, somit Lärm und Abgastests vom Hersteller übernommen.

Alle "Sportmodelle" (EXC, Supercomp, SMC und Rallye) werden zwar mit dem üblichen Keihin FCR Vergaser ausgeliefert, aber (ausser Yamaha WR) nur mit brutaler Leistungsreduzierung (13 PS für EXC usw). Problem ist nicht die Leistung (gibt nicht viel mehr als beim Mikuni), sondern die Beschleunigerpumpe und die damit zusammenhängenden Abgaswerte. Der Vergaser reagiert einiges spontaner als der Unterdruck (muss keinen Unterdruck aufbauen, gerade im Gelände bei heftigen Sprüngen kann es einen Unterdruckvergaser schon mal "zuhauen" und dann braucht es einen kleinen Augenblick bis der Zug wieder da ist). Vorteil ist auch, dass es keine Membran gibt welche kaputt gehen kann (z.B. im Sandeinsatz ein Problem).

AAAber: der FCR ist brutal teuer, illegal im Strasseneinsatz mit offener Leistung - und wenn sich ein Sandkorn mal verirrt, bekommt den mit all dem Firlefanz nur ein Spezialist auseinandergebaut und wieder zusammen.

Alternativen zum Vergaser gibt es zwar - aber meines Wissens keine legalen! (wie üblich gilt der Typenschein - und da ist der Mikuni drauf). Günstigste Version ist der "alte" Delorto Vergaser der bis etwa 99 auf der lc4 drauf war. Ist für Weltreisen auch die Beste Lösung, da das Ding so einfach aufgebaut ist, dass jeder es selbst mitten in den Dünen mit einem Kreuzschlitz zerlegen, reinigen und wieder einbauen kann. Nachteil: ist halt eine ältere Version - und nimmt sich im Vergelich zum Mikuni bis zu 1 Liter mehr Sprit pro 100 Kilometer. Tönt erträglich, aber bei Wüstenreisen sind die Spritverbräuche sowieso gigantisch - und schieben macht nicht wirklich Spass.

Der Mikuni-Flachschieber ist (gemäss KTM-Rallye-Team, hatte von denen meine Sixdays vorbereiten lassen) die schlechteste Lösung. Leistung ist zwar leicht besser als Original, kommt aber nie an den FCR ran, Aufbau ist nicht ganz so simpel wie beim Delortho und was am Meisten stört: selbst Vergaser-Profis bekommen das Teil kaum wirklich perfekt abgestimmt! Wie gesagt sind das Aussagen von einem Profi-Team welche Maschinen für die Dakar und andere Profi-Evetns vorbereitet - perfekt abgestimmt heisst da was anderes als nur das er funktioniert. Der Vergaser muss von Standgas bis Vollgas eine perfekte Drehmomentkurve mit vertretbarem Spritverbrauch und Leistung bereit stellen - nur über eine gewisse Spanne ist da einfach zu wenig.

Mein Tipp: Original richtig abstimmen - gibt am wenigsten Stress. Für Sporteinsatz und lange Reisen den Delortho (einfach einzubauen und war auf älteren Modellen ja original) - und wer die Mühle und Kohle nicht scheut (angesichts der Akra-Vollanlage hier wohl der Fall) kann sich den teuren FCR leisten.

Ob der Vergaser jemals kontrolliert wird ist eine andere Frage - bei Strassenkontrollen vermutlich nicht. Für den MFK muss man bisschen Glück haben - wenn geprüft wird, gibt's richtig Stress um den ganzen Kram umzubauen (nicht nur Vergaser, auch andere Gashebel, Züge und die gesamte Peripherie muss geändert werden).

Leistung ist mit dem FCR nicht viel mehr vorhanden (spielt im 1-2 PS Bereich), aber der "Anzug" ist gigantisch. Power über jede Drehzahl, ruckelfrei, ohne Knalleffekte - und dazu noch ein Spritverbrauch der kaum höher ist als Original. Nur wer dauernd vom Gas geht und wieder drauf, der wird wegen der Beschleunigerpumpe mit einiges höheren Verbräuchen rechnen müssen.

Vom Mikuni-Schieber würd ich die Finger lassen. Bringt nicht wirklich viel gegenüber einem Original - und ob der in der Schweiz wirklich legal ist, bleibt abzuklären. Zudem sind Leistungslöcher oder viel zu hoher Spritverbrauch schade wenn man sonst eine so schöne Maschine hat. Anders gesagt: wenn schon, dann richtig - und am FCR kommt kein Hersteller mehr rum so lange man nicht auf Einspritzung umrüstet.

Marc
früher mit gut abgestimmten Originalvergaser (und Kopfbearbeitung) auf der Lc4 zufrieden - und jetzt mit dem FCR auf de WR vollumfänglich glücklich - so lange das Teil auch wirklich läuft

Der Versicherungs-Schutz und die Strassenzulassung haben grundsätzlich nichts miteinander zu tun (in der Schweiz!) - ausser, dass eine Maschine für die Zulassung mindestens Haftpflichtversichert sein muss. Jede Versicherung hat da eigene Richtlinien wie und wie teuer jede Leistung versichert werden soll (Angebot/Nachfrage sowie Versicherungs-Mathematik).

Ob man nun einen Reifen mit oder ohne Stollen, einen Zugelassenen Reifen, einen Stahl- oder Alulenker oder ein kleineres Ritzel montiert ist der Versicherung also in der Regel völlig egal - kannst für die Versicherung auch ganz ohne Auspuff fahren. Interessant wird es beim Unfall. Wenn ein KAUSALER Zusammenhang zwischen Versicherungsleistung, Unfall- bzw. Unfallursache und technischen Änderungen problemlos herzustellen oder anzunehemn ist (z.B. nicht zugelassene oder abgefahrene Reifen), ist mit einer Kürzung der Versicherungleistung zu rechnen. Kompletter Verlust kann es nur in Extremst-Situationen geben, denn man hat eine Versicherungsleistung bezahlt, da darf auch eine Gegenleistung erwartet werden (Versicherungsbetrug ist was anderes, da gibt's höchstens was an die Löffel und ein Gerichtsverfahren).

Die Lage ist hier relativ "gummig" ausgelegt und ein Schadenexperte wird sich in der Regel an die von der MFK bzw. bei der Typenprüfung geltenden Richtlinien messen. Problemlos ist beispielsweise eine Stahlflex-Bremsleitung eines bekannten Herstellers - ob die MFK nun Kopf steht weil man kein CH-Zertifkat hat ist der Versicherung egal. Kompliziert würde es, wenn die Leitung nun beim bzw. vor dem Unfall undicht gewesen wäre und z.B. Öl auf die Bremsscheibe gelangt ist. Wegen fehlender Zulassung ist hier zumindest ein Verschulden des Halters anzunehmen - das könnte ganz schön teuer werden. Allerdings sind die Versicherungen nicht ganz so doof - und ein Gutachten (auch ausländische Zertifikate) könnten das problemlos "heilen".

Ist also die eine Seite welche zeigt, dass "unerlaubtes" (wieso auch immer) Material zumindest indirekt einen Zusammenhang haben kann. Allerdings wird kaum ein Schadenexperte nachschauen ob man einen höher verdichteten Kolben eingebaut hat wenn man von einem Auto abgeschossen wurde - solch tiefgreiffenden Untersuchungen sind äusserst selten und werden nur in Extremfällen gemacht.

Probematisch sind Leistungsänderungen. Denn die Versicherungsprämie ist wird ja für eine gewisse Maschine mit einer gewissen Leistung für einen gewissen Kundenkreis (bekanntlich bezahlen gewisse Ausländergruppen höhere Prämien!) berechnet. Wenn nun einer eine 34 PS gedrosselte Maschine offen fährt und einen Unfall baut, hat er schlicht die Versicherung betrogen. Dies einer der Gründe wieso ich (in diversen Beiträgen) Einsteigern empfohlen habe sich mit der Leistung erst mal abzufinden - und erst mal richtig fett Fahrerfahrung zu sammeln. Und aufgepasst: auch 34 PS leicher locker um den Ausweis monate- bis jahrelang abgeben zu können

Bis jetzt zum Thema Vergaser allerdings nichts wirklich brauchbares. Das ein anderer Vergaser durchaus in der Lage ist einen Hauch von PS mehr zu bringen (wie gesagt: das spielt sich je nach Modell und Vergaserabstimmung/Topf in Bruchteilen von KW ab), ist bekannt. Allerdings bleibt hier das Problem zu beweisen wieso beispielsweise ein Unfall mit einer 180 PS R1 nun passiert sein soll weil die Karre ne Racetüte und einen Power Commander drin hat und damit 185 PS oder von mir aus 200 hätte. Einfacher: kein kausaler Zusammenhang zwischen Modifikation, kein Verlust des Versicherungs-Schutzes. Somit wäre das wohl mal geklärt.

Marc
P.S: wobei das dem MFK-Prüfer dann noch mal so egal wie sonst was ist - der muss schliesslich dafür sorgen, dass die CH-Gesetzgebung in Sachen Strassenzulassung eingehalten wird. Bei der Versicherung kann man auch einen Crosser versichern der schon gar nie auf die Strasse kann (zumindest gegen Diebstahl).

Kein Versicherungsschutz gibt es allerdings selbst mit einer ladenneuen, zugelassenen Maschine ohne jegliche Änderung, wenn man damit auf die Rennstrecke geht oder an einem Rennen (mit Enduros auch auf der Crosspiste) teilnimmt. Drum aufgepasst für Fans von schnellen Kurven: nie an Events teilnehmen wo es Zeitmessungen gibt!

hei yam besten dank für die vielen infos.

cu charlie

Zitat

Original von Pyroman
mann sollte dir einen spezialrang zuteilen!

gruss pyro

Hat er ja schon