Was haltet ihr von der Ténéré für Reisen und Adventure?

  • Hallo zusammen,

    mich würde eure Meinung zur neuen Yamaha Ténéré interessieren, beziehungsweise generell zu diesem Motorradmodell. Ich bin noch ein relativ neuer Motorradfahrer und fahre aktuell eine gedrosselte MT-09 als mein erstes Motorrad.

    Die MT-09 macht mir unglaublich viel Spaß und ist für die kurvenreichen Strecken und Pässe hier in der Schweiz ideal. Allerdings habe ich auch den Wunsch nach einem Motorrad, das sich besser für Reisen und Adventure-Trips eignet. Bisher habe ich mich dabei eher auf großvolumige Modelle wie die Triumph Tiger 1200 Rally Pro, die Ducati Desert X oder die Husqvarna Norden 901 konzentriert.

    Die Ténéré hatte ich bisher nicht wirklich auf dem Schirm, aber in letzter Zeit begegnet sie mir auf YouTube immer wieder. Besonders die Rally-Version gefällt mir optisch sehr gut. Da sie drosselbar ist, käme sie sogar für einen baldigen Kauf in Frage.

    Rein von der Ausstattung her kann die Ténéré in der Basisversion sicher nicht mit den oben genannten Modellen mithalten, wobei man ja die Möglichkeit hat, einiges an Zubehör nachzurüsten.

    Was meine Pläne mit dem Motorrad angeht: Ich möchte damit reisen, vielleicht das eine oder andere Adventure erleben, zum Beispiel auf dem TET durch Skandinavien oder Spanien, einfach mal spontan losfahren oder natürlich auch weiterhin Touren hier in der Schweiz unternehmen. Es soll quasi eine Ergänzung zur MT-09 sein.

    Nun frage ich mich, wie sich die Ténéré in diesem Kontext schlagen würde und ob sie vielleicht sogar die bessere Wahl wäre. Dabei denke ich auch an den Motor – er ist ja doch eine Nummer kleiner, auch wenn ich da mangels Erfahrung noch kein wirkliches Gefühl dafür habe.

    Ein klarer Vorteil der Ténéré Rally für mich ist die Sitzhöhe, da ich mit 1,92 m Körpergröße laut Testberichten gut darauf passe.

    Mir geht es hier nicht darum zu diskutieren, ob der Kauf eines zweiten Motorrads jetzt schon sinnvoll ist oder ob es unbedingt die Rally-Version sein muss. Auch die Frage, ob man eine Tiger 1200 "braucht" oder nicht, soll hier keine Rolle spielen – haben ist bekanntlich besser als brauchen 😉.

    Ich bin gespannt auf eure Einschätzungen!

  • Einfach Modelle die für dich von den Daten her in Frage kommen mal probefahren. Ob sie dir Spass macht und passt kann dir weder Youtube noch jemand hier besser sagen.

    Das stimmt natürlich, weiss ich auch.

    Mit A beschränkt kann ich aber eben nicht so viel probefahren. Mir geht es auch eher um so generelle Fragen, eure Meinung zum Motorrad und dem beschriebenen Einsatzzweck.

  • Testberichte sind immer eines - die eigene Erfahrung was anderes. Wer sich ein 21" Vorderrad nicht gewohnt ist, könnte da erst mal überrascht werden, auch die langen Federwege wirken sich aufs Handlung und das Fahrverhalten aus. Ist halt klassisch Enduro, die einen müssen das haben, andere mögen es nicht (viele von denen versuchen sich dann mit einer 1200er GS - was ja immer noch eines der meist verkauften Modelle ist)

    Aufgepasst mit den 700er Tenere mit grossen Tanks: die haben einen deutlich höher liegenden Schwerpunkt, was sich insbesondere bemerkbar macht, wenn man die Maschine mehrmals vom Boden aufheben muss (gibt dazu auch Berichte im Internet)

    Kurz: selbstverständlich ist die 700er Tenere eine super Reise und Adventure Maschine, ob die besser geeignet ist als die strassenlastigeren Versionen ist am Anwender zu entscheiden. Wer ins Gelände will, hat eigentlich keine Wahl, wer aber bestenfalls mal eine ungeteerte Strasse fährt, muss damit nicht glücklicher werden.

    Man kommt um eine Probefahrt nicht rum, vor allem wenn man eben sonst nie auf den Rasten einer Enduro gestanden (bzw auf Asphalt auf dem Sitz gesessen) ist. Ob man den grossen Rally Tank braucht ist auch so eine Frage, ich hatte einen (sehr erfahrenen) Rally Kollegen der den grossen Tanks auf der 1200er GS Adventure verfluchte, das Gewicht (mit Gepäck) wird damit so hoch, dass härtere Passagen einfach nicht mehr möglich sind ohne die Maschine und die eigene Gesundheit massiv zu gefährden. Aber eben: wenn 400er Sportenduro Fahrer ihren Spass haben, dann ist eine Advemture-Maschine mit gegen 300 Kilo Gewicht halt (auch mit dem Standard Tank) nicht mehr das adäquate Mittel, womit man wieder auf die Erkenntnis kommt, dass eben der Einsatz-Zweck massgebend ist.

    Also: nicht quasseln sondern Probe fahren und vergleichen mit anderen Konzepten. Hilft viel mehr, als zu fragen ob generell was taugen könnte oder nicht, zumal alle heutigen Maschinen super sind und je nach Vorlieben mal dem einen oder anderen besser passen. Wer wirklich Adventure (oder Enduro/Rally) Reisen mit hohem Offroad-Anteil machen will und nicht sehr erfahren ist, tut gut daran das Leichteste zu nehmen was die Reise übersteht, denn das Gewicht killt auf Dauer jede Ambition, rächt sich im Handlung, geht aufs Material und strapaziert den Fahrer über Massen.

    Je nach Einsatz kann also eine leichte 300er (z.B. Honda CRF Rally) mindestens so angesagt sein wie eine 1200er - im falschen Umfeld geht es halt und Geld und wenn's blöd läuft auch auf die Gesundheit. Ein potenter Motor ist sicher immer nett, aber ein Top-Fahrwerk mit leichtem Gewicht lassen mehr Spielraum und sind auch seitens Bussgeld-Bescheide nicht zu verachten.

    Wir können die Entscheidung keinem abnehmen, jeder muss mit der eigenen Wahl zufrieden sein. Und bei der Anzahl verkauften Adventure Modelle ist die Wahl ja recht gross, die Fahrer können ja nicht alle falsch liegen 😜

    Einmal editiert, zuletzt von Yam660 (9. April 2025 12:33)

  • Ich hab meine Tenere Rally 700 inzwischen 2 Jahre. Mit ihr habe ich ein paar Trainings, schöne Ausfahrten in der Schweiz, TETs in Frankreich und Italien, sowie die Route des Grandes Alpes gemacht. Sowohl auf Asphalt, aber auch

    Wie du St_09 bin ich auch eher grösser geraten mit 1.90m und fühl mich sehr wohl auf ihr.

    Was mir gefällt:

    - Der Motor: Er geht in allen Lebenslagen. Von flauschig-tourig bis beherzt-sportlich macht er fast alles mit. Ab 9000 Touren geht ihm aber die Puste aus.

    - Robustheit der Tenere: Wir haben schon einiges durchgemacht und sie hat alles durchgehalten.

    - Zubehörmarkt: Dank der Beliebtheit des Motorrads findest du für fast jeden Wunsch ein Zubehör.

    - Fahrverhalten: Trotz 21 Zoll Vorderrad ist sie doch Flink auf der Strasse (mit passendem Touring Reifen. Stollen nur bedingt) Im Schotter und Schlamm findet sie irgendwie immer Traktion.

    - Kosten: Im Betrieb ist sie auf der günstigeren Seite.

    Was mir nicht gefällt:

    - Windschutz um den Kopf. Ich habe schon zwei Lösungen probiert mit Höhenverstellung und anderer Form der Scheibe, aber zufrieden bin ich noch nicht.

    - Reisekomfort auf der Autobahn: Bei langen Autobahnabschnitten ist der Komfort wünschenswert. Liegt an einer Kombination aus Windschutz, Übersetzung vom 6. Gang, Vibrationen im Drehzahlbereich bei Autobahntempo zw. 110 - 130 km/h und Stollenreifen.

    Wo ich unentschlossen bin:

    - Sattelkomfort: Der Sattel der Rally Version ist eher härter. Das ist unangenehm auf kurzen Touren, doch auf Mehrtägigen Touren kommt kein Gefühl auf, dass es unaushaltbar wird. Das war bei vorherigen Motorrädern anders. Irgendwie passt der Härtegrad gerade so, dass mehrere Stunden und Tage angenehm bleiben.


    Die bisher einzige Alternative zur Tenere, die mir gefallen hat, war die Aprilia Touareg 660. Leider ist der Zubehörmarkt doch etwas dürftig und das Händlernetz für Aprilias nicht so dicht wie bei Yamaha.

    Motorradfahrer müssen einen besonders grossen Dachschaden haben sich bei schönstem Wetter in hautenge Lederklamotten zu zwängen. :lol:

  • Ich denke alle "Reiseenduros" sind dazu geeignet. Die Eine mehr auf Komfort, die Andere mehr für Gelände ausgelegt. Es Kommt wohl darauf an was Du fahren willst? Grundsätzlich würde ich sonst sagen, für Hardcore-Adventure: je leichter desto besser.

    lonsome

    ohne das heute gäbe es morgen kein gestern

  • Die Aprilia ist wirklich auch was Nettes - wenn man "noch mehr" Enduro will. Zugegeben: wenn's um 660geht bin ich nicht so ganz uneinvorgenommen :smiling_face_with_smiling_eyes:.

    Die Frage bleibt halt immer wie viel Enduro es sein muss bzw. wie viel Reise es denn sein soll. Das Ding was 140 Kilo wiegt, 100 PS hat und so stabil gebaut ist das es problemlos mit 2 Personen und Gepäck eine Weltreise machen kann, gibt es halt einfach nicht, irgendwo muss man Abstriche machen. Wer oft (oder länger) in der Wüste oder im härteren Gelände unterwegs war und gesehen hat was sich da so allen tummelt, der wird sich bestimmt fragen ob man dafür so sündhaft teure übermotorisierte Maschinen braucht welche die Hersteller anbieten. Aber: ist ja auch OK, wenn man sich nicht mehr mit einem 1-Zylinder 500er knapp 40 PS-Tenere-Motor abmühen muss je der nach Tageslaune mal anspringt und mal nicht :skull:.

    Auch wenn's komisch tönt: mir war eine RT1150 irgendwie lieber als eine GS1150, auf dem Trumm fühlte ich mich einfach nicht wohl. Womit man wieder bei Punk 1 und dem Testen wären :winking_face:.

    Und: die Maschine selber ist ja eigentlich nur Mittel zum Zweck, Hauptsache man fährt damit los und hat was vom Leben. In dem Sinne: allzeit unfallfreie Fahrt :!:

  • Wenn's mehr Enduro und weniger Reise sein soll bleibt noch eine KTM 690 / Husqvarna 701 / Gasgas 700. Mit entsprechendem Tower-Umbau und Sitz.

    Vielleicht kommt sogar etwas ab Werk, da es immer wieder Fotos von Prototypen aus Mattighofen gibt.

    Wiegt garantiert unter 180 kg, ist aber nicht meins, weil ich kein Fan von Einzylinder bin.

    Motorradfahrer müssen einen besonders grossen Dachschaden haben sich bei schönstem Wetter in hautenge Lederklamotten zu zwängen. :lol:

  • Für die Reise auf der Strasse soll die GS recht beleibt äähhh beliebt sein. Es gibt sogar Leute, die nehmen das Ding auch ins Gelände....

    Vor allem kann man sie auf jeden Autoparkplatz stellen, da fällt sie nicht auf (auch nicht auf der Linie).

    :toeff20:   :toeff20::toeff21::toeff20:

    warmal: Suzuki TS125, Honda CM125, Honda CB750 F1, BMW R80 GS, Suzuki LS650, Kawasaki ER6n

    ist: BMW R 1200 R LC

  • Ich bin gespannt auf eure Einschätzungen!


    Tenere stand bei mir auch auf dem Plan, da ich aber 95% auf Asphalt unterwegs bin und nur gelegentlich mal unbefestigt fahre ists dann doch die ATAS geworden (Mehr Komfort, mehr Leistung etc. etc.)

    Für richtig Gelände (da stimme ich den anderen zu) ist etwas leichteres als die Tenere sicher besser, ich musste meine R1200GS beim Schottern mehr als ein mal wieder aufstellen, bei über 200kg echt ätzend, auch wenn es "technisch" wird ist das höhere Gewicht ein echter Nachteil.

    Betreff MT09 / Tenere; ich fahre seit Jahren Gross-Enduro, ich komme damit jedem Sportler hinterher in den Alpen (die Geraden schliesse ich da mal aus, da fehlt es an Leistung :grinning_face_with_sweat:)

    Das perfekte Bike für beides gibt es nicht, leicht und gut Motorisiert -> ich denke aber das die Tenere sicher keine schlechte Wahl für das was du vor hast ist.

    Kurvenfieber ist eine Krankheit die nur durch erhöhte Schräglage kuriert werden kann!

  • Zurückkommend auf den Eingangs-Text: "wobei man ja die Möglichkeit hat, einiges an Zubehör nachzurüsten".

    Ja, man kann (auch bei recht leichten) Sport-Enduros jede Menge Kram nachrüsten. Auch eine "Standard-GS" lässt sich mit den riesigen Aufpreislisten auf den doppelten Grundpreis aufrüsten wenn's sein muss. Selbst wenn man nur einen Teil vom Möglichen mitbestellt ist man schon locker in der höheren Fahrzeugkategorie dabei (z.B. wird eine 800er GS mit bisschen Zubehör schnell so teuer wie eine 1200er - bzw. was halt grad als nächst höheres Modell in den Listen ist).

    Ob das sinnvoll ist? Nicht für jeden. Ein hübsches Koffersystem mit stabilem Träger und Alu-Koffern sieht echt hübsche aus, wenn man die Koffer belädt und die Kiste mal ablegt (dafür sind Enduros ja eigentlich ausgelegt), dann sieht die Sache schon deutlich anders aus. Selbst wenn's nicht regelmässig ist, wird das blöd, wenn man jedes Mal die Koffer abbauen oder Hilfe in Anspruch nehmen muss um die Kiste wieder auf die Räder zu stellen, da verzichtet man lieber auf optische Highlights und baut sich eine Soft-Tasche dran welche voll gefüllt nicht mal die Hälfte vom leeren Koffersystem wiegt. Klar - man kann daraus in den Ferien keinen Tisch mit Stuhl bauen und hat ausser einer Ersatz-Unterhose kaum was dabei, aber will das wirklich jeder? Klau ist manchmal auch ein Thema, da sind abschliessbare Systeme natürlich im Vorteil. Nur: wenn jemand unbedingt was haben will, dann kann man ja froh sein wenn nicht die ganze Maschine weg ist, gibt dazu genügend Storys im Netz.

    Und schliesslich: bei längeren (oder Offroad) Reisen muss man damit rechnen, dass was kaputt geht. Und zwar so, dass der üblicherweise mitgebrachte Notvorrat an Sekunden-Kleber, Gewebe-Tape, Draht oder Kabelbinder halt einfach nicht mal mehr reicht um bis zur nächsten Werkstatt zu kommen. Einheimische organisieren damit die Karre irgendwo abgeholt wird ist immer möglich (alles eine Frage der Kohle), aber ob man eine 180 Kilo Maschine oder eine 300er Kilo schwere auf einen Pick-Up schmeisst sind dann eben doch zwei paar Schuhe. Und wenn's ganz blöd läuft brennt die Karre ab oder wird eben geklaut, da ist einem vielleicht wohler, wenn der Anschaffungspreis bzw. allfällige Versicherungsdeckungen wenigstens einigermassen erträglich ausfallen.

    Soll ja nicht heissen, dass man sich gar nichts leisten soll. Ein Hauptständer ist wirklich sehr hilfreich (bei Reisemaschinen hoffentlich ab Werk Standard), vor allem wenn man eine zu schmierende Kette hat oder mal ein Rad ausbauen muss weil man sich einen Platten eingefangen hat. Beim Zubehör ist weniger in der Regel mehr. Was ab Werk am Motorrad verschraubt wird, hält fast immer recht lange (die teilweise lächerlichen Hebelschützer oder Bleistift-Dünne Fussrasten sind ein anderes Thema, gehören eh sofort getauscht), aber alles was zusätzlich verschraubt wird ,macht Stress. War bei mir bei allen Maschinen so, selbst die Teile welche von Offroad-Werkstätten verbaut wurden. War auch idiotisch eine Glas-Sicherung am Roadbook zu verbauen, sowas findet man heutzutage nirgends mehr - manchmal haben auch Profi-Schrauber irgendwie Aussetzer. Auch sind die neuen, teilweise sehr klein dimensionierten, Starterbatterien zwar langlebig und nehmen einem je nach Bauart auf Tiefentladungen nicht so schnell übel, wenn man da aber Naivs, Heitzgriffe und was weiss ich noch für Kram dranhängt und es Kriechströme gibt (oder man vergisst die Dinger abzustellen), dann sind die dann eben schneller leer als man denkt. Da es ja keine Kickstarter mehr gibt, kann sowas schnell zum Totalausfall einer Reise werden, dann hat man ausser Kosten auch nichts davon gehabt.

    Aber man dreht sich im Kreis: bevor man weiss ob man denn nun wirklich eine Offroad (Enduro) haben will oder das nur einfach nice aussieht weil den Werbe-Broschüren Profis damit quasi alles machen können, kann man lange diskutieren. Auch alte Militärstrassen fährt man nicht jeden Tag, vielleicht (war nebenbei die Lösung des bereits erwähnten Rally-Kollegen welche sich mit der GS-Rallye-Adventure abmühte), kauft man sich dazu lieber eine 400er Sport-Enduro und fährt halt mit dem Hänger bis zum Start der Events.

    Wie schon erwähnt: Hauptsache man fährt halt los, denn in der Garage stehend ist es völlig egal was ein Motorrad denn eigentlich könnte :winking_face:

  • Erstmal Danke für die ausführlichen und interessanten Antworten.

    Geplant ist schon weniger als 95% Strasse zu fahren, für die Strasse habe ich ja die MT09 (klar kann werden es auch mal Strassen-Asflüge). So richtig Enduro wirds wohl auch erstmal nicht. So ein TET Schweden oder so ist ja eher leichtes Gelände oder sogar nur Feldweg, und dann mal schauen wo es mich hin treibt.

    Vielleicht schrenkt man sich dann mit einer Grossen Reisemaschine schon etwas ein.

    Ich denke ich gehe morgen mal beim Händler vorbei und schau ob er eine gedrosselte zur Probefahrt organisieren kann (Da täte es ja auch erstmal eine alte).

    Im schlimmsten Fall würde man die ja auch wieder verkauft bekommen.

  • Manchmal reicht es schon, sich mal auf so eine Maschine draufzusetzen. Mit dem 21" Vorderrad wird die Maschine ja automatisch höher, wenn man sich da schwer tut mit auf- und absteigen (wobei: bei 1.90,m Grösse wohl kein grosses Thema) und die Maschine bei grösserer Schräglage nicht mehr problemlos halten kann, dann ist es nicht verkehrt sich auch mal andere Konzepte anzuschauen. Gerade die Gewichts-Verteiliung macht einen grossen Unterschied, da haben z.B. die BMW-Boxermotoren einen Vorteil, weil sie eben ganz unten am Motorrad sind - bei der Rally-Variante der Tenere (mit dem grossen Tank) rächt sich das, weil der Sprit dann eben doch sehr hoch oben sitzt und man das Gewicht sehr weit bewegen muss, bis es wieder in der Senkrechten ist. Dazu kommt, dass es je nach Motorrad (die Tenere soll dazu gehören) schwierig ist Punkte zu finden wo man sich richtig festhalten kann um die Maschine vom Boden aufzugeben. Auch hier ein Pluspunkt für die grosse GS, denn dort stehen die Zylinder am Boden womit die Maschine selten wirklich "auf der Seite" liegt. Hat aber auch Nachteile: die Zylinder sind aus Alu und richtig teuer, schmeisst man die mehrmals unsanft auf härteren Boden, kann das richtig ins Geld gehen. Und: ist der Ölkreislauf dort beschädigt, dann geht gar nichts mehr (ausser kapitaler Motorschaden und Umweltverschmutzung),

    Nebenbei: gibt ausser die GS natürlich noch viele weitere "Gross-Enduros" welche mal mehr, mal weniger Offroad, aber dafür umso Reisetauglicher sind. Als "Einsteiger" würde ich hier einfach darauf achten, dass ein vernünftiges ABS an Board ist (wenn möglich eines was man zumindest am Hinterrad auch ausschalten kann), was leider doch eher die Ausnahme ist. Kommt so ein Trumm an einem (sehr) steilen Wegstück mal ins rutschen, dann öffnet das ABS und die Karre wird immer schneller bis sie irgendwo einschlägt, das kann man mit abgeschaltenem ABS vermeiden (geht auch mit ABS, dann halt Motor/Zündung abstellen und die Kiste nur mit Kupplung und Bremse den Hand runter bewegen - ist aber aufwendiger als kurz ein Knöpfchen zu drücken um das ABS auszustellen).

    Auf "normalem" Einsatz braucht das keiner (was wohl der Grund ist, weshalb es nicht Standard ist), aber eben - wenn schon Enduro drauf steht will man die Kiste ja auch so bewegen können, selbst wenn's nur ausnahmsweise mal der Fall ist.

    Statt erst mal viel Geld auszugben um dann festzustellen was man alles nicht braucht: einfach mit der vorhandenen Maschine irgendwo hin fahren und sehen wie weit man sich traut. Gibt auch schwere Maschinen welche hier durchaus eine ganze Weile mithalten: Honda GOLDWING Off Roading! (ähm - eher zum Anschauen, selber Versuchen auf eigenes Risiko :smiling_face_with_smiling_eyes:)