Ein Paar Anfängerfragen :)

  • Wie schaut das eigentlich mit den Gängen aus? Ich habe ja ein neues Motorrad und beim Einfahren sollte ich nicht zu hochtourig fahren (Randnotiz).

    Das ist richtig. Was "Hochtourig" ist hängta ber vom Motor ab. Ein üblicher 4-Zylinder Motorradmotor dreht problemlos so um die 1000rpm, für eine 1-Zylinder ist aber häufig schon bei 5500-7000 Schluss.

    Die Fantic Caballero ist ja ein recht grossvolumiger Einzylinder mit 500ccm. Online finde ich wie Boo einige Bilder des Tachos der Caballero. Es ist aber schwierig weil es offenbar viele Modelle gibt und viele Bilder auch von der 700er stammen.

    Es könnte also der hier sein:

    Da beginnt der rote Bereich bei 10k und für eine 1-Zylinder finde ich das schon ordentlich hoch. Mein Gefühl sagt mir, dass im Handbuch wohl steht die ersten 1000km zum einfahren nicht über 4000 zu drehen.

    Aber keine Sorge, da sollte auch nichts kaputt gehen wenn du mal etwas höher warst. Nur Dauerbetrieb über 6000 solltest du wohl anfangs eher vermeiden.

    Welcher Gang für welche Geschwindigkeit der richtige ist kann dir niemand ausser einem Caballero 500 Besitzer sagen denn das hängt extrem vom Getriebe, Zylinderzahl, Aufbau (Kompression, Ventile, Einspritzung) und anderen Faktoren ab. Beispiel:

    • Meine alte Yamaha XT660Z Ténéré (660ccm, 1-Zylinder, 5-Gnag Getriebe) konnte man eigentlich nur im Drehzahlbereich zwischen 2000 und 4500rpm fahren. Darunter lief der Motor unrund. Bei 2000 kam auch ordentlich Drehmoment aber bereits bei 3000 war dann fertig mit Leistung. Also idealerweise musste man sie zwischen 2000 und 2800rpm fahren.
      Die Mühle hat ein 5-Gang Getriebe und bei 50km/h war der 4. Gang gerade so richtig beim rollen - an einer leichten Steigung dann aber sofort wieder der 3. Der 5. Gang war nur über 80km/h überhaupt nutzbar.
    • Meine Yamaha FZ8 (779ccm, 4-Zylinder, 6-Gang Getriebe) frisst fast alles. Von 1000rpm bis 11000rpm läuft alles rund. Bis ca. 4000rpm kommt da nicht viel Leistung aber man kann locker im 6. Gang in der 50er Zone fahren und bei Ende-50 mit Vollgas beschleunigen wo der Motor dann sanft anzieht, ohne Stottern oder murren. Alles bis hinunter zu 40km/h ist mit jedem Gang (1-6) problemlos fahrbar. Wenn man sportlich fahren will hält man sie zwischen 4000 und 6000rpm und wenn man mal richtig zügig unterwegs sein will kommt ab 7500rpm nochmals richtig Leistung bis 1000rpm. Das ist aber auf Schweizer Strassen praktisch immer im kriminiellen Bereich und hab' ich daher eigentlich nie genutzt.
    • Meine Suzuki SV650/2020 (650ccm, 2-Zylinder, 6-Gang Getriebe) ist irgendwo dazwischen. Unter 1500rpm mag sie nicht besonders. Ab ca. 1800rpm hat sie maximales Drehmoment und über 7000 bringt nicht mehr viel. 50er Zonen lassen sich im 6. Gang fahren aber nur beim sanften rollen. Empfehlenswert ist hier der 4. oder 5. Gang. Bei 80km/h läuft sie gut im 6. Gang.

    Wenn ich schätzen müsste: Die Fantic dürfte als Einzylinder mit modernem Motor wohl in der 50er Zone gut im 3./4. Gang zu fahren sein. Ab 60 sollte vermutlich auch der 5. Gang problemlos in Ordnung sein und bei 80 immer der 6. Gang. Aber das basiert nur auf Erfahrungswerten. Sonst müsste ich deine Caballero mal ausprobieren.

    Hör' auf deine Maschine! Wenn der Motor zu langsam dreht merkst du das. Einerseits hört man es und andererseits beginnt dann häufig die Kette zu schlagen oder man hört das Getriebe klackern (kommt meistens von der Kupplung)/Schwungmasse).

    Über 5000 solltest du sie zum einfahren wohl besser nicht längere zeit drehen. Moderne Motoren haben immer einen Drehzahlbegrenzer. Du kannst also grundsätzlich auch nichts kaputt machen selbst wenn du sie im Neutralgang auf Vollgas drehst. Der Verschleiss ist natürlich dann trotzdem höher, auch wenn der Motor sich nicht gleich zerlegen wird. Je nach Motor bedeuten höhere Drehzahlen auch nicht unbedingt mehr Fahrdynamik. Gerade Einzylinder bringen oft oben raus nicht mehr viel Leistung. Das Drehmoment bei grossvolumigen Einzylindern ist unten raus. Vermutlich hast du am meisten Leistung irgendwo zwischen 3000 und 4000rpm.

    Apropos Gangwahl: Gerade als Anfänger empfehle ich dir eher etwas niedertouriger (in höheren Gängen) zu fahren. Wie du ja selber schon gemerkt hast wird die Mühle unruhig im sehr kurz übersetzen 1. Gang. Der 1. Gang wird eigentlich nur zum losfahren benutzt. Sobald die Kiste Rollt solltest du in den zweiten schalten. Also üblicherweise an einer Kreuzung noch bevor du die Fahrbahn überquert hast. Wenn du in höheren Gängen fährst wird die Maschine auch nicht so nervös auf Gasgriff-Bewegungen reagieren. Da kannst du auch mal bei 60km/h im 6. Gang das Gas voll bis zum Anschlag aufdrehen ohne dass du gleich einen Wheelie hin legst oder die Kontrolle verlierst.


    Auto und Motorrad kann man übrigens nicht wirklich vergleichen. Die Motoren sind grundlegend anders gebaut und auf andere Drehzahlbereiche ausgelegt und die Getriebe sind auch ganz anders abgestimmt. Richtwerte wie "bei 3000rpm schalten" kannst du daher nicht einfach übertragen.

    Also entwickle ein Gespür dafür. Fahre eher am unteren Dreehzahlbereich wo der Motor schön sanft läuft und beim Gas geben ohne stottern beschleunigt. Schalte zügig in höhere Gänge beim beschleunigen.

    The Sky isn't the limit!

    Ich bin gerade etwas neben der Spur. Macht Spass!

  • Boo
    Danke für deine Antwort. Ich fühle mich eigentlich nicht wirklich unsicher. Beim Autofahren war ich damals weitaus unsicherer und der Fahrlehrer hatte mich trotzdem schon in stark befahrene Strassen geschickt. Ich möchte einfach nur alles richtig machen.
    In meinem direkten Umfeld habe ich leider niemand der Motorrad fährt. Das würde natürlich einiges leichter machen.
    In meinem Handbuch steht halt lediglich, dass Vollgas erlaubt ist, aber nicht bei voller Drehzahl erfolgen und nicht zu lang sein soll. Es steht aber auch, dass plötzliches und langes Bremsen vermieden werden soll. Insgesamt ist die Beschreibung bisschen so, als könnte man eigentlich nicht auf öffentlichen Strassen fahren. Die Werkstatt meinte einfach, dass ich nicht zu hochtourig fahren soll. Dass der Drehzahlmesser so weit hoch geht, finde ich selber auch komisch.

    SkyBeam
    Danke, das hilft mir sehr weiter. So kann ich das besser abschätzen. Bis jetzt fahre ich eigentlich mehr am Hang, weil dort Strässchen sind mit kaum Verkehr. Ich glaube wenn ich dann ein bisschen flinker im Schalten werde, fällt es mir auch leichter alle Gänge zu nutzen. Am Hang bin ich jetzt öfters immer angehalten und bin darum meistens auch im 1. Gefahren. So konnte ich gut Anfahren üben. Dann habe ich eine kleine Rundstrecke gefunden, wo ich gut immer vom 1. in den 2. Schalten konnte, für den 3. und 4. ist es dann die Strecke etwas Knapp und zu steil :smiling_face:

    Ich hoffe dass das Wetter am Wochenende wieder etwas besser mitmacht. Dann ist der Verkehr ja auch wieder etwas ruhiger.

    Das hier ist der Drehzahlmesser, der geht halt bis 14'000. Bis jetzt war ich eigentlich immer im Bereich um 4-6'000 habe aber auch schon Mal auf 8000 hoch gedreht aber nicht für lange. Einen roten Bereich hat er nicht. Grundsätzlich bin ich davon ausgegangen, dass der Drehzahlmesser auf das Motorrad abgestimmt ist. Heisst, wenn ich im unteren Drittel bin, dass es OK ist. Das ich bei schon 7000 Umdrehungen, den motor "Prügle" hätte ich nicht gedacht, weil das ja grade mal die Hälfte ist. Mit dem Standgas läuft er ja bereits bei 1'000 Umdrehungen, mit minimal Gas ist er bei 2, Anfahren am Hang ist nicht unter 4'000 möglich.

    3 Mal editiert, zuletzt von Noy (27. Februar 2025 11:47)

  • Da kannst du auch mal bei 60km/h im 6. Gang das Gas voll bis zum Anschlag aufdrehen ohne dass du gleich einen Wheelie hin legst oder die Kontrolle verlierst.

    Man kanns auch übertreiben mit der Vorsicht, echt jetzt. Genau solche Aussagen machen einen ohnehin schon "uneigentlich unsicheren" Einsteiger den Einstieg noch viel schwieriger. Wenn du mit der Caballero schon nur im 2. Gang (wohl auch im 1.) durch blosses Durchbeschleunigen (ohne Reissen am Lenker oder Kupplungsspielereien) nen potentiell gefährlichen Wheelie hinkriegst, dann fress ich nen Besen.

    Das hier ist der Drehzahlmesser, der geht halt bis 14'000. Bis jetzt war ich eigentlich immer im Bereich um 4-6'000 habe aber auch schon Mal auf 8000 hoch gedreht aber nicht für lange. Einen roten Bereich hat er nicht. Grundsätzlich bin ich davon ausgegangen, dass der Drehzahlmesser auf das Motorrad abgestimmt ist. Heisst, wenn ich im unteren Drittel bin, dass es OK ist. Das ich bei schon 7000 Umdrehungen, den motor "Prügle" hätte ich nicht gedacht, weil das ja grade mal die Hälfte ist. Mit dem Standgas läuft er ja bereits bei 1'000 Umdrehungen, mit minimal Gas ist er bei 2, Anfahren am Hang ist nicht unter 4'000 möglich.

    Prügeln heisst ja nicht, dass es wahnsinnig schädlich ist. Ich würds halt nicht kalt oder auf den allerersten Kilometern machen.

    Wie gesagt, über 10'000U/min wird das Ding nicht schaffen. Kannst dich ja mal schlau googlen, wo die tatsächlichen Grenzen sind, wenns dich interessiert. Mal kurz 6'000 beim Beschleunigen macht das Ding sicher nicht kaputt, aber ich würds versuchen am Anfang zu vermeiden.


    Und eben, nochmals: Such dir jemanden, der sich mal in echt Zeit nimmt, um dich ein bisschen "abzuholen". Dafür ist ja ein Forum da, wenn du sonst noch niemanden kennst. Kommt halt bissi drauf an wo du wohnst, wer die Kandidaten hierfür sind.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Und eben, nochmals: Such dir jemanden, der sich mal in echt Zeit nimmt, um dich ein bisschen "abzuholen". Dafür ist ja ein Forum da, wenn du sonst noch niemanden kennst. Kommt halt bissi drauf an wo du wohnst, wer die Kandidaten hierfür sind.

    :sehrgut::sehrgut::sehrgut:

    Ich rock den Denzel, ich stepp den Schotter - und schon lieg ich im Dreck.

  • Noy Wenn du mal jemand suchst der mit dir Motorrad fahren geht und bei dir auf dem Sozius mitfährt, kannst du dich gerne bei mir melden. Ich bin schon einige Male bei Neulenker mitgefahren.

  • Noy Wenn du mal jemand suchst der mit dir Motorrad fahren geht und bei dir auf dem Sozius mitfährt, kannst du dich gerne bei mir melden. Ich bin schon einige Male bei Neulenker mitgefahren.

    Mutig.
    Eigentlich findet sich für sowas nie jemanden den man nicht bezahlt. :grinning_squinting_face:

  • In Winterthur fährt der Experte ab A beschränkt im Huckepack mit, dank mabon3 krieg ich bei dem Gedanken schon etwas weniger die Krise.. herzlichen Dank für die lehrreiche Ausfahrt und die vielen guten Tipps👍🏻👍🏻! Ich hoffe du bis als Übungs-Sozius weniger an deine Grenzen gekommen wie die Vespa bergauf😄

    An Mut habe ich dabei nie gedacht. Bei meiner Prüfungsvorbereitung sass ein Bekannter regelmässig auf meinem Sozius.

  • In Schaffhausen fährt der Experte bei A und A- mit. Bei A1 fährt er im Auto hinterher (als Beifahrer). Ist verständlich, da hats auch 50er ... und da kannst du nicht hintendrauf (der Experte, den meine Frau hatte auf jeden fall - Overload....)

    :toeff20:   :toeff20::toeff21::toeff20:

    warmal: Suzuki TS125, Honda CM125, Honda CB750 F1, BMW R80 GS, Suzuki LS650, Kawasaki ER6n

    ist: BMW R 1200 R LC

  • Man kanns auch übertreiben mit der Vorsicht, echt jetzt. Genau solche Aussagen machen einen ohnehin schon "uneigentlich unsicheren" Einsteiger den Einstieg noch viel schwieriger. Wenn du mit der Caballero schon nur im 2. Gang (wohl auch im 1.) durch blosses Durchbeschleunigen (ohne Reissen am Lenker oder Kupplungsspielereien) nen potentiell gefährlichen Wheelie hinkriegst, dann fress ich nen Besen.

    Hab' ich dich wieder mal getriggert. Hat geklappt :rolling_on_the_floor_laughing:

    Das war natürlich absichtlich etwas überspitzt formueliert aber Noy hat ja schon selber geschrieben, dass die Mühle (wie so ziemlich jedes Motorrad) halt im ersten Gang etwas ruppiger ist. Der Punkt war schlicht, dass je höher der Gang um so weniger kämpft man mit Lastwechsel wenn man Gas hinzufügt oder wegnimmt. Und ja, da habe ich durchaus schon Anfänger im Gebüsch landen sehen weil der Schreckmoment gross war als das Motorrad mal ruppig an der Kette gezogen hat.

    Keine Ahnung warum du denkst es mache den Einstieg schwieriger wenn jemand den Tipp bekommt, dass das Motorrad weniger ruppig am Gas hängt wenn man in höheren Gängen fährt.

    Ausserdem wird es auch an der Prüfung nicht gerne gesehen wenn man immer im ersten und zweiten Gang fährt (unnötige Emmissionen, laut) auch wenn das mit praktisch jedem Motorrad bei in der Schweiz üblichen Geschwindigkeitsbegrenzungen locker möglich wäre. Spätestens wenn Noy dann mal mit Sozius fährt wird ihm wohl bewusst werden wie ruppig er fährt wenn der Sozius dann mit dem Helm gegen den eigenen schlägt. Da lernt man dann sanftes und gleichmässiges beschleunigen und auch da hilft es in höheren Gängen zu fahren.


    Aber falls Noy jetzt wirklich wegen mir Angst hat entschuldige ich mich dafür und lasse weitere Kommentare hier bleiben.

    Viel Glück

    The Sky isn't the limit!

    Ich bin gerade etwas neben der Spur. Macht Spass!

  • Beitrag von siri (27. Februar 2025 16:28)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (27. Februar 2025 16:30).
  • Hab' ich dich wieder mal getriggert. Hat geklappt :rolling_on_the_floor_laughing:

    Das hast du aber ganz toll gemacht. Hier, kriegst nen Keks.

    Und ja, da habe ich durchaus schon Anfänger im Gebüsch landen sehen weil der Schreckmoment gross war als das Motorrad mal ruppig an der Kette gezogen hat.

    Ich weiss, du hast schon alles gesehen. Kriegst nochmal nen Keks.

    Ich bring sie an den Töggelitag, wie bei unserem ersten Treffen, dann haben wir schon sowas wie ne Tradition 😄.
    Und wenn niemand sich an dem Tag hinpackt (scheinbar ziehst du solche Missgeschicke an), gibts noch nen dritten Keks.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Heute habe ich Mal den Manöverparcour auf einem Parkplatz aufgestellt.
    Mit der 8 hatte ich ziemlich Mühe und habe (wiedermal) den Töff hingelegt 🙄 Dabei natürlich auch wieder den Hebel verbogen... Jetzt hab ich mal zwei auf Vorrat bestellt 😀 Ehrlich gesagt finde ich das irgendwie sehr doof, dass der Töff so konstruiert ist, dass der Hebel bei jedem Sturz gleich in Mitleidenschaft gezogen wird. Ist das normal? Für mich ist das irgendwie nicht so ganz logisch, denn mit dem Töff Mal hinzufallen gehört ja irgendwie dazu, gerade wenn er auch für leichte Enduro-Strecken geeignet sein soll.. Dann müsste man ja immer gleich den Pannenservice rufen oder einen Ersatzbügel im Gepäck haben 😉

    Wenigstens habe ich jetzt herausgefunden, warum es mich hingelegt hatte. Mein Töff fährt im Standgas auf ebener Fläche bereits 10kmh. Wenn ich also ganz langsam fahren möchte, dann arbeite ich eigentlich nur mit der Kupplung. Das ist auch immer der Moment wo ich ihn gerne abwürge, weil ich doch etwas Gas hätte geben sollen. Wenn das mit eingeschlagenem Lenker in leichter Schräglage passiert, dann kann ich den Töff durch den kleinen Ruck und dem aprubten Anhalten schon nicht mehr halten. Ich falle dan Quasi im Stand um 🙃

    Was sind so die Tricks um die 8 zu meistern? der versetzte Slalom ist auch nicht grade leicht. Den Töff richtig in Schräglage zu bringen finde ich schwierig. Leider kenne ich keinen Kiesplatz bei mir in der Gegend, da könnte ich den Kippunkt besser finden, weil das Risiko kleiner ist, dass mein Töff Schaden nimmt... So eine Motorrad-Finnenbahn wäre geil...

    Dann haben wir im Dorf eine Einspurstrecke durch so eine riesige Farbfläche ersetzt bekommen. Die ist einfach komplett gelb 3.5meter breit und 8meter lang. Weil es leicht feucht war hatte ich Angst, dass ich ausrutsche und bin dann sehr langsam drüber gefahren, damit ich nicht in Schräglage komme 😅 Wie fest rutschig sind denn die Belagsmarkierungen? Muss ich da effektiv Angst haben wenn ich drüberfahre?

  • Was sind so die Tricks um die 8 zu meistern? der versetzte Slalom ist auch nicht grade leicht. Den Töff richtig in Schräglage zu bringen finde ich schwierig. Leider kenne ich keinen Kiesplatz bei mir in der Gegend, da könnte ich den Kippunkt besser finden, weil das Risiko kleiner ist, dass mein Töff Schaden nimmt... So eine Motorrad-Finnenbahn wäre geil...


    Also ich sags jetzt nochmal in aller Deutlichkeit und zum letzten Mal: Lass das mit dem Manöver üben für die nächsten 2-3 Monate. Freunde dich auf einfachen Strassen mit dem Motorrad an. Geradeaus, weit, übersichtlich, 50km/h plus. Anhalten, Anfahren, abbiegen wiederholst du dabei oft genug und es ist viel einfacher, weil du mehr Platz hast als aufm Parkplatz zwischen den Töggeli.

    Deine Lernkurve bei den Manövern ist komplett ohne Erfahrung extrem flach. Du hast das jetzt bewiesen, du hast die Karre schon mehrfach hingelegt. Also: Lerne erstmal unter vereinfachten Bedingungen deinen Töff besser kennen, sprich beim normalen Fahren. Wenn du den Schleifpunkt, das Verhalten beim Gasgeben und bremsen, das einfache Lenken bei moderaten Geschwindigkeiten, das Schalten, Umschauen und all das hierbei verinnerlicht und automatisiert hast, dann versuch dich nochmal an den Manövern. Du wirst sehen, die Lernkurve wird ungleich steiler sein und du wirst innert kürzester Zeit auf dem gleichen Level sein, wie wenn du jetzt durchgängig übst. Mit dem Unterschied, dass es nicht so eine Zitterpartie ist und du den Töff nicht so oft (wenn überhaupt) hinlegst.

    Wenns bloss an Technik mangelt, ok, jeder sein Lerntempo. Aber wenn man bewusst stur nur eine Strategie verfolgt, obwohl dir eine andere erklärt wird, verlier ich das Mitleid, wenn du dich wieder beim Üben hinpackst. Klar kann man dir im Detail erklären, was du falsch gemacht hast und wie du es besser machen kannst. Aber wenn der Skilllevel schlicht zu tief ist, um diese Tipps umsetzen zu können, dann ist das alles nutzlos und kontraproduktiv, abgesehen davon, dass es nett klingt.

    Die Manöver sind das Schwierigste an der Prüfung, da sind sich wohl alle einig. Warum man von Anfang an mit dem Schwierigsten anfangen soll, erschliesst sich mir nicht, in keinem anderen Bereich macht man das so. Weder im Sport, noch in der Schule, noch sonst bei irgend nem Hobby. Zuerst die Basics, dann die Feinheiten. Klar, die Fahrlehrer freuts und die sind ja die Obrigkeit, auf die hört man. Es ist halt trotzdem nicht clever.


    Diese Markierungsfarbe ist in der Regel schon deutlich rutschiger als normaler Asphalt. Gerade wenns kalt und/oder feucht ist, würd ich da über breitere Flächen auch nicht in „grosser“ (das ist wiederum subjektiv) Schräglage drüber, wenns auch ohne geht. Du kannst ja mal ohne Motorrad hingehen und mit den Schuhen testen, wie gross der Unterschied in der Reibung ist.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

    2 Mal editiert, zuletzt von Boo (1. März 2025 13:28)