Erstes Motorrad: Langfristige Kosten und Haltbarkeit realistisch einschätzen

  • Das sind alles mega gute Überlegungen.

    Tatsächlich war ich anfänglich für eine Occasion. Erst seit ich mir die Inserate angeschaut habe, hat sich das geändert. Ich finde viele überteuert (wie das meiste was man heute gebraucht kaufen möchte). Bei den günstigen Angebote müsste man halt schon richtig draus kommen, um sie überhaupt beurteilen zu können, weil sie halt auch bereits entsprechend aussehen... Dass ich das kann, kann ich von mir nicht behaupten.
    Bei vielen steht auch, dass der grosse Service gemacht werden müsste und da läuten bei mir die Alarmglocken. Der würde ja jeder machen um sie besser verkaufen zu können, ausser man vermutet schon, dass grössere Dinge anstehen..(Klar, einige sind auch einfach Faul). Beispielsweise finde ich die Relation einer Mondial HPS für 3200 occasion mit irgendwie 10'000km zu 4000.- neu falsch.
    Ich habe schon oft Geschichten gehört von Bekannten, deren Occasion-Auto nach einem Jahr bereits unwirtschaftlich zu reparieren war, meiner Beurteilung nach wäre das Risiko bei einem Motorrad grösser.

    Ich hatte auch noch die Mondial HPS (viel Schlechtes gelesen), die Mondial Spartan (gibt es soweit ich weiss nicht in der Schweiz, aber gefällt mir sehr gut) und auch die Brixton Crossfire XS😬 auf dem Schirm. Beide wären günstiger, aber scheinen auch mehr Probleme zu haben. Fantic verbaut ja anscheinend Yamaha-Motoren (=besser?). Einer Yamaha XSR125 Legacy bin ich auch nicht abgeneigt, meinetwegen auch einer Honda MSX 125. (Ich bin halt selbst Designer 🙄 und verfalle gerne "gutem" Design, aber ich merke man bezahlt wohl hauptsächlich für die Optik).
    Ich habe mir auch E-Motorräder angeschaut. Bei denen bin ich einfach noch skeptisch, Reichweite ist auch so ein Ding... (Ein Roller ist für ich kein Motorrad). Wenn ich dann ein Motorräd hätte, würde ich es sicher auch für Ausfahrten brauchen. Ich gehen gerne im Sommer in die Natur übernachten, da wäre das mit einem Motorrad gleich viel angenehmer und ich würde mir erhoffen, dass ich dadurch auch aktiver werde. Beispielsweise auch der Sportverein zu dem ich gerne gehen würde, aber mit ÖV an meinem Wohnort einfach nicht in den Alltag zu integrieren ist.

    Aber ich merk schon, Motorräder sind eher als Freizeitfahrzeuge oder als 2. Fahrzeuge ausgelegt... Das war mir bis anhin wirklich nicht bewusst. Schliesslich fahren ja in vielen Länder alle nur Motorrad.. Ich dachte Europäer sind sich da einfach an den Comfort ihrer Autos gewöhnt (Und ich bin halt wirklich spartanisch und bin auch Typ "Ich geh im Regen spazieren").
    Ich merke auch, dass ich die "Eierlegende Wollmilchsau" suche... Laut Comparis kostet ein Auto rund 9000.- im Jahr, mit 5500 ist dann das Motorrad trotzdem günstiger. Auch beim Auto lügen sich viele selbst an, wie viel es schlussendlich dann kostet. Bei einer 125er kann ich mir den ökologischen Fussabdruck noch schön reden, aber bei einer 500er schaffe ich das irgendwie nicht..

    2 Mal editiert, zuletzt von Noy (19. Dezember 2024 18:56)

  • Also - wenn man sich über den ökologischen Fussabdruck sorgen macht, dann ist ein Motorrad wohl nicht das optimale Transportmittel.

    Braucht fast so viel Sprit wie ein Auto (mein Focus Diesel hat 3.5 Liter Diesel gebraucht auf 100 Km, inklusive 4 Personen und Dachbox), hat wesentlich kürzere Service-Intervalle (nicht wie beim Auto gebrauchsabhängig und bis zu 40'000 Kilometer zwischen 2 grossen Service - sondern eher 10'000 und mindestens 1 Ölwechsel pro Jahr) und Reifenverbrauch kann je nach Fahrweise auch deutlich höher liegen (so 5'000 ist sicher machbar, bei einer 125er vermutlich auch das doppelte - aber halt nicht 25-40 tausend wie beim Auto).

    Und ja, gibt natürlich Länder wo Motorräder quasi Haupt-Verkehrsmittel sind (z.B. Thailand oder auch andere asiatische Länder) Hat aber auch damit zu tun, dass man in Städten mit dem Auto quasi gar nicht vorwärts kommt, die Preise für ein Auto im Vergleich für viele schlicht unbezahlbar sind, die meist unter 300ccm liegenden Motoren (oft sind es ja eher Roller) mit wenig Leistung mit wenig Aufwand lange halten und einfach selber zu warten sind. Im Gegensatz zu uns ist es zwar in der Regenzeit sehr nass (da kommt man im Gegenzug zum Auto immerhin mit Schieben durch die Tiefschlamm-Passagen weiter), aber es hat nie Schnee und salzverseuchte Strassen mit allfälligen Rostproblemen gibt es eben auch nicht.

    Kurz: man kann's einfach nicht vergleichen. Während es dort ein (teilweise wirklich preiswertes) Transportmittel ist was oft auch als Taxi verwendet wird, ist es bei uns eben ein Hobbi für Leute welche einfach mal aus der Stadt raus wollen. Bei unseren Strassenverhältnissen ist das Gewicht kein Thema, weshalb man viel Kubik problemlos auf die Strasse bringt (ob's sinnvoll ist ist eine andere Frage - eine Erklärung wieso man gegen 200 PS für 80 Km/h maximal auf Landstrasse haben muss ist doch eher schwierig zu finden) . Zudem, wie selber bemerkt, sind die Preise doch etwas anders, so kostet bei uns eine Honda CRF 300 knapp 6'000 Flocken (die "Rally" mit etwas grösserem Tank einen tausender mehr), die chinesischen Kopien kosten da in Europa knapp 2/3 wie das Original, in China dürfte die Maschine noch um ein wesentliches günstiger sein. Und: das ist eine 1:1 Kopie der Honda, nimmt man eine asiatische Eigenproduktion ohne teure EU-Zulassung dürfte der Preis noch einmal deutlich tiefer liegen.

    Anders gesagt: ausser man freundet sich mit dem ökologischen Fussabdruck an, bleibt eigentlich nur die Wahl sich nach einem E-Motor umzuschauen (wie ökologisch die Akkus sind ist dann eine ganz andere Baustelle, aber auch Bus und Zug fahren nicht mit Luft und Wasser - auch wenn man bei Wasserstoff zumindest im Endverbrauch da schon ganz nah dran wäre). Auch wenn der Kaufpreis etwas hoch erscheint: die Wartungskosten tendieren gegen Null (haben mir diverse Leute bestätigt welche E-Autos fahren) und so lange der Strom aus der Steckdose kommt und der Preis dafür bezahlbar bleibt, ist das auf den Kilometer gerechnet noch immer deutlich günstiger als ein Verbrenner - egal welchen Hubraumes.

    Womit man wieder man am Anfang wäre :grinning_squinting_face: - für 20 Minuten fahren jeden Morgen braucht keiner einen Verbrenner mit teuren Versicherungen, Strassenverkehrsabgaben und (mehr oder weniger) hohen Wartungskosten, da reicht auch ein Elektro-Fahrrad oder eben ein Elektro-Roller. Wenn jeder aber nur das kaufen würde, was er wirklich braucht, sähe die Welt ganz anders aus als sie ist, wenn man Spass dran hat und das Budget hat, kann man sich eben auch was ganz anderes zulegen. Einfach weil man kann - und Lust dazu hat :face_savoring_food:


  • Ich merke auch, dass ich die "Eierlegende Wollmilchsau" suche... Laut Comparis kostet ein Auto rund 9000.- im Jahr, mit 5500 ist dann das Motorrad trotzdem günstiger. Auch beim Auto lügen sich viele selbst an, wie viel es schlussendlich dann kostet. Bei einer 125er kann ich mir den ökologischen Fussabdruck noch schön reden, aber bei einer 500er schaffe ich das irgendwie nicht..

    Kommt auch hier immer drauf an, was du willst. Mich kostet mein Auto (2.0l Kombi, also kein kleines) seit 2013 im Schnitt 5200.-/Jahr. Und ich führe sehr genau Buch, da ist alles drin, inkl. zwei Autokäufe. Motorrad ginge natürlich entsprechend nochmal günstiger, da achte ich aber persönlich nicht so drauf.

    Wie gesagt, ökologischer Fussabdruck würd ich jetztmal nicht beachten, da sind zu viele Faktoren, an die du eh nicht denkst. Schon nur die Verschrottung und Herstellung macht ein Grossteil aus, und da ist die 500er und die 125er sehr ähnlich und das Auto um ein Vielfaches schlechter. Achte auf das, was du innerhalb deiner praktischer Entscheidung (sprich Luxus) noch selber beeinflussen kannst/willst, das schont viel mehr Nerven als wenn du "ganz ein toller Mensch" sein willst, denn das hiesse einfach: verzichte komplett, denn es geht auch ganz ohne. Wenn jetzt das der Benzinverbrauch von 2l ansstatt 3l auf 100km sein soll, dann eben das. Ich finds bissi lächerlich, aber ich achte auch auf Dinge, die man als lächerlich bezeichnen kann. Steh halt drüber. E gibt immer eine sauberere und eine dreckigere Möglichkeit als die, für die du dich entscheidest.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Boo Was sind denn deine Motoradkosten pro Jahr? Und was sind deine Tipps um das ganze günstiger zu gestalten? Ich habe ja mal meine Berechnung angehängt und bei der Caballero bin ich auf rund 5'500 gekommen und bei einer Yamaha XSR auf rund 4000 (Hauptsächlich aufgrund der Serviceintervalle).

    Yam660 Mit dem E-Fahrrad hätte ich rund 2/3 der ÖV-Zeit, mit Mottorrad die Hälfte. Du hast schon recht. Aber ich möchte nunmal halt ein Motorrad und versuche das jetzt einfach möglichst gut auszugestalten. Anscheinend kann man mit dem richtigen Benzin die Umweltbelastung durch Abgase rund 50% reduzieren. Wie gesagt wäre ich einem E-Motorrad nicht abgeneigt, aber viele sind halt 1. Generation und daher nicht einschätzbar. Ich habe auch sehr viel gutes über E-Autos gehört, aber genauso auch frustrierende Geschichten. Laut WWF ist mein Fussabdruck auch mit Auto nur die Hälfte des Schweizer Durchschnitts. Angeblich ist der Fussabdruck eines Motorrades rund 2/3 eines Autos. Wenn ich es schaffe das noch ein bisschen zu optimieren, würde mich das gänzlich zufrieden stellen.

    Mir ist natürlich schon klar, dass das mit dem ökologischen Fussabdruck nicht ganz hin haut. Darum würde es mich noch immer interessieren, was es denn genau bedeutet, wenn ein Motorrad abgelebt hat. Eigentlich würde ich eben genau das Verschrotten möglichst lang herauszögern wollen. Nach meinem jetzigen Verständnis ist das im Grunde der Motor, der dann durch ist? Und diesen könnte man doch getrost auch austauschen und hätte dann neue 50'000km? Oder sind die anderen Teile des Motorrads so ausgelegt, dass sie nicht länger halten wie der Motor? Das ist für mich alles noch ein wenig unverständlich. Oftmals lese ich, dass ein Motorrad zu reparieren günstiger sei als ein neues und genauso oft lese ich, dass das keinen Sinn macht..

  • Boo Was sind denn deine Motoradkosten pro Jahr? Und was sind deine Tipps um das ganze günstiger zu gestalten? Ich habe ja mal meine Berechnung angehängt und bei der Caballero bin ich auf rund 5'500 gekommen und bei einer Yamaha XSR auf rund 4000 (Hauptsächlich aufgrund der Serviceintervalle).

    Da bin ich keine Referenz für dich, glaub mir. Meine Schätzung für dich hast du ja bereits.


    Ich bin ein Fan von Budgets, Zahlen und Bilanzen. Aber wenn ich mir Sorgen machen muss, ob ich mein Budget um 500.- pro Jahr überschiesse bei einem Hobby, das bei ner unvorgesehenen Aktion schnell mal ein paar Tausender in einem Jahr kostet, dann lass ich es entweder bleiben oder bleibe bei der groben Schätzung, starte in guter Hoffnung, und wenn dann etwas wesentliches passiert, dann lass ich das Hobby/wasauchimmer eben ab dem Zeitpunkt bleiben, bis ich wieder Kohle habe. Du kannst nicht 10 Jahre so genau vorausplanen.

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    3 Mal editiert, zuletzt von Boo (20. Dezember 2024 12:35)

  • Wie erwähnt sind die Laufzeiten der Motoren extrem unterschiedlich - lässt sich auch hier im Forum nachlesen. Und ja, man kann natürlich fast alles reparieren, gibt auch heute noch Ford-T-Modelle (wurden ab 1908 gebaut, sind inzwischen also weit über 100-jährig), welche auf der Strasse unterwegs sind. Nur - wie viel da investiert wurde um die hübschen Dinger fahrtüchtig zu halten sollte man lieber nicht fragen, das überschreitet um ein mehrfaches des ehemaligen Kaufpreises - von den Abgaswerten wollen wir lieber gar nicht anfangen :loudly_crying_face: .

    Aber auch hier: wer sowas haben will und es bezahlen kann, dem sind die Abgaswerte nun mal völlig Latte, gefahren wird damit sowieso in den wenigsten Fällen (sind eigentlich reine Anlage-Objkete). Bei Motorrädern gibt es sowas eher selben, wobei z.B. eine Kreidler Florett heute einen Preis hat der über dem damaligen Kaufpreis liegt (Mist, hätte das Ding von meinem Grossvater mitnehmen sollen). Auch andere Oldtimer werden zu Sammlerpreisen gehandelt, aber auch hier dürfte ein mehrfaches vom Kaufpreis investiert worden sein bis das so zum Verkauf dasteht. Bis aus einer "alten Gurke" aber mal ein wertvoller Oldtimer wird, braucht es sehr viel Geduld, viel Zuwendung - und (sehr) viel Geld, das lohnt sich halt wirklich nur in sehr seltenen Fällen und wenn man diese Zeit aussitzen kann (zudem braucht man natürlich auch etwas Glück, z.B. kann ein alter T1 VW-Bus locker über 100'000 wert sein, während ein kaum wesentlich jüngerer Toyota High-Ace gerade mal ein 20stel davon kostet.

    Wenn man die einzelnen Ersatzteil-Preise für ein Motorrad zusammenzählt, dann kommt man um ein vielfaches höher als was ein Motorrad neu kostet, weshalb nach einigen Jahren ein neuer Motor samt Einabukosten, Revision vom Fahrwerk und hübsch machen vom Rahmen ein klarer Fall für einen Totalschaden ist. Selbstverständlich ist das ökologisch Blödsinn, aber wenn man für den doppelten Preis ein neues Motorrad samt Werksgarantie und dazu die neusten Regel-Komponenten für Einspritzung und Abgaswerte bzw. ABS erhält, dann sind die wenigsten Bereit das Geld eher in einen Wiederaufbau zu stecken (ausser man ist selber Schrauber und hat einfach Spass daran - ist ja dann auch irgendwie ein Hobbi und das darf durchaus was kosten). Man ist wieder da so man angefangen hat: Där füfer und z'weggli gibt's eben nicht zusammen, es ist entweder oder.

    Damit man das nicht missversteht: mir ist die Umwelt keineswegs egal, ich bin (bzw. war, aktuell eher am PC...was man unschwer erkennt :unamused_face:) oft am/auf dem Meer, in den Bergen oder sonst in der Natur unterwegs und sehe durchaus das Bedürfnis das so lang als möglich zu erhalten, aber dafür in einer ungeheizten Höhle zu wohnen, im Winter mit Korksandalen rumzuaufen oder eben auch nur auf Ferien oder ein Motorrad zu verzichten welches Spass macht, ist dann einfach zu viel verlangt - das muss aber jeder mit sich selber ausmachen und damit klar kommen (ein Arbeitskollege kommt auch bei den aktuellen Temperaturen noch immer mit dem Rennrad zur Arbeit - und das über 30 Kilometer täglich - wenn man es durchziehen will, ist das durchaus machbar).

    Ich glaub wir kommen so nicht weiter, ein "echtes" Motorrad was nichts kostet, nichts braucht und hundert Jahre hält gibt es nicht und wird es nie geben, die Frage ist wo man welche Eingeständnisse machen will. Wie viel das dann in den nächsten 10 Jahren kostet, kann aktuell niemand genau sagen, da sowohl Abgaben wir Spritpreise und Versicherungsprämien Schwanken und je nach Rechtslage unklar ist, was da noch kommen mag - und wie lang man (im Schlimmsten - bzw. je nach Ansicht auch Besten) Fall überhaupt noch Verbrenner fahren darf. Somit bleibt als Tipp: kauf was Dich JETZT glücklich macht und schau dann später ob sich die Erwartungen erfüllen.

  • Danke euch beiden für die Antworten.

    Yam660 Das sollte in keiner Weise ein Angriff gewesen sein. Das ist nur meine Lebenseinstellung... Ich hatte in diesem Thread eigentlich nach mehr oder weniger konkreten Erfahrungswerten gesucht und habe zumeist eher wage Aussagen erhalten. Darum habe ich jetzt auch einfach öfter nachgehakt. Das man das nicht so genau vorhersehen kann, ist mir natürlich schon bewusst.

  • Die Aussagen bleiben wage, weil es einfach eine riesige Bandbreite gibt. Die einen fahren quasi ewig ohne Probleme, anderen verreckt die Karre am Tag nachdem die Garantie abgelaufen ist (oder auch schon früher, zu Garantie-Abwicklungen kann man ganze Bücher schreiben). Generell sind Motorrad- (oder auch Auto-)Fahrer nicht unbedingt die ökologischste Zielgruppe, genau die wollte man ja auch mit "auf die Strasse Klebereien" ärgern. Wie beim Antrieb gibt es auch unterschiedliche Ansichten über (Natur-)Leder zu Chemie-Faser-Anzügen oder Merino-Unterwäsche gegen Plastik-Unterwäsche in diversester Ausführungen. Gibt halt heutzutage sehr viele unterschiedlichen Sachen mit unterschiedlichen Zielgruppen, wer dazu aber noch Vegan ist und somit auf Tierhaut verzichten will, der hat einen schweren Stand um Ökologie und eigene Werte auf einen Nenner zu bringen. Und: auch bei Motorrad-Klamotten zeigt der Trend auf Wegwerf-Gesellschaft, billig, dafür jedes Jahr neu scheint bei den Billig-Anbietern durchaus zu funktionieren. Ich find's auch nicht gut Sachen wegzuschmeissen, trotzdem muss ich mir irgendwann auch mal Gedanken machen ob mein nun ca. 25-jähriges Lederkombi nicht doch mal getauscht gehört (immerhin hab ich mir nach über 20 Jahren mal einen neuen Helm gegönnt, der Helm-Shop Inhaber hat schon einen halben Kreislauf-Zusammenbruch, als er meinen alten Helm schon nur gesehen hat).

    Irgendwo muss man Kompromisse machen (und: als Angriff hab ich's absolut nicht verstanden :winking_face:) welche das sind muss jeder mit sich selber und seinem Budget ausmachen. Ob ein kleiner Hubraum nun wirklich ökologischer ist, kann man durchaus anzweifeln (weil: 1-Zylinder halten weniger länger als 2-Zylinder - weil sie in der selben Lauleistung mindestens doppelt so viel auf und ab gehen müssen - was auch erklärt wieso eben 4-Zylinder Reihenmotoren bei vernünftigem Einsatz kaum Totzubekommen sind). Auch ist der Spritverbrauch nicht wirklich sehr viel höher (im Vergleich zur Leistung schneiden grössere Motoren sogar besser ab) und das Öl wird weniger belastet, was zu längeren Ölwechsel-Intervalle führt. Weiter haben alle modernen Motorräder sowieso Einspritzung und Katalysatoren, rein seitens Abgas-Werten braucht man sich also keine grossen Sorgen zu machen. Wenn dazu aufgrund Einsteiger-Preise noch der Rostschutz vernachlässigt wird, keine Top-Fahrwerke verbaut werden (braucht es für 80 Km/h ja auch nicht wirklich, macht aber Laune) und das ABS auch eher da ist weil der Schriftzug nett aussieht und das neu Vorschrift in der EU ist, dann ist eben fraglich ob man sich (und der Umwelt) damit wirklich einen Gefallen tut. Ich kann - und muss - es nicht beurteilen, ich hab Solar auf dem Dach, fahre seit 40 Jahren ÖV und brauch meinen Bus nur für die Ferien (dafür keine Flüge), da liegen die paar Tanks pro Jahr fürs Motorrad locker drin :smiling_face_with_halo: