Bremscheibendicke

  • Hallo zusammen,


    ich möchte eine OEM Bremsscheibe für mein Motorfahrzeug kaufen, jedoch ist die Dicke der Bremsscheibe mit 5mm angegeben und die Mindestdicke dementsprechend mit 4mm. Meine Frage an euch, was ist für den Sachverständigen bzw. Experten im Stva. relevant. Ist der Ausgangspunkt für den Experten die angegebene Mindestdicke der Bremsscheibe. Oder gibt es dafür eine andere Regelung welches sie haben oder achten. Es ist mit ABE mit KBA Nummer.


    Besten Dank Gruess us Züri

  • Somit ist die Ausgangspunkt die minimale Tiefe für den Experten im Stva. relevant. Ich frage, weil meine Bremsscheibe 6mm dick war und jetzt langsam auf 5mm zu geht. Im Netz ist es sehr schwierig, Bremsscheiben mit einer grösseren Dicke zu finden, es sei denn, man kauft Wavescheiben. Was wiederum Papierkram bedeutet. Besten dank für deine zügige Antwort auf das Thema.


    Gruess us Züri

  • Nur um Missverständnisse zu vermeiden: die Scheibe selber ist sehr langlebig und hat einen minimalen Verschleiss im Alltag (wer Rennstrecke fährt, braucht natürlich mehr, aber da ist der Verschleiss sowieso zig mal grösser als im Strassenverkehr). Im Schnitt dürften die Bremsbeläge etwa 1/3 so lange halten wie eine Scheibe, davon ausgehend das die Beläge so 20-25 tausend halten, wird eine Scheibe locker 60-80 tausend halten. Wenn man so 5-8 tausend pro Jahr fährt, sind das also 8-10 Jahre, da sind andere Bauteile auch schon an der Verschleiss Grenze angekommen.


    Statt sich Gedanken über ein paar Zehntel mm Bremsscheiben Dicke im Neuzustand zu machen, lieber regelmässig die Bremsbeläge tauschen und vor allem auf passende Paarung achten.


    Bei mir waren die Scheiben vorne nie gross ein Thema bei Strassenmaschinen, bei den Enduros war eher Rost ein Problem (nass, Sand, Steinschlag, auch mal ein Stein auf einem Single Trail der die Scheibe zerkratzt - zudem sind die kleinen Single Scheiben halt eh nicht gerade überdimensioniert, kosten aber auch nicht viel, wenn man sie mal tauschen muss - das wird dann bei Sport Maschinen mit 2 fetten Scheiben richtig teuer, dafür halten die im Alltag auch viel länger als das um Durchschnitt der Fall ist).


    Letzten Endes kommt es auch auf die Fahrweise an, wer sportlich fährt und viel bremsen muss, braucht einfach mehr Belag und Scheibe. Bei extrem kurzer Lebensdauer sollte man vielleicht mal die Fahrweise überdenken und einen Blick auf den Bussgeld Katalog werfen :winking_face:

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  • Habe da auch ein paar Fragen zum Thema:


    Zumindest für die BMW RR und die R1 gibts die genau gleiche Scheibe wie die Originale mit 5.5mm statt 5 mm.

    Diese wird angeboten mit dem Argument thermisch grösserer Stabilität, bzw. besserem Bremsverhalten was angesicht des Mehrmaterials für mich logisch erscheinen mag.

    Es erschliesst sich nicht meinen Kenntnisen, ob da jewels das genau gleiche Material verwendet wird wie bei der Serienscheibe, komisch jedoch, das zumindest bei Yamaha keine Strassenzulassung besteht für die 5.5er Disc.

    Es kann hierfür viele Gründe geben, aber ich habe bis dato wahrscheinlich einfach unglücklich recherchiert, aber keinen Grund hierfür gefunden - wahrscheinlich in den Tiefen von Regelwerken verborgen.

    Hat mir da jemand eine Erklärung?

    Si vis pacem para bellum

  • Also das war ja nur eine Frage Bidu :face_with_tongue:


    Wissen tu ichs nicht. Material würd mich sehr überraschen, wenn das ein anderes wäre.

    Kann mir aber vorstellen, dass die Zulassung für den Hersteller halt Geld kostet. Wenn ein Strassenbike eh nur eine erwartete Lebensdauer von 2 Bremsscheibensätzen hat, warum soll der Kunde dann 5.5mm montieren wollen?

    Die 5.5mm sind aus genannten Gründen Verschleiss und thermische Stabilität sinnvoll für Rennstrecke und haben auf der Strasse keinen Vorteil.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • und haben auf der Strasse keinen Vorteil

    Aber aus meiner Sicht auch keinen Nachteil, ausser dass sie weniger schnell auf Betriebstemperatur sind und dies das Killerkriterium darstellt für ne Betriebserlaubnis?


    Porsche hatte so glaube ich auch nen komischen Fall mit den "Carbonbremsen" am GT3. Die Bremswege bei feucht und kalter Scheibe waren gefährlich länger als bei den Stahlscheiben Pendants.

    In diesem Fall staune ich um so mehr wie die ABE erhalten wurde?

    Si vis pacem para bellum

  • und haben auf der Strasse keinen Vorteil

    Aber aus meiner Sicht auch keinen Nachteil, ausser dass sie weniger schnell auf Betriebstemperatur sind und dies das Killerkriterium darstellt für ne Betriebserlaubnis?


    Porsche hatte so glaube ich auch nen komischen Fall mit den "Carbonbremsen" am GT3.

    Ja da stellst du dich jetzt aber wieder naiver hin als du bist. Stahlscheiben haben dieses Temperaturproblem natürlich nicht. Die funktionieren auch bei der ersten Vollbremsung im harten Winter tiptop. Sogar mit Sinter-Carbon Belägen, wie ich sie auf der BMW habe, stoppe ich ab der ersten Bremsung mit 2 Fingern sauber und konstant auf der 5.5mm Stahlscheibe.

    Mit reinen Carbonbelägen (auch auf Stahlscheibe) ist das bereits etwas ganz anderes, die brauchen definitiv „Temperatur“, sonst geht da nix mit Kontrolle.


    Und wie gesagt: Zulassung ist ne Frage des Geldes. Ich hab keine Ahnung vom GT3, aber wenn Porsche denkt, dass sie mit dem Image „Carbonbremse“ mehr Käufer gewinnen, dann investieren sie halt in eine Zulassung. 5 vs 5.5mm macht bei keinem Käufer den Unterschied

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