Zum lernen sind die "Hardenduro" Kurse perfekt, hier können Maschinen gemietet werden. Egal ob Wirz, Cornu oder gar Ktm Adventure Tours, gibt überall was von Einsteiger bis richtig heftig (da sind leichte 2 Takter von Vorteil).
Beim Enduro Wandern steht dann eher der Genuss im Vordergrund, hier sind 2 Takter oft verboten (Reichweite, Lärm, Gestank), hier gibt es Sachen für leichte Enduros bis hin zu den schweren Reise-Enduros (eine voll ausgestattete GS wiegt schnell mal gehen 300 Kilo - selbst wenn die Maschine theoretisch auch härteres Gelände könnte, sind wohl 99% der Fahrer damit total überfordert und eine "Wegwerf-Aktion" ganz ganz schnell sehr teuer werden - und böse Enden wenn der Fahrer drunter liegt).
Kurz: kommt eben darauf an was man genau machen will - ich hatte teilweise 3 Enduos in der Garage stehen damit von Rally über Wüstenreisen bis zu strassenlastig alles abgedeckt war.
Das mit dem dreckeln in der Schweiz vergisst man lieber gleich wieder - klar gibt es paar unbefestigte Strassen, aber mit Offroad hat das nichts zu tun. Auch Italien und Frankreich haben Gesetzte, hier empfiehlt es sich organisierten Sachen anzuschliessen damit man nicht illegal unterwegs ist (vieles ist nicht wirklich erlaubt, aber wenn die Grundstückbesitzer mitmachen ist eben doch viel möglich). Null Stress gibt es in Tunesien oder Marokko (auch Ungarn usw. gibt es diverse Sachen - wie die bereits erwähnten Enduro-Veranstaltungen wo eben auch Anfänger oder schwerere Maschinen passende Strecken finden), aber - ist halt nicht gerade um die Ecke und politisch in einigen Gegenden nicht ganz ohne (Reisewarnungen EDA beachten, insbesondere Tunesien ist inzwischen in den Grenzgebieten zu Libyen oder Algerien wirklich nicht mehr zu empfehlen - selbst wenn man eventuell fürs Sperrgebiet noch Bewilligungen bekommt).
Womit man beim Thema Maschine wäre: eine für alles gibt es nicht, leicht und potent und fast unkaputtbar ist nur mit Hänger oder Transporter möglich, die mittelgrossen 600er 1-Zylinder sind vom Aussterben bedroht bzw. zum Reisen mit zu kleinen Tanks ausgestattet und die grossen sind halt schwer - und richtig teuer . Bei Schäden kurz mal auf einen Pickup schmeissen und mit einem Spanngurt sichern wird da schwierig, somit sollte man auch den Einsatz eher auf Reise denn Gelände legen (wofür die REISE-Enduros ja auch gemacht sind).
Somit liegt man irgendwo zwischen einer 250er KLX oder CRF (Rally ist mit dem ab Werk grösseren Tank ganz nett) und einer 1000er Varadero bei Occasionen. Auch ältere GS ist natürlich möglich (650er Dakar sind gar nicht so schlecht zum Reisen, wer das Gewicht nicht scheut kann natürlich auch die grossen 1100er bis 1250er in die engere Wahl nehmen, wobei mit dem Kardan härteres Gelände eher vermiede werden sollte und man damit natürlich keinen Spielraum hat um die Übersetzung zu verändern - auch sind mit den Reifen-Dimensionen und dem Gewicht weniger Reifen-Variationen möglich, vor allem reine Stollenreifen werden hier schwierig, ausser TKC 80 gibt es da kaum Auswahl).
Kurz: gar nicht so einfach was passendes zu finden, deshalb vorher eben gut überlegen ob man eher was will um richtig Gelände-Action zu haben - oder sich dafür lieber mal was mietet und sich dafür eine Maschine in die Garage stellt welche auch im Alltag weitgehend problemlos ist. Ab und zu finden sich paar preiswerte Lc4 640er im Angebot, hier kann man problemlos grössere Tanks montieren (ist bei der 690er mit den Tanks unter dem Sitz nicht mehr so einfach möglich, da müsste man sich schon ein teures Rally-Kit besorgen). Wer auch mit weniger Strecke zurecht kommt, kann natürlich auch zur 690er (oder 700er Husqvarna, ist ja der selbe Motor) greifen. Für reine Gelände-Einsteiger könnte das aber zu viel des Guten sein, denn diese massive Leistung bekommt man auf schweren Böden auf verwinkelten Strecken kaum mehr in Vortrieb umgesetzt. Bei schnellen Strecken (z.B Wüstenpisten) sind die Dinger ein Traum, aber eben - da braucht man entweder mehr Sprit oder ein Vorsorgungsfahrzeug, was den Organisations-Aufwand massiv erhöht.
Bei den "Kleinen" (was nur Hubraum, nicht die Fahrleistungen betrifft!) sind nebst den oben erwähnten 250/300ern auch Maschinen wie eine KTM 390 Adventure ganz nett, wer sich im Gelände etwas mehr zurückhält könnte sogar mit einer 300er Versys glücklich werden. Auch hier: 21 Zoll Vorderräder (und 18 Zoll Hinterrad) geben nebst mehr Bodenfreiheit auch mehr Spurtreue auf tiefen und schwierigen Böden und mehr Freiheit bei der Auswahl der Reifen (zudem sind Schlauch-Reifen super einfach zu flicken wenn man sich doch mal einen Platten einfängt). Etwas ausserhalb der Konkurrenz (weil nicht mehr ganz so sportlich, aber härter im Nehmen als man denken würde) ist z.B. eine Royal Enfield Himalayan - das wäre durchaus eine Maschine welche man sich als Einsteiger mal genauer anschauen könnte. Je einfacher so eine Maschine aufgebaut ist, desto weniger kann kaputt gehen und die neuste Version der Himalayan hat mit dem deutlich potenteren Motor doch einiges gewonnen. Ist aber eben nicht für alle etwas und optisch bzw. vom Fahrwerk nicht mit einer 300er CRF zu vergleichen - aber irgendwo muss man das Hobbi ja bezahlen können und Spass macht es vor allem.....wenn man es täglich ohne Bedenken fahren kann.