Wenn ihr zuschaut wie euer Töff geklaut wird

  • Mir einfach schleierhaft, dass persönlicher Besitz offenbar nicht mehr mit allen Mitteln geschützt werden darf

    Dann hast Du das Urteil nicht gelesen. Du darfst deinen Besitz schützen aber halt nicht mehr. Wenn der Angriff auf den Besitz abgewehrt ist, ist das Ziel erreicht und sprichwörtlich Ende Feuer.

    Hier zum selber lesen: BGE 7B_13/2021 und als Service noch das Obergericht Bern SK 2019 460 (Wann kriegt es die Presse auf die Reihe ein Gerichtsurteil sauber zu referenzieren (o.k. die NZZ schafft es in der Regel).)

    Zitat

    Spannend wäre es zu erfahren, was in dem Fall angemessen gewesen wäre. Einmal betreffend Festhalten des Diebes plus Abwehr der Truppe.

    Man lese ab Abschnitt 3 (Schussabgabe) im Bundesgerichtsurteil. Dort steht schön detailliert warum die Schussabgabe nicht als Notwehr durchgeht, was anstelle zu tun gewesen wäre, und wann im Geschehen eine Schussabgabe allenfalls gerechtfertigt gewesen wäre. Man liese dazu auch der Fragenkatalog zur Vorbereitung der Waffentragprüfung.

    Bezüglich Freiheitsberaubung lese man das Urteil des Obergerichts. Die später eingesperrte Person entfernte sich vom Hof, womit die Rechtsgutverletzung beendet war. Dennoch hat der Bauer die Person mit dem Auto verfolgt, mit Gummischrot auf diese geschossen, gestellt, mit einem Baseballschläger auf die Scheinbeine geschlagen, dann mit Kabelbindern die Hände auf dem Rücken gefesselt, mit dem Gewehrkolben auf den Stirn und Hinterkopf geschlagen, gefesselt auf der Ladefläche des Pick-up zum Hof gebracht, in den Rübenkeller gesperrt, wo dann die gefesselte Person mindestens zwei Stunden fest sass.

    Nicht im Urteil: Bejaht man allenfalls eine vorläufige Festnahme nach Art. 218 StPO, dann hätte man sofort und unverzüglich nach dem man die Person festgesetzt hat, die Polizei informieren müssen. Warum der Hanf-Bauer dies nicht tat? Es war kein CBD-Hanf oder Industriehanf das da auf den Felder wuchs. Für die Kenner: Super Pink Skunk, NLX, und Erdberry.

    Nächste Frage, war der Hanfanbau legal?

    Damit ist auch diese Frage beantwortet. Dafür gab es alleine schon 8 Monate + 5 Monate weil Wiederholungstäter.

    Sonst sind wir bald soweit, dass dem "Täter" aus Notwehr in den Rücken geschossen wurde. Und dieser dabei bereits 10m weg war.

    Im Fall geht es ja gerade darum, dass man den flüchtendend Täter aus 16 m quasi in den Rücken geschossen hat.

    PS: Ich bin ein DUMMSCHWÄTZER !!!

    Einmal editiert, zuletzt von RebelFazer (28. Februar 2024 22:18)

  • Vielen Dank RebelFazer für die zitierten Gerichtsurteile. Also ein schweizerischer Drogenbaron ... gut, dem darf man nun wirklich nichts antun, er ehrt wenigstens das heimische Schaffen.

    Ich rock den Denzel, ich stepp den Schotter - und schon lieg ich im Dreck.

  • Muss zugeben, dass ich wirklich nur den SRF Artikel überflogen habe, zeigt mal wieder, dass man sich gründlicher einlesen sollte bevor man was schreibt. Sorry somit, dass ich mich da verleiten liess :flushed_face:. Wer sich (und die Familie) schützen will, wird sich trotzdem langsam Sorgen machen müssen wie man das denn bewerkstelligen will, bewaffnet geht ja offenbar auf gar keinen Fall. Hab mir schon überlegt im Bus statt eine Alarmanlage (nützt eh nichts) 1-2 scharfe Doberman zu platzieren, aber dafür bräuchte man ja wieder eine Halter-Bewilligung und Zeit sich um die Tiere zu kümmern, irgendwie auch keine Lösung (obwohl... :smiling_face_with_horns: ).

    Das mit der Freiheitsberaubung sieht natürlich deutlich anders aus wenn man den ganzen Kontext liest (Danke RebelFazer), zeigt wie man eine Meinung deutlich verändern kann - auch ohne zu Lügen (nur einfach stark vereinfacht wiedergegeben tönt das eben ganz anders). Die Reaktion war hier sicher stark übertrieben - wenn auch im Ansatz nachvollziehbar.

    T'schuldigung somit, wenn ich das auf Anhieb nicht korrekt interpretiert habe - und besten Dank für die Klarstellungen.

    Wird mal wieder Zeit auf Mopped zu sitzen statt Zeit vor dem Bildschirm zu vertrödeln :face_with_rolling_eyes:

  • Muss zugeben, dass ich wirklich nur den SRF Artikel überflogen habe, zeigt mal wieder, dass man sich gründlicher einlesen sollte bevor man was schreibt. Sorry somit, dass ich mich da verleiten liess :flushed_face:. Wer sich (und die Familie) schützen will, wird sich trotzdem langsam Sorgen machen müssen wie man das denn bewerkstelligen will, bewaffnet geht ja offenbar auf gar keinen Fall. Hab mir schon überlegt im Bus statt eine Alarmanlage (nützt eh nichts) 1-2 scharfe Doberman zu platzieren, aber dafür bräuchte man ja wieder eine Halter-Bewilligung und Zeit sich um die Tiere zu kümmern, irgendwie auch keine Lösung (obwohl... :smiling_face_with_horns: ).

    Das mit der Freiheitsberaubung sieht natürlich deutlich anders aus wenn man den ganzen Kontext liest (Danke RebelFazer), zeigt wie man eine Meinung deutlich verändern kann - auch ohne zu Lügen (nur einfach stark vereinfacht wiedergegeben tönt das eben ganz anders). Die Reaktion war hier sicher stark übertrieben - wenn auch im Ansatz nachvollziehbar.

    T'schuldigung somit, wenn ich das auf Anhieb nicht korrekt interpretiert habe - und besten Dank für die Klarstellungen.

    Wird mal wieder Zeit auf Mopped zu sitzen statt Zeit vor dem Bildschirm zu vertrödeln :face_with_rolling_eyes:

    Ein geläuterter Yam660, schön, dass Du nicht auf die alternativen Fakten beharst.

    Ja, die Berichterstattung soll ja kurz und knackig sein, die AUfmerksamkeitsspanne wird ja immer kürzer.

    So muss sich SRF ja nicht vorwerfen lassen, zu links zu schreiben. :grinning_face:

    Die Wahrnehmung ist halt schwierig, es kommen ja nur solche Fälle in den Medien, all die Millionen Übernachtungen pro Jahr wo nicht eingebrochen wird, sind ja keine Meldung wert.

    Aber wenn es einen selbst trifft, nützt das alles nichts.

    Jetzt hoffen wir mal, dass Du keine illegale Hanfplantage betreibst, dann ist dein RIsiko belästigt zu werden nochmals viel geringer.

    In einer Ménage à trois:

    Moto Guzzi Stelvio 1200 8V NTX & California II, BMW F650GS

    Getrennt:

    TS 50 ER RD 125 (2 Zyl.) RD 125 LC RD 250 YPVS

    VF 750 C, AN 125, AN 400 Burgmann

    Guzzi on tour

  • Nur mal so zum Nachdenken...und solche Meldungen gibt es zuhauf in unserer ach so schönen (sicheren) Schweiz


    Am Dienstag, 27. Februar 2024, kurz vor 21.00 Uhr, wurde der Kantonspolizei Bern gemeldet, dass in Bern ein Ehepaar von einem Mann angegriffen und beraubt worden sei. Ersten Erkenntnissen zufolge verliessen die Opfer ein Parkhaus an der Mühledorfstrasse beim Bahnhof Bern Bümpliz Nord, als sie von einem Mann angesprochen wurden. Dieser fragte das Ehepaar nach Zigaretten, was sie verneinten. Unmittelbar danach griff der mutmassliche Täter den Ehemann mit Körpergewalt an und entriss ihm eine Kette vom Hals. Als die Ehefrau den mutmasslichen Täter wegstiess, floh dieser in unbekannte Richtung.


    Am Samstag, 24. Februar 2024, kurz nach 14.20 Uhr, wurde der Kantonspolizei Bern gemeldet, dass in Bern ein Mann von zwei männlichen Jugendlichen angegriffen und beraubt worden sei. Ersten Erkenntnissen zufolge war das Opfer im Kocherpark in Bern unterwegs gewesen, als er von zwei Unbekannten von hinten angesprochen wurde. Die Beiden fragten den Mann nach Zigaretten. Als der Geschädigte ihnen eine aushändigte, griffen sie ihn an und verabreichten ihm Pfefferspray. Der Mann stürzte zu Boden, worauf ihm die Täterschaft seinen Rucksack entriss. In der Folge entfernten sich die Jugendlichen zu Fuss mit der Beute in Richtung Inselspital. Das Opfer wurde vor Ort von einer Drittperson betreut. Nach dem Vorfall begab sich der Mann selbständig zur Kontrolle ins Spital.


    Am Freitag, 3. November 2023, kurz vor 20.25 Uhr, wurde der Kantonspolizei Bern gemeldet, dass im Bereich einer öffentlichen Toilettenanlage in Steffisburg ein Mann von mehreren Personen angegangen, beraubt und verletzt worden sei.

    Gemäss ersten Aussagen begab sich der Geschädigte in die öffentliche Toilettenanlage an der Schwäbisstrasse in Steffisburg, als er unvermittelt von mehreren Personen von hinten gepackt und angegangen worden sei. Einer der mutmasslichen Täter habe in gebrochenem Deutsch Geld verlangt. Die Täter behändigten in der Folge Bargeld und flüchteten in eine unbekannte Richtung. Der Geschädigte wurde im Verlauf der Ereignisse durch einen spitzen Gegenstand am Hals verletzt. Er wurde durch ein Ambulanzteam ins Spital gebracht.

  • Logische Schlussfolgerung: Bern ist ein gefährliches Pflaster, meidet den Kanton oder fährt zumindest so schnell als legal möglich hindurch.

    (Kriegen jetzt die Politiker und Beamten eine Gefahrenzulage?)

    Ich rock den Denzel, ich stepp den Schotter - und schon lieg ich im Dreck.

  • Nur mal so zum Nachdenken...und solche Meldungen gibt es zuhauf in unserer ach so schönen (sicheren) Schweiz

    Was meine Aussage nur bestätigt, dass es in jeder Gesellschaft Arschlöcher gibt. Je mehr Leute, desto mehr Arschlöcher, das ist Natur. Die äusseren Umstände haben jedoch einen wesentlichen Einfluss darauf, wie stark das Arschlochsein dann auch nach aussen spürbar ausgelebt wird. In der Schweiz sind wir vergleichsweise schon recht gut aufgehoben diesbezüglich. Musstest ja doch scheinbar gut recherchieren, um 3 solche Aktionen innert 4 Monaten zu finden, deren Hergang ins Internet geschafft haben :winking_face:

    Hab mal kurz recherchiert bezüglich registrierten Raubdelikten:

    Bern (mit die höchste Rate der Schweiz): 0.9 pro 1000 Einwohner im Jahr 2021

    New York (angeblich sicherste Stadt der USA): 1.9 pro 1000 Einwohner im Jahr 2023

    Ich wäre etwas zurückhaltend mit Überlegungen, wie unsicher die Schweiz "eigentlich" ist. Nach wie vor gehören wir zu den sichersten Ländern auf der ganzen Welt... scheinbar ist der Mensch in grösseren Gruppen bis heute schlicht nicht zu viel mehr fähig. Tough shit

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

    Einmal editiert, zuletzt von Boo (29. Februar 2024 10:27)

  • Also schon die Söhne von Adam und Eva waren in Mord und Totschlag verwickelt - es scheint, dass es schon früh zur kriminellen Taten kam ...

    (aus persönlichkeitsrechtlichen Gründe will ich jetzt keine Namen nennen)

    Ich rock den Denzel, ich stepp den Schotter - und schon lieg ich im Dreck.

  • Schiessen geht gar nicht. Eine aufs Maul und fesseln finde ich ok, aber auch da scheints offenbar schwierig zu werden. Wäre interessant zu wissen wie es aussieht jemanden mit einer ungeladenen Waffe droht. Man könnte von der gesetzlichen Grundlage her härter gegen manchen Delinquenten vorgehen, aber die Gesetze hierzulande werden meist nicht voll ausgenutzt.

    lonsome

    ohne das heute gäbe es morgen kein gestern

  • Man könnte von der gesetzlichen Grundlage her härter gegen manchen Delinquenten vorgehen, aber die Gesetze hierzulande werden meist nicht voll ausgenutzt.

    Auch wieder so eine seichte Behauptung: In den Strafanstalten hocken einige zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilte/Verwarte, die erst wieder im Sarg aus dem Knast kommen. Nach schweizerischer Rechtslage gibts keine höhere Strafe. Die Methode "Rübe ab" wurde schon in der "guten alten Zeit" (in diesem Fall 1942) abgeschafft.

    Abgesehen davon können Gerichte noch so hart urteilen, ob jemand vorzeitig rauskommt, entscheiden nicht die Richter sondern die Verwaltung. Und Politiker dürfen sogar begnadigen.

    Übrigens: In einer halbdirekten Demokratie wie der Schweiz ist jedes Gesetz von Volkes Gnaden.

    Ich rock den Denzel, ich stepp den Schotter - und schon lieg ich im Dreck.

  • man sollte immer damit rechnen, das der gegenüber vielleicht eine Geladene Waffe dabei hat :upside_down_face:

    Das Drohen mit einer ungeladenen Waffe könnte beim "Gegner" sogar zu einer berechtigten Notwehrsituation führen.

    Dazu reicht wohl auch ein Baseballschläger oder nur schon die Faust? In dem Fall am besten zuschauen, Polizei anrufen und Nachhause gehen.

    lonsome

    ohne das heute gäbe es morgen kein gestern