in Kurve gestürzt, weil Gang raus rausgeflogen

  • Meine Regierung ist einer leichten Linkskurve (evtl. so 25-30kmh) gestürzt - angeblich, weil der Gang rausgeflogen ist.

    • Kawa KLE 500 mit 45000km
    • linkskurve
    • beim Runterfahren
    • ca. 25-30kmh
    • Es hat definitiv nicht das Hinterrad blockiert (keine Bremsspur)
    • die Strasse war trocken
    • es hatte zwar einen Bitumenstreifen, aber m.E., war der nicht schuld.
    • es ging verdammt schnell, Kurve,Kurve,Kurve,Kurve,Kurve,Kurve,Kurve,Kurve,Kurve,Kurve,bumm!

    Meine Theorie:

    Wenn man in die Kurven fährt, hat man ja eine Schräglage. "je schneller" desto "schräger". Durch das Rausfliegen des Gangs wurde das Hinterrad nicht mehr angetrieben, ergo wurde das Motorrad langsamer, aber die Schräglage blieb, dies war aber für die langsame Geschwindigkeit zu schräg - bumm. Aber: wir fuhren eher langsam runter (weil bereits die verdammten Sportwagen unterwegs waren (kurz vor dem Eindunkeln) und oft in der Strassenmitte fahren - kennt man ja, diese Wisker!) und daher hatten wir ja eigentlich nicht Schräglage wie sonst beim "normalen" zügigeren runterfahren.

    Was meint ihr dazu?

    • was könnte sonst allenfalls der Grund gewesen sein?
    • pro Ausfahrt, fällt ihr der Gang sicherlich 3, 4x raus. mir passiert das auch ab und zu, wenn ich nicht nicht richtig runterdrücke, daher hab ich immer gedacht, sie setzt ihn nicht richtig, aber könnte es einen Schaden haben, damit der Gang so oft rausfällt?


    Die Regierung sitzt wieder fest im Sattel!

    a.D.: Yamaha DT 125 MX :top:, Honda NSR 125 , Honda CB 250G , Honda VTR 1000 SP2

    i.B.: Kawasaki KLE 500 , Honda CBR 600 F , Honda CRF 1000L Africa Twin , Ducati Scrambler Urban Enduro :tee:

    2 Mal editiert, zuletzt von Töfflibueb (9. Oktober 2023 13:38)

  • Erklärung:

    Die Körperhaltung und die Gewichtsverlagerung stellt sich unterbewusst auf die situation "mit" Gang ein, weil vorher schon 123524156231325 mal praktiziert.

    Wenn jetzt die brems- oder beschleunigungswirkung vom Motor fehlt, liegt man auf der Nase.

    Ich habe heute morgen beim rechts aus der Garage fahren das Motorrad abgewürgt, weil Motor noch zu kalt (Vergaser).

    Da hätte ich mich auch fast abgelegt, konnte mit dem rechten Fuss aber noch abfangen.

    Fehlender Vortrieb und Stabilitätsverlust (rotierende Massen)

    • pro Ausfahrt, fällt ihr der Gang sicherlich 3, 4x raus. mir passiert das auch ab und zu, wenn ich nicht nicht richtig runterdrücke, daher hab ich immer gedacht, sie setzt ihn nicht richtig, aber könnte es einen Schaden haben, damit der Gang so oft rausfällt?


    Kann, muss aber nicht. Bei meinem ersten Bike hab ich auch gerne mal die Gänge nicht richtig rein gedrückt. Dann ist der Kraftschluss zwar da, aber die Zahnräder nicht so richtig miteinander verhakt.

    Hab dir dazu ein Interessantes Video, da sieht man wie das funktioniert:


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    Kurvenfieber ist eine Krankheit die nur durch erhöhte Schräglage kuriert werden kann!

    Einmal editiert, zuletzt von SilverHuskie (8. Oktober 2023 21:33)

  • Ich kenn das von der S1000RR, BJ2018 glaub ich, da war das eine Schwachstelle. Da ist oft ca. 2-3s nach dem Runterschalten vom 2. in den 1. Gang (also dann, wenn man - auf der Rennstrecke wohlgemerkt - schon schön feste am in die Kurve reinbremsen ist), dieser plötzlich wieder rausgeflogen, nachdem er zunächst drinnen war. Was dann genau passiert ist, kann ich nicht genau sagen, das ging immer wahnsinnig schnell. Mit Sicherheit hat es/ich das Motorrad letztendlich aufgerichtet und ich ging weit. Kann aber gut sein, dass das Motorrad zunächst in die Kurve reinfiel und ich aus Schreck dann aufgerichtet hab.

    In meinem Fall rechnete ich mit stark wirkender Motorbremse, die dann schlagartig wegfiel. Heisst die Gabel federt aus, Schwerpunkt wird höher, Radstand wird länger, die wgefallende Motorbremse führt, wegen der wegfallenden Kreiselkräfte und meinem noch starken Lenkimpuls, zu einem Kippmoment nach innen. Dies jetzt mal meine kurze Überlegung dazu. Auch wenn diese drei Elemente nicht alle in die gleiche Richtung führen, denke ich dass letzeres den grössten Effekt hat.

    Deine Beschreibung scheint mir nicht sehr sinnvoll zu sein.

    Wenn der Gang rausfällt, wird man erstens ja mal nicht langsamer, sondern man beschleunigt einfach nicht mehr. Roll- und Luftwiderstand mal ausgeklammert, die machen viel zu wenig aus bzw. führen zu einer sehr langsamen Verzögerung.

    Zweitens bilden Schräglage, Geschwindigkeit und Kurvenraduis eine unzertrennbare Einheit. Wenn das Motorrad also wie du schreibst, langsamer wird aber Schräglage bleibt, dann wird einfach der gefahrene Kurvenradius kleiner.

    Kurz: Ich denke, es war einfach der Lenkimpuls (also das, was Laubi mit "der Körper stellt sich darauf ein" meint), der mit dem Wegfallen der Last einfach so viel Unruhe ins Motorrad gebracht hat, dass es instabil wurde. Also Grip abgerissen, Lenkereingeklappt oder sonst was in diese Richtung.

    Tipp für deine Frau: Beherzter auf den Schalthebel treten. Ich bin auch manchmal zu fein unterwegs, und dann kann der Gang halt eben mal rausfliegen, wenn man Pech hat.

    Und ja, je öfter der Gang auf diese Art rausfällt, desto schlechter ist das fürs Getriebe. Das schaukelt sich dann langsam hoch, der Gang fällt immer öfter raus, es bräuchte immer einen noch präziseren Schaltvorgang damit er drin bleibt u.s.w., und irgendwann will der Gang dann gar nicht mehr richtig rein, nennt man dann Getriebeschaden.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

    Einmal editiert, zuletzt von Boo (9. Oktober 2023 09:42)

  • Danke Boo für Deine jeweils ausführlichen Antworten. Schätze ich!

    Dito Laubi immer schnell mit einer prägnanten Antwort.

    Ihr meint also die Geschwindigkeit spielt nicht gross eine Rolle? Das was Laubi passiert ist, kennen ja viele, anfahren, verreckt, und man fällt fast hin. Boo hingegen ist doch bei heftigeren Kräften unterwegs.

    Bin schnell paar Kurven fahren gegangen (gegangen mit dem Töff?) ca. mit 25-35 aber ich konnte kein Umfaller provozieren, mit Kupplung ziehen in Schräglage, mit Neutral einlegen, der Töff fährt einfach weiter. Aber vielleicht bin ich mir doch zu "bewusst" was passiert und mein Körper stellt sich eben darauf ein, dass die Kurve dann enger wrid.

    Evtl. liegt es genau daran, an der Motorenbremse: Wir sind ja runtergefahren und dann eben Motorenbremse drin im 2. Gang, Gang fällt raus, Motorrad wird SCHNELLER, SCHRECK, gebremst und dann in eine instable Schräglage gelangt und lowsider weg.

    Da ihr der Gang ab und zu rausfällt, ist sie verständlicherweise etwas blockiert, daher suche ich nach eine Begründung. Der Töff steht nun beim Mech (Getriebe wird nicht geöffnet). Meldemich dann mit seiner Meinung.

    Dein Video, SilverHuskie, ist das erste Video bei der Google Suche, Danke, hatte ich schon gsehen

    Die Uhr zeigt 45'000km (hätte ich oben noch ergänzen sollen), daher denke ich nicht, dass es die Mitnehmer/Dogs sind, welche möglicherweise abgeschliffen sind, zumal es ja ein Höddeler-Töff isch und keine Glettyyse (wie ich die alten Töff-Bezeichnungen vermisse!). Aber das erkennt man wohl nur, wenn man das Getriebe öffnet :thinking_face: Mir fällt der Gang eigentlich nicht raus. Mal schauen ob man mit dem Verstellen des Schalthebels etwas rausholen kann, dass das Drücken oder Hochziehen für sie besser wrid.


    Wording, für alle die sich im Interweb verlaufen wollen:

    • Gang fliegt raus - engl.: jumps/pops out of gear
    • Mitnehmer/Schaltklaue - engl.: dog / dog teeth

    Grüsse

    a.D.: Yamaha DT 125 MX :top:, Honda NSR 125 , Honda CB 250G , Honda VTR 1000 SP2

    i.B.: Kawasaki KLE 500 , Honda CBR 600 F , Honda CRF 1000L Africa Twin , Ducati Scrambler Urban Enduro :tee:

  • Bin schnell paar Kurven fahren gegangen (gegangen mit dem Töff?) ca. mit 25-35 aber ich konnte kein Umfaller provozieren, mit Kupplung ziehen in Schräglage, mit Neutral einlegen, der Töff fährt einfach weiter. Aber vielleicht bin ich mir doch zu "bewusst" was passiert und mein Körper stellt sich eben darauf ein, dass die Kurve dann enger wrid.

    25km/h ist geradeso grenzwertig, was Stabilität angeht. Geradeaus sicher kein Problem. Aber so beim Einlenken kanns schon etwas wackelig werden. So ganz grosse Schräglagen mach ich da normalerweise nicht, fühlt sich niemlich wackelig an am Lenker. Also weil ich es nicht kann bzw. mich nicht traue, gehen würde es mit Sicherheit.

    Und ja, dein Kopf spielt bei so einer Übung, die du gemacht hast, sicher gewaltig mit. Wie bei ner Vollbremsung auf dem Übungsplatz, die gelingt ja in der Regel auch besser als wenn dir wirklich jemand vor die Karre fährt :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Evtl. liegt es genau daran, an der Motorenbremse: Wir sind ja runtergefahren und dann eben Motorenbremse drin im 2. Gang, Gang fällt raus, Motorrad wird SCHNELLER, SCHRECK, gebremst und dann in eine instable Schräglage gelangt und lowsider weg.

    Ah doch auch mit Motorbremse. Ja, wäre plausibel. Oder eben, dass bei dieser Geschwindigkeit je nach Schräglage schon nur der Lenkimpuls halt gereicht hat, dass der Lenker bei plötzlich wegfallender Motorbremse komplett wegklappt.

    Mal schauen ob man mit dem Verstellen des Schalthebels etwas rausholen kann, dass das Drücken oder Hochziehen für sie besser wrid.

    Was du hier beachten kannst (weiss halt nur bei meinen Töffs, wie die ganzen Hebeleien konkret aufgebaut sind): Der Kraftfluss vom Fuss über das Schaltgestänge bis und mit zur Getriebewelle sollte bei jedem Übergang möglichst 90° betragen. Das ist sehr wichtig und schon nur eine kleine Abweichung kann zu deutlich mehr nötigem Kraftaufwand führen, damit es sauber schaltet. Da kann man also schon viel falsch machen, selbst wenn die Fussposition sich perfekt anfühlt.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
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