Erstes mal Rennstrecke

  • Sali Zämme


    Ich melde mich nach Ewigkeiten auch mal wieder zu Wort :smiling_face: Studium ist durch und entsprechend habe ich nun Zeit mich den schönen Sachen im leben zu widmen.

    Gerne möchte ich nächste Saison das erste Mal Rennstreckenluft schnuppern. Einfach nur an einen TrackDay zu gehen scheint mir aber keine gut Idee, möchte dort gerne mit einem Guide unterwegs sein.


    Daher die Frage, ob Ihr Erfahrungen mit Veranstalter solcher Events habt und mir Empfehlungen machen könnt.


    Zudem wäre mein Ziel mit dem Motorrad anzureisen, also fällt die Wahl wohl auf Anneau du Rhin. Falls Ihr irgendwelche Tipps habt, was man am Motorrad vorbereiten sollte, nehme ich die auch gerne entgegen (nehme aber an, dass das dann bei den entsprechenden Veranstaltern nachlesbar ist).


    Und als letztes, ist ein Einteiler auf der Renne Pflicht?


    Gruss

    Matschkatze

    A ride a day keeps the stress away.

  • Wir waren damals mit https://motorspeed.de/motorschool auf der Strecke Anneau du Rhin.


    Wir sind auch mit dem eigenen Motorrad angereist und haben dann vor Ort Leuchten etc. abgeklebt.


    Ein 2-Teiler war in der Motorschool kein Problem.


    Was du bedenken solltest, so ein Tag schlaucht schon ziemlich und heim willst du auch noch, eventl. wäre ein Hotel oder das mieten eines Transportfahrzeuges doch eine Lösung.

    "Beim Beschleunigen müssen die Tränen der

    Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen"

    (Zitat: Walter Röhrl)

  • Hi


    Ich möchte genau das gleiche, bis jetzt habe ich ASSR gefunden, sie gehen aber im Mai, dies ist mir zu früh, dort hat man am Morgen Sektionaltraining mit div. Übungen und gewöhnt sich somit langsam an alles.


    Ich denke, meine Wahl wird auf Caremotion fallen, genau das gleiche Programm, bieten dieses Trainig am 19.06 an


    Anneau du Rhin (F) 2023
    Montag 19. Juni 2023
    www.getfaster.ch


    Anfahrt würde ich, glaube ich per Bike ab Zürich machen.

  • Ich empfehle für den Anfang das: Unsere Rennstreckenkurse – Cornu Master School (cornu-moto.ch)

    Da kann man sich mal an höhere Geschwindigkeiten gewöhnen und hat keinen Stress mit der Versicherung (freie Trainings sind schon heikel, falls noch Zeit gemessen wird, gibt's keinen Versicherungsschutz mehr!). Wer eh keine Kasko hat, dem kann es egal sein - aber auch die Unfall-Versicherung kann Vorbehalte machen. Und immer daran denken: Nässe und Übermut tut selten gut '-.-


    Klar kann man auch "einfach so" an einem freien Training mitfahren (gibt dazu ja unzählige Anbieter), da sich die Preise alle sehr ähnlich sind muss man sich halt für eine Strecke entscheiden, da gibt es solche welche eher für Supermotos taugen (z.B. Ledenons) und solche wo man auch mal die brachiale Leistung einer 1000er Sportmaschine auskosten kann ohne bei jeder Kurve Angst haben zu müssen gleich abzufliegen (z.B. Brünn oder auch Pannonia-Ring oder Most). Für den Anfang finde ich das etwas übertrieben, da dort oft auch Racing-Teams mitfahren bzw. Fahrer welche halt schon jahrelange Erfahrung und perfekt abgestimmtes Material haben, die Geschwindigkeits-Differenzen zwischen den "Einsteigern" und den erfahrenen Leuten sind da brutal und man lässt sich zu rasch verleiten über seinem persönlichen Limit zu fahren - da braucht es ein gesundes Mass an Selbstbeherrschung weshalb ich das eher als Folge-Veranstaltung sehe.


    Anneau du Rhin ist halt einfach die nächste Strecke und deshalb gut besucht, trotzdem würde ich es vorziehen mit Hänger oder Bus zur Strecke zu fahren. Passiert ist einfach immer schnell was (auch wenn die Maschine auf dem weichgekochten Teer im Fahrerlager nur mit dem Seitenständer einsinkt und dann hinfällt können schon für tausende von Franken Schäden an Hebeln, Lenker und Verkleidung entstehen) , ist dann blöd, wenn man die Kiste so irgendwie auf eigener Achse noch nach Hause bringen muss. Ausser bei den reinen Fahr-Sicherheits-Trainings ist es auch nicht verkehrt mit Sport- (bzw. zumindest Sport-Touring) Reifen zu fahren, denn die Touring-Reifen sind hier zu schnell am Ende ihres Könnens angelangt (Boo kann hier sicher gute Infos geben, auch ob bzw. wo es sich allenfalls lohnen könnte vor Ort sogar Slicks aufziehen zu lassen - bei meiner doch recht schweren VTR-SP haben die deutlich länger gehalten als die normalen Strassen-Sport Reifen welche ich sonst drauf hatte, hat sich somit gelohnt die vor Ort vom Reifenlieferant an der Strecke aufziehen zu lassen). Nach 3 Tagen Training war bei mir ein Reifensatz in der Regel schon mehr als gut abgefahren, sehr schnelle Fahrer welche deutlich mehr Runden drehen müssen schauen ob sie mit einem Satz durchkommen (vor allem wenn die Asphalt-Temeratur sehr hoch ist, wir hatten bis 52°, schmelzen die Reifen nur so vor sich hin).


    Bezüglich Ausstattung (nicht nur Kombi, auch Maschine) bitte immer die Angaben der Veranstalter beachten - die können selbst auf der gleichen Strecke unterschiedlich ausfallen. Selber hatte ich mit einem 2-Teiler (inkl. Rückenschutz und Metall-Reissverschlüssen) nie Probleme, ist aber schon eine ganze Weile her und deshalb nicht mehr relevant. Auch bei den Maschinen gibt es Vorgaben (insbesondere Lärmnormen beachten, vor allem wenn man Nachrüst-Töpfe hat um die teuren originalen bei allfälligen Wegwerf-Aktionen nicht zu beschädigen), bei den Lampen und Scheiben reicht es in der Regel die mit Klebestreifen abzukleben (ich hatte sowieso immer gewebeverstärktes Panzer-Tape dabei, damit lässt sich auch fast alles notdürftig reparieren), Blinker und andere Anbauteile (wie z.B. Gepäck- oder Kofferträger) würde ich wenn möglich abmontieren - ist nur mehr Gewicht und etwas mehr was kaputt gehen kann bzw. ein Risiko beinhaltet den Fahrer zu verletzen.


    Tönt jetzt vielleicht alles bisschen heftig (oder gar gefährlich), das soll die Meinung natürlich nicht sein. Ich war und bin noch immer der Meinung, dass jeder mal auf die Rennstrecke gehen sollte, dann wird nämlich auch vielen mal klar, dass die Geschwindigkeits-Begrenzungen im Alltag durchaus Sinn ergeben (das erste Mal von deutlich über 200 Km/h auf 60 Km/h für die nächste Kurve runterbremsen wird jedem zeigen wie weit der Bremsweg mit mehr Geschwindigkeit wird - und auf der Strecke kann man sich ja rantasten und muss nicht eine Notbremsung hinlegen weil wieder mal einer den Vortritt missachtet bzw. das Motorrad "übersehen" hat). Und wenn's nass wird, fängt der Spass dann richtig an - wobei dann viele Trainings auch abgebrochen werden weil man nicht nur noch Trümmerteile von der Strecke räumen will P:

  • Ausser bei den reinen Fahr-Sicherheits-Trainings ist es auch nicht verkehrt mit Sport- (bzw. zumindest Sport-Touring) Reifen zu fahren, denn die Touring-Reifen sind hier zu schnell am Ende ihres Könnens angelangt (Boo kann hier sicher gute Infos geben, auch ob bzw. wo es sich allenfalls lohnen könnte vor Ort sogar Slicks aufziehen zu lassen - bei meiner doch recht schweren VTR-SP haben die deutlich länger gehalten als die normalen Strassen-Sport Reifen welche ich sonst drauf hatte, hat sich somit gelohnt die vor Ort vom Reifenlieferant an der Strecke aufziehen zu lassen)

    Ich habe ja hier einen kompletten Guide für Rennstreckenneulinge geschrieben. Da reinzuschauen dürfte viele Fragen klären, und seit ich das geschrieben habe, hat sich meine Meinung nicht geändert.

    Rennstreckentrainings - Das Motorrad und Töff-Forum der Schweiz (toeff-forum.ch)


    Reifen ist immer ein beliebtes Thema. Bei kompletten Neulingen auf ner Streety (die hat sogar ne Traktionskontrolle, oder?) würd ich jetzt einfach mal bissi Wind rausnehmen. Die heutigen Sportreifen wie S22 und Konsorte sind viel besser bei warmen Temperaturen als z.B. der allseits berüchtigte PiPo vor 10-15 Jahren. Wenns ein heisser Sommertag werden sollte, kann man dann nochmal drüber diskutieren und vielleicht nen Supercorsa SP oder nen Metzeler K3 aufziehen, die funktionieren auch auf der Strasse recht gut im Hochsommer.

    Meine persönlichen Erfahrungen sind wohl nicht sehr repräsentativ hier. Was bringt es einem Anfänger, wenn er weiss, dass ich mit Touringreifen die Jungs auf Slicks in der schnellsten Gruppe ärgern kann... Tempo und Sturzrisiko kommen beide von Fahrer, nicht vom Material.


    Ich sags hier nochmal, obwohl's im Guide schon deutlich rüberkommen sollte:

    Das wichtigste ist eine ehrliche Selbsteinschätzung.

    Wer die Instruktorengruppe bucht, könnte herb enttäuscht werden vom langsamen Tempo. War für mich so, der erste halbe Tag (bis ich ins freie Fahren wechseln konnte) war schlicht rausgeworfenes Geld. Dabei wollte ich nur schön bescheiden sein und ganz unten anfangen... ein Fehler.

    Wer sich in der schnellen freien Gruppe anmeldet, bloss weil er in der Albis Applauskurve das Knie schleifen lässt, könnte sich von den wirklich schnellen Leuten gestresst fühlen und sich leicht zu dummen Manövern hinreissen lassen. Sieht man auch immer wieder. Ich hatte mal einen, den hat es sogar in der Instruktorengruppe mit seiner R6 2x am gleichen Tag hingelegt, keine Ahnung, wie man das schafft.


    frosties : meine persönliche Einschätzung anhand von dem, was ich im Forum von dier gelesen habe: Du brauchst keine Instruktorengruppe. Hab Spass beim freien Fahren. In der geführten Gruppe kriegst du den Rhythmus und die Linie des Instruktors auch nur dann mit, wenn du direkt dahinter bist und er dein Tempo gut vorgibt. Und wenn du (zufälligerweise, worauf du keinen Einfluss hast) zu den schnellsten 3 einer 6er Gruppe gehörst, lernst du in mindestens 50% der Fahrzeit rein gar nichts, weil du hinter den anderen her schleichen musst. Und aus der Instruktorengruppe rauszukommen, ist bei gut gebuchten Veranstaltungen sehr schwierig. Darum überlegs dir zweimal, ob du für eine sichere Führung, bis du den Weg um die Strecke und dein Wohlfühltempo kennst, den ganzen Rest des Tages "opfern" willst. Ob und wie wahrscheinlich du stürzt, bestimmst in beiden Fällen DU selbst :winking_face:

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

    2 Mal editiert, zuletzt von Boo ()

  • Hoi Frosties,



    Finde ich eine gute Sache.

    Ich würde mir nicht zu viel den Kopf darüber zerbrechen.


    Wichtig ist nur das du es willst, und wenn Du gehst dass Dein Motorrad bereit ist.

    Der Rest ergibt sich von alleine respektive wirst Du erfahren und lernen.


    Bist Du nicht in der Lage selbst dafür zu sorgen oder zu wissen, ob Dein Motorrad technisch bereit ist für die Strecke - schau das mit deinem Fachmann des Vertrauens an.

    Vielleicht macht dieser auch Rennstreckenevents, und Du kannst bei einem Event mitgehen, und er kann Dich ein bisschen begleiten.


    Gerade in Sachen Reifenwahl, Reifendruck etc.

    Evtl. kennt er Dich als Kunde schon ein wenig, so dass er einschätzen kann was Sinn macht für Dich.


    Wir bei uns im Geschäft machen auch Events, und wenn wir Neulinge haben, kann es sein das wir mal ein, zwei Turns vorfahren oder Tipps geben.

    Ist natürlich nicht wie wenn Du einen ganzen Event einen Coach mietest und Dir jemand auf Schritt und Tritt folgt.


    Aber ich würde erst Mal überhaupt ein paar Runden auf einer Strecke fahren und das Gefühl dafür finden. Bevor Du gleich mit einem Coach gehst, es sei denn die "Angst" ist zu gross um alleine draussen zu fahren. Sollte das der Fall sein, sollte man sich aber vielleicht auch mal Gedanken machen ob das Rennstrecke fahren das richtige für einen ist.



    Wichtig ist das Du dich nur auf dich selbst konzentrierst. Das heisst, wen du merkst es kommt jemand der schneller ist, fahre nicht anders als sonst.

    So bist du für andere unberechenbar. Mache keine Manöver, wo Du leichten Zweifel hast. Sprich mache das was sich aus dem Instinkt heraus richtig anfühlt, dann überforderst Du dich auch nicht selbst.


    Transport auf die Rennstrecke:

    Wenn möglich würde ich immer empfehlen mit Bus zu gehen und Motorrad zu verladen.

    Vielleicht sind die Reifen durch wenn du nach Hause gehst. Es kann auch immer mal was passieren, und du kannst mit dem Motorrad nicht mehr fahren.


    Ich bin in jungen Jahren auch schon auf die Rennstrecke gegangen direkt mit dem Motorrad. Heute undenkbar, nur schon wegen des ganzen Equipment welches ich heute alles dabei habe. Werkzeug, 2. Radsatz, Schlafplatz im Bus etc.


    Ist natürlich am Anfang noch nicht so von Belangen, wenn man das ganze noch nicht so intensiv macht. Für später und wenn man das Hobby intensiver machen möchte aber unabdingbar.


    Grüsse
    Marc

    Ungezwungen und spontan, die Freiheit die ich meine: dass soll unser Motto sein.

  • Was bringt es einem Anfänger, wenn er weiss, dass ich mit Touringreifen die Jungs auf Slicks in der schnellsten Gruppe ärgern kann... Tempo und Sturzrisiko kommen beide von Fahrer, nicht vom Material.

    So geil! (Ich weiss, ist OT. Der Gott des Verschiebens wird es schon noch mitkriegen und muss schliesslich gefüttert werden.)

    In einer Ménage à trois:

    Moto Guzzi Stelvio 1200 8V NTX & California II, BMW F650GS

    Getrennt:

    TS 50 ER RD 125 (2 Zyl.) RD 125 LC RD 250 YPVS

    VF 750 C, AN 125, AN 400 Burgmann

    Guzzi on tour

  • Da ich im 2023 auch das 1. mal auf die Rennstrecke will, schaue ich mir gerade wegen eines Zra sporters um, wo kann man einen Bus mit Rampe und Vorderradwippe mieten?


    Meistens findet man dies nur ohne, teileeise sogar ohne Verzurrpunkte im Boden..

  • transporter habe ich früher meistens bei sixt in schlieren gemietet. die waren günstig, immer ziemlich neu und problemlos, mit verzurrösen - und: man durfte ins ausland fahren. europcar habe ich auch ein paar mal versucht, da hatte ich aber immer irgendein problem. rampe und wippe gibt's bei diesen firmen nicht, ich habe mir selber eine rampe zugelegt.

  • Da ich im 2023 auch das 1. mal auf die Rennstrecke will, schaue ich mir gerade wegen eines Zra sporters um, wo kann man einen Bus mit Rampe und Vorderradwippe mieten?


    Meistens findet man dies nur ohne, teileeise sogar ohne Verzurrpunkte im Boden..

    Ich habe mir letztes Jahr einen Mercedes Vito W639 Bj. 2010 zugelegt, da ich immer wieder mal etwas zum transportieren habe. Diesen würde ich bei Interesse auch vermieten. Verzurrpunkte hat es ausreichend viele, Vorderradwippen und eine Rampe könnte man dazumieten.
    Eine Anhängerkupplung mit 2500kg zugelassener Zuglast werde ich demnächst montieren lassen. Einen Blachenanhänger könnte ich bei Bedarf ebenfalls organisieren.


    Standort wäre Kloten/Rümlang ZH.


    Bei Interesse könnt Ihr mich gerne per DM anschreiben.