Wintersperre Protestfahrt

Gemäss MapSource beträgt die Fahrzeit Thusis-Oberalp-ZH 2:50h

Als Simpel fällt mir das leicht ... *rofl*

Nö, ich möchte mal Scuol NICHT umfahren. Machen wir eben dort einen halt - also mein Vorschlag.

Danke und Dir gute Besserung.

Es zählt der Wille.

Also wie gesagt, für heute war die Protestfahrt gegen die jährliche Wintersperre der schönen Pässe geplant ... und ... sie wurde durchgefüht

Allerdings legten sich die Sesselfurzer vom bürokratischen Schlendrian mächtig ins Zeug, damit die Protestfahrt misslingen sollte. Zuerst liessen sie die Temperatur massiv sinken, allerdings ohne vorher eine gewisse skandinavische Fachfrau zu konsultieren. Naja, Fachfrau? Also ihre Jünger hat sie noch nicht so im Griff:

Aber ich schweife ab. Also mit diesem Temperaturtrick hat sie schon einen Grossteil der Protestierenden ausgehebelt. Als nächstes wandten sie den Booster-Trick an. Der Booster wurde freigegeben, in der Hoffnung, die geboosteten damit flach zu legen. Auch der Trick funktonierte und so waren dann nur noch 50% einsatzbereit. Damit gaben sie sich aber immer noch nicht zufrieden.

Erst legten sie mit Hilfe von Teilen des Nordostschweizerischen Polizeikonkordates das Mittelland unter eine nebelartigen Trängengaswolke. Glücklicherweise machte die Bündner Polizei bei dieser Scharlatanerie nicht mit und so war ab Landquart sonniges Wetter. Gegen die Giftwolke schützen die behördlich vorgeschlagenen Gesichtsmasken - insofern ein Eigentor.

Aber - mit Hilfe von Fakenews teilten sie der wartenden Menge auf dem Flüela mit, dass wir nicht kommen werden. Die Leute gingen dann traurig wieder zurück in die Täler - und als ich auf dem Flüela ankam, war niemand mehr da.

Ich liess mich nicht entmutigen und fuhr weiter Richtung Scuol, wo eine Versammlung geplant war, an der eine Petition verabschiedet werden sollte. Unterwegs kam mir der einzige Yamahafahrer des Tages (mit einer Super-Tätärätä) entgegen.

Wer sich selbst hilft, dem hilft Gott (der Spruch habe ich zugegebenermassen abgekupfert, aber er passt gerade irgendwie) und so wurde ich weiterhin mit schönem Wetter belohnt:

In Scuol musste ich erfahren, dass man die Vesammlung vor meiner Ankunft verboten und aufgelöst hatte. Wenigstens wurde auch die Gegendemonstration verboten. So fand ich den Hauptplatz etwas verwaist vor.

Ein informeller Mittarbeiter (IM) konnte mir allerdings mitteilen, dass man mich auf meiner Weiterfahrt zum Reschenpass auf der Innbrücke bei Martina mit Polizeigrenadieren abfangen und im Niemandsland in den Inn kippen wolle. Deswegen beschloss ich, auf dem Umweg über Samnaun diese Sperre zu umgehen.

Beim Grenzübertritt nach Samnaun traf ich auf einen feschen Buob, der mein Anliegen sehr interessierte. Er stellte sich vor und fragt mich dies und das, z.B. wo ich hin wolle, ob ich Waren mitführe, z.B Alkohol oder Zigaretten. Ich gab wahrheitsgetreu Antwort und er fand meine Aktion toll. Ich bin mir aber beim Niederschreiben dieser Zeilennicht mehr ganz sicher, ob ich nicht etwas verwechsle und er was von Zoll gesagt hatte.

Der Reschenpass ist offenbar das ganze Jahr über befahrbar, sodass niemand irgendwelche Pappschilder hoch hielt. Ich fur weiter und begegnete auf der italienischen Seite dem einzigen KTM-Fahrer des Tages.

Gewitzt ob des miesen Spieles der Fesselfurzer liess ich zur Ablenkung am Zoll im Val Müstair eine Masserati rassig die Grenze vor mir passieren, was den Grenzbeamten leicht enervierte, da er einen kurzen Spurt aus seinem Häuschen machen musste und wild mit den Armen gestikulierte. Dadurch abgelenkt, liess er mich freundlich und unbehelligt passieren. Die in Bereitschaft stehenden Polizisten warteten offenbar nicht auf einen Einzelnen Motorradfahrer sondern auf eine ganze Motorradgäng, so dass auch sie mich in Ruhe liessen (und wenn sie nicht gestorben sind, warten sie noch heute dort).

Durch den Umweg über Samnaun war mein Zeitplan schon arg in Verzug geraten, und abgesehen von einem schönen Panorama empfing mich daher auf dem Ofenpass gähnende Leere.

So wunderte ich mich auch nicht mehr weiter, dass auch auf dem Julier der Kiosk geschlossen und keine Symphatisanten mehr da waren. Wohlverdient wärmte ich mich dafür in Thusis an einer heissen Kürbissuppe. Als ich dann noch erfuhr, dass auf dem Oberalppass eine Hunderschaft Bereitschaftspolizei mit rotierendem Suchscheinwerfer auf mich wartete, schlug ich meinen letzten Hacken und fuhr direkt nach Hause.

Eigentlich hatte ich noch mein Fazit vergessen, aber verpasst ist verpasst.