Wie genau sind Schräglagentools am Natel?

  • Sali

    Taste mich gerade mit meinem Naked nach und nach an die Kurven ran.

    Bisher bin ich nur Cruiser gefahren, da war mir das alles nicht so wichtig.

    Habe mir jetzt die Calimoto App runtergeladen (eigentlich eher wegen der ganz coolen, kurvigen Wegfindung). Da gibt es auch eine Schräglagenmessung.

    So konnte ich mich nach und nach immer steigern. Bei 35° angefangen etc. etc. heute war ich bei 49° laut App.

    Ich fahre nicht hanging off (wüsste auch nicht mal richtig wie), habe das kurveninnere Knie vielleicht 10cm Richtung Kurve und den Kopf aussen am Lenker. That`s it.

    Gedrückt habe ich bei der Tour auch nicht.

    Mein Hinterreifen ist an der Kante, aber am Vorderreifen habe ich auch noch knapp einen Finger zur Kante.

    Meine Fragen an die erfahrenen Fahrer:

    Wie genau sind diese Messungen?

    Wieviel kann man denn auf einer guten Strasse erreichen an Schräglage?

    Wie macht es sich bemerkbar, dass man ans Limit kommt/auf welche Signale im Popometer muss man achten?

    Ich habe das Gefühl, dass hier noch einiges mehr geht, möchte aber die 90° Schräglage lieber nicht erreichen :smiling_face:

    Danke & Schönes Weekend

  • Ein sicheres Zeichen sind kratzende Geräusche :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Bei mir wars je nach Motorrad unterschiedlich wo die Grenze war. Bei der TDM waren es klar die Fussrasten, Hinterreifen gut an der Kante, Vorderreifen nicht möglich. Da kam aber nach den Rasten bald der Auspuff...

    Bei der Tenere hab ich es nur knapp an die Rasten geschaft, da hat der Hinterreifen aber vorher schon geschmiert.

    Bei der AT konnte ich es noch nicht ausprobieren, wenn ich die Videos vom Varahannes aber so sehe kommt da bald mal der Hauptständer der aufsetzt und der gibt etwas weniger nach als die Rasten. Vielleicht will ich es auch einfach nicht ausprobieren, bin ja an sich tief genug in der Kurve wenn ich die Geschwindigkeit sehe.

    Mit meinen Reifen hat bisher das Popometer ein leichtes schmieren und wegrutschen festgestellt, bei der TDM war da so ziemlich gar nichts, da wars eine mechanische Begrenzung.

    Bisher hatte ich das Glück dass wirklich alle Reifen gehalten haben bis etwas mechanisches kam, du siehst aber bei der Motorradauswahl dass es eher höhere sind mit dünneren Reifen, lässt sich also schwer vergleichen. Ich persönlich würde auch bei guter Strasse nicht alles ausreizen, etwas Reserve zum ausweichen (Dreck, Öl, tote Frösche, Radfahrer...Reihenfolge rein Zufällig und nicht nach Ärgernisgrad *hust*) hab ich immer gerne, liegt vielleicht auch daran dass ich meistens eine kleine Sozia hinten drauf habe O:)

  • Wie viel Schräglage möglich ist, ist von Töff zu Töff unterschiedlich. Mir ist ist auch nicht klar, weshalb das so wichtig ist, wie viel Schröglage ich erreichen kann, augedrückt in Winkelgraden.

    Zu Beginn hatte ich sicher weniger Schröglage als heute. Ich erinnere mich noch gut, wie ich erschrak, als die Rasten das erste Mal aufsetzten.. Die Schröglage kommt mit der ErFahrung. Und einen Vergleich, wie schrög ich fahren kann, braucht es nicht. Schlussendlich soll will ich Spass ahebn am Töff fahren und dabei immer nur so schnell und schräg sein, dass ich genügend REserven habe und mich wohl fühle.

    Mein Rat, vergiss die Messung und wenn Du das wirklich üben willst, such Dir eine entsprechende Fahrschule, die Schräglagenkurse anbietet. Da lernst Du in sicherem Rahmen von einem erfahrenen Fahrlehrer, wie Du tief kommst.

    Und zum Schluss, ich wundere mich immer über die Hobbypiloten, die auf der normalen Strasse mit aller Kraft versuchen ihr Knie an den Boden zu bringen. Sieht zum einen oft versch... aus und ist meist eher gefährlich. F¨ür solche Übungen gibt es die Rennstrecke oder eben spezielle Kurse.

  • Hey, vielen Dank für die Antworten :smiling_face:

    Bis jetzt habe ich die Fussrasten nur auf dem Parkplatz auf den Boden bekommen und ehrlich gesagt brauche ich dieses Erlebnis (noch) nicht auf der Landstrasse mit Gegenverkehr...

    Vom Reifen kam es mir so vor, dass da noch wesentlich mehr möglich ist, bis ich Grip verliere. Mit meinem Cruiser war das anders, da hat man das teilweise schon bei leichten kurven und/oder leichter Fahrbahnverunreinigung jedes Mal gemerkt. Hat sich zwar immer gefangen, aber es war deutlich spürbar.

    Die Kurven, die ich wirklich schräg fahre sind vielleicht 10% der Kurven und dann auch nur, wenn ich die Strecke & Strasse kenne und eine gute Sicht habe. Bei allen anderen habe ich zu viel Respekt und fahre wahrscheinlich eher zu langsam rein. Ok, ist ist eher Schiss als Respekt :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Beschleunige lieber etwas früher und zügiger mit einer schönen Linie raus als die Kurve zu schnell anzugehen, korrigieren zu müssen und die in einem ungutem Gefühl auszufahren. Alles cool, wird alles kommen mit der Zeit.

    Warum ich die Frage zur Genauigkeit der Schräglagenmessung gestellt habe:
    Ich glaube man schätzt seine eigene Schräglage grösser ein als sie in Wahrheit ist. Als ich dann auf der App die 49° gelesen habe, dachte ich mir aber "das ist doch schon verdammt viel"

    Dann habe ich mir mal ein Bild angeschaut wie man bei 50° aussieht klick und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich so tief bin.

    Falls das aber doch der Fall sein sollte, würde das für mich heissen, dass ich viel zu schnell zu viel Schräglage fahre und ich müsste es langsamer angehen.

    Ich werde wohl meine Freundin mal bitten ein Video zu machen.

    Dann weiss ich entweder, dass ich noch etwas steigern kann oder ein wenig ruhiger machen sollte.

    Das Kurven/Schräglagentraining ist eine super Idee, das werde ich sicher machen.

  • :?::?::?:

    Das braucht man heute :smiling_face:

    Meine Fragen an die erfahrenen Fahrer:

    Wie genau sind diese Messungen?

    Wieviel kann man denn auf einer guten Strasse erreichen an Schräglage?

    Wie macht es sich bemerkbar, dass man ans Limit kommt/auf welche Signale im Popometer muss man achten?

    1. Keine Ahnung

    2. 65% Auf der Rennstrecke. https://www.motorsport-total.com/motogp/news/65…arquez-19060903

    Aber für ''normale'' Menschen, würde ich sagen etwas zwischen 30 und 50% Schräglage.

    3. Wenn du ein Lowsider machst, dann wars zu viel :o Also wenn bei manchen Motorräder kommt dann früher oder später die Fussrasten am Boden an,

    Jene die glauben, ich würde was verstehen wovon ich schreibe, sind selber schuld. :heuldoch:

  • Keine Ahnung was so eine App taugt, aber 49° empfinde ich als hoch, alles >45° braucht Training.

    Du könntest ja mal mehrere Smartphones auf einer Runde gleich tragen, dann könntest Du zumindest eine Tendenz erkennen. Das ganze natürlich mehrmals hintereinander um die Streuung zu minimieren.

    Bis jetzt war aber die maximale Schräglage noch nie am Stammtisch ausschlaggebend oder ich habe es vergessen, war letztes Jahr das letzte Mal (sitzend) in einem Restaurant.

    Und nur weil die Kante nicht weg ist, heisst das nicht, dass keine Schräglage gefahren wird. Das hängt auch an der Bauart des Reifens und der Geometrie der Motorrades ab. Du kannst ja mal versuchen eine Enduro im stehen bis zur Kante zu legen im Gegensatz zu einen 320'er Superbreitreifen, dann weisst Du was ich meine.

    In einer Ménage à trois:

    Moto Guzzi Stelvio 1200 8V NTX & California II, BMW F650GS

    Getrennt:

    TS 50 ER RD 125 (2 Zyl.) RD 125 LC RD 250 YPVS

    VF 750 C, AN 125, AN 400 Burgmann

    Guzzi on tour

  • eine Tendenz erkennen

    Ich würde sagen, tendenziell auf die Fre... zu fallen dem Zwecke dienend den Kollegen am Stammtisch eine grosse Zahl aufm Natel zeigen zu können.

    Einen Haken den das reifer werden so fordert :winking_face:

    Auch ich bin davon nicht verschont geblieben :winking_face:

    Si vis pacem para bellum

  • Also ich finde es nicht schlecht, wenn man ein paar Sachen im leben selbst probiert und hinter fragt. Und wenn es solche Hilfsmittel (erstmal egal wie genau) gibt, kann man sie ja auch nutzen....

    Und das die maximale Schräglage noch nicht am Stammtisch angekommen ist bezweifle ich doch stark, eventuell sollte man mal an einen racing-stammtisch gehen und nicht immer nur an den enduro-stammtisch 😁

    "Beim Beschleunigen müssen die Tränen der

    Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen"

    (Zitat: Walter Röhrl)

  • Wie genau die Apps sind, kann ich dir leider auch nicht sagen.
    Habe ebenfalls die Calimoto-App und habe schon festgestellt, dass es auch einen wesentlichen unterschied macht, wie und wo man das Smartphone am Motorrad befestigt - da gab es bereits einige Grade unterschied.

    Ob jetzt die Grade wirklich entscheidend sind, daran zweifle ich - wichtig ist, dass das Fahren Spass macht!
    Hingegen erachte ich es als sehr sinnvoll, einen Kurs bei einer Fahrschule zu besuchen, wo man im sicheren Rahmen mal die Grenzen "erfahren" kann. Nicht, dass man später im öffentlichen Strassenverkehr meint so fahren zu müssen, aber es ist doch immer gut, wenn man in einer Notsituation weiss, wie viel Reserve man noch hat und was alles eigentlich möglich wäre...

    "Irgend so ein Standardspruch" - Irgend Wer

  • an einen racing-stammtisch

    Also da gehts um RUNDENZEITEN nicht um Schräglagen :winking_face:

    Den bekanntlich stellt sich ja die Schräglage aufgrund einiger Faktoren ein.

    Aber um aufs Thema zurückzukommen.

    Kenne die Z900 nicht, aber je nach Sensorik der Maschine, könnte der wahrscheinlich genauste Wert per OBD oder gar per Bluetoth ausgelesen werden.

    Si vis pacem para bellum

  • Ich habe das Gefühl, dass hier noch einiges mehr geht, möchte aber die 90° Schräglage lieber nicht erreichen

    Kann dir das hier wärmstens empfehlen:

    https://www.tcs.ch/de/der-tcs/sek…-after-work.php

    45 Grad sind schon viel. Deine Frage ist spannend: je nach Motorrad bekommst du anderes Feedback vom Hinterreifen. Das kannst du am Kurs auch mit deinem Bike dann testen. Eigentlich passiert da gar nichts, weil das Motorrad immer mehr kann, als du. Was aber gar nicht geht, sind brüske Bewegungen, da rutscht dir das Rad schon bei 40 Grad weg .... die Frage nach Maximum ist eigentlich sinnlos.

    Schau dir mal ein Rennen der MotoGP an, da werden Schräglagen mit angezeigt. Ich glaube nicht, dass ich schon oft über 50 Grad hatte. Du kannst es ja mal versuchen - nimm dir eine langsame Kurve mit 30 km/h und fahr sie mit 50 km/h. Das einzige, was dich rettet, ist die Schräglage. Aber mach das nur, wo es sicher ist (siehe oben, TCS).

    Gruss

    Amerigo

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    Triumph Thruxton 1200R

    2 Mal editiert, zuletzt von Amerigo (29. März 2021 22:31)

  • Also, ich gehe mal davon aus, dass die Schräglage per App rein aus GPS Daten ermittelt wird.

    Nehm einige abgefahrene Punkte nacheinander und errechne den gefahrenen Radius, zudem die durchschnittliche Geschwindigkeit, et voilà, aus Kurvenradius und Geschwindigkeit ergibt sich direkt eine theoretische Schräglage. Die tatsächliche wird bei grösseren Schräglagen ca. 3-4° grösser sein als die theoretische, wegen der Reifendicke. Hangoff wird ebenfalls nicht berücksichtigt. Kann mal alles googlen, wie das zusammenhängt, mag ich jetzt nicht beschreiben.

    Wenns also nun um die Genauigkeit geht, ist somit entscheidend, wie genau die GPS Position ist. Gerade bei engen Kurven kann ich mir vorstellen, dass es da ziemlich grosse Abweichungen geben kann, wenn die Lograte nur 1-2/s beträgt, wie es bei vielen Navis üblich ist. Da muss er nur in einem Punkt 3m daneben liegen, und schwupps, haste 10° zuviel oder zuwenig angezeigt.

    Ich habe bei so Gratisapps auch schon gesehen, dass die Geschwindigkeit böse Ausreisser zeigt. Daher würde ich da sehr skeptisch an den Schräglagenwert rangehen.

    Ich habe auf der Rennstrecke einen GPS Datenlogger, der 10x pro Sekunde die GPS Daten aufzeichnet und dazwischen noch interpoliert. Der ist äusserst genau und berechnet aus diesen Daten auch eine Schräglage, die sehr plausibel ist (aber eben auch nur die theoretische, siehe oben).

    Im Handy gibt es natürlich noch die Beschleunigungssensoren, daraus kann man auch eine Schräglage ermitteln. Allerdings nur im Stillstand. Beim Motorradfahren hebt sich die Querbeschleunigung und die Schräglage in der Kurve genau auf, sodass immer 0° angezeigt wird (selbst getestet).

    Bleiben noch die Gyrosensoren, die wohl das genauste Resultat liefern würden. Ob die überhaupt für so ein App verwendet werden, ich weiss es nicht, und kenne mich auch zu wenig aus, um einschätzen zu können, inwiefern die für die Kurvenfahrt taugen.

    Bleibt also die offene Frage, WIE dein App die Schräglage berechnet. Das kann man mit entsprechenden Tests auch selber rausfinden, ohne beim Entwickler nachzufragen :winking_face:

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

    2 Mal editiert, zuletzt von Boo (31. März 2021 13:56)