Wie schwer genau ist jetzt die grosse Motorradprüfung?

Zitat von zdriver

Mit dem Motorrad ordnet man sich auch mittig ein

Im Gegenteil. Mit dem Auto ordnet man sich beim Abbiegen nicht Mittig sondern gegen den linken oder rechten Fahrstreifenrand ein. Und das Blinken nicht vergessen. Und den Schulterblick auch nicht. Ist im Grunde beim Auto wie beim Töff genau das gleiche. Ausser dass beim Auto über die Jahre seit der Fahrprüfung der Schlendrian Einzug gehalten hat und aufgrund vermeintlicher Routine viele Sachen nicht mehr gemacht werden. Geht solange gut bis man einen schwächeren Verkehrsteilnehmer übersieht und abschiesst.

Darum: am besten auch beim Autofahrten es wieder Korrekt machen wie es eigentlich gemacht werden soll. Das gibt dann echte Routine und man muss sich bei der Töffprüfung weniger anstrengen sondern es man macht es schon fast automatisch richtig.

Zum Video: hab' nicht das Ganze geschaut, aber auch bei Seitenstrassen mit Kein-Vortritt sollte ein für den Experten erkennbaren Blick stattfinden. Klar, Video-Auflösung ist nicht so trotzdem: der Kopf sollte an der Prüfung klar bewegt werden - nicht übertrieben, aber eben ersichtlich für den Experten. Bei uns wurde daher für die Prüfung farbiges Klebeband an den Hinterkopf des Helms geklebt - so sah man besser, dass der Helm bewegt wurde.

Vorausschauen ist essentiell beim Töffle - Du musst unbedingt für die anderen Teilnehmer achten. Bloss bei Minute 1:10 - er fährt mal einfach los und schaut erst dann - natürlich ist es ein Rotlicht - trotzdem! SCHAUEN! Ebenso bei Minute 5:30 er schaut nicht mehr, sobald er links abbiegt, ob jetzt nicht doch noch ein e-bike kommt ....... Dito 16:15

Und ebenfalls haben wir damals gelernt: vor dem Losfahren nochmals "Rundblick" - nicht übertrieben, aber schauen: ist allenfalls ptlözlich ein Rennerfahrer nebenmir? etc. s. Minute 15:12

Und Vorderrad auf dem Sperrbalken geht gar nicht.

Und das nach rechts Ausholen bei 18:36 in der 30er geht ja gar nicht. 30er-Zone, da muss man auch mit schnellen Fahrradfahrern rechnen. Heute erst recht mit E-Bikes. Einfach die Fahrbahn zutun - no go.

Ich weiss ja nicht wie streng es heute ist - aber bei uns hiess immer: Eventualitäten erkennen! Natürlich ist der e-biker ein Schnäbbi wenn er rechts "aufschliesst" - aber was bringt Dir das, wenn Du mit der Harley stürzst, das Trittbrett Dir den Fuss abhackt? Eben

Und ebenfalls war bei uns: mit grossen Töffs, darfst du ruhig auch "gross fahren". gilt aber wohl mehr ausserorts und bei der Bremsung. Nicht zögerlich sanft, sondern dem Experten zeigen: Schau, ich weiss, ich hab einen grossen Töff, ich fahr' den nicht wie ein Roller nur um Dir zu gefallen.

Aber eben, ist lange her .... die Welt ändert sich.

TLDR; Zeig, dass Du "schaust" und "einspurst"

cheerioh

SiS

Also, als ich die erste Prüfung gemacht habe, haben mir die folgenden Videos viel geholfen. Auf dem Kanal gibt's noch weitere...

Die Tipps der Andern kann ich nur wiederholen: Üben üben üben und das am Besten (vor allem am Anfang) mit einem Fahrlehrer, damit man sich nichts falsches aneignet.

Zitat von Boo

das kann ihm niemand sagen

im prinzip ja , und doch ein bisschen schon mehr als "niemand" :

fahren und fahren um mit dem bike vetraut zu werden

die geforderten fahr-manöver üben

und um auf dem aktuellen anforderungs-stand zu sein :

fahren und lernen mit einem der grad die prüfung bestanden hat

oder eine ergänzungs up-to-date-lektion bei einem fahrlehrer

ich habe die prüfung gross 1976 gemacht , das war noch easy

für die anforderungen heute müsste mich auch mega extrem schlau machen

SpeedTriple ... das schaffst du locker ...

Zitat von StehtimSchilf

Und das nach rechts Ausholen bei 18:36 in der 30er geht ja gar nicht. 30er-Zone, da muss man auch mit schnellen Fahrradfahrern rechnen. Heute erst recht mit E-Bikes. Einfach die Fahrbahn zutun - no go.

Was bleibt übrig? Beim Fussgängerstreifen auf dem Gelben fahren? Wird auch nicht gerne gesehen und danach kommt auch gleich noch ein Dollen-Deckel, den man auch wenn möglich vermeiden sollte. Die nächste Lücke ist zu weit links so dass man mit dem Kopf im Gegenverkehr hätte.

Auch Radfahrer haben sich an die allgemeinen Geschwindigkeitsbeschränkungen zu halten und müssen den fliesenden Verkehr links Überholen. Mit einem Rechtsüberholen muss in dieser Situation niemand rechnen. Ich würde mich auf den Vertrauensgrundsatz Art. 26 Abs. 1 SVG berufen.

Zitat von RebelFazer

Auch Radfahrer haben sich an die allgemeinen Geschwindigkeitsbeschränkungen zu halten und müssen den fliesenden Verkehr links Überholen. Mit einem Rechtsüberholen muss in dieser Situation niemand rechnen. Ich würde mich auf den Vertrauensgrundsatz Art. 26 Abs. 1 SVG berufen.

Radfahrer .... Radfahrer haben keine Verkersregeln, Doooch eine! Wenn was passiert ist der Unfallgegner schuld!

Ich wäre für eine Kennzeichenpflicht für fahrradfahrer... weil ein Rotlicht überfahren sollte für alle fahrenden Verkehrsteilnehmer strafbar sein, und nicht nur wenn es die Rennleitung per zufall sieht,oder mit dem Fahrrad mit 50 in der 30er Zone, z.b. Berg ab (Birregstrasse in Luzern als Beispiel) was für Motorisierte Verkehrsteilnehmer ein Raserdelikt ist, ist für Radfahrer straffrei. weil das sugestiert sie müssten sich nur an die Regeln halten wenn die Polizei anwesend ist.

Zitat von RebelFazer

Beim Fussgängerstreifen auf dem Gelben fahren?

Ganz genau! Die Fahrbahn ist furztrocken! Selbst im Schatten hat es keine Pfützen o.d.g. Das Befahren des Fussgängerstreifenbalkens ist mit dieser Geschwindigkeit und Schräglage problemlos möglich - ebenso den Dollen-Deckel.

Stumpfes Mantra: "Ich darf das Gelbe nicht befahren" ist eben nicht gefragt - oder vielleicht heute. Sondern Wissen - verknüpfte Informationen! Ich kenne mein Motorrad, ich kenne die Geschwindigkeit, ich kenne die Fahrbahnverhältnisse, ich habe Erfahrung mit der Schräglage .... Dann kannst Du dem Experten ruhig sagen: darum fahr ich über den Fussgängerstreifen.

Auf dem Video seh' ich nämlich an besagter Stelle nicht, dass er einen Blick in den Rückspiegel oder einen Seitenblick macht um die Gefahr eines aufschliessenden Velofahrers zu erkennen. Bei uns damals war "Sich-der-Verkehrslage-bewusst-sein" das A und O. Dazu gehört eben wirklich _schauen_ damit man die Eventualitäten wahrnimmt.

Zitat von RebelFazer

Ich würde mich auf den Vertrauensgrundsatz Art. 26 Abs. 1 SVG berufen.

Einmal mehr bewundere ich, wie Du so locker die Paragraphen raushaust (ernsthafte Anerkennung!). Dennoch: genau das bringt Dir nichts, wenn Du einen abschiesst und zu Fall kommst. Er hatte rot! Er hatte keinen Vortritt - als Töfflibueb bist Du immer das Poulet! Darum Mitdenken und nicht stur den Mantras folgen.

Sei ehrlich: hättest Du die Kurve so gefahren wie er? Und wenn nein, warum nicht?

Bei uns gibt es so eine Strasse, zugepflastert mit Dollen-Deckel. Entweder fährst Du Slalom, dass Primin Zurbriggen zum Erblassen bringt oder Du fährst sehr sehr stark zur Mitte der Fahrbahn. Bei der Prüfung bin ich dann einfach über fast alle Dollendeckel drübergröschtet. Der Experte wollte dann wissen, warum ich denn einfach drüberhoblet bin:

a) die Strasse war furztrocken, auch die Dollendeckel. Zudem war es auf einer geraden Strecke - also aufrecht drüberbolze

b) vorausfahrende Autos wurden von den Dollendeckel getragen - also sollten sie auch mich tragen

c) wäre ich start zur Mitte der Fahrbahn gefahren, ca. 20cm bis zum Mittelstreifen, hätte dies entgegenkommende Autos irritiert - weil ja "rechts von mir" so viel Platz ist

d) Slalomfahren irrtiert die Autofahrer

Der Experte hatte keine Einwände!

TLDR;

Auf dem Töff sitzen und am Gashahnen drehen ist bubileicht - sich aber im Verkehr nicht wie ein Arschloch zu benehmen ist jedoch eine ganz andere Frage!

cheerioh

SiS

Nun, eigentlich ging es nur ums Einspuren, aber lassen wir das mal.

Entscheidend ist eben folgendes:

Zitat von StehtimSchilf

Der Experte hatte keine Einwände!

Entscheiden tut der Experte - und niemand sonst. Der eine Experte hängt Dich bsp. wegen gelben Streifen und den Dollendeckel auf, der andere nicht. Einer lässt Dich bei einem verpatzten Fahrmanöver über die Klinge springen, der andere nicht. Darum gibts nur eines - alles richtig machen; ist die einzige halbwegs sichere Methode. Und ja ich weiss ...

Nachdem fachmännisch festgestellt wurde, dass das Video offenbar untauglich ist, schlage ich den Experten hier drinnen vor, macht doch selber Lernvideos und stellt sie hier in dem Lexikon rei. Meine Empfehlung dazu: Statt Monster-Videos von 20 Minuten+ besser kleine, nur auf ein Thema beschränktes Video machen, also nur aufs Einspuren beschränkt und nicht gerade eine Städetour. Viele kleine Videos helfen mehr als ein grosses. Man kann dann besser auf das Thema fokusieren und der Suchende findet schneller, was er sucht.

Übrigens: Art. 26 Abs. 1 SVG wird von den Gerichten angewendet, allerdings unter Berücksichtigung ALLER Umstände.

Zitat von StehtimSchilf

Sei ehrlich: hättest Du die Kurve so gefahren wie er? Und wenn nein, warum nicht?

So wie ich geschrieben habe. Aus eben diesen Gründen. Weil es eine Kurve ist und nicht einfach geradeaus geht, man wenn möglich (!, kein Mantra) Dollen und Fahrbahnmarkierungen meiden soll und von der Linienwahl schön passt.

Zitat von StehtimSchilf

Einmal mehr bewundere ich, wie Du so locker die Paragraphen raushaust (ernsthafte Anerkennung!). Dennoch: genau das bringt Dir nichts, wenn Du einen abschiesst und zu Fall kommst.

Den Joker sollt man besser im Ärmel lassen und nicht ausspielen. Lieber mit der Devise unterwegs sein, dass wenn es knallt oder zu Bodenkontakt kommt, man als Töff-Fahrer selber schuld ist, da man mit genügen Voraussicht und Defensive in vielen Fällen, selbst dort wo der andere Schuld ist, eine Kollision oder Sturz hätte vermeiden können. Keine Gefahr von Verletzungen und keine Umtriebe mit Versicherung, Werkstatt und im blödesten Fall der Polizei. Been there, done that. Didn't even get a lousy t-shirt.

Zitat von StehtimSchilf

Auf dem Video seh' ich nämlich an besagter Stelle nicht, dass er einen Blick in den Rückspiegel oder einen Seitenblick macht um die Gefahr eines aufschliessenden Velofahrers zu erkennen. Bei uns damals war "Sich-der-Verkehrslage-bewusst-sein" das A und O. Dazu gehört eben wirklich _schauen_ damit man die Eventualitäten wahrnimmt.

Das mit dem bewussten und schon fast übertriebenen Kopfdrehen kann man gerne noch ein paar mal wiederholen. Ernsthaft. Sind schon genug deswegen durchgerasselt weil sie, unsichtbar für den Experten, nur die Augen bewegt hatten.

Zitat von Phips2

... Ich wäre für eine Kennzeichenpflicht für fahrradfahrer...

Dein Wort in Gottes Ohr!

*think* mhhhh.....finde es noch schön wenn die eine "Minderheit" (oder geächtete Gruppe) auf einer anderen Minderheit (oder geächtete Gruppe) rumhackt und sich alle den schwarzen Peter zu schieben.

Wie die Kinder im Kindergarten: aber er war auch böse....MIMIMIMIMI

Genauso finde ich es abscheulich, wenn man immer mehr Forderungen für eine immer bessere Kontrolle fordert.

Es geht nicht ums Mimimi. Es geht auch nicht ums Rumhacken. Es geht darum, dass ich mich als Verkehrsteilnehmer an die Regeln halte und ich niemandem auf den Sack gehe. Nur darum gehts.

Wenn ich nämlich der Meinung bin, ich müsse mich nicht an die Regeln halten, dann darf ich nicht verwundert sein, wenn ich eines Tages einen Schaden davontrage. Übrigens: in Zürich ist die Mehrheit der Radfahrer, die in einen Unfall mit einem motorisierten Verkehrsteilnehmer involviert sind selbst schuld, oder haben eine Teilschuld. Quelle StaPo ZH.

Jetzt stellt sich die Frage, ob die Zürcher Radfahrer ihr Hobby oder ihr Zweirad weniger beherrschen als anderswo? Ich wage das zu bezweifeln.

Zitat von Wake

Es geht nicht ums Mimimi. Es geht auch nicht ums Rumhacken. Es geht darum, dass ich mich als Verkehrsteilnehmer an die Regeln halte und ich niemandem auf den Sack gehe. Nur darum gehts.

Noch nie im Stau nach vorne gefahren?

Oder einwenig zu schnell?

Der der ohne Sünde ist......