Prüfungsmanöver üben im Winter

  • Hallo,


    Die meisten machen ihren Töff ja irgendwann für den Winterschlaf fertig und tauen ihn dann erst im Frühjahr wieder auf. Da ich aber im nächsten Frühling meine Prüfung machen will, würde ich gerne ab und zu mal auf einem Parkplatz die Manöver üben gehen. Selbstverständlich aber nur bei trockener Strasse.


    Spricht da irgendwas dagegen? Wie schlimm etwa ist Streusalz?

    Wie sieht es beim Reifendruck aus, sollte man da bei Kälte was anderes wählen?

    Und ich denke mal, auf die Gefahrenbremse sollte man bei kalten Temperaturen ohne entsprechende Gummis wohl besser verzichten?


    Und da ich gerade frage: Wie hoch sind die Pylonen an der Prüfung ungefähr, und weiss jemand gerade wo ich solche herkriege (gerne aus Gummi oder so, dass man auch mal rüberfahren kann ohne dass sie zerbrechen)?


    Gruss, der Reisende

  • Im Winter fahren und auch Manöver üben ist kein Ding, auch bei nassem Wetter. Nur bei Schnee und Eis auf der Strasse lasse ich meine Zweiräder stehen.

    Streusalz ist natürlich nicht gut für die Töffs. Also sollte der Töff nach dem Fahren wenn möglich gut abgesült werden um die Salzreste, die sich wirklich überall festsetzen, wegzuspülen. Es gibt auch Sprays, die als Korrosionsschutz aufgetragen werden können, die helfen sicher gerade auch in verwinkelten Ecken des Töffs. Aber wenn Du nur auf trockener Strasse fährst, wird weniger vom Streusalz auf den Töff geschleudert als bei nassen Strassen.


    Gefahrenbremse kannst Du auch üben. Wenn Du ABS hast, greift dieses früher ein, wenn Du kein ABS hast, dann musst Du lernen zu spüren, wann das Vorderrad blockiert um dann etwas die Bremse zu lösen.


    Anstelle der Pylonen kannst Du auch Tennisbälle nehmen, die Du halbierst und so verwendest.

  • Fahren im Winter ist halt Wetter-Abhängig. Wenn es trocken ist und die Strassen geräumt ist das absolut kein Problem. Natürlich sollte man insbesondere beim durchfahren von Wäldern, über Brücken und an anderen Gefahrensituationen vorsichtiger sein. Einen Artikel über Herbst-Fahrten kann ich dir dazu empfehlen.


    Generell kann es sinnvoll sein im Winter mit etwas weniger Luftdruck zu fahren. Dadurch erhöht sich die "Verformung" des Reifens, wodurch Wärme entsteht und warme Pneus bauen besser Grip auf.

    Wie gut dein Reifen allerdings bei kalten Temperaturen funktioniert musst du selber herausfinden.

    Als Fahranfänger wirst du aber vermutlich eh nicht mal annähernd in den Grenzbereich fahren.


    Bei gefrorener Fahrbahn hingegen nützt unter Umständen auch defensives Fahren wenig. Deswegen am Besten nur bei längerer Trockenheit fahren und auf eventuell gefrierendes Schmelzwasser achten.


    Die Manöver hingegen kannst du auf jedem geräumten und eisfreien Platz auch im Winter problemlos üben. Dazu sind keine weiteren Vorbereitungen nötig. Genau gleich wie im Sommer auch. Inkl. Gefahrenbremsung. Bei kalten Reifen mit weniger Grip wird halt dein Reifen früher rutschen und ABS früher einsetzen. Ergo wird der Bremsweg länger. Auch ohne ABS das gleiche. Es sinkt einfach die maximale Bremswirkung. Im Sommer musst du ja auch auf nasser Fahrbahn genau so sicher anhalten können wie auf trockener. Gleiches gilt auch für warm/kalt. Man muss seine Fahrweise immer den Bedingungen anpassen, denn ein Reh fragt auch nicht zuerst nach ob deine Fahrbahn sauber und trocken oder doch nass und mit Blättern bedeckt ist bevor es dir vor die Fuhre rennt.


    Es kann aber sein, dass dir die Manöver auch schwerer fallen wenn du dicke Handschuhe, ein extra Paar Socken, lange Unterhosen und 3 Schichten Jacken trägst weil dadurch die Bewegungsfreiheit etwas leidet. Das Gespür für den Töff zu bekommen kannst du aber auch damit lernen. Tendenziell wird es dann im Sommer mit Sommerbekleidung eher einfacher weil einfach mehr Gefühl für die Maschine da ist mit leichten Handschuhen und mehr Bewegungsfreiheit.


    Auf einigen Übungsplätzen stehen auch Pylonen herum die man benutzen kann. Die meisten sind so rund 30cm hoch. Es gibt aber auch kleinere mit 10-15cm oder die flachen Sport-Pylonen (Plastik-Ringe). Generell kannst du mit allen üben. Du kannst auch Pet-Flaschen oder Plastikbecher oder eben aufgeschnittene Tennisbälle aufstellen. Alle haben ihre Vor- und Nachteile.

    Tennisbälle sind hart und ich hab' da schon lustige sachen Gesehen wenn sie mit vollem Lenkeinschlag überfahren wurden. Die flachen Sportpylonen sind ideal zum mitnehmen da sie kaum Platz brauchen. Selbst bei meiner Maschine passen da locker 15-20 Stück unter den Sattel. Die kurzen Töff-Pylonen passen ins Topcase und die grossen 30cm Pylonen sind auf Sport-Bikes kaum zu transportieren. Allerdings kann es sinnvoll sein mal mit den grossen zu trainieren da du nur damit lernst die Pylonen nicht zu schneiden weil du diese sonst mit den Fussrasten umwirfst.

    Meine Empfehlung: Übe den Winter über einfach mit Sport-Pylonen (gibts bei eBay für wenig Geld) und im Sommer dann noch mit richtigen. Wenn du den Slalom mit Sportpylonen gut kannst wirst du auch die grossen nicht umwerfen. Du merkst ja selber ob da noch "Luft" ist oder der Slalom nur ganz am Limit noch geht.


    In deinem Profil steht du hast noch kein Motorrad. Ich hoffe mal das stimmt nicht. Ausser du hast vor jetzt den LFA zu bestellen und die Prüfung möglichst früh zu machen. Dann solltest du noch beachten, dass dein LFA nur 4 Monate gültig ist ohne den Grundkurs zu machen. Nach dem Grundkurs verlängert er sich um 1 Jahr. Wenn man jetzt aber einen LFA bestellt wird es schwierig noch einen Grundkurs innerhalb der nächsten 4 Monate zu finden (die starten meistens auch erst im März/April).

    The Sky isn't the limit!


    Ich bin gerade etwas neben der Spur. Macht Spass!

  • Die Grösse der Pylonen ist nicht so entscheidend. Wenn man die Übungen in Griff hat zirkelt man um Tennisbälle genau so wie um grosse Verkehrskegeln. Wen es um den letzten Centimeter drauf an kommt, dann mach man generell schon was falsch. Welche Markierung am Ende gebraucht wird, ist je nach Prüfungsstandort verschieden.


    Ein simples, günstiges Set an Hütchen ist diese hier: https://www.decathlon.ch/ch_de…grau-blau-de-s196311.html

    Das passt gar knapp in einen Tankrucksack und mit 40 Hütchen kann man einen schönen Parcours ausstecken.

    PS: Ich bin ein DUMMSCHWÄTZER !!!

  • Als jemand, der selber erst im September (2019) angefangen hat und dann im Winter viel unterwegs war: Grundkurse sind kein Problem, die gibt es auch bis tief in den Dezember hinein. Das Wetter kann dir allerdings gehörig einen Strich durch die Rechnung machen. Ich hab irgendwann eine Snowboardhose über meine Motorradhose angezogen, weil es sonst einfach gar nicht mehr ging.


    Manöverübungen sind bei all dem noch das einfachste. Bis zum November (ergo 31.10.) kann man sogar, je nach Kanton, auf den offiziellen Übungsplätzen trainieren. Das ist, rein für den sozialen Faktor, auf jeden Fall eine Überlegung wert. Dort hat auch oft jemand Pylone bei oder aufgestellt. Ich habe mir außerhalb der Öffnungszeiten gerne mit Pappbechern auf dem Parkplatz beholfen.


    Eine Warnung allerdings: Wenn es die Nacht gefroren hat ist erstmal egal, wie warm die Sonne dir auf den Pelz scheint -- der Asphalt ist kalt. Und es bildet sich schnell mal Feuchtigkeit an unerwarteten Orten. Das habe ich auf die harte Tour festgestellt, als ich im Dezember bei sonnigen 12°C über ein Stück Fahrbahnmarkierung (im Schatten) gefahren bin. Das war spiegelglatt und hat mir meinen ersten richtigen Abflug beschert.

  • Danke für die Antworten! Sorry dass mein Profil nicht mehr aktuell war, der Töff ist vorhanden und ich hab den Grundkurs auch schon vor einem Monat gemacht. Damit habe ich noch bis im November 2021 Zeit für die Prüfung (und zwar nach altem Recht, also mit Direkteinstieg), ganz so lange möchte ich dann aber doch nicht warten.


    Ich hab das Wort "Grund"kurs vielleicht etwas zu wörtlich verstanden und bin da fast ohne Fahrpraxis hin. Ich dachte, ich will mir nichts falsches Einschleifen, was ich danach nicht mehr wegkriege. Im Nachhinein hätte es mir wohl für die Manöver mehr gebracht, wenn ich die Maschine bei höheren Geschwindigkeiten bereits besser im Griff gehabt hätte. Slalom ging nach einer Weile ganz gut (wobei ich nicht weiss, ob die Pylone auf Prüfungsdistanz standen), aber 8 und Spurgasse :emojiSmiley-24:


    Mein Plan im Moment ist, jetzt im Herbst noch möglichst viel zu fahren ohne mir gross Gedanken über Situationen und Manöver zu machen. Einfach Erfahrung mit dem Töff zu sammeln und Fahrpraxis im normalen Strassenverkehr zu gewinnen. Und auch lieber etwas Fahrspass haben, als Misserfolgserlebnisse beim Manövrieren zu sammeln :emojiSmiley-16:


    Wenn ich mich bei höheren Geschwindigkeiten sicher bewege, möchte ich dann wieder mit Manöverübungen beginnen (und das geht dann wohl eben gegen den Winter zu). Dann wär der Plan im Frühling noch ein paar Fahrstunden zu nehmen und an die Prüfung.


    Bezüglich Pylone: An diese Sporthütchen habe ich auch schon gedacht, aber die kann man ja nicht umwerfen :emojiSmiley-51: daher die Frage nach der Höhe.

  • Bezüglich Pylone: An diese Sporthütchen habe ich auch schon gedacht, aber die kann man ja nicht umwerfen :emojiSmiley-51: daher die Frage nach der Höhe.

    In Basel sind sie, wenn ich mich recht erinnere, entweder 75 oder 100cm hoch.

    "Irgend so ein Standardspruch" - Irgend Wer

  • Fahren im Winter ist halt Wetter-Abhängig. Wenn es trocken ist und die Strassen geräumt ist das absolut kein Problem. Natürlich sollte man insbesondere beim durchfahren von Wäldern, über Brücken und an anderen Gefahrensituationen vorsichtiger sein. Einen Artikel über Herbst-Fahrten kann ich dir dazu empfehlen.

    Moment, Nein! Fahren im Winter ist nicht wirklich Wetter abhängig, den im Winter fährt man so wie im Sommer bei Regen. D.H. Im Winter ist es dann egal ob die Strasse nass, (Schneebedecket fällt weg weil im Flachland wird es maximal Pflotsch sein) trocken oder eine Mischung aus beidem. Und das funktioniert einwandfrei (eigene Erfahrung)


    Es kann aber sein, dass dir die Manöver auch schwerer fallen wenn du dicke Handschuhe, ein extra Paar Socken, lange Unterhosen und 3 Schichten Jacken trägst weil dadurch die Bewegungsfreiheit etwas leidet. Das Gespür für den Töff zu bekommen kannst du aber auch damit lernen. Tendenziell wird es dann im Sommer mit Sommerbekleidung eher einfacher weil einfach mehr Gefühl für die Maschine da ist mit leichten Handschuhen und mehr Bewegungsfreiheit.


    Hier muss ich dir auch Widersprechen als Winterfahrer (Klingt so doof aber soll angeblich so heissen) Wenn du dein Bock durch die Kleidung nicht mehr fühlst dann fahr halt nicht? - Ski-Handschuhe sind so gebaut das man im Minimum den Skistock halten kann also in aller Regel nicht so dick. Motorradhandschuhe für den Winter sind ganz ähnlich nur halt ummantelt mit abriebfestem Material. für den Rest der Kleidung im Winter gilt, es ist in aller Regel nicht die Temperatur die ein Problem darstellt, egal ob es nun -5 oder - 15 Grad ist (Wo gibt es das bitte in der Schweiz? ausser man wohnt auf 2000 Meter auf dem Sustenpass, aber dann hat man im Winter ganz andere Probleme (10 Meter Schnee) als kälte) dann zieht man sich einfach eine weitere Schicht lange Unterhosen an oder ein weiteres Langarmshirt und gut ist :smiling_face: Es ist der Wind der die Kälte auf die Haut bringt, und hier gibt es eine simple Lösung: Regenkombi = ist Wasserdicht bzw auch Winddicht = es gibt kein Luftstrom der die Wärme wegführt.


    PS: Ich möchte dir aber grundsätzlich nicht widersprechen, weil ich finde deine Beiträge haben einen hohen, wert vor allem für Neueinsteiger. (Ich lass das Wort Wiedereinsteiger mal weg, weil wer 30 Jahre nicht fuhr, fängt höchst wahrscheinlich auch nochmal bei 0 an.) Ich möchte es mehr als Hinweis anbringen.

    Jene die glauben, ich würde was verstehen wovon ich schreibe, sind selber schuld. :heuldoch:

  • Nur bei Schnee und Eis auf der Strasse lasse ich meine Zweiräder stehen.

    also mit der Yamaha RD 125 DX war es auch bei schnee möglich

    die war so leicht , dass das rutschen kontrollierbar war

    allerdings spass hat es nur bedingt getan von A nach B


    mit der schweren KZ650 mit 230 kilos wagte ich das kaum bis nie

    wenn die ins rutschten kam , war sie zwar noch knapp zu kontrollieren

    und ich bekam dabei blaue flecken an den knie-innenseiten

    gross und schwer , schnee und eis , nein danke


    ein freund von mir hatte eine grosse enduro

    und fuhr jeden tag bei jedem wetter eine halbe stunde lang

    aus dem bergigem verschneitem hinterland zur arbeit

    mein grosser respekt :thumbsup: er konnte das