Airbagwesten Empfehlungen

was ich nicht ganz verstehe: "unter verschiedene Motorradjacken tragen" , also unter meinen Jacken hat es keinen Platz für so Westen, bzw. Die müssen ja auch aufgehen im Falle eines Falles (ich trage die schützenden Protektoren Nähe des Körpers).

Kann so etwas funktionieren, irgendwohin muss sich die Luft ja ausdehnen können und nach aussen wird sie von deiner Jacke begrenzt.

Ich beschäftige mich auch mit dem Thema, weiss aber noch nicht, ob ich mir eine solche Weste zulegen werde.

Vom Konzept her gefällt mir die TechAir 5 gut, da bei dieser Weste auch die Schultern bis zum Oberarm mitgeschützt werden, also quasi die Schulterprotektoren ersetzet werden (oder verstärken). Bei den übrigen Airbag-Westen ist dies nicht so. Gemäss Werbung hält der Akku bei der TechAir 5 auch 30 Stunden, ob das bei den anderen Westen auch so ist, weiss ich noch nicht.

Was ich noch prüfen will, wie einfach lässt sich die Gaspatrone auswechseln und wie teuer ist das. Auch wenn es mit so einer Weste nicht wie meinem Kollegen mit Airbag-Weste mit Reissleine gehen sollte, dass die Weste unbeabsichtigt auslöst, nach der Auslösung sollte ja gerade im Falle, dass einem nichts gravierendes passiert ist und man weiterfahren kann, die Funktion schnell wieder hergestellt werden können.

Hoi zäme

Fahre seit Jahren mit einer Helite Airbag-Jacke und beobachte die Entwicklung schon länger.

Grundsätzlich unterscheiden sich die Modelle vorallem hierbei:

1) Auslöse-Mechanismus:

- Reissleine

- Elektronische Sensoren in Weste und/oder Bike

Von diesem abhängig sind auch Auslösezeiten resp. Fälle, wo/ab wann ausgelöst wird. Hersteller geben da unterschiedliche Messwerte an, idR sind elektronische aber etwas schneller. Elektronische Sensoren sind aber auch teurer und benötigen idR eine Batterie die von Zeit zu Zeit geladen werden muss.

Muss man aber realistisch sein. Frontal in einen Laster hilft kein Airbag mehr viel. Ungebremst in eine MAuer hilft ein schneller Airbag auch nur bis etwa 50kmh. Alles andere hilft dafür immer bei Abflug ins GEmüse, aus der Kurve, über eine Motorhaube etc. Auch meine Reissleine hat bei nem Lowsider prima ausgelöst.

Ah ja, meine Reissleine braucht 30kg Zug zum auslösen. Da müsste man schon extrem sportlich absteigen um den unbeabsichtigt auszulösen wenn man die mal vergisst. Mir noch nie passiert und kann mir das wirklich nicht vorstellen.

2) Schutz:

- Volumen (des aufgeblasenen Airbags)

- Geschützte Stellen (Rücken, Brust, Hüfte, Nacken, Schlüsselbein, Steissbein, ...)

- Schutzpanzerr etc.

Je grösser das Volumen, desto höher tendenziell der Schutz wenn aufgeblasen. Dafür dauert das Aufblasen länger und passt u.U. nicht unter sondern nur über die Jacke.

Auch decken nicht alle Airbags alle Stellen ab. Unter der Jacke beisst sich meist mit grösserem Volumen, Nackenstütze etc. Da ist meist unauffälliger = weniger Schutz. Persönlich ist für mich guter Nackenschutz ein Muss wenn man schon einen Airbag trägt.

Einige Airbags haben auch einen Rückenpanzer integriert, zum Schutz der Elektronik und/oder des Rückens aber auch des Airbags.

3) Tragform

- Weste oder Jacke

- Drunter oder drüber (bei Weste)

- Generelle Durchlüftung, Komfort etc.

Westen sind natürlich flexibler, kosten aber zusätzlich zu Jacke und machen Tragen zu einer Jacke auch eher wärmer. Je kleiner der Airbag (weniger Schutz...) desto mehr kann ggf darunter belüftet werden. Von Natur aus ist ein Airbag halt luftundurchlässig .

Der Airbag muss aber ungehintert öffnen können! Gerade bei drunter getragenen oder mit Rucksack heikel. Ich hatte mal das Vergnügen eine wirklich weite Regenjacke über meinem zu tragen bei einem Abflug. Ging zwar noch, der Regenschutz war aber um den Nacken schon sehr strapaziert.

4) Wiederverwendbarkeit

- Selber (Tausch der Gaskartusche, wieder aktivieren)

- Service (muss dazu eingeschickt werden)

- Nicht (quasi Einweg)

Meine ist etwa 10Min nach Auslösung wieder einsatzbereit, mit neuer Gaskartusche wenn man eine dabei hat. Ansonsten einfach zu Hause eine anhängen. Die Luft braucht etwas zum entweichen nach Auslösung, geht aber extra raus, damit man im schlimmsten Fall einfacher davon befreit werden kann.

Eine Kapsel kostet 25 Fr.

Gibt sicher noch mehr Unterschiede. Am Ende muss man sich aber überlegen, was man wie stark gewichtet für einen selber.

Habe mir an der Swissmoto mal den Helite Stand angeschaut.

Dort hat mich das Modell Vendet als Jacke überzeugt:

https://helite.ch/de/motorrad/43-vented.html

Oder für ÜBER dem Lederkombi Turtle 2.0:

https://helite.ch/de/motorrad/40-airnest.html

Vorteil bei beiden Modellen, sollte der Airbag mal zum Einsatz kommen, kann man einfach die Kartusche für ein paar Franken (glaube war um die 20/30 CHF) eine neue Gaskartusche bestellen und diese selbst ersetzen. Somit ist alles sehr schnell Einsatzfähig.

Vor allem ist es sehr einfach die Kartusche zu tuschen, ich habe ca 5Min gebraucht und hatte die Jacke zum 1. mal in der Hand.

Das mit der Reissleine ist so eine Sache, ich sehe zwei Nachteile:

1. Bei einem Crash mit einem Auto, gerade wenn ich seitlich reinfahre, bläst dieses System nicht so schnell auf, also der Aufprall beim Auto ist erst mal ohne die Schutzfunktion, elektronisch gesteuerte Westen sind da wesentlich schneller

2. Mein Kollege kam ganz stolz mit der Helite Weste und erklärte, das sei kein Probelm beim Absteigen. Beim nächsten Halt stieg er etwas rassig vom Töff und die Weste löse aus. Das passierte ihm dann noch einzweites MAl, danach war keine Ersatzkartusche mehr vorhanden.

Helit hat ja eine Weste mit elektronischer Asulösung, bei der gemäss Beschreibung auch einfach eine neue Patrone eingesetzt werden kann nach Auslösung.Allerdings ist diese Weste primär für die Renne gemacht.

Mein Kollege fährt mit der Helite GP-Air 2.0. Passt schön über die Leder Kombi und sieht nicht mal so verschissen aus. Hauptsächlich hat er sie für die Renne und es ist auch bereits schon die zweite, da die erste ihm bei nem Highsider auf der Renne schon mal gut den Arsch gerettet hat. Inwiefern sich das ganze auf die Strasse übertragen lässt kann ich nicht sagen, aber ich denke die Hauptfunktionen der Veste, also die Polsterung und vor allem die Stabilisierung des Genicks werden auch bei nem Unfall auf der Strasse nicht negativ sein.

Auslöser ist über die Reissleine aber das Problem von Lüku kann ich nicht bestätigen, der hat nämlich beim ersten absteigen ohne daran zu denken fast sein Motorrad umgerissen. Ich persönlich steige normalerweise auch nicht vom Motorrad ab und renne erst mal los Die Vesten brauchen ca. 30 kg Zugkraft zum auslösen, da muss man doch schon recht motiviert weglaufen. Und naja, wenn Sie auslöst ist das ja auch kein Problem, so ne Kartusche ist ja nix teures.

Persönlich würde ich das mechanische Auslösemodell wählen. Das Ding muss man nicht laden oder konfigurieren, sondern es ist immer ready, wenn du wegfliegst. Und darum geht es Meiner Meinung nach bei Schutzausrüstung. Den Moment "ach heute zieh ich sie mal nicht an, weil sie nicht geladen ist" soll es nicht geben.

Man stelle sich mal vor, man müsse seine Lederkombi laden oder anschalten...

Zitat von frosties

da muss man doch schon recht motiviert weglaufen

Naja... bei meiner Trägheit entspricht dies vermutlich etwa der Zugkraft bis ich überhaupt merke dass etwas zieht

Sorry fürs OT, aber wenn ich die letzten Posts so lese, dann fällt mir dazu "Rollin' Wild" ein. Nochmals sorry fürs OT! :emojiSmiley-04: