Wie bremse ich richtig

  • Wenn ABS die Bremse am hinteren Rad allerdings vollständig gelöst hat und immer noch keine Drehung feststellt, dann gibt es nur eine logische Schlussfolgerung: Das hintere Rad ist in der Luft. Dann regelt das ABS die vordere Bremse zurück bis das hintere Rad wieder Bodenkontakt hat. So kann man sich nicht überschlagen.


    Das heisst, wenn deine Kette reisst und sich im Hinterrad so verfängt, dass dieses blockiert, dann kannst du zur Sicherheit vorne nicht mehr bremsen?

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  • Das heisst, wenn deine Kette reisst und sich im Hinterrad so verfängt, dass dieses blockiert, dann kannst du zur Sicherheit vorne nicht mehr bremsen?

    Geiles Szenario.

    Ich hab' ja erst gedacht "drüber lachen und ignorieren", aber irgendwie ist das Gedankenexperiment noch interessant.

    Wenn die Kette reisst heisst das ja in der Regel, dass das das hintere Rad nicht mehr angetrieben wird. Das ist ja erstmal keine spezielle Situation beim bremsen. Ich versuche mir gerade im Kopf vorzustellen wie sich die Kette denn um die Nabe schlingen müsste damit sie das hintere Rad blockieren kann.

    Wenn das bei hohen Geschwindigkeiten passieren würde, dann wäre wohl "nicht bremsen können" eine meiner wenigsten Sorgen. Einerseits würde ich da ja sowieso bremsen da das hintere Rad blockiert wäre (klar nur mit ca. 20% Bremswirkung) und andererseits wäre mein Motorrad auch nicht mehr manöverierbar da das Rad hinten ja nicht per ABS gebremst wird und sich noch dreht sondern blockiert wäre.


    Ausserdem glaube ich nicht, dass man dann vorne gar nicht mehr bremsen könnte da vermutlich ein Teil der Bremskraft immer am vorderen Bremszylinder verbleibt. Man kann ja auch noch bremsen wenn die ABS-Pumpe aus ist, einfach mit dem manuellen Bremsdruck.


    Fazit: Die Frage ist interessant aber vermutlich würde etwas unspektakuläres passieren... oder der Abflug passiert schon lange vorher wegen des blockierten Hinterrades. Das spektakuläre an dem Szenario wäre wohl eigentlich wie sich die Kette so im Rad verfangen kann, dass dieses blockiert. Wem ist sowas schon öfter passiert? Hand hoch!

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  • Das spektakuläre an dem Szenario wäre wohl eigentlich wie sich die Kette so im Rad verfangen kann, dass dieses blockiert. Wem ist sowas schon öfter passiert? Hand hoch!


    Wenn jetzt niemand die Hand hebt von den vielleicht 20 Nasen, die hier mitschreiben, macht es das Szenario deswegen unmöglich?


    Wer ist schon öfters wegen eines Überschlags aufgrund zu starker Vorderradbremsung gestürzt? Hand hoch!


    Kann ich auch. Aber du weisst ja worauf ich hinaus wollte. Ersetze „nur eine logische“. Durch „die höchstwahrscheinliche“ und ich stimme dir vollkommen zu :winking_face:


    Ausserdem glaube ich nicht, dass man dann vorne gar nicht mehr bremsen könnte da vermutlich ein Teil der Bremskraft immer am vorderen Bremszylinder verbleibt.

    Ist das wirklich so? Kenn mich nicht so gut aus. Warum solte das so sein? Solange das ABS meint, es funktioniere noch, wird es keinen Bremsdruck zulassen wenn das Rad blockiert, oder? Wie ist das auf Glatteis? Da regelt das ABS ja genau so, einfach bei viel geringerer Verzögerung, nicht?

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  • Wenn jetzt niemand die Hand hebt von den vielleicht 20 Nasen, die hier mitschreiben, macht es das Szenario deswegen unmöglich?

    Richtig, nicht unmöglich, aber ich bleibe mal dabei, dass in so einem Fall wohl das ABS an der Vorderbremse eher dein kleinstes Problem wäre. Zumal ich nicht davon ausgehe, dass das System dann die komplette Bremskraft vorne auf 0 reduzieren würde.

    In diesem Thread geht es ja darum wie man richtig bremst. Nicht unbedingt darum wie man sich bei diversen technischen Defekten verhalten soll oder kann.

    Die philosophische Frage was bei einem blockierten Hinterrad mit dem Vorderrad-ABS passieren würde könnte man woanders weiter diskutieren. Oder man könnte es mal ausprobieren... irgendwie :thinking_face:

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  • Das heisst, wenn deine Kette reisst und sich im Hinterrad so verfängt, dass dieses blockiert, dann kannst du zur Sicherheit vorne nicht mehr bremsen?

    Das heisst wohl, dass der Herr Ingenieur bei der FMEA ein spontaner Ausffall des Sensors oder eine Blockade des Hinterrades mit berücksichtigt hat und entsprechende Massnahme in der Regelsoftware implementiert hat. Hoffentlich.

    PS: Ich bin ein DUMMSCHWÄTZER !!!

  • Das heisst wohl, dass der Herr Ingenieur bei der FMEA ein spontaner Ausffall des Sensors oder eine Blockade des Hinterrades mit berücksichtigt hat und entsprechende Massnahme in der Regelsoftware implementiert hat. Hoffentlich.

    Und wenn nicht? :?::?::?: Im Handbuch der BMW F800 GS Steht darüber nichts:!::!: (KA ich geh mal davon aus dass das nicht darin steht)

    Jene die glauben, ich würde was verstehen wovon ich schreibe, sind selber schuld. :heuldoch:

  • Hallo an Alle,


    herzlichen Dank für Eure Inputs in diesem Thread - unterdessen konnte ich mein Motorrad besser kennenlernen und auch das Bremsen läuft recht gut! Hat mir nun einiges an Klarheit verschafft! thx...

  • Hallo alle


    Ich erlaube mir, das Thema Bremsen hier nochmals aufzugreifen.

    Wie ihr anhand meiner Vorstellung hier im Forum lesen könnt, bin ich Neuling und Elektro-Töff-Fahrer.

    Ich fahre aktuell noch im Eco-Modus und habe bezüglich Rekuperation volle Rekuperation im Leerlauf sowie beim Bremsen eingestellt.

    Volle Rekuperation im Leerlauf bedeutet, dass diese zu 100% einsetzt, sobald ich den Gasgriff etwas retour drehe. Da das Bike eine relativ starke Rekuperation hat, bedeutet dies eine relativ starke Bremswirkung.

    Während des normalen Fahrens brauche ich die normalen Bremsen relativ selten, meist ganz am Schluss (letzter Meter) wenn ich anhalten muss/will.

    So bin ich bspw. den Scheltenpass herunter gefahren (als Anfänger natürlich noch schön deffensiv), ohne die normalen Bremsen jemals zu gebrauchen.


    Ich verstehe von Fahrphysik etc. kaum etwas. Mit meinem "technischen Layenverständnis" schliesse ich bezüglich Bremswirkung durch Rekuperation folgendes: Die Bremswirkung geht vom Motor aus und wird durch den Antriebsriemen auf das Hinterrad übertragen. Das heisst dan wohl, dass die Bremswirkung physikalisch mit jener der normalen Hinterradbremse zu vergleichen ist?


    Ich frage so explizit, weil ich realisiert habe, dass ich auch IN den Kurven oft deutlich rekuperiere. Und wenn ich das richtig mitbekommen habe (den Grundkurs 1 werde ich am 15.5. haben), gilt die Regel, dass man das korrekte Kurventempo VOR der Kurve haben sollte, um dann in diesem Tempo durch die Kurve fährt. Bremsen IN der Kurve sei an der Prüfung ein No-Go.


    Wenn das alles so ist, muss ich mir die Rekuperation IN den Kurven abgewöhnen, oder die Rekuperation im Leerlauf reduzieren und lernen, das richtige Kurventempo VOR der Kurve zu haben (was mir, so glaube ich, ziemlich schwer fallen wird ...).

    Mein Motorrad hat ABS, Kurven-ABS und Traktionskontrolle.


    Danke für eure Inputs ....

    Der Kreis schliesst sich erst, nachdem du ganz drum herum gegangen bist. ---- oder ---- Nie zu früh meinen – lieber etwas später wissen. By Ernst

  • Na ja, bei einem Elektro Töff dürfte die Gewichtsverteilung wegen der Batterien etwas anders sein. Von daher dürfte die Bremswirkung des Hinterrades höher sein als bei einem anderen Töff.

    Das mit dem Bremsen in der Kurve ist richtig, idealerweise hast Du vor der Kurve das Tempo sowit gedrosselt, das Du mit etwas Zug um die Kurve fahen kannst. Bergab wird das aber oft schwierig, gerade bei einem Elektrotöff, der ohne Rekuperation primär einfach rollt ohne Motorrbremse.


    Mach Dich jetzt nicht verrückt damit, geh die Grundkurse machen und frag da den Fahrlehrer, wie er das mit deinem Töff sieht. Ich stelle mir vor, das ist ähnlich wie mit einem Roller. Und mit meiner Vespa bremse ich öfters voren und hinten gleichzeitig, einzig in Kurven bremse ich nur vorne, aber auch nur leicht.

  • An deiner Stelle würde ich vollständig auf die Rekuperation bis nach der Prüfung verzichten. Das Ziel ist, das Bremsen richtig zu erlernen. Ich weiss um den angenehmen Nebeneffekt beim Rekuperieren. Habe bei meinem c-evolution innerhalb von fünf Jahren noch keine Scheiben oder Beläge ersetzen müssen. Dennoch würde ich den Verschleiss als Lehrgeld abbuchen, denn beim Bremsen geht es in erster Linie um Sicherheit und nicht ums Sparen.

    Firmware Update 2.5 :emojiSmiley-41:

  • Ich frage so explizit, weil ich realisiert habe, dass ich auch IN den Kurven oft deutlich rekuperiere. Und wenn ich das richtig mitbekommen habe (den Grundkurs 1 werde ich am 15.5. haben), gilt die Regel, dass man das korrekte Kurventempo VOR der Kurve haben sollte, um dann in diesem Tempo durch die Kurve fährt. Bremsen IN der Kurve sei an der Prüfung ein No-Go.

    Ist nicht explizit ein No-Go in eine Kurve rein zu bremsen aber es ist richtig, dass man in der Kurve nicht bremsen sollte wenn man sich nicht verschätzt hat. Am Scheitelpunkt einer Kurve sollte man sanft beschleunigen können.

    Als Grundsatz gilt: Eine Kurve wird immer etwas schneller verlassen als sie angefahren wird. Das führt zu einem viel stabileren Fahrverhalten in der Kurve.


    Mit der Zero kann man aber wunderbar auch "rollen" wenn man das Gas nicht ganz zurück dreht. Im Prinzip ist das wie wenn man einen Gasdrehgriff mit Negativstellung hat, also etwa --0++++++; man kann also auch den Griff beider Nullstellung halten und dann wird weder beschleunigt noch gebremst.


    Und ja, es ist richtig, dass Rekuperation genau den gleichen Effekt hat wie bremsen am Hinterrad. Somit erreicht man damit maximal etwa 20% der Bremswirkung. Vermutlich aber in der Praxis wohl so gegen 10%. Es ist auch richtig, dass bei Rekuperierung in einer Kurve natürlich die Kräfte auf den Reifen hinten grösser werden als beim normalen rollen und daher die Gefahr von Rutschern hinten steigt. Hinten sind die aber meist einfacher zu kontrollieren und die Rekupearation wird nicht so stark sein, dass der Reifen hier an sein Limit kommt. Schon gar nicht bei deiner aktuellen Fahrweise.


    Ich finde maximale Rekuperation bei E-Motorrädern auch eines vom angenehmsten da man eigentlich nie bremsen muss wenn man vorausschauend fährt. Ausser bei unerwarteten Situationen und da wird dann definitiv die vordere Bremse benötigt.

    Generell ist es ja das was man bei E-Motorrädern will denn beim Rekuperieren fliesst ein Teil der kinetischen Energie wieder als elektrische Energie in den Akku zurück. Beim bremsen mit den Scheibenbremsen wird diese Energie in Wärme umgewandelt.


    Du solltest dir aber wirklich angewöhnen die Geschwindigkeit vor der Kurve korrekt zu wählen. Dann in die Kurve rollen und am Scheitelpunkt langsam anfangen zu beschleunigen.

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  • Ist nicht explizit ein No-Go in eine Kurve rein zu bremsen aber es ist richtig, dass man in der Kurve nicht bremsen sollte wenn man sich nicht verschätzt hat.


    Für die Prüfung, wohlgemerkt.

    An sich ist es eine gute Sache, in die Kurve hinein zu bremsen, weil es dann eben viel weniger "Verschätzen" gibt, da man ja schon auf der Bremse ist und permanent nachkorrigieren kann und man eben nicht auf den (Einlenk-) Punkt eine in Stein gemeisselte Geschwindigkeit haben muss. Im Gegensatz dazu, wenn man vor dem Einlenken seine Geschwindigkeit gesetzt hat und dann merkt, sie passt nicht so ganz, dann muss man "abrupt" anpassen, was einen grösseren Lastwechsel zur Folge hat.

    Aber das hatten wir ja schon mehrmals diskutiert, da gibt es verschiedene Ansichten, was sicherer ist.


    Nen Elektrotöff bin ich noch nie gefahren.

    Du sagst du kannst die Stärke der Rekuperation und damit der Motorbremswirkung einstellen. Ist die Bremswirkung dann immer 0% oder 100%, oder kannst du das mit dem Gasgriff fein steuern (Gas nur leicht schliessen führt nur zu kleinerer Bremswirkung)?


    Ich würde so oder so mit der richtigen Bremse arbeiten, heisst Finger zumindest an die Bremse, wenns ums Kurvenfahren geht. Einfach just in Case.

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  • Ist die Bremswirkung dann immer 0% oder 100%, oder kannst du das mit dem Gasgriff fein steuern

    Kann man steuern. Im Prinzip gibt es einfach noch eine negative Drehgriff-Position. Also wie ich das mit |---0++++++| andeuten wollte. Man kann recht einfach die Position auf "0" halten wo die Maschine einfch rollt. Ohne Beschleunigung oder Verzögerung.

    Per Software kann man einfach festlegen wie hoch die maximale Verzögerung (also die Stärke der Rekuperation) sein soll. Im niedrigsten Modus wird praktisch gar nicht rekuperiert. Das ist dann etwa so wie wenn man im sechsten Gang bei 80 mit einem 4-Zylinder Japan-Bike ausrollen lässt. Also praktisch ohne "Motor-Bremswirkung". Bei maximaler Rekuperation fühlt sich das dann etwa so an als schaltet man 3 Gänge runter und bremst mit hoher Drehzahl mit dem Motor.

    Ich find's sehr angenehm da man hier mit positiv und auch negativer Dreheung am Gasgriff die Geschwindigkeit regulieren kann und zwar nicht nur "schneller" sondern auch "langsamer".


    Man kann also auch mit der Zero wunderbar ohne Last durch eine Kurve fahren und dann wieder sanft beschleunigen. Ich bin mir aber nicht sicher ob die Zero die Rekuperation bei Kurvenfahrten reduziert (Kurven-ABS hat sie ja wohl, die Sensoren wären also vorhanden). Da Rekuperation aber nie ans Limit der Bremsleistung des hinteren Reifen geht dürfte das aber auch recht ungefährlich sein selbst wenn man die Kiste bei maximaler Rekuperation in die Kurve "einbremsen" lässt. Da es sich um ein E-Motorrad mit Riemenantrieb handelt hält sich der "Ruck" beim Lastwechseln auch sehr in Grenzen. Also dann wenn man am Scheitelpunkt von "Rekuperation" auf "Beschleunigung" wechselt. Allerdings sollte man je nach Fehrmodus hier nicht gleich zu gefühlslos am Gas drehen denn der Elektromotor entfaltet das maximale Drehmoment quasi verzögerungsfrei.


    Bei der Energica lässt sich die Rekuperation auch beim fahren über das Menü verändern. Bei der Zero so weit ich weiss nur per Handy /App und Bluetooth. Leider war bei mir an der Probefahrt bisher immer nur mittlere oder niedrige Rekuperation eingestellt und keiner konnte es umstellen vor der Probefahrt. Aber auch so ist die Zero einfach herrlich zu fahren.

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  • Besten Dank für eure Inputs!


    Lüku

    > Bergab wird das aber oft schwierig, gerade bei einem Elektrotöff, der ohne Rekuperation primär einfach rollt ohne Motorrbremse.


    Mein 'Bremsproblem in der Kurve' stellt sich (natürlich) immer in der Bergab-Situation.

    Stimmt meine Annahme, dass die Motorbremse von der Art der physikalischen Wirkung her (nicht unbedingt bezüglich Intensität) auch mit der Hinterradbremse resp. mit der Rekuperation zu vergleichen ist?

    Wird die Motorbremse in Kurven eingesetzt, und wie stark ist die Motorbremse?


    Wake

    Die Empfehlung, auf die Rekuperation vorerst zu verzichten nehme ich mir zu Herzen. Werde dies aber Schrittweise tun, da ich mich doch schon SEHR daran gewöhnt habe und es wohl gefährlich ist, wenn ich von 100 auf 0 zurück gehe.

    Für die Manöverprüfung (in BS/BL findet diese getrennt von der 'Strassenprüfung' statt) werde ich vermutlich aber mindestens für bestimmte Teile weiter mit der Rekuperation arbeiten. Ich werde es sehen ...


    SkyBeam

    > ... dass man in der Kurve nicht bremsen sollte wenn man sich nicht verschätzt hat.


    DAS finde ich eben die grosse Herausforderung; die Einschätzung der Kurve. Für mich als Anfänger bei stärkerer Kurve, auch wenn sie vollständig einsehbar ist, erst recht wenn nicht. Das kommt hoffentlich mit der Übung.

    Wie viele km braucht ein Anfänger (im Schnitt, resp. von / bis) bis er für die Einschätzung prüfungsreif ist? Was schätzt ihr? Und zwar mit Sozius, da die Strassenprüfung (mindestens in BS/BL) mit dem Experten auf dem Soziussitz gefahren wird. Meine erste Fahrt mit Sozius letzten Sonntag hat mich verunsichert. Ich hoffe, ich kann mich hier ähnlich schnell angewöhnen wie am Anfang an das Fahren ohne Sozius. Wobei ich ohne Sozius natürlich ganz frei war, wo und wann ich mal etwas üben gehen wollte ....


    > Generell ist es ja das was man bei E-Motorrädern will denn beim Rekuperieren fliesst ein Teil der kinetischen Energie wieder als elektrische Energie in den Akku zurück.


    Oben am Scheltenpass hatte ich 31% SoC (State of Charge), unten in Ramiswil 35% ....


    > Du solltest dir aber wirklich angewöhnen die Geschwindigkeit vor der Kurve korrekt zu wählen. Dann in die Kurve rollen und am Scheitelpunkt langsam anfangen zu beschleunigen.


    Tja eben, das korrekte Wählen ... zusammen mit dem richtigen Einlenkpunkt und dem 'Setzen' des Scheitelpunktes ...

    Wie oben erwähnt, werde ich die Rekuperation dazu wohl zurückstellen/abstellen müssen, da das 'Zurückgehen' am Gasgriff derart automatisch bei mir passiert und ich damit eine Bremswirkung einleite.


    > Bei maximaler Rekuperation fühlt sich das dann etwa so an als schaltet man 3 Gänge runter und bremst mit hoher Drehzahl mit dem Motor.


    In welchen Situationen arbeitet ein 'Verbrenner-Biker' mit dieser 'Bremsmethode'?


    > Da es sich um ein E-Motorrad mit Riemenantrieb handelt hält sich der "Ruck" beim Lastwechseln auch sehr in Grenzen.

    Also dann wenn man am Scheitelpunkt von "Rekuperation" auf "Beschleunigung" wechselt. Allerdings sollte man je nach Fehrmodus hier nicht gleich zu gefühlslos am Gas drehen denn der Elektromotor entfaltet das maximale Drehmoment quasi verzögerungsfrei.

    Bei der Energica lässt sich die Rekuperation auch beim fahren über das Menü verändern. Bei der Zero so weit ich weiss nur per Handy /App und Bluetooth.


    Ein Ruck (resp. Lastwechsel) beim Wechsel von Rekuperation auf Beschleunigung fällt mir bei defensiver Fahrweise überhaupt nicht auf, mindestens nicht im Eco-Modus. Ausser wenn ich sehr bewusst sofort stark beschleunigen will.

    Im Gegenzug gibt (gab) es immer wieder einen eher deutlichen Ruck (Lastwechsel) beim Einsetzen der Rekuperation (Zurückdrehen Gasgriff), dies weil ich die volle Rekuperation für diese Situation eingestellt habe.

    Richtig, bei der Zero SR/F kann man die 'Rekuperation alleine' nicht während der Fahrt verstellen (im Gegensatz zur Intensität der Traktionskontrolle). Man kann allerdings den Fahrmodus während der Fahr umstellen und den Fahrmodi kann man eigene Rekuperationsintensitäten zuweisen. Die SR/F hat die Modi Eco / Street / Rain / Sport / und einen 'freien' (persönlichen) Modus. Man kann aber auch bei den Standard-Modi alle Parameter persönlich festlegen.

    Der Kreis schliesst sich erst, nachdem du ganz drum herum gegangen bist. ---- oder ---- Nie zu früh meinen – lieber etwas später wissen. By Ernst

  • Mein 'Bremsproblem in der Kurve' stellt sich (natürlich) immer in der Bergab-Situation.

    Stimmt meine Annahme, dass die Motorbremse von der Art der physikalischen Wirkung her (nicht unbedingt bezüglich Intensität) auch mit der Hinterradbremse resp. mit der Rekuperation zu vergleichen ist?

    Wird die Motorbremse in Kurven eingesetzt, und wie stark ist die Motorbremse?

    Ja, Rekuperation ist mit der Motorbremse wohl vergleichbar, und nicht jeder Töff hat die gleich starke Motorbremse. Auch bergab sollte vor der Kurve eine Geschwindigkeit erreicht werden, die erlaubt ohne Bremsen um die Kurve zu fahren, also beim Töff leicht ans Gas gehen, so dass etwas Zug und damit bergab auch eine leichte Beschleunigung besteht.

    Ich denke, bergab, solange es gerade ist, kannst Du die Rekuperation wie eine Motorbremse einsetzen, aber in der Kurve solltest Du nur mit Gas und wenns gar nicht anders geht, mit der Bremse arbeiten. Bedenke auch, dass bei starker REkuperation die Bremse dann schnell in den Regelbereich des ABS kommen könnte. Und auch daran denken, wenn es etwas Dreck in der Kurve hat, kann auch die Rekuperation ausreichen, dass das Hinterrad rutscht.


    Eine Kurve richtig einzuschätzen ist immer schwierig, insbesondere auch die Kurve und die Fahrbahn auf Griffigkeit einzuschätzen ist ein langer LErnprozess, der nie endet. Deshlab in der LErnphase eher mehr bremsen, dann kannst Du Dich langsam rantasten.