Wie bremse ich richtig

  • Meine Empfehlung, warte bis die MAssnahmen aufgehoben werden, sofern vor MAi 2020, dann Kurse mit Fahrlehrer vereinbaren und mit der Bestätigung der Kursdaten beim STVA die Verlängrung des LFA beantragen.

    Sollten die MAssnahmen über Ende April hinaus andauern, dann beim STVA die Verlängerung um 4 Monate über das Ende der MAssnahmen hinaus beantragen.

  • Unter anderem auch, dass empfohlen wird, grundsätzlich nur mit 2 Fingern zu bremsen!

    Wurde schon kurz angesprochen, aber ACHTUNG für die Prüfung. Ich hab auch jeweils mit 2 Fingern gekuppelt und gebremst (wohl Angewohnheit vom Biken und überhaupt in meinen Augen praktischer) - und als ich so an die Kurse ging, wurde ich schnell zurechtgewiesen, dass das gar nicht gehe. (die sagten auch was von Finger einklemmen, weniger Kraft, weniger Kontrolle). Habs mir für die Prüfung mühsam umgewohnt und dann nach der Prüfung den Experten gefragt, was er davon halte. Der meinte dann nur, dass ihm das eigentlich egal sei, solange der Prüfling alles im Griff habe.. :öm:

    Lange Rede kurzer Sinn: erkundige Dich wie das bei Euch gesehen werden will und gewöhn es Dir dann so an. :smiling_face:

  • nun ja...

    zuerst mal... bleib gesund und unfallfrei ✌😎


    die frage ist natürlich mit was bist Du unterwegs...?

    mit abs ists schon mal einfacher... gewöhn Dir an zu 99% die vordere zu nutzen... hinten blockiert es schneller und die bremswirkung ist in dem Moment hinten gleich null...

    nutz die volle hand und klemm nicht die hälfte der finger zwischen bremshebel und griff*

    (wenn du mal wirklich auf tempo 200+ ne notbremsung auf schritttempo runter machen musst wirst du merken das der bremshebel doch aufs mal viel dichter an den griff rankommen kann... als wie es bei unseren landestypischen Tempi passiert)

    bei abs aufpassen auf d.nullpunkt wo das abs abstellt nicht das ein purzelbaum machst... wenns hinten hoch geht musst vorne lockern


    ne integralbremse wo die Bremskraft selber reguliert ist eigentlich easy... aber luxus


    wenn Du mal mit so Eisenbombern wie meine beiden... ohne abs etc unterwegs bist... wird in der ersten Sekunde"" die Hinterradbremse getätigt (hast Du sicher schon gemerkt...dass in dem Moment das Heck etwas runter geht = da wandert der Schwerpunkt grad etwas weiter runter) und in dem Moment haust die vorderbremse voll zu... wenn merkst das kurz vorm blockieren bist einfach kurz lockern (nicht loslassen) und wieder zugreifen ..etc... da musst einfach gespür für deinen Töff entwickeln


    ...und das ist was die Prüfer hier in Be gucken ... dass das Heck ein Bruchteil runter geht beim Voll-bremsen ...das sieht man von hinten und das spürt man auch beim drauf sitzen


    take care

    "Am liebsten erinnere ich mich an die Zukunft."
    Salvador Dali

  • wenn Du mal mit so Eisenbombern wie meine beiden... ohne abs etc unterwegs bist... wird in der ersten Sekunde"" die Hinterradbremse getätigt (hast Du sicher schon gemerkt...dass in dem Moment das Heck etwas runter geht = da wandert der Schwerpunkt grad etwas weiter runter) und in dem Moment haust die vorderbremse voll zu... wenn merkst das kurz vorm blockieren bist einfach kurz lockern (nicht loslassen) und wieder zugreifen ..etc... da musst einfach gespür für deinen Töff entwickeln


    Also sobald du die Vorderbremse voll zupackst, bist du doch zwangsläufig kurz vorm Blockieren, nicht? Weil nach dem voll Zupacken blockiert es innerhalb der nächsten 0.2s, und der Anfänger liegt da schnell auf der Nase. So wie du es beschreibst, klingt es einfach so, dass man da schön abwarten kann, einfach mal reinhauen und schauen was passiert, wenns dann blockiert bissi lösen, dann wieder bissi fester... als hätte man ewig Zeit zum agieren und reagieren. Dem ist nunmal nicht so und das soll man dem Einsteiger klipp und klar sagen. Jaja, du weist darauf hin, dass man ein Gespür entwickeln muuss. Aber das hilft dem Anfänger nunmal nicht, den interessiert, WIE er das Gefühl entwickelt. Und das ist nunmal nicht indem er sofort versucht ans Limit zu gehen.


    Ich wär daher vorsichtig mit solchen Tipps. Das Gespür für den Töff entwickelt man nicht, indem man voll reinhaut und dann richtig reagiert, sondern indem man sich ganz vorsichtig und in dutzenden Versuchen dahingehend nähert, wie fest und wie schnell man reinhauen kann.


    Selbst die MotoGP Cracks brauchen jedes Jahr auf den gleichen Strecken Anfangs dutzende Runden, bis sie auf 1-2s an die mögliche Bestzeit rankommen. Das sind die besten der Welt, und auch die gehen nicht einfach Vollgas raus auf die Strecke, weil sie ja so gut sind und spüren wann es rutscht. Das ist ein fieser Trugschluss. Auch die prägen sich im wesentlichen "nur" ein, an welcher Stelle wie viel geht, durch langsames Rantasten. Klar, die können sich wesentlich schneller rantasten als wir Nasenbohrer, aber auch die gehen nicht gleich von 0 auf Maximum.


    Was du als "Gespür entwickeln" beschreibst, ist wahrscheinlich einfach das Einprägen der wirkenden Kräfte, wie sich so eine Vollbremsung anfühlt unter genau den gegebenen Bedingungen. Wir Erfahrenen kennen z.B. die Bedingung "trocken" und haben da unseren sicheren und vernünftigen Vollbremsungsbereich, wo wir wissen, dass es klappt und recht nah am Limit ist. Das hat aber nichts damit zu tun, dass wir effektiv "spüren", dass es "bald rutscht" - wir "wissen" es einfach. Also zumindest bei mir ist das so, da kann ich ehrlich sein. Aber ich bin vielleicht auch keine gute Referenz, bin ja kein Profi...


    Wenn du wirklich ein Gespür dafür hast, wann ein Vorderrad "bald" rutscht, dann könntest du bei allen Bedingungen (kalt, trocken, warm, nass, dreckig, Neuasphalt, Schotter und alle Kombinationen davon) auf anhieb eine auf wenige cm perfekte Vollbremsung hinkriegen. Und das wage ich zu bezweifeln. Also ich könnte es auf keinen Fall, meine Hochachtung vor denen, die das können.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

    9 Mal editiert, zuletzt von Boo ()

  • Die Royal Enfield Interceptor ist ein relativ neues Motorrad, müsste also ABS haben. Von daher dürfte das Bremsen einfacher sein als ohne.


    Zum voll reinlangen und Gespür, ohne ABS muss das Gespür dafür entwickelt werden, wann das Rad rutscht um dann etwas zu lösen. Solange man gerade aus fährt, geht das, in der Kurve darf das Rad aber nie ins rutschen kommen. Deshalb auch wichtig, auch für Töffs mit ABS aber ohne Kurven-ABS, wenn in einer Kurve gebremst werden muss, nie voll reinlangen, nur sachte bremsen.

    Ich stimme Boo zu, das Gefühl, wann die maximale Bremsleistung ohne ABS erreicht ist, kann man sich nur bei gleichbleibenden Bedingungen an bestimmten Stellen antrainieren. Verändern sich die Bedingungen, dann ist das Bremsverhlatne wieder anders, nicht jede Strasse und jeder Belag ist gleich.

    Aber, mit dem Fahrlehrer Vollbremsungen üben macht Sinn, am Besen dann sowohl auf trockener wie auch nasser Fahrbahn, so kann jeder das Gefühl entwickeln, wie sich das Bremsverhalten verändert. Diese Erfahrung hilft dann auch, wenn trotz trockener Fahrbahn aber mit etwas Dreck auf der Strasse, die Bremsung doch unfallfrei überstanden werden kann. Und Dreck ist nicht immer gut erkennbar.

  • Boo & Lüku ich gebe allen recht...

    die Vollbremsung sollte auf jeden Fall mit einem Fahrlehrer gelernt werden.

    und ungeübt und unerfahren sollte man sich auf abgelegenem Areal dran ran tasten und solche Übungen auch nicht im Stassenverkehr machen. selbst ich übe das für mich immer wieder mal, grad zu Jahresbeginn und wenn sich die Wetterverhältnisse ändern... ich weiss gerne wie sich mein Töff dann verhält.

    Ich erwähnte aber auch ... in diesem Fall von meinen "Schweeeeergewichten" + Fahrerin + Ausrüstung + Gepäck wo total um die 400kg runter gebremst werden müssen... die rede ist... das Gewicht und seine Fliehkraft verhindern einiges länger dass das Vorderrad überhaupt blockieren kann... von daher bleibt nur üben und den Töff kennen lernen... sich rantasten... was geht und was nicht...



    was mir aber noch grade in den Sinn kommt und noch niemand hier erwähnte...

    was grade gerne bei Anfängern passiert...

    << beim bremsen unbedingt die Fahrtrichtung im Auge behalten... und nicht runter gucken um zu schauen wie viele cm Strasse einem noch vor dem Rad bleiben... denn der Mensch... in diesem Falle samt Maschine... folgt unbewusst dem Auge>>

    wer auf den Boden guckt muss sich nicht wundern wenn er/sie sich dort wieder findet... wer beim fahren die ganze zeit ins Feld guckt ist irgendwann auch darin

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    Salvador Dali

  • Ich bremse oft mit der Hinterradbremse (sollte ich mich vielleicht umgewöhnen :upside_down_face:).


    Als der Fahrlehrer das erste Mal hinten mitfuhr merkte ich schnell, die Hinterradbremse mit dem mehr an Gewicht bremst noch viel weniger als sonst.


    Sprich, wenn dann der Fahrlehrer mal hinten mitfährt, bremst du automatisch auch mit der Vorderradbremse, weil du nur mit der Hinterradbremse zu wenig bremsen kannst.

    Einmal editiert, zuletzt von power13 ()

  • Warum nur bremst ihr immer mit der Hinterradbremse und habt so eine Angst vor der Vorderradbremse? Immerhin hast du vorne 70-80% und hinten nur etwa 20-30% der maximal möglichen Bremskraft zur Verfügung.


    Grad jetzt, sollte es eigentlich leicht sein, einen Parkplatz zu finden und dort das Bremsen zu üben. Ich nehme an, dass deine CB bereits über ABS verfügt. Falls ja, kannst du dich von leichtem Bremsen vorne bis hin zu "Ich lang jetzt einfach mal voll rein"-ABS-Bremsung rantasten. Falls du kein ABS an deiner CB hast, dann lass den zweiten Teil bitte weg und bremse aus der gleichen Geschwindigkeit einfach jedes Mal etwas stärker. Weiter oben wurde dies bereits ganz gut beschrieben.


    Ansonsten guck dir den Video mal an von 1000PS: Klick hier

    • Mehr als 3 Zylinder braucht kein Motorrad
    • Fest ist fester als locker. Fester als fest ist ab. Solange nicht ab und nicht locker ist ist es fest und damit gut.
  • power13 Gebremst wird immer hinten UND vorne gleichzeitig.

    Die Hinterradbremse alleine kann aber in einigen Situationen auch hilfreich sein. Gerade während Kurvenfahrten kann es hilfreich sein die Geschwindigkeit mit der Hinterradbremse leicht zu regulieren. Gerade wenn man am Scheitelpunkt wieder am Gas dreht kann dadurch ein "ruck" vermieden werden beim spannen der Kette. Durch leichten Einsatz der Hinterradbremse kann die Kette immer gespannt bleiben und erhöht dadurch die Sicherheit.


    Gerade für Anfänger ist es sicherer die Hinterradbremse stärker zu verwenden wenn man sich bei einer Kurve doch mal verschätzt hat. Ein unüberlegter Griff zur Vorderradbremse kann je nach Motorrad schnell zum Sturz führen (Überbremsen). Hinten passiert das deutlich weniger schnell. Also vorne sanft bremsen und hinten etwas fester. Auch sind leichte Rutscher am Hinterrad besser kontrollierbar als ein wegrutschendes Vorderrad.


    Und ja, man kann auch mit einem Motorrad ohne Kurven-ABS in voller Schräglage eine ABS-Bremsung machen. Bei guten Strassenbedingungen halten die Reifen das aus. Ohne ABS liegt man dann aber beim Überbremsen schneller am Boden als man schei... denken kann.


    Was man auch bedenken sollte: Es gibt Motorräder mit Überschlag-Schutz (z.B. meine FZ8). Das verhindert, dass man sich bei einer Vollbremsung nach vorne überschlagen kann. Funktionieren tut das aber über das ABS am Hinterrad. Bremst man vorne und hinten voll (ABS regelt), dann regelt das ABS die Bremse des hinteren Rades so, dass es nicht still steht. Wenn ABS die Bremse am hinteren Rad allerdings vollständig gelöst hat und immer noch keine Drehung feststellt, dann gibt es nur eine logische Schlussfolgerung: Das hintere Rad ist in der Luft. Dann regelt das ABS die vordere Bremse zurück bis das hintere Rad wieder Bodenkontakt hat. So kann man sich nicht überschlagen.

    Bei meiner Maschine hab' ich das ausprobiert und geübt. Das heisst wenn ich nur vorne bremse, dann geht das Heck hoch und ich kann mich überschlagen. Wenn ich vorne und hinten bremse (und ja, man muss hinten VOLL rein latschen), dann geht das Heck nie hoch.


    Tut euch einen Gefallen und geht auf den Übungsplatz. Am besten auf einem mit Geschwindigkeits- und Bremskraft-Anzeige. Dann könnt ihr sogar einen Wettbewerb daraus machen und seht wie gut eure Bremsung war (>8m/s^2 ist machbar). Die hintere Bremse wird dabei immer vollständig durchgedrückt. Die vordere Bremse je nach Modell (ABS oder nicht) entweder bis das ABS regelt oder (ohne ABS) der Reifen anfängt an sein Limit zu kommen. Genau dieses Limit zu finden und sich dort ran zu getrauen ist die Schwierigkeit wenn man ohne ABS fährt. Mit ABS kann man sich einfach ran tasten bis man sich getraut überhaupt mal s stark zu bremsen, dass das ABS vorne regelt. Anfänger glauben meist gar nicht wie weit weg sie noch von diesem Punkt sind. Bei einigen Motorrädern braucht man dafür auch einiges an Kraft am Bremshebel.

    The Sky isn't the limit!


    Ich bin gerade etwas neben der Spur. Macht Spass!

    Einmal editiert, zuletzt von SkyBeam ()

  • Das wären dann bei mir rund 1.2T welche ich irgendwie halten sollte.... auch wenn ich etwas mehr Kraft habe als viele *sumo2*- aber soo viel dann auch wieder nicht :crygirl:

    Hoppla, Einheiten vermischt :thinking_face:

    Gemeint waren m/s2 also Verzögerungswerte von ca. 1g sind machbar; theoretisch sogar etwas mehr. Aber wenn man > 8m/s2 erreicht ist das gerade bei Fahranfängern und mit dem Motorrad im guten Bereich.


    PS: Hab's oben auch korrigiert um Missverstängnisse zu verhindern, dein Zitat ist aber vollständig korrekt. Mea culpa.

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  • Tut euch einen Gefallen und geht auf den Übungsplatz. Am besten auf einem mit Geschwindigkeits- und Bremskraft-Anzeige. Dann könnt ihr sogar einen Wettbewerb daraus machen und seht wie gut eure Bremsung war


    ...weiss der Profi eventuell grade wo es sowas im Raum Bern gibt???

    hab sowas noch nie gesehen... tönt spannend

    oder existiert gar eine liste wo so mess-installationen sind?


    :blush2: wenn Du schon den spieltrieb kitzelst :zocken::blush2:

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    Salvador Dali

  • ...weiss der Profi eventuell grade wo es sowas im Raum Bern gibt???

    Oder im Raum Basel? Wäre wirklich mal interessant, sowas mit einer geeichten Anlage zu sehen.

    Man kann aber auch diverse Apps verwenden. Die zeigen einem die Geschwindigkeit über GPS an und können auch die G-Werte beim Bremsen / Beschleunigen registrieren.
    Ist zwar nicht 100% genau, gibt aber einen groben Anhaltspunkt.

    "Irgend so ein Standardspruch" - Irgend Wer

  • ...weiss der Profi eventuell grade wo es sowas im Raum Bern gibt???

    Sorry, in Bern nicht. Aber übliche Anlaufstellen sind Strassenverhekrsämter und die üblichen Prüfungsplätze. Ich bin üblicherweise häufiger im Strassenverkehrsamt Schafisheim anzutreffen. Dort gibts viel Platz, ist nie abgesperrt und die Messanlage läuft auch am Wochenende permanent.

    Sofern ich mich erinnern kann ist die Messanlage im Albisgüetli in ZH ebenfalls mit Messanlage ausgestattet.


    Da lassen sich sicher noch mehr finden...

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