Guggenmusik / Fasnacht - behördentlich verordnete Nachtruhestörung

Muss mal kurz meinen Frust loswerden.
Bei uns hat irgend so ein Volldeppen-Besoffenenverein es geschafft eine Genehmigung für eine Veranstaltung zu erhalten bei welchem einem das Trommelfell rausfliegt (habe In-Ear Kopfhöhrer und Video laufen - no way, das Geballere von den Volltröten geht durch alle Wände bis ins Hirn) - und gemäss letzten Aussagen soll das wohl bis 4h morgens (am Sonntag! man stelle sich vor da würde man mal ausnahmsweise einen leisen Elektro-Rasenmäher anwerfen - man käme für Ewigkeiten in die Nachbarschaftshölle und hätte die Polizei am Hals) so weitergehen.

Wenn mal ein Auspuff bisschen lauter ist das erlaubt, riskiert man ja schon fast Knast oder zumindest Ärger mit der MFK, wenn man das ganze Verpackt in eine Vor-Fasnachts-Veranstaltung und dann mit geschätzt deutlich über 100 Db/A richtig Gas gibt, dann ist anscheinend alles erlaubt. Und wohlgemerkt, mitten im Wohnquartier, keine 50 Meter weit von meinem Schlafzimmer.

Bin ja eigentlich ein sehr friedliebender Mesch der viel durchgehen lässt, aber es gibt Tage da bin ich echt froh, hab ich meine Knarre dem Militär zurückgegeben, sonst könnte ich für ncihts garantieren.

Mein Mitleid all denen welche ähnliches erleiden müssen (und nein, selbst eine Flasche Weiss- und Rotwein dazu hilf nicht degen den Dauer-Tinitus die diese Möchtegern Musikanten den Anwohnern auf gemeindebehördliche Bewilligung in die Ohren blasen - im Gegenteil handelt man sich nur ein, dass man sich nicht ins Auto setzten und abhauen kann, sonst wird man noch wegen Fahrens unter Alokoholeinfluss verklagt). Nebenbei: wenn ich sehe was da nach 3 Stunden schon so auf den Strassen rumtorkelt, würd ich mal jedem raten einen grossen Bogen um unser Dorf zu machen wenn er auf 2 Rädern unterwegs ist, denn zum "Fest" kommt man ja nur per eigener Anfahrt in der Büchse

In dem Sinne: Frohe Fasnacht - so lange es den Nachbarn nicht den letzten Nerv raubt

Nebenbei eine kleine Frage an die Rechtsgelehrten im Forum: kann man eigentlich bei der Gemeinde Schadensersatz geltend machen, wenn wegen solcher Veranstaltungen der Wert des Hauses massiv sinkt? (sind ja aufs Land gezogen damit mal endlich Ruhe ist - bin noch nicht sicher ob die Arschgeigen eigentlich die sind welche solche Veranstaltungen mitten im Wohnquartier organisieren oder die welche sie bewilligen )

Am 1. August flogen bei uns vielleicht 20 Raketen in die Luft, sonst war's (wie immer) ruhig. Ist ja auch der Grund wieso wir "aufs Dorf" gezogen sind.

Na ja, die sind immer noch dran, an Schlafen ist nicht zu denken (morgen Boarden gehen wird schwierig, so mit den Jahren braucht man einfach ein Mindestmass an Schlaf und das sieht nicht danach aus als ob das noch was wird diese Nacht).

Ich finde es immer noch eine Zumutung das für paar wenige (welche Hauptsächlich auch von von Ausserorts kommen) ein ganzes Dorf leiden muss. Unterstützen will ich solche Veranstaltunen ganz sicher nicht bleibt nur ein schwacher Hoffnungsschimmer, dass das Finanziell so ne Mega Pleite gibt, dass der Verein gleich eingestampft wird oder zumindest die nächsten 20 Jahre nie mehr sowas auf die Beine stellen will. Aber angesichts des Auflaufs an Leuten sieht's leider nicht danach aus

Nur so angefügt: die welche solche Sachen bewilligen wohnen ja nicht bei uns sondern im Dorf daneben, da lässt sich natürlich leicht Bewilligungen erteilen, wenn man selber geruhsam die Nacht verbringen kann. Das wir (Anwohner) weder angefragt geschweige denn informiert wurden zeigt auch, dass es einigen völlig egal ist, mit denen "vom Dorf" kann man ja machen was man will.

Na denn - schöne Nachtruhe...denen welche sie denn haben

Habe mich wieder etwas beruhigt (dacht mit dem Alter wird man geduldiger - ist aber nicht bei allen so )
Vielleicht hat man was missverstanden, aber... es ist NICHT Fasnacht. Das Fest war nur eine Feier der örtlichen Guggenmusik welche ihr 10-jähriges Bestehen feierte (also gegründet wurde, nachdem ich dort schon paar Jahre wohnte!), Umzüge oder sonstige Festivitäten gibt's bei uns selten - und wenn, dann gilt die offiziell von der Gemeinde festgelegte Ruhezeit - an Wochentagen wir auch am Wochenende. Die hatten auch andere Guggen eingeladen (kein Wunder, wer ausser den Schnapsdrosseln tut sich sowas denn sonst freiwillig an?) und haben den Mist durchgezogen bis 3h in der früh. Inzwischen ist alles schon wieder abgebaut, an mangelndem Einsatz der Helfer lag es nicht.

Habe mit Kollegen gesprochen welche in der Nachbargemeinde Ämter haben (bzw. hatten) und auch die fanden es "sehr sonderbar" dass in einem Wohnquartier so ein Fest bewilligt und auch noch bis um diese Zeit durchgezogen wird. Will ja keinem was unterstellen, aber mich würde nicht wundern, wenn da bisschen Vitamin B im Spiel war (Guggen-Freunde oder Verwandte bzw. gute Bekannte). Wie bereits erwähnt wurden wir ja nicht mal informiert, dass es da mal etwas lauter werden könnte (geschweige denn so lange dauern wird) und hatte demzufolge nicht mal die Chance sich das Week-End ausserhalb der "Lärmzone" zu organisieren. Wobei auch das keine Entschuldigung ist - kann doch wohl nicht angehen, dass die Behörden einem mit Lärm in offiziellen Ruhezeiten (die wurden von der Gemeinde selber festgelegt) aus dem Haus ekeln nur weil man ja in der Zeit ausziehen hätte können (und wenn, dann kann ich auch gleich ganz wegziehen). Auch wenn ich nicht Federer heisse: wenn ich meine Steuer-Rechnung sehe dürfte es einige Gemeinden geben welche einen Zuzug begrüssen würden bzw. sich zumindest überlegen würden wie weit man die Bürger veräppeln soll welche einem letzten Endes gewählt haben und dann auch die Kosten dafür bezahlen

Habe mich offiziell bei der Gemeinde beschwert. Nützen wird es wohl nichts (zumal das Fest ja gelaufen ist, vielleicht in 20 Jahren wieder?), möchte aber unter allen Umständen vermeiden, dass paar Meter neben meinem Haus ne Party-Meile aufgezogen wird. Wenn's einmal passt, wieso denn nicht mehrmals oder gar täglich?

Ist ja nicht so, dass es keine Ausweichsmgöglichkeit gäbe - geschätzt einen halben Kilometer weiter gibt's ein reines Industrie-Quartier wo keiner wohnt (da stehen am Wochenende nur paar LKW's und Transporter auf riesigen Parkplätzen rum), da könnte man Party machen bis zum abwinken und 50 Meter daneben gibt's erst noch eine Bus-Station damit man hinkommt wenn mal paar Promille zu viel im Spiel wären.

Sich lang drum streiten ist mir schlicht zu blöd (und zu teuer - und ich hab besseres zu tun). Bin sonst wirklich eher der Typ "leben und leben lassen", aber man kann's (deutlich!) übertreiben und da muss man einfach auch mal seine Meinung sagen können. Dass die nicht alle teilen ist ja auch klar, aber das ist mir als Berater ja auch nicht wirklich neu (nur ist es mir ja sonst egal, ich sag nur was es für Möglichkeiten gibt - entscheiden muss der Kunde der dann auch mit den Konsequenzen leben muss). Werde mir auf jeden Fall bei der nächsten Wahl bisschen überlegen wen ich da auf den Zettel schreibe, kann man ja durchaus auch nach Ausschlussverfahren machen und am Ende das kleinste Übel nehmen was übrig bleibt (au weia, wenn da bloss nicht nur die Grünen übrig bleiben )