Tipps für die Praktische

Zitat von Saphira

Privat fahre ich da meist 53-55 km/h

Gewöhn dir das ab und versuche höchstens die zulässige Geschwindigkeit zu fahren! Bist du kurzzeitig ein, zwei km/h zu schnell wird dich niemand steinigen. Bist du permanent mit zwei km/h zu schnell, dann kann das an der Prüfung Anlass zur Debatte sein. Wir wollen schliesslich nicht debattieren, sondern Fahren!

Bei meinem Auto, z. B. geht der Tacho nur um 2 km/h vor, während ich mit dem Motorrad im 50er 54 draufhaben darf, ohne dass es blitzt. Wie ist das bei deinem Motorrad?

Ich bin aus deiner Region und habe schon einigen Fahranfängern helfen dürfen. Falls du Lust und Zeit hast, dann melde dich und wir üben gemeinsam... Das gilt auch für andere, die daran interessiert sind!

Töggeli, resp. halbe Tennisbälle für den Slalom, sowie zwei GoPros für Videoaufnahmen kann ich zur Verfügung stellen. Meine Schwerpunkte liegen auf der korrekten Blickführung, der sicheren Linie und dem normalen Menschenverstand - damit lässt es sich schon sehr angenehm/sicher Motorradfahren.

lg, Wake

Zitat von Wake

Gewöhn dir das ab und versuche höchstens die zulässige Geschwindigkeit zu fahren! Bist du kurzzeitig ein, zwei km/h zu schnell wird dich niemand steinigen.

ich weiss nicht ob sich da was, seit meiner Prüfung geändert hat. Aber früher war das Dynamische mitfahren im fliessenden Verkehr ein Kriterium, dass die Prüfer sehen wollten.
Also sprich man sollte sich bei einem Tempolimit von 50 Km/h zwischen 51/55 bewegen.
Bei 80 Km/h dann entsprechend 81/85

Zitat von zdriver

ich weiss nicht ob sich da was, seit meiner Prüfung geändert hat. Aber früher war das Dynamische mitfahren im fliessenden Verkehr ein Kriterium, dass die Prüfer sehen wollten.Also sprich man sollte sich bei einem Tempolimit von 50 Km/h zwischen 51/55 bewegen.
Bei 80 Km/h dann entsprechend 81/85

Ich will nicht bestreiten, dass es an deiner Prüfung so war, aber:

Davon rate ich dringend ab, denn

• erstens weisst du als Anfänger kaum, wie viel dein Tacho drüber geht - und wenn doch, weiss es der Experte ebenfalls? Wenn nicht, soll er dir glauben, was du ihm erzählst?
• gibt es das vorgegebene Limit. Angenommen du fährst schon 55 und dein Tacho geht um zwei vor, dann bist du haarscharf an der Toleranzgrenze. 66 und es blitzt! Glaube mir, dass ist nicht das, was du an einer Prüfung brauchst. Die wenigsten sind als Anfänger in der Lage, nebst der Aufregung während der Prüfung die Geschwindigkeit in einer Toleraz von einem km/h zu halten.
• Dynamisches Fahren bedeutet nicht das Tempo-Limit (das was der Tacho anzeigt) zu überschreiten. Es bedeutet vorausschauend und flüssig zu fahren (also keine Lastwechsel zu produzieren) und sich im Verkehrsfluss geschmeidig mitzubewegen. Wenn dein Vordermann auf die Tube drückt, ist das kein Grund es ihm gleich zu tun.

An meinem Prüfungs-Motorrad war ein digitaler Tacho mit richig fetten Zahlen verbaut. Wär ich zu schnell gefahren, so hätte der Experte das mit Sicherheit mitgekriegt. So bin ich eben maximal dem Limit entsprechend gefahren und es gab keinen Anlass zur Diskussion. Mein Tipp: Wenn du dich generell an das Limit in Bezug auf deinen Tacho hältst, dann wird der Experte eher eine 51, 53 oder gar eine kurzzeitige 55 gerade sein lassen.

Kurzer Nachtrag: Das Prüfungsziel? Kaum, es soll ja Blitzer geben, deren Toleranz sich bei 3 km/h bewegen soll.

1. Dich kann kein Experte durchfallen lassen, wenn Du die erlaubte Geschwindigkeit gefahren bist. Ansonsten hat ER ein Problem. Ob er allenfalls nach der bestandenen Prüfung motzt, kann sein. Für mich wäre das aber eher ein Zeichen dafür, dass du alles richtig gemacht hast.

2. Mal etwas zu der Mär, dass man bei Geschwindigkeitsmessungen einen Bonus von 3 km/h (oder höher)hat. RebelFazer hat es auch schon mal an anderer Stelle erwähnt. Die Toleranz ist eine Toleranzmarche wegen möglicher Ungenauigkeit des messenden Radars. Heisst, würde er wegen gerätebedingter Ungenauigkeit zum Beispiel bereits bei 47 km/h auslösen, obwohl du effektiv 50 km/h gefahren bist, macht er dies (richtigerweise) nicht, obwohl Du für das Gerät mit 53 km/h gefahren und damit zu schnell gefahren wärst. Fährst Du dann aber mit efffektiven 53 km/h durch, misst er 56 km/h und blitzt. Nach Abzug der Toleranz von 3 km/h warst 3 km/h zu schnell und wirst (wegen 3 km/h zu schnell) gebüsst. Wäre das Gerät ungenauer als die Toleranz, wärst du tatsächlich der Gelackmeierte. Da die Radar-/Lasergeräte aber meist genauer sind, als ihre Toleranzen oder die Ungenauigkeit sich zu Deinen Gunsten auswirken (Gerät misst weniger als die wirklich gefahrene Geschwindigkeit), hast Du eine Marge zu Deinen Gunsten (dies muss aber nicht sein!). Sich nicht an die gesetzliche Höchstgeschwindigkeit zu halten, kann also ins Auge gehen, erst recht an der Prüfung. Sollte der Experte anderer Meinung sein, ist dies nichts anderes als inkompetentes Geschwätz. Die Rechtslage und Gerichtspraxis ist diesbezüglich klar.

Hier nochmals zu Verdeulichung bei einem Gerät, das eine effektive Abweichung von 3 km/h (bei einer erlaubten Höchstgeschwinddigkeit von 50 km/h) hat, also jedesmal eine zu hohe Geschwindigkeit misst (EInteilung: eff. gefahrne Geschwindikgkeit, gemessene Geschwindigkeit, Folgen):

47 km/h, 50 km/h, keine Folgen
50 km/h, 53 km/h, keine Folgen (53 km/h -3 km/h = 50 km/h)
53 km/h, 56 km/h, Busse (56 km/h -3 km/h = 53 km/h -> 3 km/h zu schnell)

3. Die Tachoabweichung auszunutzen sollte man nur, wenn man die auch wirklich genau kennt. Und zwar bei den jeweilig gefahrenen Geschwindigkeiten. Hier kann das Navi eine gute Hilfe sein, aber ist auch nicht 100 prozentig genau, zudem meist etwas träge.

An der Prüfung ist man ja mit einem zweiten Lernfahrer unterwegs, der Experte wird also nur etwa 30min mit dir mitfahren. Da der Experte kaum wissen wird, oder es ihn auch kaum interessiert wieviel dein Tacho vorgeht, würde ich mich für diese kurze Zeit ziemlich genau an die Vorschriften halten. Sei es die Höchstgeschwindigkeit, Blinken oder sonst etwas. Fährst du aus Sicht des Experten eher zu defensiv, wird dich das kaum in Schwierigkeiten bringen.

Zitat von RebelFazer

Im realen endet hier eine 30er Zone und beginnt 1 Meter später eine 30er Strecke: goo.gl

Bitte um Erklärung? ich wär jetzt mit 50 weitergegurkt! wo ist auf dem Bild die 30er-Streckensignalsierung? Merci

Zitat von StehtimSchilf

Bitte um Erklärung? ich wär jetzt mit 50 weitergegurkt! wo ist auf dem Bild die 30er-Streckensignalsierung? Merci

Schliesse mich der Bitte an. Hätte jetzt auch interpetiert, dass mit der Markierung die 30er Strecke endet und nicht beginnt. Woran ist das erkennbar?

Tipp zur praktischen Prüfung; Fahrschule besuchen + viel fahren, der Experte will sehen das du das Fahrzeug einwandfrei beherrschst. D.h. Übung macht die/den Mdister/in.

Zitat von Janne

Schliesse mich der Bitte an. Hätte jetzt auch interpetiert, dass mit der Markierung die 30er Strecke endet und nicht beginnt. Woran ist das erkennbar?

Im Realen nicht auf Streetview. Stell dir einfach vor, das einen Meter hinter dem Ende-der-30er-Zone-Tafel, ein wenig von verdeckt von ebendieser, eine rundes Höchstgeschwindigkeits 30 Tafel steht mit der die 30er Strecke beginnt. Bildchen folgt.

Unterschied 30er Zone / 30er Strecke:

Tempo 30 Zone:
Nur an Anfang und Ende der Zone sind Schilder aufgestellt.
Anfang und Ende müssen deutlich markiert sein, dass die Wirkung eines Tores entsteht
Es gilt in der Regel rechts-vor-links, es kann aber Vortritt aufhebende Trottoir-Überfahrten geben.
Fussgängerstreifen gibt es nur in Ausnahmefällen (Schulen/Hort). Fussgänger hat jedoch weiterhin nur auf den Fussgängerstreifen den Vortritt.
30er Zone dürfen in der Regel nur auf Nebenstrassen signalisiert werden.
Siehe SSV https://www.admin.ch/opc/de/cl…ation/19790235/index.html und 30er Zone Verordnung des UVEK https://www.admin.ch/opc/de/cl…ation/20011843/index.html

Tempo 30 Strecke:
Nur Anfang der Strecke durch ein übliches, rundes Höchstgeschwindigkeits Signal signalisiert.
Ende der Strecke bei der nächsten Verzweigung. Ende kann aber auch mit Ende der Höchstgeschwindigkeit signalisiert sein.
Stoppstrassen, Kein-Vortritt, Ampeln können vorkommen. Rechts-vor-links natürlich auch.
Kann auch auf Haupt- und Durchgangsstrassen angeordnet werden.
Siehe SSV https://www.admin.ch/opc/de/cl…ation/19790235/index.html

Beispiele in Zürich:
- Baslerstrasse von Letzigrund bis Alstetterstrasse.
- Bleicherweg bei Tramhaltestelle Stockerstrasse
- Breitensteinstrasse und Am Wasser
- Winterthurstrasse und Universitätsstrasse bei Tramstation Seilbahn Rigiblick
- Gsteigstrasse (ETH Höngg nach Höngg Zentrum)
(Natürlich in der Regel auch in die andere Richtung)
Mehr und Hintergrund: https://www.stadt-zuerich.ch/c…erung_zonenkonzept_30.pdf

Zitat von Saphira

In der 30 Zone fahre ich oft 28 und nie mehr als 30 einfach zur Sicherheit anderer und mir selber und in der 50 Zone geh ich auch immer vom Gas ein wenig runter und mache mich Brems bereit wenn ich bei einem Zebrastreifen bin sollte jemand auf den Gedanken kommen er rennt noch knapp vor mir durch.

Wenn man weiss dass 30 ist oder sein könnte, dann ist alles in Ordnung. Schwierig wird es dann wenn man meint es sei 50 es aber ist tatsächlich nur 30 ist. D.h. man hat das Schild übersehen! Wird man im 30er innerorts (*) mit 46 km/h geblitzt kommt es nebst Anzeige und Busse zu einer Verwarnung. Wird man im 30er innerorts gar mit 51 km/h geblitzt gibt es mindestens 1 Monat Entzug! Dazu kommen Schreibgebühren für die Busse und Gebühren für die Administrativmassnahme (Verwarnung/Entzug).

*) Es gibt wirklich, wenn auch eher selten, 30er ausserorts.

Vorher mal ein- zwei Privatstunden bei einem Fahrlehrer buchen schadet nie, habe ich auch gemacht. Da gewöhnt man sich direkt an das Fahren mit Sozius und geht nochmal alle Manöver durch und er kann dir direkt Feedback geben, was du bis zur Prüfung noch verbessern solltest.

Ansonsten einfach üben und ruhig bleiben. Beim Bremsen immer schön die Vorderbremse benutzten (der der mit mir die Prüfung gemacht hat ist durchgefallen, weil er beim normalen Fahren immer nur die Hinterbremse benutzt hat).

Schlussendlich haben es noch die meisten geschafft, auch wenn ich mich im Alltag manchmal frage wie

Ah und noch was: Sich nett mit dem Prüfer unterhalten kann auch immer helfen. Schlussendlich sind das auch nur Motorradfahrer und wir teilen somit alle dieselbe Leidenschaft. Mein Prüfer bei der Autoprüfung war damals auch begesterter GS Fahrer, da habe ich direkt mal 20 Minuten Fachwissen ausgepackt und dann hat er schlussendlich auch über ein- zwei Schnitzer hinweggesehen.

Als Frau evtl. noch ein wenig einfacher, auch wenn man das so in 2020 nicht mehr sagen darf

Viel Erfolg

Zitat von Saphira

und in den 30 zonen gibt es ja diese Tabellen da die dir zeigen wie schnell du fährt

Auf diese Anzeigen würde ich mich nicht verlassen, da ist das Navi genauer. Mir ist bei diesen Anzeigen aufgefallen, dass diese trotz gleicher Geschwindigkeitsanzeige auf dem Töff (oder Auto) mir dann unterschiedliche Angaben machten, Differenz bis zu 6kmh.

Ich empfehle auch, halt Dich an der Prüfung an die Tachoanzeige des Töffs, wenn es dann mal kurz 31 oder 51 anzeigt, dürfte das noch kein Problem geben.
Zur Prüfungsvorbereitung, da hilft wie meine Vorschreiber bereits ausführten nur üben, üben und nochmals üben und dann kurz vor der Prüfung noch einmal mit einem Fahrlehrer zwei bis dreimal eine Prüfungsfahrt simulieren.

Wurde schon mal kurz erwähnt, aber ich finde das gehört unterstrichen:

Fahrt bis zur Prüfung unbedingt immer so, wie es verlangt wird. (Beim Anhalten den rechten Fuss auf der Bremse lassen. Vor jedem Blinken und Abbiegen Blick in den Rückspiegel und Schulterblick, richtig Einspuren und all den Klimbim..). Wenn Du Dir vorher was anderes angewöhnst und dann an der Prüfung umdenken musst, könnte das stressig werden.

(Danach kannst dann fahren wie es Dir passt )

Zitat von Janne

... Fahrt bis zur Prüfung unbedingt immer so, wie es verlangt wird. (Beim Anhalten den rechten Fuss auf der Bremse lassen. Vor jedem Blinken und Abbiegen Blick in den Rückspiegel und Schulterblick, richtig Einspuren und all den Klimbim..). Wenn Du Dir vorher was anderes angewöhnst und dann an der Prüfung umdenken musst, könnte das stressig werden. ...

Sehe ich genau so!

Zitat von Janne

... Danach kannst dann fahren wie es Dir passt )

Weshalb nicht weiterhin so fahren, wie man es gelernt hat? Mich hat das schon sehr viele Male vor schlimmen Folgen bewahrt.