Supermoto offene Leistung

  • Grüezi mitenand :smiling_face:
    Ich weiss, dass dieses Thema schon einige Male besprochen wurde. Ich bin momentan sehr an einer KTM 625 SMC (Inv.Setzung 2005) interessiert. Meine Absicht wäre, sie im gedrosselten Zustand zu fahren und die A- bis 35kw zu machen. Später will ich sie entdrosseln (ca. 60PS), wenn ich die grosse A Kategorie habe. Nun heisst es allerdings, dass sie offen gar nicht zugelassen ist bzw. die Leistung nicht im Fahrzeugausweis eingetragen werden kann (hier auch schon besprochen). Trotzdem hätte ich dazu noch einige Fragen:


    Allgemein würden mich die genauen Gründe für die "illegalität" der offenen Maschine interessieren. Ich kenn mich da nicht so aus :grinning_squinting_face: gegen welche Vorschriften verstösst das ganze überhaupt?


    Wie kann ich meine Husky mit offener leistung eintragen?
    Offenbar muss man ja eine Bescheinigung vom Hersteller kriegen, um die Leistung eintragen zu können. Was mich allerdings verwirrt ist die Aussage, dass man mit Töffs Baujahr vor 2006 trotzdem noch eine Bescheinigung bekommen könnte (die KTM wäre ja Jg. 2005). Werden die anders behandelt, mit anderen Standarts?


    Ist ja schade wenn nur 21kw (gedrosselt) legal gefahren werden können :thinking_face: . Trotzdem Danke für jede Erklärung/jeden Tipp :thumbsup:


    Gruss Thunderbolt

  • Die Bescheinigung enthält den Hinweis auf die Typenprüfung mit der offenen Leistung. Die meisten wurden aber nur kastriert geprüft.
    Das ist ein sehr bekanntes Problem bei den giftigen Wettbewerbsmotoren der alten Einzylinder.


    Da die Abgas- und Lärmvorschriften bei offener Leitung nie einzuhalten waren, wurden sie halt kastriert verkauft.
    Anscheinend gab es gewisse Händler/ Hersteller welche offene Eintragungen durch die MFK gepaukt haben. Wie genau, wird dir heute wohl keiner mehr sagen wollen. :winking_face:


    Da heute die Gesetze härter sind, wird sich auch kein Händler/Hersteller dazu bereit erklären, eine solche Eintragung durch die MFK durchzuprügeln.

  • Da ist es super erklärt.
    Ein Zitat aus dem von dir verlinkten Thread.

  • Weshalb es die Mopeds nur mit wenigen PS gibt wurde schon gesagt, deswegen noch mein Tipp:
    Wettbewerbsmaschinen haben enorme Wartungskosten, wenn du also nicht alles selbst machst, kannst du auch gleich das Geld zum Fenster raus werfen, oder mir überweisen :grinning_squinting_face: Ausser du hast Kohle über :winking_face:


    Falls du dich doch für das Moped entscheidest, beschränk dich auf die kastrierte Version. Denn sonst kann ein Schaden u.U. sehr Teuer werden. Kann man in anderen, ähnlichen Threads genug zu lesen, such mal hier nach Regress :winking_face:

    Wer Rechtschreibefehler findet der darf sie behalten

  • Bitte so lange Beträge lieber verlinken und nicht zitieren. Zwar ist Speicherplatz inzwischen halbwegs bezahlbar, übersichtlicher wird's aber nicht und vor allem uninteressant für Leute welche die Beiträge nur "querlesen".


    Zurück zum Thema: die 625er SMC ist eine feine Maschine, ist halt die sportliche Auslegung der Lc4 640 SM. Rahmen und Motor sind identisch, nur eben Vergaser anders (bin mir nicht mehr ganz sicher, aber war nicht der Endtopf auch ein spezielles SMX-Modell mit Alu-Ummantelung?) Zumindest bei der Enduro-Variante war auch noch ein kleinerer Tank verbaut (Original 640er hat 12 Liter, SMX war...8 Liter?) was auch eine andere Sitzbank nötig machte. Zwar sind eben alle Rahmen gleich, aber eben nicht alle Sitzbänke. Während man bei der 640er den 12 Liter, 18 Liter und sogar 30-Liter Rallye-Tank (der aber nur mit zusätzlicher Unterdruck-Benzinpumpe, was bei den anderen Varianten nicht nötig ist weil der Tank über dem Vergaser liegt) montieren kann (mit Benzinschlauch-Schnellverschlüssen war das sogar beim 30-Liter Tank innert paar Minuten möglich) und alles auch noch problemlos bei der MFK weil die Tanks eben alle von den Lc4-Modellen kommen, dürfte da bei der SMC auch eine andere Sitzbank nötig sein damit das passt mit dem Übergang zum Tank. Wie erwähnt: nur wenn's der kleine 8-Liter "Sport"-Tank ist, beim 12 Liter müsste alles passen. Gerade wegen dem kleinen Tank wird die Kiste denn auch noch ein paar Kilo leichter als die normale Lc4 und der Schwerpunkt verlagert sich ein kleines bisschen mehr gegen hinten - ob man's im Alltag braucht ist wie mehrfach erwähnt fraglich.


    Aufgepasst: die "frühen" 625er Modelle hatten einen kleineren Ölkreislauf (wurde irgendwann auf die 640er Variante geändert, da müsste man Infos im http://www.lc8.info/ verlangen, dort sind jede Menge KTM-Spezialisten vorhanden), da kann es schon mal eng werden mit den Wartungsintervallen (weniger Öl und ein kleiner Ölverlust bzw. Verbrauch gibt schnell mal zu tiefe Pegelstände - und ohne Öl geht bei Maschinen nun mal gar nichts).


    Wenn ich mir einen Tipp erlauben darf: gerade als Einsteiger der gedrosselt fahren muss, würde ich nicht die 625er sondern die 640er nehmen. Gibt einfach weniger Stress bei Kontrollen, Wartung ist auch vertretbar (5'000 Kilometer für Service - dann hat die Kiste aber auch echt einen nötig!) und es passt alles Zubehör von Tank bis zu Gepäcksystemen was einfach einen sehr viel höheren Alltagswert ergibt. Toppen lässt sich das easy mit der 660er (SM liegt preislich gar nicht so übel, sportlicher und schlanker weil nur ein Topf und nicht die beiden fetten Endtöpfe ist die SMC), allerdings muss man da halt mit dem relativ kleinen Tank leben der nicht getauscht werden kann (jedenfalls nicht legal auf etwas mit Zulassung - die Safari-Tanks haben leider keine Zulassung). Wenn der Sporttank der 625er kein grösseres Problem ist, dann ist es das natürlich auch nicht für die 660er, zudem wurde dort einiges unternommen um den Motor sanfter laufen zu lassen (625/640 sind schon ziemliche Rappelkisten was das anbelangt) und sowohl Spritverbrauch wie auch Wartungsfreundlichkeit wurden verbessert gegenüber den Vorgänger-Modellen. Ab 2014 gibt's bei der Lc4 dann auch ABS Serienmässig - für Fahr-Einsteiger sicher keine schlechte Idee sich seitens Elektronik noch bisschen Hilfe zu holen, denn Beschleunigen ist eines, richtig Bremsen (auch auf Schotter/rutschiger Strasse oder in Schräglage) dann ein anderes Thema, da kann sich ein Aufpreis für ein ABS schnell mal lohnen. Eine Maschine kann man immer reparieren oder ersetzen, das gilt leider nicht für den eigenen Körper...


    Soll nicht heissen, dass eine 2005er SMC nichts taugt, nur das es vielleicht nicht die optimale Maschine für einen Fahranfänger ist der damit "bisschen durch die Gegend rollen" will.


    Marc

  • Daran, dass eine Zulassung sehr teuer ist (EU-ABE usw., da müssen von Materialtests über Festigkeitsprüfungen bis hin zu Bauart-Prüfungen für jeden Typenschein Papiere erstellt werden). Zudem werden die Safari-Tanks weltweit verkauft, d.h. es wären nicht nur EU-ABE sondern auch allfällige amerikanische oder in Asien geltende Vorschriften zu beachten, das kann und will einfach keiner bezahlten.


    Ob eine Einzelzulassung möglich wäre ist ne andere Frage (gibt es in DE z.B. für handgemachte Alu-Tanks von https://www.off-the-road.de/), dort ist teilweise nur eine Druckprüfung nötig. Ob das CH akzeptieren würde ist fraglich, ich befürchte, dass hier das DTC auch wieder eigene Vorstellungen hat und z.B. je Test ein weiteres Exemplar zwecks Nachfolgeprüfungen vorhanden sein müsste - dürfte auch wieder weit übers Ziel herausschiessen und als Einzelzulassung hat eben genau nur eine Person was davon.


    Problem der Zulassung gibt es leider bei sehr vielen Zubehörtanks (z.B. auch die handgemachten Rallye-Replica Tanks welche es in GB oder Frankreich zu den Rallye-Kits zu kaufen gibt), wenn ich mich recht erinnere haben auch die beliebten IMS-Nachrüsttanks keine Bewilligung. Acerbis hatte teilweise welche, aber die haben eben auch diverse Tanks für die Hersteller gemacht (bin mir nicht mehr sicher, aber ich glaube, dass auch die KTM-Tanks von Acerbis waren, nur halt gelabelt auf KTM).


    Irgendwie ist es ja auch verständlich, dass ein Tank eine "vernünftige" Zulassung haben sollte, immerhin sind hier bis zu 41 Liter Sprit an Board (GS 1150), wenn das Ding auf den glühend heissen Motor sifft, wird das im wahrsten Sinne des Wortes "ein heisser Ritt". Und: ganz so ungewöhnlich ist es nicht, dass ein Tank mal undicht ist, mal ist es eine Schlauchklemme die nicht vernünftig hält, mal ist der Benzinschlauch angerissen (beides auch mi passiert, deshalb nur noch verstärkte Gewebe-Benzinschläuche und richtige Schlauchklemmen statt der Schnell-Verschlüsse aus Draht). Wenn man dann ein Motorrad mit gegen 300 Kilo Fahrgewicht (z.B. BMW Adventure, vollbeladen mit Koffersystem) mal auf einen Stein schmeisst, dann ist dann auch ein gut gebauter Tank gefordert, sonst ist da schneller ein Loch drin als man glaubt. Ob der Aufwand dann wirklich ganz so gross sein muss, ist wie eine andere Baustelle - aber wenn man Vorschriften macht, dann halt "richtig" - und da gehört der Überprüfung halber halt auch der ganze Papierkram dazu.


    Zudem: für 90-95% aller Leute reichen die Originaltanks ja auch - und wer mit seiner Kiste auf Weltreise oder an eine Rallye geht dürfte sich um ganz andere Sachen kümmern als ob ein Tank ne Zulassung hat oder nicht - und da ist es ja nett, wenn man überhaupt irgend ne Alternative hat als einen Kanister aufs Heck oder gar eine mit Benzin gefüllte Pet-Flasche in den Rucksack zu nehmen (alles schon gesehen, zur Überbrückung auch durchaus mal machbar :whistling::winking_face:

  • Muss vielleicht erläutern, warum ich das gefragt habe.
    Gemäss ASA 2b:


    «Durch die Montage eines nicht originalen Treibstoffbehälters darfdie Führung des Fahrzeuges nicht beeinträchtigt werden.(Nicht prüfpflichtige Änderung)
    Wird der Tank durch einen Behälter aus Kunststoff ersetzt, kann eine Eignungserklärung des Behälterherstellers verlangt werden. (Melde- und Prüfpflichtige Änderung)»


    Für mich klingt das nach: Tank kannste einfach wechseln, sofern aus Blech. Und wenn aus Kunsstoff, muss der Hersteller einfach nen Wisch mitliefern, der besagt, dass der passt.
    Dass die Rally Tanks aus Kunsstoff sind, ist mir klar. Ich versteh nur nicht ganz, warum sich das mit der Eignungserklärung bei Plastik so kompliziert gestaltet.


    Deshalb meine Frage :smiling_face:

  • warum sich das mit der Eignungserklärung bei Plastik so kompliziert gestaltet.

    zumindest materialtechnisch ist plastik komplizierter. er muss ja

    • chemisch beständig sein
    • variable temperaturen und druckänderungen aushalten
    • keine statischen ladungen aufbauen, die einen funken erzeugen können

    viele plastikarten erfüllen diese kriterien nicht. metall ist da viel einfacher.


    wie weit diese überlegungen konkret in die asa-richtlinien eingegangen sind, kann ich nicht beurteilen. es macht aber sinn, dass man genauer hinschaut, was für ein material verwendet wird.

  • @matti
    Ist mir klar, dass es unterschiedliche Materialeigenschaften und somit geeignetes und ungeeignetes "Plastik" gibt (hab nen Kunststoffchemiker zu Hause :ugly: ). Aber das könnte mit Regelungen recht einfach gelöst sein. "Tank muss aus soundso mit Wandstärke von mindestens soundso sein." Hersteller welche besagtes Material verwenden könntens so ausweisen und gut wäre. (Zumindes in der heilen Welt meiner Vorstellung).


    Ich will hier nicht den Besserwisser raushängen (weil ichs ja offensichtlich nicht besser weiss :D). Ich wollt nur verstehen, warum das offenbar kompliziert ist - obwohl es das irgendwie nicht sein müsste. :smiling_face:

  • dürfte auch mit Garantie zu tun haben. Möchtest du der Herstellers eines Tanks sein und eine Eignungserklärung abgeben wenn du weder Einbau noch Funktionsprüfung geschweige denn das Motorrad kennst wo das Ding angebaut werden soll? In Ch ja vielleicht noch vertretbar, aber in USA bist du Pleite und im Knast, wenn sich einer zu einer Klage entschließt. Also verkaufen mit Hinweis ohne Zulassung, dann muss jeder selber entscheiden was er macht.