Yamaha Mt 125 unfall

Versicherungstechnisch ist es sehr schnell ein Totalschaden = Eine neue ist günstiger als die Reparatur --> Wirtschaftlicher Totalschaden

Also mal kurz nachgesehen und die Dinger gibt's doch neu ab rund 5500.--
Das heisst bei Reparaturkosten von > 3000.-- könnte das eventuell schon als Totalschaden durchgehen.

Leider sind da wohl keine Sturzpads dran. Die hätten die Maschine wohl gerettet und kosten auch nicht viel. Lass' dir bei der nächsten Maschine welche dran machen.

Mal grob überschlagen was die Kosten sind. Die werden ja vermutlich bei der 125er für Ersatzteile kaum günstiger sein als bei den "grossen".

Neuer Auspuff: ~800.--
Neuer Spiegel: ~200.--
Neue Blinker: ~100.--
Bremshebel: ~100.--
Seitenverschalung, Plastikteile: 500.--
Arbeiten: 500.--

Die Preise sind natürlich nur gaaaanz grob geschätzt, aber da kommen schnell > 2000.-- zusammen. Was jetzt aber noch kein Totalschaden wäre für eine sonst nagelneue Maschine.

Weitere möglicherweise defekte Teile (abzuklären):
- Lenker verzogen?
- Gabel verzogen
- Rahmen verzogen (unwahrscheinlich)

Bei verzogenen Rahmen ists ein KO Kriterium, totalschaden (aber eher unwahrscheinlich).
Da die Gabel angekratzt ist gehört sie von der Versicherung getauscht, ich denke das schlägt nochmals mit 1500.-- zu Buche und hat dem ganzen ev. den Rest gegeben.

Mein Tipp: Wenn dich ein paar Kratzer nicht stören mache der Versicherung einen Vorschlag zur Wertminderung. Gabel nicht tauschen, einfach etwas Lack drauf. Plastikteile und Hebel ersetzen und Auspuff nur tauschen wenn er wirklich stark beschädigt ist. Auf den Bildern ist ja nur ein kleiner Kratzer hinten erkennbar, das ist kein Grund den weg zu schmeissen aber die Versicherung muss dir das anbieten. Auch der Spiegel muss nicht ersetzt werden wenn er nicht gebrochen ist und nur ein paar Kratzer hat.

Wenn sie auf den Deal eingehen kannst du die Maschine mit leicht zerkratztem Auspuff und angekratzter Gabel normal weiter verwenden. Die Reparaturkosten sollten sich dann unter 1000.-- befinden (Plastikteile, Hebel, Arbeit).

Die Differenz kannst du dir dann ausbezahlen lassen. Ich denke mal für Auspuff und Gabel nicht ersetzen und Kratzer hinnehmen bekommst du da total nochmal 1000-1500.-- von der Versicherung gut geschrieben. Somit kann die Versicherung sparen und du kannst dein Bike behalten und die Umwelt freut sich auch.

Das erhaltene Geld kannst du dann gleich noch in Sturzpads stecken damit nächstes Mal der Schaden kleiner bleibt.
Auch an Spiegeln und Plastikteilen kannst du dir Aufkleber drauf machen oder ähnliches. Muss nicht immer alles ersetzt werden.

Die MT125 ist zwar ein schönes Bike aber du fährst sie vermutlich eh nur bis du was grösseres fahren kannst/darfst und während du übst wirst du die Mühle ev. eh noch ein paar mal umkippen.

Wenn es dich also stört lass' dir von der Versicherung eine neue Maschine finanzieren. Wenn nicht lasse dir die Wertminderung ausbezahlen und du bekommst schon einen Vorschuss für die grössere Maschine später. Immer vorausgesetzt der Rahmen oder die Gabel sind nicht verzogen.

Nur Interesse halber, geht es über Deine Vollkaskoversicherung oder übernimmt das die Haftpflichtversicherung der Person, die Dir die Vorfahrt genommen hat? In jedem Fall mit der Versicherung absprechen, ob sie einen Gutachter vorbei schicken wollen, bevor irgendetwas gemacht wird.
Im Falle dass es die Haftpflcihtversicherung der anderen Person übernimmt, unbedingt dort anmelden, dass Du ein Ersatzfahrzeug benötigst bis entweder repariert ist oder ein neuer Töff da steht. Mit deren Einwilligung dann einen Ersatztöff nehmen.

Zitat von gaelo

Grundsätzlich übernimmt es die haftpflicht der anderen person aber die hat sich noch nicht gemeldet

Du kennst der Name der anderen Versicherung? Du kennst das Kontrollschild des anderen Fahrzeuges? Am besten gar ein Foto des Fahrzeugausweis der anderen Person? Jetzt braucht man nur noch eine Telefon und kann selber anrufen und nachfragen.

Also wenn Du die Versicherung kennst und die andere Person, dann ist schon mal viel geholfen. Habt Ihr ein Unfallprotokoll ausgefüllt, das die andere Person mitunterschrieben hat? Eine Kopie davon an die Versicherung hilft auch schon.

Sei doch froh, wenn Du ne ladenneue Maschine bekommst.
Der Selbstbehalt (falls überhaupt einer fällig wird), ist ja genau gleich hoch wie bei einer Reparatur und wenn die Kiste ganz neu war, dann ist jede "Reparatur" mit Wertverlusten verbunden.

Ist im Grunde ein entgegenkommen der Versicherung, die werden die Kiste dafür übernehmen und zu einem vernünftigen Preis an eine Garage weiterverkaufen welche die wieder herrichtet (ist auch bei Autos so - und wenn die Kosten in CH zu hoch werden, gehen die dann oft ins Ausland wo einerseits Ersatzpreise günstiger und vor allem die Arbeitszeit wesentlich preiswerter ist). So kommt die Versicherung oft günstiger weg als wenn man die sehr teuren Original-Ersatzteile hierzulande beschaffen und einbauen lassen muss.

Wenn Du oben schreibst, das vermutlich eine neue Maschine her muss, würde mich erstaunen, wenn der Schaden-Inspektor die Kiste schon gesehen und die Schadenbearbeitung ihren Lauf genommen hat. Dann wären es nicht mehr nur Vermutungen sondern Du hättest einen Anruf oder Brief von der Versicherung erhalten wo Dir ein Angebot zur Schadenserledigung gemacht wird. Eventuell kann's ein klein wenig länger dauern wenn erst Deine Versicherung die Sache anschaut und die des Unfallverursachers dann nicht der selben Meinung wäre, aber länger sollte das nicht dauern, wenn die Ausgangslage klar ist (ist eher blöd, wenn jeder was anderes behauptet, dann noch Gutachten gemacht werden müssen und man sich am Ende mit Rechtsanwälten einigen muss wer denn nun was übernehmen muss - da wäre man dann schnell mal froh, wenn man eine Verkehrs-Rechtsschutz-Versicherung hätte).

Zum Glück hat's keinen Personenschaden gegeben (Prüfen ob die Klamotten bzw. Sicherheitsausrüstung noch OK sind, auch da wären allenfalls Schadenersatzansprüche möglich). Ist natürlich ein schwacher Trost wenn die teuer bezahle Maschine hinüber ist, aber wenn die Kiste ab Lager lieferbar ist, dürfte das recht rasch erledigt werden können.

Blöder sind solche Sachen wenn man keine Kasko hat und/oder der Unfallverursacher unbekannt ist, aber von der Seite her scheinst Du ja gut abgesichert zu sein - und beim aktuellen Wetter ist es ja auch nur halb so schlimm, wenn man mal paar Tage nicht fahren kann.

Ganz nebenbei: hier sieht man wie schnell etwas passieren kann, also immer hellwach sein wenn man unterwegs ist und immer damit rechnen, dass einem der Vortritt genommen wird.

Der Hinweis auf die Klamotten von @Yam660 ist gut. Dabei die Frage, bist Du mit dem Helm am Boden aufgeschlagen? Meist siehst Du danach kaum was, aber ein solcher Aufschlag bedeutet, dass der Helm zu tauschen ist, Durch den Schlag verändere sich die Struktur und sei die Sicherheit nicht mehr gegeben, habe ich mitgeteilt bekommen.

Zitat von Lüku

Durch den Schlag verändere sich die Struktur und sei die Sicherheit nicht mehr gegeben, habe ich mitgeteilt bekommen.

Gilt vor allem bei Plaste-Helmen. Bei Helmen mit GFK oder Carbon ist das weit weniger schlimm. Leider merkt man bei einem Unfall häufig gar nicht bewusst ob man auch mit dem Kopf aufgeschlagen ist und wundert sich über ein paar Kratzer am Kinn oder Visier die darauf hin deuten. Im Zweifelsfall sollte der Helm tatsächlich besser getauscht werden, besonders wenn es eben eine Plaste-Ausführung ist.
Übrigens auch Sonneneinstrahlung und auch Lackierungen können die Struktur schädigen. Deswegen sollten auch Plaste (Duroplast/Thermoplast) Helme so alle 5 Jahre in Rente geschickt werden. GFK Helme sind aber meist teurer und leider auch schwerer.

Bei einem Unfall immer auch Ausrüstungsschäden mit angeben denn die sind von der Versicherung ebenfalls abgedeckt. Bei meiner Vollkasko ist da ein Betrag für Ausrüstung drin. Wenn die Kasko des Unfallgegners zahlt muss diese den Schaden auch übernehmen. Das kann auch schnell ins Geld gehen. Mich hat mal ein Auto von rechts angefahren. Hat mir den Auspuff abgerissen und die Fussraste zerfetzt. Ohne meine Daytona Road Star GTX wäre mein Fuss wohl hinüber gewesen. Die Versicherung hat nicht nachgefragt aber nachdem ich selber nachgefragt hatte haben sie mir die Stiefel ersetzt. Auch wenn die Dinger 500.-- kosten ist das immer noch billig für die Versicherung, billiger als Reha...