Wechsel auf eine 1200GS von einer 700GS

  • Hallo Zusammen


    Immer wieder spiele ich mit der Frage mit eine BMW 1200 GS oder Adventure zuzulegen, bin mir jedoch nicht sicher ob ich mit dem Handling zurechtkomme. Eventuell könnt ihr mir mit meiner Entscheidung helfen


    Ich habe 2016 angefangen mit dem Motorradfahrern und habe mir eine neue 700GS gekauft und habe mittlerweile circa 20'000 Kilometer damit zurückgelegt. Immerwieder kommt mir eine 1200 GS entgegen und dann stellt sich bei mir immer wieder die Frage zu wechseln. Ich bin 21 Jahre alt und 180 gross und bin normal gebaut.


    Was meint ihr käme ich mit der 1200 GS oder 1200 GS Adventure zurecht?

    Gruss

  • Die grosse GS ist gutmütig und lässt sich von Fahrer von klein bis gross, dick bis dünn, schwer und leicht gleichermassen angenehm lenken.

    Es gilt: Fahren, entscheiden.
    Entweder unverbindliche Probefahrt beim Händler, bei einem der BMW Roadtest https://www.bmw-motorrad.ch/de/experience/…inkalender-2019, ein Wochenende lang mieten oder dann gleich in Hechlingen richtig loslegen. Sei aber gewarnt: Man sagt einmal Boxer immer Boxer. Darum habe ich es noch nicht gemacht.

    PS: Ich bin ein DUMMSCHWÄTZER !!!

  • Hallo noahluzern,

    geh am 27./28.04.2019 an die Töfftesttage (und hoffe auf kaltes schlechtes Wetter).

    Mach Dir eine Liste der möglichen Bikes, sofern es nicht nur eine BMW R 1200 GS sein darf. Die anderen Hersteller haben auch gute Grossenduros im Gepäck.

    Die Tour entspricht zwar keinen 300km, aber ein erstes Gefühl kriegst Du auf jeden Fall und für die finale Entscheidung kannst Du Dir die beiden besten Modelle mal ausleihen.

    In einer Ménage à trois:

    Moto Guzzi Stelvio 1200 8V NTX & California II, BMW F650GS

    Getrennt:

    TS 50 ER RD 125 (2 Zyl.) RD 125 LC RD 250 YPVS

    VF 750 C, AN 125, AN 400 Burgmann

    Guzzi on tour

  • Schlage vor, du mietest eine, fährst 300 km und entschiedest dich danach

    Das Handling sollte eigentlich kein Problem sein und den Boden erreichst du mit 180cm auch locker. Ich habe mit 48 Jahren überhaupt erst begonnen mit Töfffahren und die Prüfung mit einer 1200 GSA gemacht.
    Ob dir die grössere GS oder GSA zusagt findest du aber nur durch Probefahrt(en) heraus.

  • Mein Rallye-Kollege war BMW-Fan (hatte sich selber auch eine HPN Rallye BMW aufgebaut). Der war fast 1.90 gross, sportlich und ist viele Rallyes gefahren (mit diversen Motorrädern, auch mit der HPN), also einer "der's kann". Der hat sich dann irgendwann mal eine 1200er Adventure gekauft weil er mit mehr Power unterwegs sein wollte (auch für Anlässe in Europa, für Afrika hatte er leichtere Maschinen) und hat es bereut.

    Nicht weil das Material schlecht wäre (hat schon einen Grund wieso BMW die Dinger gut verkauft), sondern weil man halt wissen muss was man damit machen will. Auf der Ligurischen bei Schlamm und Match war der Riesen-Trumm (das Ding wiegt vollgetankt mit Koffern gegen 300 Kilo!) selbst für echt gute Fahrer einfach nur eine Zumutung - und die ligusische ist jetzt noch etwas wo bei gutem Wetter auch ne Goldwing durchkommen könnte, wenn man sich vor Wegwerfaktionen nicht scheut. Die "normale" ist (schon nur durch den wesentlich kleineren Tank und den damit verbundenen deutlich tieferen Schwerpunkt) deutlich einfacher zu handhaben, da man sich einfach über jedes Mehr-Kilo nur ärgert sobald es mal nicht nur einfach so "rollt".

    Wenn Du mit dem Ding eh nur auf Asphalt rumrollen willst, spielt das keine grosse Rolle, da wirst Du mit dem grossen Drehmoment und dem kurzen Federweg (im Vergleich z.B. zur 800er GS) viel Spass haben, auch dürfte da in den meisten Fällen der Kardan nicht stören (BMW kann erzählen was sie wollen, aber im Gelände macht sich das bemerkbar - und wenn man's auf einer Crosspiste übertreibt, kann auch der sogenannt wartungsfreie Antrieb dann ganz schnell irre teuer werden weil man den gleich ganz austauschen muss wenn er bricht). Schon klar: das Teil ist kein Crosser - aber man kauft sich eben eine Enduro weil man ja ins Gelände will, sonst kann man sich ja auch eine RT kaufen (nebenbei: gar nicht so übel das Teil, die 1250er hat mir da besser gefallen als die GS obwohl ich da klar auf Enduros stehe).

    Um nochmal aufs Gewicht zurückzukommen: bei uns im Club hatte einer eine RT und die beim Hotel auf einer leicht abschüssigen Stelle vorwärts hingestellt (ok, manche lernen es gerne auf die harte Tour :-)) Da waren am nächsten Morgen 3 Personen nötig um das Ding paar Meter zurückzuschieben damit der sie in Fahrtrichtung stellen kann - das geht dann bei einer deutlich leichteren Maschine doch einfacher.

    Und noch was: unbedingt mal länger Probesitzen, denn es hat einen Grund wieso es so viele BMW-Sitzbank-Alternativen gibt.
    Gegenüber der 700er hat die 1200er den nicht abstreitbaren Nachteil von einem massiv höheren Verbrauch, kann je nach Spritpreis und Ambitionen für Reisen schon mal ein Grund sein doch den verbrauchsärmeren Motor zu wählen.

    Mein Tipp: test mal die 800er GS (von mir aus kann's auch die Adventure sein). Mehr Power als die 700er, besseres Fahrwerk als die 1200er (zumindest für gelegentliche Gelände-Ausflüge, auf Asphalt ist das der grossen GS knackiger), weniger Spritverbrauch und einiges weniger an Gewicht (dafür, stimmt natürlich auch wieder, durch die längeren Federwege etwas höherer Schwerpunkt).

    Wie die andern schon bemerkten: wirst ums Testen nicht rumkommen. Mir selber ist die 1200er Adventure einfach zu fett (stell die mal neben irgend eine andere Maschine, das Ding hat gigantische Ausmasse), wenn ich so ein Ding nur für Asphalt haben will, dann würde ich da gleich auf die Strassenvariante gehen (fährt sich gar nicht so anders, hat aber einen besseren CW-Wert und mehr Windschutz, was wieder einen kleinen Verbrauchsvorteil ergibt).

    Soll nur ein Vorschlag sein - zumal es ja noch sehr viele andere Maschinen anderer Marken gibt welche durchaus auch nett sein könnten :smiling_face:

    Und: wenn Du ne 1200er Occasion mit viel Kilometer (weil: wird erst da bezahlbar) zulegen willst, solltest Du mal bisschen in die BMW-Foren schnuppern, das ist teilweise krass, was da an Reparaturaufwand anfallen kann. Muss natürlich nicht, aber ist zumindest ein Grund bei Occasionen ganz genau zu checken wie der Zustand ist (ist nicht so einfach, kannst ja nicht den Kardan auseinanderbauen oder in den Motor schauen - und beides wird immer sehr teuer wenn man was ersetzen muss).

    Auf jeden Fall viel Spass auf den Probefahrten.

  • Schau mal unverbindlich bei Moto Knüsel in Ebnet vorbei. Lass dich beraten und geh die Dinger alle Probefahren.
    (aufgrund der 1250er GS Einführung haben sie etliche 12er als Occ. zum Verkauf)

    Ist ein Hammer-Team, welches dich sicherlich in deinem Sinne unterstützen wird.

    Viel Spass beim Probefahren!

  • Eine Idee wäre auch die Japanische Alternative auszuprobieren. Die Suzuki V-Strom 1000 oder Kawasaki Versys 1000 sind sehr gute Maschinen und zumindest bei der Kawasaki recht günstig zu finden. Es gäbe ja auch die Yamaha Tracer 900, bei der vor allem die Version ab 2018 sehr gut sein soll. Abgesehen vom Kaufpreis sind die alle deutlich günstiger in der Wartung und extrem zuverlässig. Ich habe keine Ahnung wie es in der Realität ist, aber ich lese immer wieder von schlechten Erfahrungen im Bezug auf Zuverlässigkeit bei BMW.


  • [...], bin mir jedoch nicht sicher ob ich mit dem Handling zurechtkomme.


    [...]
    Ich bin 21 Jahre alt und 180 gross und bin normal gebaut.

    Was meint ihr käme ich mit der 1200 GS oder 1200 GS Adventure zurecht?

    Wieso denkst du, kommst damit nicht zurecht?

    Wegen dem höheren Gewicht?
    Falls ja, spielt das wie Yam660 beschrieben hat vorallem eine Rolle, wenn im Gelände unterwegs bist und die Maschine mal aufheben musst. Auch beim manövrieren im Gelände hat die 12er halt mehr Masse. Auf der Strasse ist es vorallem eine Frage der Übung, Balance und Umgang damit - also eher Frage des Fahrers als des Töffs :winking_face: . Das bringen sogar kleine zierliche Girls hin:

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    Oder ist die Frage eher, ob bei der 1200er das Handling viel schlechter ist als bei der 700GS?
    Bin erst eine 650 GS Dakar und eine ältere 1200GS mal gefahren, kann da also nur begrenzt Auskunft geben. Natürlich fühlen sie sich nicht gleich an. Auf der Strasse war die GS aber fast einfacher zu fahren. Fahrwerk ist sicher Top, Telelever ist schon toll. Auch das höhere Gewicht merkst nicht wirklich wenn normal damit fährst. Grösster Unterschied ist die Leistung, v.a. Drehmoment. Aber gut zu kontrollieren mit etwas Gewöhnung wenn nicht grad ein Grobmotoriker bist - also auch eher eine Frage des Fahrers :winking_face:

    mMn liegen die wichtigeren Unterschiede zwischen 1200 und 700 aber eher in der Leistung, Technik, Ausstattung, Spritverbrauch, Kosten etc. als im Handling. Kommt halt ganz darauf an, wofür du das Motorrad einsetzen willst.

    Ich Töff das.

  • Vom Fahrverhalten der beiden Moppeds kann ich dir leider nichts sagen, aber das erfährst du am besten selbst, da es wohl kaum etwas subjektiveres an einem Mopped gibt.
    Ich bin von ner 300er auf den Boxer und war zu Beginn leicht übefordert mit dem Drehmoment und auch mit dem Blipper. Aber mitlerweile schon ein super Mopped. Den Gewichtsunterschied von ca. 60Kg spürt man nur im Stand. Auch der Blipper funzt super bei sportlicher Fahrweise für einen solchen Motor.
    Probiers aus und lass dich mit dem Boxer-virus anstecken :winking_face: nicht wie Rebel :grinning_squinting_face:

    Wer Rechtschreibefehler findet der darf sie behalten

  • Hallo Yam660

    Ich danke dir vielmals für deine Antwort. Dies hat mir wirklich weitergeholfen. Ich bin sehr erstaunt darüber, wie hilfreich manche Leute in solchen Foren sind -> Wirklich Gold wert -> Vielen Dank

    (War am Samstag und heute eine GS Probefahren - hat einen grossen Spass gemacht)

    Gruss

  • Gibts schon die Abverkaufsrabatte bei den 1200er weil die 1250er kommen? Wäre eventuell ein guter Moment um noch eine fast neue günstig zu kaufen.

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