Motorrad mal ganz einfach

  • Hallo alle


    Ich hab mir überlegt, ich mach mal einen Gegenpool, jetzt haben wir einige Theards die um Technik und Rennen und noch mehr Technik geht, und ja ich würde auch gern irgendwo mitreden nur von Fahrzeugtechnik hab ich zu wenig Ahnung und ja :grinning_squinting_face:
    Ich dachte mir eine Diskussion zum Tema Motorrad mal gaanz einfach wäre doch was. Ein Theard der die Leidenschaft dieses Fahrzeugs etwas mehr verkörpert als die ganze Technik dahinter. Meine erste Frage wenn ich mein Motorrad beim Mech abholen gehe, wenn zum Beispiel etwas kaputt war, ist immer wann kann ich wieder fahren? Dann kommt meistens, wissen wir noch nicht... ich spüre gerade wieder das Feuer in mir beim schreiben dieser Zeilen! :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face:


    Aber um eine Diskussion starten zu können muss ja eine Frage im Raum stehen worauf dann jemand anders dann Antworten kann, darum stell ich diese nun einfach mal.
    Wie seid ihr zum Motorrad fahren gekommen? Und was bedeutet das Motorrad fahren für euch?


    Ich bin, der Hauptgrund warum ich damals mit dem Motorrad Fahren angefangen hab, war als ich mit 16 in die Ausbildung kam und einen fahrbaren Untersatz brauchte um Mobil zu sein. Das ging dann bis 18 dann musste ich die Autoprüfung machen, also ''Müssen'' gemacht habe ich sie vor allem deswegen da ich mir erhofft hab, das ich dann vom Geschäft aus mal eins fahren kann, kam immer wieder vor aber besessen hab ich bis heute kein eigenes Auto. mit 18 hab ich aber auch die Prüfung A Beschränkt damals noch 25KW gemacht auf einer Kawasaki Ninja 250ccm. bin dann aber später nach einigen Umwegen über ein etwas grösseres Motorrad mit dem ich den A unbeschränkt gemacht hab, zurück auf ein Roller, wenn man das so nennen will. Ob das ein Rückschritt war weiss ich nun gerade nicht, es war in der Situation damals einfach Sinnvoll. Bis letztes Jahr als ich mir wieder ein richtiges Motorrad mit Kette und Gangschaltung geholt hab :grinning_squinting_face:


    Für mich bedeutet das Motorrad fahren sehr viel, ich bin damit fast täglich unterwegs ausser höhere Mächte bestimmen das es nicht geht. Das Motorrad fahren ist für mich das grösste Hobby das ich momentan hab eigentlich seit beginn an. Ein weg für mich die Freiheit und die Erfüllung zu finden :grinning_squinting_face: es ist total schwer merk ich gerade einfach so darüber zu schreiben, aber für mich ist Motorrad fahren das beste was man angezogen tun kann, ich bin zwar noch nie Nackt gefahren aber ich könnte mir vorstellen das wär auch das beste was man nackt tun kann :grinning_squinting_face: Eine Strecke ohne Autos am liebsten auch ohne andere Motorrad Fahrer oder wenn dann welche die auch gern zügig fahren oder fahren können und gaaaaaaaaanz viele Kurven es muss noch nicht mal super Wetter sein, so Temperaturen um 10 - 15 Grad wären perfekt und der Rest ist eigentlich egal, und dann einfach fahren... Fokusiert auf die Kurve, Kupplung ziehen ein gang runter schalten also vom 5. in den 4. einen zweiten gang runter schalten in den 3. Kupplung kommen lassen ausrollen lassen mit der gewünschten Geschwindigkeit in die Kurve fahren, in der Kurve leicht gas geben, ggf das Knie raus vll erwischt man ja den Boden :grinning_squinting_face: konzentriert auf den Kurvenausgang Füsse weg von der hinter Bremse vorne aber Bremsbereit! die G-Kräfte am höchsten Punkt der Kufe spüren, gebannt der Blick schon was hinter der Kurve folgt, leicht mehr gas geben. Fühlen wie der Motor hochdreht und wie die Kraft am Hinterrad zunimmt. Das Motorrad aufrichten lassen und mehr Gas geben, spüren wie das Vorderrad sich etwas leichter anfühlt vom 3. in den 4. schalten, einfach vorbeugend das man kein Wheelie macht, gebannt auf die gerade die vor einem liegt und sich auf die nächste Kurve konzentrieren! Das es das ist so richtig das! Emotioni!


    Lg Phips

    Jene die glauben, ich würde was verstehen wovon ich schreibe, sind selber schuld. :heuldoch:

  • Hallo zämme,


    die gestellte Frage wie es angefangen hatte und warum ich heute noch Motorrad fahre ist komplex.
    Irgendwie war es Begeisterung von Anfang an.
    Ich kann es heute noch nicht beschreiben warum ich eigentlich Motorrad fahre und mir sogar wieder eine neues Motorrad geschenkt habe.
    Es geht nicht mal nur um das Fahren und um die Technik. Es geht um Freiheit die ich nicht so beschreiben kann wie ich es empfinde.
    Hier noch etwas zu meiner Laufbahn, in unserer Gruppe war das auch eine der Fragen die wir uns beschäftigt hatte.


    RS-Tommi-Laufbahn

    Herzlichste Grüße


    RS Tommi

  • Naja, ich hatte in der Schule in Südafrika ein 50cc Honda MB-50 in 19hundert-f%&*ing-achtzig. Dann aber nix mehr bis 1987 als die Prüfung in damaligen West-Berlin ein Monat vor der Einführung des auf 27ps beschränkten Ausweises. Ich wollte damals eine Frau, in die ich verliebt war irgendwie beeindrücken, was natürlich nicht geklappt hat. Hatte aber dann kurz eine XL500, und dann nochmal in 1992 eine KLR600 hier in Switzerland, via Umwegen weil ich wieder irre wegen eine Frau war, bin damit nach Holland geflüchtet, wo es geklaut wurde aber gleich wieder auftauchte weil die es nicht starten konnten. Bin dann 23 Jahren nix Töff gefahren bis ich die Kawa in 2017 gekauft hab.


    Und dieses Mal hat es mich mit zarten 53 Jahren absolut verdonnert. Ich hatte früher absolut nix am Hut mit der Technik, habe jetzt aber fast das volle Programm an Werkzeugen usw und es macht mich fast so viel Spass zu schrauben als zu Fahren. Wenn ich tatsächlich back to the future gehen konnte, wäre ich wahrscheinlich Mech geworden, denke ich. Und rumdonnern auf der KTM ist einfach himmlisch für mich. Ich fahre meistens nicht schnell, vor allem nach den CHF1000.-, die ich letztes Jahr abdrücken musste, aber die Möglichkeit sehr einfach und Schnell Onkel und Tante Maier am Sonntagsausflug zu überholen ist goldwert. Und mich von den Trotteln im Landpanzer SUV abzusetzten ist auch ganz nett, weil die SUV-(und sehr häufig auch Audi-)fahrer gerne direkt am Hinterrad kleben und es macht mir Angst.


    Im Sommer bin ich fast jeden Tag unterwegs, und obwohl ich mit dem Velo eigentlich umweltschonend in 15 Minuten bei der Arbeit sein könnte, nehme ich häufig lieber die 20 Minutigen "Aussenrum-strecke" mit dem Bike zur Arbeit und Zurück. Wegen Töfffahren habe ich auch letztes Jahr 16 Kilo abgenommen, und obwohl ich immer noch fett bin, ist es trotzdem echt cool etwas gefunden zu haben, dass mich vom Fressen ablenkt.


    :grinning_squinting_face:

  • Ach ja, wenn Frau nur den Grund wüsste :pfeifen:
    Mein Vater fuhr schon Motorrad, allerdings nicht aus Vergnügen, sondern als Fortbewegungsmittel. Damals hatten nur die Dorfobrigkeiten die finanziellen Mittel, sich ein Auto zu leisten. Gross war die Freude bei meinen Eltern, als plötzlich ein altehrwürdiger VW Käfer vor der Türe stand. Leider fanden somit meine sonntäglichen Töfffahrten auf dem Tank (meine grössere Schwester sass hintendrauf) ein jähes Ende.
    Mit 16 leistete ich mir ein Pony Cross, das ich mit 19 gegen eine 125er Uralthonda eintauschte. Ich wurde Ganzjahresfahrerin, da auch Ausrutscher und Salz der Honda nicht schadeten. 2Jahre später drang ich mit der 750er Yamaha virago special endgültig in die damalige Männerdomäne vor. War eine tolle Zeit mit vielen Erlebnissen.
    Habe mir später einen 10jährigen Mutterschaftsurlaub erlaubt. Inzwischen hat Ducati die Monster gebracht, die mich sofort begeisterte. Von da an bin ich nur noch Monster gefahren, bis mich die Diavel in ihren Bann zog. Das war der absolute Höhepunkt meiner Motorradlaufbahn: die Kinder erwachsen, die Diavel in der Garage, immer noch fit genug, unterwegs zu sein :party_babes:
    Der Brummer mit dem 240er, der mich wegbläst, würde ich voll am Kabel ziehen, lässt mich nicht mehr los. Bin auch in der 8. Diavelsaison immer noch verliebt wie ein Teenager ... das sagt doch alles über meine emotioni :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Ich habe keine Macken...
    das sind Special Effects.

  • warum ich zum töff fahren gekommen bin, kann ich mir immer noch nicht richtig erklären. ich war weder verwandtschaftlich noch freundschaftlich vorbelastet, hatte als jugendlicher weder eine elterliche erlaubnis noch ein passendes budget. dennoch wuchs mein verlangen spätestens während des studiums. ich begann den töffs auf den strassen nachzuschauen. die 125er enduros sahen heiss aus, mit der hohen sitzposition wie auf einem ross, und hinter den zweitaktern roch es immer verführerisch. so wandelte ich schliesslich den lohn meiner nebenjobs in eine yamaha dt125r um und fand mich in einer völlig neuen welt wieder. ich begann die strassen in der umgebung zu erkunden und fand wunderbare landschaften, die ich vorher nicht, oder nicht so intensiv kannte. das fahren machte mir viel spass, so dass ich es mir auch nach rückschlägen wie einem frühen unfall nicht nehmen liess.


    töff fahren war für mich bestimmt. ich hatte am autofahren bisher noch sehr selten wirklich freude. für mich bedeutet töfffahren in erster linie fahrspass und schöne landschaften erfahren. sportlicher ehrgeiz, schrauberambitionen oder angeberei sind nicht so mein ding, wenn auch der sportliche aspekt mit dem hard-enduro in letzter zeit wieder etwas bedeutung gewonnen hat.

  • Bis vor der RS war mein Umfeld Töfflos sozusagen.


    Während der RS durfte ich ein paar Runden auf der Condor A350 drehen...da ahnte ich, dass motorisierte 2Räder mindestens so viel Spass machen wie beinbetriebene.
    Ich habe also meine Töff Laufbahn - ohne es zu wissen - mit einer Königswellen Ducati begonnen.
    Zufällig wollte ein RS Kollege seine 125er Cagiva Elafant verkaufen...eine Woche nach der RS gehörte die 2Takter mir...etwas hoch für meine kurzen Beine (bin Total max. 170cm), aber sonst tiptop.


    1992 kam dann die Yamaha FZ750 1FN mit Halbverschalung. Und damit auch die etwas längeren Ausfahrten wie diese hier.
    Kurz vor der Geburt meines Sohnes hats mich dann auf Quarzsand hin- und dann weggelegt und meine geliebte FZ war schrott.


    Dann war lange Ruhe...so ein Töff hat halt einen niedrigen WAF und ist auch sonst nicht sehr Familienkompatibel.
    Letztes Jahr im August wars wieder soweit...nach über 20 Jahren grausamer Enthaltung habe ich mich wieder auf den Bock geschwungen.


    Keine 1000km später war auch diese kaputt...kurz unaufmerksam im Stadtverkehr und schon war meine schöne Streetfighter S in einem VW Heck versenkt. Rahmen verzogen...Totalschaden. Mir hat es nur etwas den rechten Daumen verzogen; schon fast ausgeheilt.


    Eine nette Bestätigung für alle, die in mir nur einen Kamikazefahrer sahen...oder so.


    Was jetzt? Aufgeben? Nie! Also hurtig Ersatz besorgt und jetzt im Forum die Zeit verkürzen, bis endlich die neue Saison anfängt. Hab bereits einen Fahrlehrer reserviert (Danke Lüku), damits dann beim nächsten Bremsmanöver etwas kontrollierter abgeht.

    „Die wahre Kunst der Fahrzeug-Beherrschung erkennt man im instabilen Fahrzustand!“

    Walter Röhrl

  • Bin in einem grossen ehemaligen Bauernhof aufgewachsen, welches im hinteren Teil eine Velos Motos Werkstatt enthielt. Da schon von klein auf auf Technik fixiert verbrachte ich einen grossen Teil meiner Freizeit natürlich dort und mir war schnell klar, dass ich mit 14 nicht nur schon nahezu alles reparieren konnte, sondern auch ein Töffli haben wollte.
    Hab da natürlich nix ausgelassen mit umbauen und äähäääm (Eric hätte mich erschossen wenn er mich erwischt hätte)


    Nächste Station war dann 125-er, 750er 11er etc. hat sich da einfach durchgezogen bis zur Geburt meiner Tochter und nach über 20 Jahren Babypause auch wieder fortgesetzt als besagtes "Baby" sich eine Yamaha R3 gekauft hat :smiling_face:


    Töff zu fahren hilft mir den Kopf frei bekommen und vermittelt mir das Gefühl doch ein Individuum zu sein. Ich geniesse die Natur, auch wenn manche behaupten dass sei bei meiner Fahrweise nicht möglich; und das Zusammenspiel mit meinem Töff, also den Einklang von Mensch und Technik.


    Ein weitere Faszination liegt für mich auch darin, dank dem hohen Leistungsgewicht mal da zu überholen wo ich mit 4 Rädern nicht könnte.

    Si vis pacem para bellum

  • Ich weiss gar nicht wie ich die ganze Geschichte in Worte fassen soll. Irgendwie war der Weg bis hier hin schon verrückt.


    So richtig angefangen für Motorräder zu interessieren habe ich mich in der Oberstufe. Wir konnten frei ein Thema wählen und meine Strategie war ein Thema zu wählen bei dem man wie ein offenes Buch reden konnte. Zu dieser Zeit kam die R6 als RJ11 auf den Markt, Designmässig dazumals einfach nur eine Bombe, heute geniesst das Design einen legendären Status und die kleinen Biester sind teilweise noch heute sehr teuer als Gebrauchte. Also wurde die Geschichte der YZF-R Modellreihe mein Thema. Aus einem Muster-Primarschüler wurde aber trotzdem in der Oberstufe ein eher schlechter Sek-Schüler, der gerade so überall durchkam. Ich musste bis zur Oberstufe nie lernen, dachte in der Sek würde das auch ausreichen und dann noch exzessives Gaming bis morgens um 4.00 Uhr - die Leistung litt spürbar darunter.
    Dazumals war es mir echt egal, ich wusste, wenn ich in der Lehre hart spare dann wird nach der Lehre eine RJ11 in der Garage stehen.


    Erstens es kommt anders, und zweitens als man denkt. :grinning_squinting_face:


    2008 war es eine echt kalte Weihnachten, nicht wegen den Temperaturen. Die Familie war zerstritten und meine bescheidene Persönlichkeit war der Grund. Ein Bruder (der Zynische) beschuldigte die Eltern mich falsch erzogen zu haben weil ich zu introvertiert war und einfach keine Initiative ergreifen konnte. Der andere Bruder sah das weniger eng, denn wie will man als Fülli-Krieger schon Handlungskompetenzen haben. Ich zog mich immer mehr zurück und schaute auf Youtube Tutorials zum Thema Musikproduzieren, ich wollte in eine andere Welt fliehen. Oder vielleicht sogar eine eigene Welt erschaffen? Kurz nach Weihnachten begann ich Bewerbungen zu schreiben und ich wusste, dass ich mit meinen Leistungen nichts all zu "Grosses" erwarten darf. Ganz versteckt im Internet war das Inserat eines Dorflädelis im Nachbardorf. Bewerbung geschrieben, ausgedruckt, in eine schöne Mappe gepackt, in ein Couvert, Anschrift drauf und bin bei Regen zum Laden geradelt und gab die Bewerbung persönlich ab. Darauf hin durfte ich die folgende Woche schnuppern und konnte als zuvorkommender und interessierter Jungendlicher punkten und bekam schlussendlich paar Tage vor meinem Geburtstag den positiven Bescheid. Es war also konkret, ich würde ab dem Sommer mein eigenes Geld verdienen, jedoch war die RJ11 nicht mehr aktuell und das Interesse steigerte sich Richtung Musik.


    Bis hierhin fragt sich der eine oder andere sicher, was hat das mit dem Motorradfahren zu tun? Nun wartet ab, der Zusammenhang wird immer verdichteter.


    Die Lehre zum Detailhandelsfachmann zeigte mir im schulischen Stoff Aspekte die mir sehr gefielen, wie Rechungswesen oder Marketing. Auch hier kam ich mit der "nicht lernen müssen" Einstellung relativ gut durch und schloss mit einer 4.8 ab und von dem Momenent war mir klar: In diesem Köpfchen steckt mehr Potential als ich es eigentlich zugeben würde. Den Part der Armee überspringe ich, sonst bin ich morgen noch am schreiben. Für mich war es also klar dass ich später Weiterbildungen besuchen möchte, Handelsdiplom, MarKom und dann weiter in die höheren Fachprüfungen. Nach drei Monaten auf dem Bau (nach der Armee keine Stelle gefunden) hat sich bei mir das Törchen geöffnet und ich konnte dank meinem Bruder eine Stelle antreten die eine Mischung aus Administration und "Grafiken erstellen" ist. Und wie es der Zufall wollte war der Mitarbeiter ein Besitzer einer R6 RJ15, so wurde langsam aus dem Funken wieder ein Feuer. Nach einigen erfolgreichen Weiterbildungen packte mich so richtig ein komisches Fieber (so quasi, man will wie alles erlernen) und in einer "Nacht und Nebel"-Aktion verkaufte ich meinen VW Polo und machte einen Spontankauf beim Händler. So wurde ich vor Jahren ein Besitzer einer RJ15. Natürlich reagierte meine Familie nicht so besonders positiv auf das Motorrad als es plötzlich ausgeliefert wurde. Trotzdem entgegen der Meinung meines Bruders (der Zynische) schaffte ich nicht nur den Grundkurs mit dem Motorrad sondern auch die Prüfung beim ersten Mal. Auch wenn sie gedrosselt nicht eine Rakete war, sie hat enorm Spass gemacht und man hatte natürlich einen gutklingenden 4 Zylinder :love:
    Familiär gab es zwischendurch immer wieder Spannungen, und mit der R6 konnte ich einfach dem ganzen Trouble entrinnen und einfach abschalten, die Natur und die Kurven geniessen. Nur Dank dem Motorradfahren fand ich zu "Grösseren" zu denen ich aufschauen konnte, die wie Mentoren sind für mich. Die mir auch gezeigt haben das alles möglich ist - ob Koch gelernt und nachher zum Informatikercrack. Nicht das Ziel ist wichtig sondern der Weg, denn nur wer den Weg und jeden Schritt auf dem Weg als Ziel sieht wird auch erfolgreich und glücklich. Nun bin ich endlich bei den höheren Fachprüfungen angelangt und musste lernen zu lernen. Je mehr ich mich in die Bücher eingelesen habe, desto mehr hinterfragte ich den Sinn und Zweck einzelner Methoden des Marketings. Wie will man z.B. heutige Kunden in Zielgruppen kategorisieren? Der Lebensstil ist sowas von indivuell wie die Bedürfnisse, es wird immer schwieriger den Menschen zu druchschauen, weil er die Methoden langsam auch begreifft die ihn analysieren. BMW selbst hatte ja auch nicht vor mit der S1000RR in einem kaputten Supersportlermarkt die Tourenfahrer anzusprechen, sondern die Leistung und die Leistungsfreaks waren gefragt und trotzdem ist die S1000RR von der Sitzposition die tourentauglichste Supersportlerin. Welch Ironie. Die Marketingweiterbildung wird noch absolviert, danach werde ich diese Branche entgültig verlassen, es macht mir keinen Spass mehr und ich möchte mich in ein neues Abenteuer stürzen wie dazumals als ich den VW Polo verkauft habe. Ich möchte in der Berufswelt was sinnvolles tun und nicht nur versuchen Produkte an den Mann zu bringen. Die Welt steht offen und die, die bereit sind Neues zu lernen und sich vor dem Aufwand nicht scheuen werden belohnt. Vielleicht eine intensive und spannende Zweitausbildung in der Pfelge als Dipl. Pflegefachmann HF oder in die Informatik... Zuerst geniesse ich diese Saison meine "neue" R1 und hoffe mit einigen von euch eine Tour machen zu können.


    Dank dem Motorrad fand ich zu einem Hobby mit dem ich viele coole und beeindruckende Leute kennenlernen durfte. Hätte ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört, sondern auf den Verstand, wäre vielleicht das letzte (bisherige) Kapitel meines Lebens anders gekommen. Mit der Einstellung bereit zu sein für Veränderungen und auf das Bauchgefühl zu hören, starte ich bald in das nächste Kapitel meines Lebens.
    Zu meinem kommenden Geburtstag schenke ich mir ein Bild der R6, welches ich selbst in Photoshop gestaltet habe. Das Bild hänge ich dann über meinem Schreibtisch auf und es soll mich immer an die Vergangenheit erinnern und das die Nacht vor der Dämmerung immer am dunkelsten ist.

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