Wie geht ein langes Leben für ein Motorrad ?

  • Ich werf auch mal meinen Senf rein :grinning_squinting_face:

    - Wie ist denn ein langes Motorrad-leben definiert? Möglichst viele Km mit dem ersten Motor, Getriebe etc. Oder der Rahmen muss einfach möglichst lange/weit halten? Oder das Mopped muss einfach möglichst lange funktionsfähig sein? Oder muss nur die Zeitspanne zwischen Schrottplatz und Erstzulassung möglichst lange sein?

    - Ein Mopped "lebt" sehr lange, wenn man es nicht im Hochofen verenden lässt. Braucht dann doch ein paar Jahrzehte um bei unserem Klima weg zu errodieren.

    - Bei den Amis/Aussis stehen uralte Kisten in der Wüste rum, welche mit etwas Zuwendung wohl jeden Menschen überleben (Anzahl Jahre, nicht Fahrstile)

    - Jedes Fahrzeug welches Elektronik braucht um zu laufen, bekommt von mir max. 30 Jahre. Dann sind die Steuergeräte hinüber und Ersatz gibts dann auch keinen mehr.

    - Bei meinem fällt der rote Bereich auf 3000upm wenn der Motor kalt ist, entspricht 1/3 des Maximums.

    - Wer einen Schalt-assi hat, sollte den erst brauchen, wenn alles warm ist. Gänge bei einem nur halbwegs gut geschmiertem Getriebe "rein zu würgen" wird kaum helfen.

    - Der grösste Faktor welcher aber ein Mopped-leben beeinflusst, ist der Fahrer und Besitzer.

    Wer Rechtschreibefehler findet der darf sie behalten

  • Hallo zämme,

    also aus Deutschland betrachtet wundere ich mich etwas über das gezeigte Temperament.
    Ihr geltet doch als äußerst bedächtig und wertschätzend ? Also so erlebe ich Euch in meinen Urlauben und ja auch dieses Jahr werde ich wieder auch deshalb den Urlaub bei Euch verbringen.

    Es gefällt mir, dass Silvio eine Kawasaki fährt, auch kann ich bestätigen, dass allgemein diese Maschinen ( hauptsächlich 4 Zylinder) sehr standfest sind.
    Meine GTR 1400 hat z.B. den 100 000 Kilometer Test ohne Mängel bestanden, manche im GTR Forum berichten von gefahrenen über 240 000 Kilometern ohne große Schäden oder Reparaturen.
    Insofern bin ich natürlich gespannt ob die jetzt neu erworbene BMW R 1200 RS in Punkto Zuverlässigkeit mithalten kann mit der KAWASAKI. Eine Prognose traue ich mir nicht zu.
    Die Frage kann ich momentan auch nur theoretisch beantworten, da ich ca. 5000 Kilometer im Jahr fahren wollte, also mit gefahrenen 50 000 Kilometern bereits 70 Jahre alt wäre.....
    Schön wäre es schon, wenn ich noch über 100 000 Kilometer fahren könnte.
    Denkfehler ? Bei Renteneintritt hätte ich ja mehr Zeit zur Verfügung, also ggf. erFAHRE ich es noch.
    Bin ich jetzt zu sehr vom Thema abgewichen ? Sorry !
    Wünsche eine gute Saison 2019 ! Und ja Silvio, Biker finden eigentlich immer eine gute Gesprächsbasis.


    Herzlichste Grüße
    RS-Tommi

    Herzlichste Grüße

    RS Tommi

  • Und ja Silvio, Biker finden eigentlich immer eine gute Gesprächsbasis.

    Da gebe ich dir 100% recht!! Ich wollte nur auf ein Bier raus, Betonung auf ein Bier! trifft man auf gleichgesinnte (Motorradfahrer) kann es tendenziell später werden... (ich ging um ca 20:30 los) jetzt haben wir 23:30 und es blieb nicht bei diesem einem Bier. Naja egal :grinning_squinting_face:

    Jene die glauben, ich würde was verstehen wovon ich schreibe, sind selber schuld. :heuldoch:

  • Fast alle unsere Töffs unterscheiden sich gegenüber 4Räder in einem wichtigen Punkt: der Schmierung.
    Unsere 2Räder müssen sich für Motor und Getriebe (und ev. Kupplung) das gleiche Öl aus dem Sumpf resp. Tank (bei Trockensumpf) holen und haben nicht eine getrennte Schmierung.

    • Das Öl wird schneller verunreinigt.
    • Das Öl muss zB Kurbelwelle, Kolben und Getriebezahnräder optimal schmieren können. Die Anforderung an Scherstabilität und Druckfestigkeit dieser Komponenten ist aber unterschiedlich.
    • Das Getriebe 'vermantscht' mit enormen Druck das Öl, das aber zB. beim Kolben einen konstanten Film bilden muss.

    Das richtige Öl im richtigen Intervall gewechselt erhöht also ungemein die Lebensdauer des Antriebs.
    Jedes moderne Öl ist legiert...idealerweise sollte also immer das gleiche Öl vom gleichen Hersteller verwendet werden.
    Alte Motoren sind betreffend Kaltstart empfindlicher. Wenn Öl und ev. Wasser die Betriebstemperatur erreicht haben muss das noch nicht heissen, dass der gesamte Motor die ideale Temperatur erreicht hat.

    Bin kein Mech...dies ist nur meine Erfahrung.

    „Die wahre Kunst der Fahrzeug-Beherrschung erkennt man im instabilen Fahrzustand!“

    Walter Röhrl

  • Man seid ihr wieder agro :winking_face:

    Mädels werden laufen gelassen, Jungs werden angeknurrt wenn sie sich nicht vorstellen - naja ist ein anderes Thema :winking_face:

    Silvio, das alt werden eines Bikes hängt von nahezu unendlich vielen Faktoren ab.

    Du sprichst von einigen die Du direkt beeinflussen kannst und da hast Du Dir die meisten Antworten in Form einer Frage ja gleich selbst gegeben :winking_face:

    Den Passus "Bis sie warm ist" ist ein wenig unklar und auch die 15 Minuten hören sich ein wenig nach Bauernregel an.

    Ich kenne Deinen alten Hobel nicht, aber das "warm" ist diesbezüglich eine Frage der Oeltemperatur die sich an alten Maschinen mittels eines zusätzlich erworbenen Thermometers anzeigen lässt.

    Im Grund der Dinge entfallen einige Deiner Fragen wenn Du die Funktionalität Vernunft benutzt :winking_face:

    Anders gesagt - eine so alte Dame fährt man gemächlich - nicht an die Drehzahlgrenze (auch nicht wenn sie warm ist) und man fährt da auch V-Max (180 statt 195) nicht aus. Allein damit bist auf besetem Wege die gute in Richtung Schafott zu fahren und bringst Dich auch noch selbst in Gefahr damit.

    Damit die auch noch ein Weilchen hält, kannst Du mit der Lagerung, der regelmässig und zweckmässigen Nutzung sowie der richtigen Instandhaltung doch noch einiges tun. :smiling_face:

    Si vis pacem para bellum

  • - Jedes Fahrzeug welches Elektronik braucht um zu laufen, bekommt von mir max. 30 Jahre. Dann sind die Steuergeräte hinüber und Ersatz gibts dann auch keinen mehr.

    Der Vorteil von alten Vergaser-Esel: Der Elektronik Teil ist minimal, hat keinen Einfluss auf Abgase und Leistung und es gibt Ersatz. Dazu gibt es tolle Clymer Manuals wo fast alle Wartungsschritte detailliert beschrieben sind. Auch sonst ist vieles Standard und es hat wenig Plastik, was Ersatz oder gar Nachbau einfach macht.

    Neuere Töff werden wohl selten noch so ein langes Leben haben.

    PS: Ich bin ein DUMMSCHWÄTZER !!!

  • 80 Jahre alte, erprobte Technik, abgekupftert von BMW R75 WH und Zündapp KS750

    Kein Wunder denn, damit hat man

    Fast alle unsere Töffs unterscheiden sich gegenüber 4Räder in einem wichtigen Punkt: der Schmierung.
    Unsere 2Räder müssen sich für Motor und Getriebe (und ev. Kupplung) das gleiche Öl aus dem Sumpf resp. Tank (bei Trockensumpf) holen und haben nicht eine getrennte Schmierung.

    diese Problem elegant umschifft und mit der 1l/1000km Verbrauchsdauerölwechselschmierung auch immer frisches Motorenöl.

    PS: Ich bin ein DUMMSCHWÄTZER !!!

  • Da kann ich Rebel nur zustimmen. Ein mechanisches Teil kann ich im Normalfall ohne grössere Probleme selbst herstellen (lassen). Bei der Elektronik schaut das schon ganz anderst aus. Da ist es nur noch eine Black-box mit ein paar Anschlüssen drann.
    Da zuckt der beste Mech/Elektroniker mit den Achseln, wenn da drin etwas den Geist aufgegeben hat. Und ohne Ersatz gibts ein neues Mopped :grinning_squinting_face:

    Ein weiteres Kriterium für ein langes Leben währe wohl die Literleistung. Je kleiner die ist, desto weniger leicht kann man den Motor verheizen.
    Aber die muss man bereits beim Kauf berücksichtigen.

    Edit: Ob das Mopped 10 mal mehr Kilometer macht, wenn ich 10 mal öfter das Öl wechsle?

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  • Hallo silvio
    A propo langes Leben eines Motorrades: Habe eine Yamaha FZS 1000 Fazer Jahrgang 2004.
    Gekauft Occasion 2011 mit 3500km.
    Ausser Ventilkontrolle alles selber gemacht.
    Kilometerstand heute 240000.

    gardy64

  • Ein weiteres Kriterium für ein langes Leben währe wohl die Literleistung. Je kleiner die ist, desto weniger leicht kann man den Motor verheizen
    Aber die muss man bereits beim Kauf berücksichtigen.

    Aber sowas von falsch!
    Bei sehr ausgereizten Aggregaten kommen sehr teure und dementsprechend standfeste Materialien zum Einsatz. Auch die Einbautoleranz?
    Eine R1 wird länger leben als eine MT07, da hier halt nicht mit einem spitzen Stift beim Material kalkuliert wurde. Die aktuelle R1 (da gibt es einen Dauertest von Motoradonline.de) zeigt genau, dass die Literleistung keinen Einfluss auf den Motor hat.

    Btw. Kaltstart-Tipp: Man sollte beim Starten nicht zu lange im Neutral bleiben und losfahren, da die Pumpe das Öl und somit den ausreichenden Film erst bei einer gewissen Drehzahl auf Teile wie Lagerschalen bringen kann.

    Jedes Fahrzeug welches Elektronik braucht um zu laufen, bekommt von mir max. 30 Jahre. Dann sind die Steuergeräte hinüber und Ersatz gibts dann auch keinen mehr.

    Es werden heute schon Steuergeräte und diverse andere Elektronikschnikschnak repariert. Der Fortschritt wird in Zukunft eher mehr zulassen, das dürfte wohl unser kleinstes Problem werden.

    Wie geht ein langes Leben für ein Motorrad ?

    Ist wie bei einer Ehe. Wie durch gute und schlechte Zeiten.
    Das Material schonen ist ja gut und recht, jedoch vergessen viele worauf es hinausläuft -> nichts ist beständig auf dieser Welt.
    Das längste Leben kann ein Motorrad haben wenn der Besitzer sich vor Kosten nicht scheut, auch wenn es um Teile des Motors, Getriebes geht.

  • @Crossplane
    Vergleich mal einen F1-Motor mit einem von nem 40t LKW. Ich weiss, etwas gar extrem, aber der vom LKW hält welten länger. F1 ist absolute Spitzentechnik völlig auf Leistung ausgelegt. Der LKW-Motor hat wohl Faktor 10-20 weniger Literleistung und ist eher auf Drehmoment und robustheit ausgelegt. Darum macht der auch viele Km mehr und das auch unter Last.
    Eine R1 ist ein Filet-stück eines Motors, eine MT07 ist kostenoptimiert.
    Eine K1600 oder Goldwing laufen wesentlich länger als eine MT07, obwohl eine vergleichbare Literleistung. Man sollte schon auf dem gleichen Niveu bleiben.

    Der Trend bei der Elektronik geht klar zur miniaturisierung. Wo es früher unzählige "Käfer" (IC) auf einer Platine gab, ist heute noch ein einzelner Chip. Den zu tauschen ist welten schwieriger als solche alten ICs. Und wenn das dann alles in einem Gehäuse vergossen ist wirds zu einer Lebensaufgabe.

    Die einzige Alternative wäre ein alternatives Steuergerät welches rein passen würde...

    Und ja, der Geldbeutel ist für die Lebenszeit extrem entscheidend.

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  • @Crossplane
    Vergleich mal einen F1-Motor mit einem von nem 40t LKW. Ich weiss, etwas gar extrem, aber der vom LKW hält welten länger. F1 ist absolute Spitzentechnik völlig auf Leistung ausgelegt.

    Aber dann kann man ja auch eine Saturn Rakete Antrieb mit einem R1 Motor vergleichen... Ich mein der Saturn Raketen Antrieb ist 1000x Höhere Technik als ein Serien R1 Motor... bringt 10000x mehr Leistung und die Lauf Leistung also in KM ist 3x so hoch wie die längsten R1 leben zusammen.

    Und kann man das mit einem Motorrad Motor vergleichen? nein... genauso wenig wie man ein Motorrad Motor mit einem LKW Motor vergleichen kann...

    LKW's Fahren 100'000 oder 200'000km im Jahr.., also so die komplette KM Leistung eines Motorrad Motors in einem Jahr... klingt beeindruckend aber man kann nicht Äpfel und Birnen vergleichen. oder sehe ich das falsch?

    Man könnte ein Serien R1 Motor mit einem für den Rennsport gepimpten R1 Motor vergleichen... oder was der R1 Motor im vergleich mit einem H2 Motor besser oder schlechter kann.

    Jene die glauben, ich würde was verstehen wovon ich schreibe, sind selber schuld. :heuldoch:

  • @Crossplane
    Vergleich mal einen F1-Motor mit einem von nem 40t LKW. Ich weiss, etwas gar extrem, aber der vom LKW hält welten länger.

    Vergleichen kann man alles. :grinning_squinting_face:
    Mich hat lediglich die Aussage gestört, dass hochgezüchtete Motoren weniger lange halten. Die Literleistung ist nicht relevant (ich spreche natürlich von strassenzugelassenen Motorrädern) sondern halt eher das Motorenkonzept und Unternehmenskonzept des Herstellers. Dass eine RSV4 schon bei der Vorstellung Motorenschäden erlitt, und auch das Dauertest-Motorrad von Motorradonline.de, liegt nicht daran dass der Motor hochgezüchtet wurde. Nein, viel mehr wurde schlechte Arbeit geleistet - sei es von Zulieferer, sei es bei der Planung des Motors oder halt bei der Wahl des Materials.

    Bei Motorradonline.de sind einige (nicht alle) Dauertests zum lesen. Sehr spannend! Interessant sind vor allem dann die Stellungnahmen der Hersteller zu den Problemen. Auch die Rangierung aller Motorräder könnte für den einen oder anderen User hier hilfreich sein - für mich jedoch nicht. Da Ihre Rangliste eine Mischung aus "Unterhaltskosten / Verbrauch von Verschleissmaterial / Zustand" nach 50tkm ist.

    Die einzige Alternative wäre ein alternatives Steuergerät welches rein passen würde...

    Wenn man wirklich so sehr ein seinem Motorrad hängt, dann empfehle ich eine zweites Exemplar zu kaufen (evtl. mit viel KM oder leichter Unfall). Einfach als Organspender.
    Steuergerät, Sensoren, Display, etc. rausnehmen und irgendwo in einer Kiste an einem trockenen Ort verstauen. Für die ganz extremen Leute gibt es auch Silicagel. :roflmao:

    Ich habe irgendwo mal gehört, dass z.B. die Japaner 25 Jahre lang Ersatzteile garantieren für ihre Modelle. Wahrscheinlich wird in 25 Jahren das Fahren mit Verbrenner sowieso verboten sein. Oder noch wahrscheinlicher; es steht eine andere Kiste vorher in der Garage, die man mehr liebt. :lol: