Warum machen das viele Motorradfahrer?

  • Klar ist jedoch, dass eine Linkskurve möglichst rechts angefahren werden soll.
    Auf der Rennstrecke wird ja auch jeder Zentimeter der Fahrbahn ausgenutzt, nur so bekommt man eine ordentliche Kurvengeschwindigkeit hin.

    Nur ist die Strasse weder eine Rennstrecke, was die Sauberkeit der Fahrbahn angeht, noch sollte es im Verkehr um Kurvengeschwindigkeit gehen.

    Man darf nicht vergessen, dass beim Einlenken (wie man es auf der Strasse macht) nach links, man auch noch nen kleinen Radversatz nach rechts generiert, abhängig davon, wie schnell man einlenkt. Das ist recht schwierig zu timen. In dieser Hinsicht bin ich ein Verfechter der Racingfahrtechnik: Nicht zu schnell einlenken, dafür länger auf der Bremse bleiben, bis weit in die Kurve rein. Gibt mehr und länger Kontrolle über die Linienwahl. Ist in der Fahrschule leider ein Nogo, darum können es auch die wenigsten Töfffahrer...schade um die Sicherheit

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Diejenigen, welche bereits mit mir gefahren sind, wissen, dass ich in Rechtskurven deutlich langsamer und vorsichtiger bin als in Linkskurven, wo die Strecke einfach viel weiter einsehbar ist.
    Fahre die Rechts (gefühlt wenigstens haha) tendenziell mittig an, Bremse und ziehe nach Rechts bis ich den Kurvenausgang sehe und beschleunige wieder nach 'mittig'. Braucht nur ein Reisecar oder LKW zu kommen, welcher entgegenkommend etwas Platz braucht und schneidet....

    In Linkskurven versuche ich mittig durchzukommen, womit bei meiner bescheidenen Schräglage noch Platz bis zur Mittellinie sein sollte. Bin da Boo's Meinung: Zu weit rechts aussen kannst nirgends mehr hin und zu oft liegt da Dreck rum.

    Einige Beispielfotos, auf die Schnelle aus meinen und Tom's Filmen:

    Genügt vielleicht als Illustration, was ich meine.... und ist noch ein harmloses Beispiel aus dem BF.
    Und ja ich weiss es.... frevle auch noch immer manchmal aber um Welten besser als in den jüngeren wilden Jahren :grinning_squinting_face:

    Der Kern eines guten Motorrades liegt in der Technik, NICHT in der Optik  :grinning_squinting_face:

    Schleichfahrt ist ein Betriebszustand von getauchten militärischen U-Booten


    [font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']
    https://www.youtube.com/user/katpava/videos

  • ich finde es in linkskurven oft schwierig, an die richtige stelle zu blicken. man hat keinen markanten anhaltspunkt. die mittellinie (wenn es überhaupt eine hat) ist oft nicht bis zum ende der kurve sichtbar. strassenränder und gegenverkehr lenken viel mehr aufmerksamkeit auf sich.

  • Grüezi zämme,

    ich glaube es ist einfach Unsicherheit, dann wählt man intuitiv die Mitte.
    Die Mitte ist ja eigentlich nie wirklich falsch.
    Beim Motorradfahren stimmt das leider nur bedingt, zu nah an der Leitblanke fühlt sich nicht gut an, da könnte
    man(n) schon Ängste bekommen.
    Klar ist jedoch, dass eine Linkskurve möglichst rechts angefahren werden soll.
    Auf der Rennstrecke wird ja auch jeder Zentimeter der Fahrbahn ausgenutzt, nur so bekommt man eine ordentliche Kurvengeschwindigkeit hin.

    Herzlichste Grüße

    KAWATommi

    Wer Angst hat, soll sich mit mehr als 2 Rädern fortbewegen.
    Respekt zu haben ist i.O.
    Aber mit Angst zu fahren ist dumm..

    btw. Buchempfehlung für Alle (Schisser, Raser, Sicherheitsfanatiker, etc...):
    "Die obere Hälfte des Motorrads..."

    Das Leben sieht durch einen Motorradhelm besser aus

    FZ8-Raser
    Yamaha FZ8NA 2015 Race Blue

  • Ich selbst neige dazu, eher die Kurve zu schneiden. Also aussen anfahren, beim Scheitelpunkt innen und dann wieder nach aussen. Auch denke ich, dass diese Tendenz einige haben und die Kurve dann auch so fahren.
    Hauptgrund dafür wird wohl nicht eine bewusste Fahrweise sein, sondern eher das intuitive entfernen vom Strassenrand. Viele haben im Kopf, nach dem Strassenrand kommt der Tod. Wenn man aus der Kurve fliegt, gehts der Berg auf kürzestem weg ab. Was macht man also instinktiv? Man geht mehr zur Mitte. Dort stösst man dann auf die Mittellinie, dort sagt einem dann der Kopf, nicht weiter, da könnte Gegenverkehr lauern. Das Problem dabei, dort wo die Chance von der Strasse zu fliegen grösser ist, wird man breiter und tendiert dabei noch mehr zu der Mitte. Dass kann man nur durch sehr bewusstes und zielgerichtetes Fahren üben und vermeiden.
    Bin mir dies auch fleissig am abgewöhnen, weil man nie weiss, was einem innen in der Kurve entgegenkommt. Das mit dem Bus ist eine sehr schöne Illustration, zumal es bei uns viele Büsse auf den Pässen gibt.
    Ganz lustig wird es auf einspurigen und unübersichtlichen Pässen. Da kann man nur hoffen, dass der Gegenverkehr auf halbe Sicht bremsen kann.

    Auf der Rennstrecke gibt es aber weder Gegenverkehr noch sonst etwas, was einem vom Mopped holen kann. Die ist als Einbahnstrasse ausgelegt.

    Wer Rechtschreibefehler findet der darf sie behalten

  • Man darf nicht vergessen, dass beim Einlenken (wie man es auf der Strasse macht) nach links, man auch noch nen kleinen Radversatz nach rechts generiert, abhängig davon, wie schnell man einlenkt. Das ist recht schwierig zu timen. In dieser Hinsicht bin ich ein Verfechter der Racingfahrtechnik: Nicht zu schnell einlenken, dafür länger auf der Bremse bleiben, bis weit in die Kurve rein. Gibt mehr und länger Kontrolle über die Linienwahl. Ist in der Fahrschule leider ein Nogo, darum können es auch die wenigsten Töfffahrer...schade um die Sicherheit

    Ich sehe das genau so!!


    Phips, ist mir leider auch schon passiert und ich meine auch allen anderen die mit einem Motorrad unterwegs sind.
    Ich denke aber, vielen ist es auch unbewusst, wie sie die Kurven fahren.
    Weiterbildungen gibt es auch für Motorradfahrer/innen. Nur machen das leider die wenigsten.

    :grinning_squinting_face: Pass auf, ich habe das Fenati-Syndrom :grinning_squinting_face:

  • Wer Angst hat, soll sich mit mehr als 2 Rädern fortbewegen.Respekt zu haben ist i.O.
    Aber mit Angst zu fahren ist dumm..


    Über diese Aussage, die man immer wieder hört und liest, kann ich nur den Kopf schütteln. In diesem Sinne ist "Respekt" doch nichts anderes als ein Synonym für "ein bisschen Angst", welches sich halt eingebürgert hat für Leute, die zu stolz sind, ihre Angst einzugestehen.

    Respekt hat man, vor Lebewesen, aber sicher nicht vor Dingen oder Ereignissen.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
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  • Über diese Aussage, die man immer wieder hört und liest, kann ich nur den Kopf schütteln. In diesem Sinne ist "Respekt" doch nichts anderes als ein Synonym für "ein bisschen Angst", welches sich halt eingebürgert hat für Leute, die zu stolz sind, ihre Angst einzugestehen.

    Respekt hat man, vor Lebewesen, aber sicher nicht vor Dingen oder Ereignissen.

    Bitte nimm es mir nicht übel, aber über dein Kopf-Schütteln kann ich nur den Kopf schütteln...

    Ich denke, Angst zu haben hindert dich am korrekten Fahren und nimmt dir die Freude.
    Respekt hat mehr mit dem Bewusstsein von möglichen Ereignissen - hat nichts mit 'ein bisschen Angst' zu tun.

    Angst hindert dich am freien Fahren, nimmt dir Freude und macht dich unsicher.
    Respekt/Bewusstsein für die Situation zu haben, beeinflusst aber nicht die Sicherheit von dir oder anderen

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    FZ8-Raser
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  • Denke nicht, dass jemand nur aus Respekt vor schmutzigem Rand oder der Leitplanke weiter innen fährt, oder aus Respekt vor höherer Schräglage :winking_face: .

    Aber Semantik hin oder her, ein Punkt hat m.M.n. matti schon erwähnt:
    Die Blickführung ist entscheidend! In Linkskurven ertappe ich mich auch manchmal dabei, möglichst weit in die Kurve hinein zu blicken und dadurch - dem Blick folgend - die Kurve eher zu schneiden resp. zu früh einzulenken.

    Um später einzulenken in einer Kurve muss auch die Geschwindigkeit dort gut eingeschätzt werden können. Ist sie zu hoch, braucht es entweder erhöhte Schräglage oder man kommt noch weiter raus. Beides hatte zumindest ich am Anfang noch ziemlich Schiss davor :smiling_face: . Schräglagenkurs und Kurventraining bringt viel! :top:

    Ich Töff das.

  • Bitte nimm es mir nicht übel, aber über dein Kopf-Schütteln kann ich nur den Kopf schütteln...


    Nö, warum sollte ich? Das ist ein Diskussionsforum, da kann man auch mal verschiedener Meinung sein.

    Ich bleibe dabei, dass das Wort Respekt in diesem Zusammenhang ein leider gebräuchlich gewordener Missbrauch des Begriffs ist. Ein reiner Euphemismus. Angst ist negativ behaftet, Respekt ist positiv behaftet. Also sagst du lieber Respekt anstatt Angst. Irgendwelche Fühlschmigspürschmi Typen haben wahrscheinlich damit angefangen und (zu) viele haben es gut gefunden. Falsch bleibt es trotzdem.

    Wenn du Leute mit Angst grundsätzlich aus dem Verkehr ziehen willst, dürfte man fast keine Lernfahrer mehr auf die Strasse lassen. Denn die haben so gut wie alle Angst. Das ist ganz normal. Man hat keine Erfahrung, es ist ein grosses, schnelles und teures Gefährt un man weiss noch nicht wie es reagiert, trotzdem muss man so durch den Verkehr fahren, dass man nicht für alle anderen ein Hindernis ist. Ich hoffe du bis mit mir einverstanden, dass dies nichts mit Respekt zu tun hat, oder? Der Punkt ist, Angst kann man überwinden (1. Schritt) und kontinuerlich abbauen durch Erfahrung und Können (2. Schritt).

    Angst bzw. die Reaktion des Körpers darauf kann man ganz gut messen. Schlimm wirds dann, wenn es zu Panik übergeht, dann tut man dann u.U. falsche oder unkontrollierte Dinge, da bin ich absolut einverstanden mit dem was du sagst.

    Angst hindert dich am freien Fahren, nimmt dir Freude und macht dich unsicher.


    Fast einverstanden.
    Wenn du weisst, wovor du Angst hast (z.B. durch zu grosse Schräglage auszurutschen, wie es bei mir der Fall ist, ich weiss aber erfahrungsgemäss, dass ich meine Angst im Notfall auch überwinden kann), kannst du deine Fahrweise problemlos anpassen (eben nicht mit so viel Schräglage durch die Kurve) und dann genau gleich deine Freude am Fahren haben.

    Zitat

    Respekt hat mehr mit dem Bewusstsein von möglichen Ereignissen


    Nicht nur hat es damit zu tun, ich glaube das was du Respekt nennst IST das Bewusstsein um die möglichen Ereignisse, richtig?

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    Einmal editiert, zuletzt von Boo (20. August 2018 13:06)

  • Angst ist für mich, wenn ich auf ne Kurve zufahre und dann, aus welchem Grund auch immer, ich mir fast in die Hose mache und denke sch***** hoffentlich komme ich da durch. Respekt in der gleichen Situation ist abbremsen, 1-2 Gänge runter und dann halt nicht mit Hang-off und schleifenden Fussrasten durch die Kurve.
    Wie schon gesagt wurde, Angst lähmt und man verkrampft sich dabei. Respekt ist, wenn man ein ungutes Gefühl hat und dann deffensiv daran geht, anstatt es durchzumurksen.
    Auch ich hatte schon Situationen wo ich danach dachte, puh schwein gehabt. Und da hatte ich dann auch Angst, aber die verfliegt nach einer weile mit gemütlicher Fahrweise wieder.

    BTT:
    Habe es vorhin mal ausprobiert. Wenn man, wie immer gesagt wird, soweit wie möglich voraus schaut, beginnt man automatisch die Kurve zu schneiden. Denn man fährt ja dahin wo man hinschaut und der schnellste Weg ist eine Gerade und nicht die optimale Kurve. Super für die Renne, aber auf unseren Strassen manchmal gefährlich.
    Es braucht eine andere Blicktechnik (auf die Linie fokussiert) um schön durch die Kurve zu fahren. Dabei bin ich gefühlt auch langsamer als wenn ich das Ende fokussiere. Ist aber gerade auf neuen und unbekannten Strecken nicht das dümmste.

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  • Angst ist für mich, wenn ich auf ne Kurve zufahre und dann, aus welchem Grund auch immer, ich mir fast in die Hose mache und denke sch***** hoffentlich komme ich da durch. Respekt in der gleichen Situation ist abbremsen, 1-2 Gänge runter und dann halt nicht mit Hang-off und schleifenden Fussrasten durch die Kurve.

    So wie du es hier beschreibst, ist der Unterschied zwischen Angst und Respekt der zeitliche Faktor, der einem bleibt, um noch auf die Situation zu reagieren. Ich glaube dir nicht, dass du das wirklich so meinst.

    Wie schon gesagt wurde, Angst lähmt und man verkrampft sich dabei. Respekt ist, wenn man ein ungutes Gefühl hat und dann deffensiv daran geht, anstatt es durchzumurksen.


    Danke für die Bestätigung. Das, was du Respekt nennst, ist also das Gleiche Gefühl wie Angst, nur etwas weniger ausgeprägt. Also ein bisschen Angst :winking_face:

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  • Immer wieder schön wie unterschiedlich alle es hier formulieren und vermutlich genau das gleiche meinen =)

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  • Wie wäre es hiermit: die besagten Kurvenschneider fahren einfach zu schnell und überschätzen ihr eigenes können oder sie haben keine Angst/Respekt oder sind einfach guter Hoffnung a la "mir passiert schon nichts". Oder ein Mix aus allem...wie Döner halt...alles mit scharf :winking_face:

    You can`t scare me, I was raised in and survived South Africa