Bitumen-Tips?

  • Servus zusammen


    Heute hats mir bei den hohen Temperaturen auf nem etwas breiteren, und offenbar ziemlich tiefen, Bitumen-Flick das Vorderrad um ein ordentliches Stück weggeschmiert. Ich Idiot hab aus alter MTB Angewohnheit erstmal den Fuss runtergehalten. Naja. War mit ca 60kmh bergauf und bis auf nen Riesenschreck nix passiert. Nicht hingefallen, nicht verletzt. Glück gehabt.
    Das ganze ist einer mehr oder weniger Geraden passiert. Bis dahin hielten die Reifen gut auf kleineren Flicken und bei dem wars dann als wär ich in eine mit Öl gefüllte Furche gefahren. (Glaube ich zumindest - ging schnell)


    Dass Bitumen sch*** ist, wusst ich ja. Hab da genügend Geschichten aus der Downhillrollbrett Zeit - da wars aber halt so, dass das Zeugs nicht nur rutschig, sondern je nach Situation eben auch blödsinnig klebrig (mit Slidehandschuhen am Boden drüberrutschen, und die Hand bleibt gediegen kleben - zack Schulter raus X/ )


    Jetzt meine Frage. Bitumen ist kacke, ja ne, is klar. Aber habt ihr da irgendwelche Tips bezüglich Verhalten und vorauf achten? Mag vielleicht eine dämliche Frage sein (bin offen für Hinweise darauf :grinning_squinting_face: ), aber irgendwie muss man da ja die Fahrweise sinnvoll anpassen können und trotzdem noch vorwärts kommen - zumal die Strassen stückweise so zugeklebt sind, dass gar nix mehr wirklich frei ist.. :confused_face:
    Den Rest der Fahrt über hats mir der Kopf nicht mehr zugelassen, die Maschine in Kurven zu kippen - bzw ich fuhr dann nur noch so langsam in die Kurven rein, dass Schräglage gar nicht möglich gewesen wäre. Von den ganzen Angstbedingten Verbremsern fang ich gar nicht erst an X/
    Das Kopfding ist eine Sache - daran kann ich tiptop selber arbeiten (hab ich Übung darin :lol: ) aber eben: wie geht Ihr denn mit der schwarzen Rotze um?


    Danke schon mal und Grüsse
    Janne

  • Ich ignoriere das einfach.... fand die Dinger mit den alten schmalen Reifen wesentlich lästiger als mit der modernen Reifengeneration. Versetzt ganz kurz - mehr nicht, bis dato :grinning_squinting_face:

    Der Kern eines guten Motorrades liegt in der Technik, NICHT in der Optik :grinning_squinting_face:

    Schleichfahrt ist ein Betriebszustand von getauchten militärischen U-Booten


    [font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']

    https://www.youtube.com/user/katpava/videos

  • Ausweichen oder darüber schleichen wenn es grossflächig ist. Oder noch besser gleich den Abschnitt meiden. Sofern es nur schmale Linien sind, dann versetzt sich das Rad halt 5-10cm und das wars. Ist aber kein Problem, zumindest bei meiner zaghaften Schräglage.
    Das selbe mit den Mittelstreifen, ich weis sollte man meiden und es ist ja auch meist nur das Hinterrad beim Beschleunigen. Man spürt kurz wie sich das Rad versetzt und bevor man reagieren kann, ist schon alles vorbei. Lässt sich fahren als ob nichts wäre. Man darf jedoch nicht aus dem Schreck überreagieren und lässt am besten das Mopped machen wie es halt die Physik bestimmt. Blick soweit wie möglich nach vorne und einfach darüber. Dann spürt man e.v kurz ein "zucken" der Räder und fertig.
    Das selbe wenn man im ersten aus einer sich langsam öffnenden Haarnadelkurve beschleunigt und mit dem SA hochschaltet, da rutscht das Hinterrad auch kurz.
    Strecken die ich gut kenne, fahre ich wesentlich schneller ohne aus der Komfortzone zu kommen als unbekannte.
    Im DH-Sport wird die Strecke zuerst zu Fuss erkundet, bevor sie befahren wird. Man muss ja nicht gleich zu Fuss, aber man kann es ja etwas gemächlicher angehen lassen. :winking_face:

    Wer Rechtschreibefehler findet der darf sie behalten

  • Blick nach vorne Füße auf den Rasten lassen - weiter fahren. Wie Eric schrieb, vorausschauend weiter fahren.

    Jene die glauben, ich würde was verstehen wovon ich schreibe, sind selber schuld. :heuldoch:

  • Wie heisst es so schön, "Augen zu und durch"


    Nicht wörtlich nehmen, aber das Kopfkino ausschalten und normal weiter fahren wie bereits beschrieben. Wenn es doch stärker rutschen sollte, dann kann ein kurzer kräftiger Stoss mit dem Fuss schon helfen, bevor das Rad vollständig wegrutscht, sollte aber wirklich nur die Ausnahme sein (hat mir schon zweimal geholfen bei arg stark verflickter Strasse).


    Und wenn es nur einzelne Streifen hat, versuchen versetzt dazu zu fahren. Bei dieser Hitze ist Bitumen ähnlich einzuschätzen wie eine nasse Fahrbahn mit etwas Schmutz. Die Reifen halten mehr als ich denen zutraue 8o

  • Ist eine gute Übung für die Blicktechnik. Vorausschauend fahren und trotzdem Linie so wählen, dass man möglichst viele Bitumenstreifen vermeiden kann. Nicht zu hastig, kein Slalom, immer schön flüssig, lieber mal über einen drüberfahren als Haken schlagen.


    Ansonsten ja, gemächlich fahren. Klar, es ginge auch im gewohnten Tempo, rutscht ja nicht sehr stark. Aber ein einziger Rutscher zu viel bringt halt grosses Aua, darum würd ich es nicht darauf anlegen.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Mein Tipp: Sich daran gewöhnen
    Hatte zu Beginn als Anfänger auch Probleme damit, mit der Zeit interessierte es mich gar nicht mehr.
    Gehört zum Motorradfahren dazu. Das Rad rutscht eventuell ein wenig aber fasst dann schnell wieder Grip - es rutscht ja nicht 20cm...
    Was mir aufgefallen war ist, dass einige Reifen weniger darauf ansprechen wie z.B. der Conti Sportattack 3, Pirelli Diablo Rosso 3 - trotzdem fahr ich lieber den Bridgestone RS10 oder S21.

  • Was mir aufgefallen war ist, dass einige Reifen

    Was mir aufgefallen ist, ist dass auch das FW Setup eine ganz entscheidende Rolle spielt wie sich die Würmer manifestieren.
    Ich hatte bis vor dem neuen Pneu (Road5) und dem damit aber erst etwas später neu angepassten Setup schon nur beim Befahren von Bitumen ohne Schräglage ein schwanzendes Heck und in den Kurven empfindlicheres Reagieren und auch subjektiv gefühlt mehr Versatz auf dem Vorderrad bzw. bedeutend mehr Unruhe im Umrunden von Würmerkurven, so ging es denn nicht in "Boo Manier" die Lücken zu treffen.


    An dieser Stelle noch angemerkt, verstehe ich es überaupt nicht, weswegen viele hier im Forum möglichst viele verschiede Pneusorten durchprobieren, ohne einem bestimmten Fabrikat jeh eine Chance gegeben zu haben. Dies bedeutet in meinen Augen die 2 bis 3 malige Verwendung und auch ein iteratives Anpassen der FW-Settings an eben diesen Pneu.


    Den richtigen Pneu mit dem richtigen FW Setup hat man dann, wenn sich die Kiste wie ein Skalpell, ruhig und ohne sich bemerkbar zu machen genau dahin steuern lässt wo man hinblickt, bzw. will. Man hat sie wenn man die Reaktion des FZ auf verschiedenen Untergründen und Situationen schon quasi vor den Befahren spürt. Man hat sie wenn mann keine Ueberraschungen erlebt, ohne nach kurzer Analyse zu merken was man ziemlich sicher selbst falsch gemacht hat.
    Man hat sie wenn man mit einem Grinsen im Helm auf der Kiste sitzt und sich hierbei sauwohl fühlt.


    Es ist für mich wie eine Beziehung - Du erlebst diese intensiv und herrlich in Harmonie, oder man schaut und frisst nur die ganze Zeit über den Zaun :winking_face:

    Si vis pacem para bellum

  • An dieser Stelle noch angemerkt, verstehe ich es überaupt nicht, weswegen viele hier im Forum möglichst viele verschiede Pneusorten durchprobieren, ohne einem bestimmten Fabrikat jeh eine Chance gegeben zu haben. Dies bedeutet in meinen Augen die 2 bis 3 malige Verwendung und auch ein iteratives Anpassen der FW-Settings an eben diesen Pneu.
    Den richtigen Pneu mit dem richtigen FW Setup hat man dann, wenn sich die Kiste wie ein Skalpell, ruhig und ohne sich bemerkbar zu machen genau dahin steuern lässt wo man hinblickt, bzw. will.

    Wenn man kein elektronisches Fahrwerk hat, wie z.B. die R1M, lohnt sich das nicht. Da man mit dem elektronischen Setup direkt die Parameter verstellen kann. Mechanisch würde ich am Fahrwerk meiner RN32 gar nichts ändern, da so wie es ist einfach perfekt fährt. Ausserdem zu viel Aufwand - Fahren - einstellen - Fahren - einstellen,... und am Schluss verstellt. Sollte von jemandem gemacht werden mit Erfahrung = kostet wieder extra. Tipp: Standard Bereifung wieder drauf (wenn Angst) anstatt rumzudoktern.

  • Erstmal danke für die Rückmeldung. Hilft enorm :top:

    fand die Dinger mit den alten schmalen Reifen wesentlich lästiger als mit der modernen Reifengeneration

    schmale Reifen: hab ich :thumbsup: (vorne 90, hinten 110mm)



    m DH-Sport wird die Strecke zuerst zu Fuss erkundet, bevor sie befahren wird. Man muss ja nicht gleich zu Fuss, aber man kann es ja etwas gemächlicher angehen lassen

    Ist eh klar. Strecken die ich nicht kenne, befahre ich grundsätzlich erst mal gemütlich - sei dies auf dem Brett, MTB oder eben motorisiertem Stahlesel. :smiling_face:



    Wenn es doch stärker rutschen sollte, dann kann ein kurzer kräftiger Stoss mit dem Fuss schon helfen,

    Was meinst Du genau mit «ein kurzer kräftiger Stoss mit dem Fuss»? Da denk ich gleich entweder an Bremse, oder Abstehen - kann mir aber bei beidem nicht vorstellen, dass das sinnvoll wäre? :confused_face:




    es rutscht ja nicht 20cm...

    Das waren in diesem Fall eben gute 30cm Versatz - auf der Geraden. Dabei hats den Lenker noch «verdreht» (naja, soweit das Ding halt verdrehen kann). Aber die Furche war halt in Fahrtrichtung verlaufend und auch fast so breit wie der Reifen und offenbar ordentlich tief. Wohl vergleichbar wie die Kombi Veloreifen-Tramschiene - so im Ansatz zumindest..
    (Ja. Mir ist bewusst, dass ich da ohnehin nicht hätte drauffahren sollen. Ich hatte aber absolut nicht damit gerechnet, dass das beim Geradeausfahren in einem Rodeo enden würde. *nimmtsichselberandernase*)



    Was mir aufgefallen ist, ist dass auch das FW Setup eine ganz entscheidende Rolle spielt wie sich die Würmer manifestieren.

    An meinem Radl sind die Einstellungsmöglichkeiten bezüglich Fahrwerk wohl etwas eingeschränkt. Werde aber sicher schauen, was sich machen lässt. Grundsätzlich ist und bleibt das Ding halt ein 70er Jahre Nachbau und birgt nicht sonderlich viel Skalpell-Potential - aber da geht sicher noch was. Zunächst werd ich aber erst noch paar KM draufmachen, um ein besseres Gefühl für das Ding zu entwickeln - sonst kann ich ja Änderungen nur teilweise einschätzen. Danke für den Tip! :smiling_face:


    ---


    So. Vielen Dank nochmals. Ist so eine Sache, die ich an dem Forum hier sehr mag, dass innert kürzester Zeit enorm viele gute Inputs von erfahrenen Fahrern geliefert werden. Ich weiss das zu schätzen! Durch die mangelnde Erfahrung, ists für mich ja schwierig die Normalität/ Bedeutung einer Situation einzuschätzen - da bin ich froh umd erprobte Meinungen :top:





    edit: @Zhuri, dein letzer Beitrag kam, als ich grad am Schreiben war. Hierzu: hab die Standardbereifung drauf und allgemein nix dran rumgedoktert - ausser dem Anpassen des Reifendrucks an die empfohlenen Werte (hatte zu Beginn ca 10-15% mehr Druck als empfohlen drauf - direkt ab Händler..)

  • Was meinst Du genau

    Das was Du in alter MTB Manier gemacht hast, mit dem Fuss kurz auf den Boden um die Schräglage mit dem Stoss wieder zu vermindern, ist klar das letzte Mittel.



    ausser dem Anpassen des Reifendrucks

    das kann sehr viel ausmachen, schau auch mal auf der Homepage des Reifenherstellers nach, was der für einen Druck empfiehlt, kann von der Vorgabe im Töffhandbuch abweichen.

  • Sollte von jemandem gemacht werden mit Erfahrung

    Vielleicht erstmalig um Deinem Gewicht die richtigen Grundeinstellungen zu verpassen.


    Alles andere kann und sollte eigentlich nur von Dir vorgenommen werden.


    Ich setze hierfür mal keine technischen Superkentnisse voraus, mehr den die Fähigkeit lesen und verstehen, Werkzeug solte man richtig in die Finger nehmen und anwenden können, sowie über das Wissen von CW und CCW verfügen und vielleicht noch Additionen und Subtraktionen im Bereich der reelen Zahlen zwischen eins und dreissig durchführen können.


    Es ist wie mit allem, man liest und arbeitet sich in ein Thema ein, oder man umschifft die Problemstellung mit Geld, mit dem Effekt am Ende genau gleich weit, bzw. nicht schlauer zu sein.

    Da man mit dem elektronischen Setup direkt die Parameter verstellen kann. Mechanisch würde ich am Fahrwerk meiner RN32 gar nichts ändern, da so wie es ist einfach perfekt fährt.

    Erkläre mir mal bitte den Unterschied zwischen "Aufs Display schauen und am Rädchen drehen"
    und
    mit dem Schraubenzieher Nr3 an der richtigen Schraube(n) (Zug oder Druckstufendämpfung) eine Raste in Uhrzeiger, oder Gegenuhrzeigersinn zu drehen
    in Bezug auf das Ergebnis?
    Welche der beiden Einstellprozesse hälst Du für Leute die sich NICHT der Thematik FW Setup auseinandersetzen möchten, aber über solche HW verfügen für den gefährlicheren?



    würde ich am Fahrwerk meiner RN32 gar nichts ändern

    Yamaha hat verdammt gute Defaults an den R1, aber würden diese quantenmechanisch den Superzustand darstellen, müsste ja auch nichts mehr verstellt werden, bzw. diese Möglichkeit gar nicht angeboten werden - oder?


    Sorry ich will DIr damit nicht an die Karre fahren, sondern Dich eher motivieren es zu versuchen. Bei meiner alten Kiste hat sich dies mehr als nur gelohnt :top:



    Ausserdem zu viel Aufwand - Fahren - einstellen - Fahren - einstellen,... und am Schluss verstellt

    Fahren tust ja eh, die in etwa selbe Strecke ja auch :winking_face:
    Und was Du als verstellt bezeichnest würde ich mit "Auf meine Bedürfnisse OPTIMIERT" titulieren :winking_face:

    Si vis pacem para bellum

  • An meinem Radl sind die Einstellungsmöglichkeiten bezüglich Fahrwerk wohl etwas eingeschränkt. Werde aber sicher schauen, was sich machen lässt

    Es lässt sich sicher einiges machen falls dies erforderlich ist.


    https://www.teknikmotorsport.com/ya634


    Dass sich ein eher gemütliches Retrobike wie ein Skalpell fahren lässt ist auch nicht erforderlich, ist aber eine Anforderung welche ich an einen Supersportler stelle.

    Si vis pacem para bellum

  • Mit dem elektronischen Setup kann man verschiedene Presets erstellen und schnell ändern. Ein A - B Vergleich und der Try-Error-Prozess kann einfacher gmacht werden. Ausserdem ist das Standard Preset hinterlegt.


    Mit dem Rest gebe ich dir natürlich recht...