Kaputte Schrauben vermeiden

  • Hallöchen :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Mir passiert manchmal dass eine Schraube nicht los will und sie danach abbricht. Hättet ihr Tipps wie man sowas vermeiden kann? Typisch die Schrauben die den Auspuff befästigen sind oft sehr verankert und wenn die abbrechen hat man eine Schraube im Block...

    Gruss Jonny

    Wieso laufen? Habe doch zwei gesunde Reifen :grinning_squinting_face:

  • Es gibt sicher viele Methoden. Aber zwei Tipps, die bei mir schon oft geholfen haben:
    1. Versuch die Schraube zuerst noch etwas mehr anzuziehen, aber mit Gefühl
    2. Mit einem Hammer leichte Schläge auf den Schraubenkopf.

    Wenn die Schrauben verhockt sind, dann muss diese Verhockung gelöst werden. Das kann erfolgen, wenn die Schraube eben in beide Richtungen gedreht wird oder auch mit etwas Erschütterung (Hammerschläge). Sobald sich die Schraube etwas bewegt hat, lässt die sich dann abschrauben. Unterstützen kannst Du das Ganze, wenn du Rostlöser einsprühst und genug lange einwirken lässt, WD40 hilft oft auch.

  • WD40 oder auch Glasreiniger über Nacht einwirken lassen.
    Hammerschläge sind auch ok, aber bitte mit Gefühl :winking_face:
    Schlagschrauber ist natürlich auch sehr hilfreich.
    Auch Wärme kann helfen.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Oft hilft es auch, wenn du vorher Kriechöl applizierst und etwas einwirken lässt.

    Das hatte ich letzte Woche bei der Inspektion. Da saß ebenfalls eine Schraube dermaßen fest, sodass es normal kaum möglich war diese lozubekommen. Etwas WD40, halbe Stunde gewartet und dann mit etwas Ruck und sie ging auf.
    Wenn man bestimmte Schrauben anzieht und mit Schraubensicherung hantiert, dann bitte nur "Mittelfest" und dann einmal dünn um das Gewinde. Gibt auch Leute, die Loctite "Fest" nehmen und das komplette Gewinde einmal durchtränken :unamused_face:

  • aber bei wärme dehnt sich das Metall --> Die schraube sitzt noch fester.

    Das Gewinde, wo die Schraube drin sitzt, ist höchstwahrscheinlich auch aus Metall und dehnt sich eben auch :winking_face: . Insgesamt wird der Spalt zwischen Schraube und Gewinde grösser, wenn die Materialpaarung nicht gerade extrem ungünstig ist.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
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  • phips, Die Sache mit dem Seitenschneider ist Murks.....

    • Wärme oder kàlte kann helfen, meist geht es ja bei festsitzenden schrauben um die Oxidation die die Schraube mit dem festen Teil verbindet und diese wird durch "bewegung" (ausdehnen/schrumpfen) gelockert.

    Z.B Graphitöl (ist ein kriechendes Öl) kann helfen
    Leichte Schläge auf den schraubenkopf oder gleich einen schlagschrauber.
    Alle anderen Varianten würden bereits genannt.

    "Beim Beschleunigen müssen die Tränen der

    Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen"

    (Zitat: Walter Röhrl)

  • Danke für die Antworten :grinning_face_with_smiling_eyes: , werde demnächst eure Tipps testen und ich hoffentlich den Auspuff ab ohne das Schrauben im Motor bleiben :grinning_squinting_face:
    Es werden bestimmt noch weitere Schrauberfragen kommen :grinning_squinting_face:

    Gruss Jonny

    Wieso laufen? Habe doch zwei gesunde Reifen :grinning_squinting_face:

  • Gutes Werkzeug, Kraft, Zeit (bis zu Tage), Wärme/Kälte, Kriechöl (da hat sich eine kombination von WD40, Balistol und Nähmaschinenöl schon mal bewährt), sowie Schlagschrauber und damit es erst gar nicht passiert eine geeignete Montagepaste. Beim Auspuff das weisse Keramikzeugs.

    Welches das geignete Mittel der Wahl ist hängt auch davon ab warum die Schraube/Mutter klemmt und sich nicht einfach lösen lässt: Festgerostet, Schraubensicherung, einfach nur fest angezogen, rundgedreht... etc.

    Die Krümmer kriegte ich aber das erste mal auch nur ab nachdem ich die Bolzen durchtrennt haben. Die Muttern und Flansche waren regelrecht ineinanderverrostet Neue Bolzen, Kupferüberzogene Muttern gekauft (sind nicht so teuer), Bolzen mit richtigen Drehmoment in Motor eingesetz, alles mit Keramikpaste überzogen, angeschraubt. Da war dann das Mittel der Wahl der Dremel.

    Loctite 27X, das hoch fest Zeugs, kann man auf 300°C erwärmen, dann lösst es sich besser. Bis jetzt ging es bei mir aber eigentlich meist auch mit einem mehr oder weniger grossen Ruck und langen Hebel. Wie gesagt gutes Werkzeug ist hier ein Vorteil, es schont die Schrauben.

    Schlagschrauber gibt es nicht nur mit Luftdruck betriben sondern auch als manuelle Werkzeuge (Hand-Schlagschrauber) bei denen haut man mit einem Hammer hinten drauf.

    Gutes Werkzeug: Aus Schweizer Produktion haben wir hochwertige Schraubenzieher, für den Rest gibt es namhafte Firmen aus der Gegend um Wuppertal/Remscheid wie Gedore, Hazet, Stahlwille, Wera (wobei auch die gewisse Sachen in Asien produzieren lassen). Gibt aber auch anderes welches zwar nicht in Deutschland produziert wurde aber doch noch recht hochwärtig ist: Proxxon, Toolcraft, Facom, Kraftwerk.
    Wirklich schlechte Erfahrung habe ich bisher vorallem mit wirklich billig Werkzeug und dem Rothewalde :pouting_face: von Louis, wobei das einfach der name ist Welche sie auf ihr irgendwo eingkauftes Zeugs pappen. Mal kommt es Aus der Fabrik A dann wieder aus der in Z, gemacht.

    Wichtig jedoch, dass man bei wirklich festen Verbindungen keine Vielkannt-Nuss sondern eine 6-Kant Nuss nimmt welche die Mutter an den Kannten und nicht an den Ecken anpackt. Wera behauptet ja, dass sie in dieser Hinsicht die besten sind und selbst schon rundgedrehte Muttern und Schrauben noch lösen können.

    Manchmal braucht es halt auch die Hilfe einer Wasserpumpenzange oder einer Vise-Grip/Klemmzange (wobei ich das Modell von Technocraft und nicht das Original hier bevorzuge)

    Lässt sich eine verostete Schraube mindestens ein wenig bewegen kann man Öl dazugeben. Dann warten, versuchen zu öffnen, Ölen, bewegen, warten veruschen zu öfnen, Ölen, bewegen etc. Das kann ein Paar Stunden dauern oder einfach auch mal über nacht stehen lassen. jedoch immer wieder mal bewegen und ölen.

    PS: Ich bin ein DUMMSCHWÄTZER !!!

  • Die Schraube am Auspuff hatte ich mit einer Retsche mit 6-Kant Nuss abgebrochen, vermutlich die Kraft nicht ganz gerade auf die Schraube gekriegt. Für den Hebeleffekt nehmen wir immer Rohre die wir über die Retsche machen.

    Schlagen Schlagschrauber auf die Schraube oder schlagen sie in die Richtung in die man öffnen will. Falls unverständlich : um einen Schlagschreuber zu "immitieren" müsste man da drauf hauen wo man normalerweise die Kraft auf die Retsche bringt oder auf den Kopf der Schraube?

    Danke für die Tipps Rebel :grinning_face_with_smiling_eyes: , manche kannte ich nicht oder habe nie drann gedacht (vielkannt Nüsse).

    Wieso laufen? Habe doch zwei gesunde Reifen :grinning_squinting_face:

  • Die Schraube am Auspuff hatte ich mit einer Retsche mit 6-Kant Nuss abgebrochen, vermutlich die Kraft nicht ganz gerade auf die Schraube gekriegt.

    Das ist wohl der häufigste Grund, dass eine Schraube abbricht bzw. dass man den Kopf rund dreht. Vielleicht ein Tipp noch hierzu. Mit einer herkömmlichen Ratsche erzeugt man automatisch immer eine Kraft (Hebelkraft) die nicht erwünscht ist, du wills ja eigentlich nur ein Moment erzeugen (wer schonmal mit einer kurzen Ratsche eine festsitzende Achsschraube lösen wollte, hat vielleicht schon einen Schreck bekommen, weil das Motorrad plötzlich vom Ständer kippen oder gar abheben wollte :grinning_face_with_smiling_eyes: ). Ein Kreuzschlüssel o.ä. ist diesbezüglich viel besser geeignet, da man auf beiden Seiten des Schraubenkopfs eine jeweils entgegengesetzte Kraft ansetzt, also resultierend gerade Null. Auch der Schlagschrauber macht das viel besser als eine Ratsche.

    Bei einem manuellen Schlagschrauber schlägt man in Achsrichtung der Schraube, dies wird dann gleich in eine Drehbewegung umgesetzt. Also hast du das draufschlagen und anlösen somit gleich kombiniert. Der pneumatische (ich hab einen mit Akku, funktioniert bestens) Schlagschrauber schlägt nur in die Drehrichtung der Schraube. Kannst also immitieren was du willst, letztendlich muss sich die Schraube einfach drehen :winking_face: . Aber eben, wenn du mit dem Hammer auf die Ratsche haust, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass du schräg abrutschst.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
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    Einmal editiert, zuletzt von Boo (14. Juni 2018 15:43)

  • Schlagen Schlagschrauber auf die Schraube oder schlagen sie in die Richtung in die man öffnen will. Falls unverständlich : um einen Schlagschreuber zu "immitieren" müsste man da drauf hauen wo man normalerweise die Kraft auf die Retsche bringt oder auf den Kopf der Schraube?

    Schlagschrauber schlagen in Drehrichtung. Bei einem manuellen wird der Impuls des Schlages in ein Drehung umgewandelt, denoch wird bei diesen ein wenig Kraft in Richtung Schraube gehen.

    Man könnten nun auch einfach mit einem Hammer auf Ratsche, Steckhebel, oder Gabelschlüssel schlagen. Aber dafür sind die Werkzeug nicht gemacht, federn zu Stark und könnten kaputtgehen/brechen. Evtl. ist auch nur eine nicht sichtbare Ermüdung und das Ding bricht bei einem späteren Einsatz.
    nachtrag: Plus die Sache die Boo im Beitrag vor mir erwähnt.

    Im schlimmen Fall muss man die Schraube halt ausbohren, neues Gewinde schneiden oder mit Helicoil reparieren. Im aller, aller schlimsten Fall ist es unreparabel :loudly_crying_face:

    PS: Ich bin ein DUMMSCHWÄTZER !!!

  • pass bloss auf mit den schrauben vom Auspuff an Motorblock...
    nicht dass noch Risse provozierst...

    ggf. vorher mal mit ner feinen Drahtbürste den Dreck aus den Rillen holen...
    sonst wirklich einfach Rostlöser und/oder das Kriechöl wirken lassen

    "Am liebsten erinnere ich mich an die Zukunft."
    Salvador Dali