Wozu braucht man beim Motorrad elektronische Helfer?

Zitat von Donna

... schau mal in Noemis Profil ...

K A da war ich schon lange nicht mehr

Weshalb elektronische Helfer, wurde schon vieles geschrieben, ja dient der Sicherheit, oder zumindest meistens. Und ja, es tut gut mal mit einem Töff ohne die Helferlein zu fahren, nur um zu spüren, wo diese Helferlein unterstützen.

Um auf Bidus Anregung einzugehen, ohne aber jetzt Punkte zu verteilen:

- ABS resp. Kruven-ABS scheint mir das Nützlichste Helferlein zu sein, bei Schreckbremsungen einfach unersetzbar, insbesonder wenn sich dann noch etwas Sand, den man nicht bemerkt vorher, auf der Fahrbahn befindet.
- Traktionskontrolle ebenfalls sehr hilfreich, gerade wenn ich beim Kurvenausgang angase und nicht bemerke, dass die Strasse nicht ganz so sauber ist wie gedacht.
- Wheeli Kontrolle, soll jeder selbst entscheiden, da sind alle selber gross genung zu entsheiden, ob sie die rechte Hand im Griff haben.
- Überschlagkontrolle, sinnvoll für alle, die sich nicht getrauen die Vorderbremse etwas zu lösen, nicht zwingend notwendig
- Verschiedene Fahrmodi, kann jeder selbst entscheiden ob er das braucht, kann aber mit dem richtigen Mapping individuell auch ohne Fahrmodi eingestellt werden. Und den RainModus mit kastrierter Leistung, da hilft ansonsten der sorgfältige Umgang mit der rechten Hand.
- Griffheizung, sinnvoll, gerade im Sommer mit Sommerhandschuhen, wenn auf den Pässen es plötzlich kalt wird
- Stabilitätskontrolle, kenne ich nicht, kann ich nicht beurteilen was und wie es wirkt.
- Automatische Anpassung des Fahrwerkes, kann sinnvoll sein, muss ich mir nicht überlegen, ob ich das Federbein mehr vorspanne oder nicht. Allerdings kannich das mit wenigen Drehungen dann für hinten auch selbst einstellen. Ist aus meiner Sciht primär eine Komfortfunktionn wie die Griffheizung aber nicht wirklich notwendig.

Ich schätze meine Stelvio, da habe ich nur ganz wenig elektronische Helferlein, da kann dann auch nichts kaputt gehen. Bei der Elektronik am Meisten ärgert mich, wenn wegen einer defekten Birne der Motor nicht mehr gestartet werden kann

Bin gespannt auf die weiteren Beurteilungen und Benotungen.

Zitat von Bidu

Berwertet mal aus Eurer eigenen Sicht welches Helferlein für euch den meisten Sinn (10 Punkte) und welche Ihr als unwichtig (1Punkt) betrachtet?
Würde wer ne Abstimmung machen darüber?
Bin A) zu blöd dafür B)zu bequem dafür

Sicherheitstechnisch komplett unwichtig aber nice to have:

Quickshifter/Blipper 1
Fahrmodi 1
Tempomat / Pitlane Limiter 1
Slidecontrol 1
DDC: Strasse 1, Racing 1

Sicherheitstechnisch relevant:

ABS: Strasse 4, Racing 1 (weil nicht ausgereift genug)
Überschlagskontrolle: Strasse 8, Racing 10
TC: Strasse 10, Racing 8
Wheeliecontrol: Strasse 1, Racing 4
AHK: Strasse 10, Racing 10

Ne 10 gibts bei mir, wenn mich der Helfer tatsächlich vor nem Sturz bewahren kann und mich gleichzeitig nicht an dem hindert, was ich eigentlich tun will.

ABS: 10
Kurven/Race-ABS: 7
TC: 7
Wheeli/Lif: 6
Ueberschlag/Hinterradabhebekontrolle:6
Fahrmodi normal (Agro, Normal, Rain) :5
Fahrmodi Soziabetrieb: 8
Semiaktives FW: 8
Integrales Bremssystem: 10
Shifter/Blipper: 5

Angaben beziehen sich auf Strassenbetrieb

Hi @Noemi123 schön mal wieder von Dir zu hören...
wie du siehst ist Deine Frage eine welche die Gemüter spalten tut
ich versuche jetzt einfach mal sämtliche posts vorher zu ignorieren...

wo ich und meine freunde, ich könnte auch sagen meine generation... mit dem mopped-virus infiziert wurden
waren elektronische Anlasser schon eine willkommene errungenschaft...
das erste mopped... eine simson mit 80ccm...wo ich selber (zu der zeit hatte noch nicht mal nen schein) gefahren bin hatte die sogar noch kickstarter... aber immerhin schon blinker an bord... das teil kannte noch kein abs oder was es sonst noch alles gibt heutzutags...
das teil konntest noch in den acker schiessen... hast es wieder aufgestellt und bist weitergefahren...
mag mich noch gut dran erinnern wie wir mit den dingern mit vollgas über die waldwege gebrettert sind...
und uns auch immer wieder mal bei unseren rennen auf die fres.... gelegt haben...
wunden lecken und weiter...
töff fahren ist tödlich hiess es damals noch die Helmpflicht wurde später mal eingeführt..

von diesen Erfahrungen ausgehend... muss ich deine frage... "ist das nötig" ... mit nein beantworten...
das ursprüngliche Konstrukt MOTORRAD funktionierte ohne all die heutigen helferchen

aber wie es halt so ist...
entwickelten sich nicht nur die töff weiter... auch die bevölkerungsdichte und die anzahl der verkehrsteilnehmer steigt mehr und mehr...
genau so wie die anzahl derer die man nicht ohne leuchtweste einen zebrastreifen überqueren lassen sollte X/

ich hab ja einige töff ausprobiert wo all diesen schnickschnack an bord haben... sie sind auch alle toll auf ihre art und weise..
und doch bin ich bei meinen eher klassischen töff geblieben weil mir die Assistenten doch zu viel regulieren...
und ich die eigentlichen grenzen nicht mehr spüre so wie ich das mal gelernt habe...
aber ich bin froh zu wissen das die übermütigen heutzutage die Kontrolle über ihr Geschoss eher behalten und nicht grad in mich reinkrachen beim kleinsten fehler... denn es geht ja nicht nur darum das leben des Töff Fahrers zu schützen sondern vor allem um das umfeld welches unweigerlich betroffen ist

ohne all diese Assistenten sollte man sich einfach unter kontrolle haben..
und wissen wo sind die grenzen "meines" töff... was kann ich was kann der töff.. und was sollte ich tunlichst sein lassen...

Zitat von Roland

Ignoriert wird nicht er, so lese ich das, sondern das Kern oder wie er sagt Punkt seiner Aussage nicht zur Kentnis genommen wird und seine ganze Aussage aufgrund eines aus seiner Sicht Details in Frage gestellt wird. Zumindest vermute ich dies da der vorherige Satz lautet: Ja mit der Schräglage und dem Schlupf hast du recht - war aber auch nicht der Punkt.

Au contraire. Ich habe den Kern sogar sehr zur Kenntnis genommen. Bin allerdings nicht einverstanden damit und hab erläutert weshalb. Ist das deswegen Rosinenpickerei? Zhuri war beeindruckt, dass ein Werksfahrer und ein Journalist sagen die Kiste sei ohne Helferlein unfahrbar und meint, dass man das ernst nehmen sollte. Und ich sage, das muss man nicht ernst nehmen, weil auch ein Werksfahrer und erst recht ein Journalist kann grundsätzlich viel sagen wenn der Tag lang ist. Sich selber ne Meinung bilden ist Trumpf. Und das soll Rosinenpickerei sein? Von Schlupf hab ich übrigens rein gar nichts gesagt, keine Ahnung wo das herkommt.

hei kühlt euch ab und tut wieder mal was für den Fred

Narzismus bitte in meinem Thread ausleben

Uns seid Ihr dann gestorben leg ich Euch zum weiterdiskutieren ne Tastatur ins Grab

Zitat von Boo

Zhuri war beeindruckt, dass ein Werksfahrer und ein Journalist sagen die Kiste sei ohne Helferlein unfahrbar und meint, dass man das ernst nehmen sollte. Und ich sage, das muss man nicht ernst nehmen, weil auch ein Werksfahrer und erst recht ein Journalist kann grundsätzlich viel sagen wenn der Tag lang ist

Ich behaupte mal, dass auch ich, ohne Rennstrecken- und Supersporterfahrung, die Kiste ohne elektronische Helfer fahren könnte. Wo es dann schwierig wird, ist wenn man die Kiste in dem Bereich bewegen will wo der Motor maximales Drehmoment und Leistung abgiebt. Dass ist dann der Punkt wo die elektronischen Helferlein zum Einsatz kommen und anfangen zu regeln.

ABS: 10
Integrales Bremssystem: 9
Kurven ABS: 8
Heizgriffe: 7
Ueberschlag/Hinterradabhebekontrolle: 6
TC:5
AHK: 4
Fahrmodi (Strasse, Enduro) : 3 bzw. 10 falls TC vorhanden oder ABS nicht abgeschaltet werden kann.
Semiaktives FW: 2
Wheeliecontrol: 1
Shifter/Blipper: 1
Tempomat: k.A.
DDC: k.A.

Was ich davon habe: ABS (an 2 von 3 Motorrädern), Heizgriffe (an 3 von 3)

Es gäbe dann da noch den:

Spurhalteassistent

Parkassistent

Auffahrassistent

"Sowas von Dumpfbacke als Fahrer obendrauf" Assistent

Automatischer Reinigungsassistent

NSA-Pack

kummulierter Bussenanzeige Assistent

zu bewerten

Zitat von Zhuri

Bei einer Harley macht

ein Entsorgungsassistent einen Sinn

Wer sämtliche gyroskopischen Effekte und andere, zweiradspezifische Dinge/ Kräfte , eliminieren oder bis in den Mikrobereich kontrollieren will, kann sich ja ein Cabrio kaufen, das wäre dann ein Auto.

Macht ja auch mehr Sinn, besserer Wind und Wetterschutz, besserer Grip in den Kurven , mehr Reichweite.

Die Wirksamkeit und situative Nützlichkeit der Helferlein steht für mich ausser Frage , auch wenn ich z.B nicht verstehe warum die TC der Africa Twin im 2. Gang dauernd ausschlägt wo ich mit der Bled ohne TC im Ersten Gang hochjagen kann. Ja, auch dieses Rätsel finde ich interessant.

Irgendwann kommt dann auch noch der Abzählton für den Einlenkpunkt damit man sie Kurve besser kriegt, und ein HUD Display zeigt einem im Helm den Ist / Soll der Schräglage , wird zu dem Zeitpunkt unbestreitbar wertvoll sein.

Für mich persönlich ist die Faszination des Motorradfahrens das Spiel mit der Prothese, kommt mir das abhanden - fange ich an zu Reiten oder fahre Velo. Die Sicherheit kann mich in dem Sinne aber sowas von am Allerwertesten lecken.

Echt unterhaltsam
Ich roll jetzt mal meine Geschichte von Anfang an auf, weshalb ich zu MEINEM PERSÖNLICHEN Entschluss i.S. Helferlein komme.
All die legendären Motorräder, sei es die einzige und wahre Z900 (Frankensteins Tochter) oder die Ur-R1 (Witwen-Macher) fuhr ich mal kurz, obwohl ich die Motorräder nie selber hatte.
Da sind sehr viele Mythen und Geschichten in Umlauf, welcher man auf Dichtungen abschieben kann.
Die Z war in meiner Zeit (fing ende der 70ig an) ein Traummotorrad und erreichte die 200er Marke knapp nach Tacho. Spätestens ab 160 kam Unruhe ins Fahrwerk, was bei mir jeweils Anlass war vom Gas zu gehen.
Einige Mutige blieben drauf und ja, es kam zu vielen Unfällen mit Todesfolge (war auch noch keine Helmpflicht und die ersten Helme war Genickbrecher - aus der Formel 1 kommend und nicht auf Motorradfahrer zugeschnitten).
Die Ur-R1 fand ich gar nicht so schlimm.... das Gas musste einfach ausgangs Kurve etwas feinfühlig aufgemacht und nicht aufgerissen werden - Punkt. Geradeaus überhaupt kein Problem.
Die Ur-1100er-Gixxer war da keinen Deut besser, ursächlich wegen der relativ schmalen Hinterradberreifung, welche mit der (offenen) Leistung überfordert war.

Kurzum: In all den Jahren kam ich bestens ohne alle Helferlein aus, Stürze taten noch weh (fehlende Schutzkleidung) und wir lernten draus. In der 16 Zoll Ära - insbesondere die Vorderreifen - lernten wir, dass in der Kurve Bremsen ein No-Go war. Das Bike stellte gnadenlos auf, also wurde das Tempo vor der Kurve angepasst und erst beim klassischen Scheitelpunkt wieder forciert.
Das Hineinbremsen in die Kurve lernte ich tatsächlich erst letzte Saison (2017), entsprechende Tipps gab mir verdankenswerterweise Boo
Den Dreh hatte ich erstaunlich schnell raus und fahre praktisch nur noch so, das Kurventempo ist jetzt deutlich höher als früher.

Ich behaupte einmal: Wer etwas Talent hat, kommt in fast allen Situationen klar. Dass hier Helferlein helfen können, ist unbestritten, aber nicht zwingend notwendig!
Wer heute so lernt und nix anderes kennt, nicht besonders talentiert ist, der strauchelt mit nem älteren Motorrad. Wer's nicht glaubt, für den mache ich mal meine olle FJ aus dem Jahre 1984 klar Als ich die Ur-R1 fuhr, bekam ich die FJ - wir tauschten kurz die Bikes - nach wenigen Km zurück. Er kam damit überhaupt nicht klar (v + h 16 Zoll). Obwohl der Rahmen über alles erhaben war und ist, lediglich die Bremsen sind natürlich nicht zu vergleichen.... sagte aber klipp und klar: Geh etwas früher auf die Bremse bis dein Kurven-Wohlfühl-Tempo erreicht hast

Unfälle: Diejenigen, welche mich kennen, wissen, dass ich früher bei den Uniformierten war. Nahm genügend Motorradunfälle auf und bei Kurvenunfällen war es zu 99% immer das selbe: Das eigene Fahrvermögen hoffnunglos überschätzt und die Situation total falsch eingeschätzt!!
Dazu gehören erstens das Tempo und zweitens der falsche Einlenkpunkt.... sehr oft zu früh, der Scheitelpunkt wird vermasselt und sie geraten auf die Gegenfahrbahn. Ein schönes Beispiel in einem meiner letzten Filme zu sehen!

Fazit für mich persönlich: Ich komme sehr gut ohne das Elektro-Gedönse klar, hatte auch schon kritische Situationen zu bewältigen. Teils selbst verschuldet (Glück gehört dazu), teils fluchenderweise ausgewichen. Auf jeden Fall geht und funktioniert es gut, werde aber bei Gelegenheit mal so ein weichgespültes Neuzeitbike testen - falls einer hier dazu bereit ist.... macht dafür ne exklusive Erfahrung mit ner leicht angegrauten Fireblade, welche zur Zeit hervorragend zu mir passt - meiner Meinung nach
Gibt ein lustiges Filmchen...

Hier noch ein Standbild (aus dem erwähnten Film im obigen Beitrag) des 'Helden', mit Sozia!!
Reine Glückssache, dass nichts entgegen kam....

Noch etwas in Sachen Respekt.... früher hätten sie mehr Respekt gehabt.
Meine Generation nicht im geringsten
Die Polizeidichte war noch sehr gering, die sahen wir praktisch gar nie und verschwendeten beim Fahren auch nicht einen einzigen Gedanken daran.
Feuer frei hiess die Devise, spätestens in den Pässen ging's in die Vollen. Grimsel zur Furka rüber mit 160. Von der Furka herkommend den Grimsel hoch, Vollgas zwischen den Wendeplatten.... war alles - wie heute - wunderbar übersichtlich.
Dies in Jeans, aber wenigstens mit Helm, Stiefeln und Handschuhen... für Leder fehlte die Kohle, Tante Luise oder Polo gab's noch nicht.... Gericke war glaublich der erste in Zürich.
ABER die Mühlen, meine wenigstens, hatten auch nur so 65-90 PS.... mein Vater mit der FJ (offen 125 PS) fuhr mir da gnadenlos davon....... X(

Da ich nun fast 10 Jahre Motorrad fahre, kam ich auch noch in den Genuss ohne Helfer zu fahren.
Zum Glück hatte erst die 701 Husky irgendwas und auch nur ABS.
Bei den Supersportlern sicher alles zu empfehlen, wirklich zu gebrauchen aber auch nur auf der Rennstrecke, ansonsten ist man sowiso fahrlässig unterwegs.

Ich bin froh das ich ohne Helfer anfangen durfte, meiner Meinung nach lernst du so besser zu fahren wie ohne.