Ein fast 10-jähriges (sportliches bzw. zumindest sportlich gefahrenes) Bike für so viel Kohle? Weiss nicht recht, ich hätte da doch so einige Bedenken was Haltbarkeit und demnächst anstehende Gross-Revisionen betrifft. Mit wenig Kilometer und wie aus dem Ei gepellt kann man sich das sicher überlegen, aber bei näherer Betrachtung dürften doch hier und da Rostflecken bis hin zu deutlich sichtbaren "Kampfspuren" zu finden sein.
Ob Leistung wirklich ein Thema ist, ist jeweils schwer zu sagen (kommt auch darauf an wie die abgegeben wird, ist zwischen V2 und Reihen-4-Zylinder halt doch deutlich anders), aber auch im Schwarzwald (und erst recht auf angesagten Pass-Strassen) wird geblitzt. Auch wenn das deutlich günstiger ausfällt als in der Schweiz, muss das nicht jeder haben (zumal bei massiver Überschreitung dann auch Meldungen in die Schweiz gehen - und dort dann zusätzlich noch ein Ausweisentzug droht).
Wenn's nur ums Mopped geht: die 1078er hat was, aber mit so viel Leistung muss man sorgsam mit dem Gas umgehen können, nicht wenige dürften deshalb mit der 910er nicht wirklich schlechter bedient sein http://www.mvagusta.net/forum/13-bruta…0-vs-989-a.html
Die Superduke ist in der Auswahl bisschen der Aussenseiter: wild, ungehobelt und somit mit eigenem Charme. Leider sind die Modelle vor der Modellpflege (2007 gab's Modell-Update auf Euro 3 und 2008 sogar einen komplett überarbeiteten Motor mit mehr Leistung und grösseren Ventilen) nicht nur äusserst durstig sondern auch noch mit nur 15 Litern im Tank statt 18.5 bestückt, was den "Alltagswert" doch irgendwie einschränkt. Somit schnell erklärt, weshalb man ab und zu eine zu durchaus bezahlbaren Preisen bekommt - und die kann durchaus in Tip-Top Zustand sein (darauf achten, dass die Kisten unverbastelt sind, nicht wenige haben sich da Kits besorgt und an den Luftfilterkästen rumgeschnippelt um noch das eine oder andere Zusatz-PS rauszukitzeln).
Die Monster.. na ja, manche mögen sie und manche nicht (mein Ding ist das optisch das nicht, aber ich bin kein Massstab). Wenn schon Monster, dann möglichst die neuste Version (nicht nur ist der Motor überarbeitet, er ist auch leichter und das Fahrwerk ist besser - mit den neueren Abgasanlagen bei den Duc's muss man sich halt abfinden oder für teures Geld versuchen ne vernünftig aussehende legale Nachrüstanlage zu bekommen) https://www.motorradonline.de/test/top150tes…1100.90362.html Aufgepasst generell auf die Motoren mit Desmodromik, die treiben die Preise für die Service-Kosten in die Höhe und stellen an Selbstschrauber technsich doch schon hohe Ansprüche https://monster1100evo.wordpress.com/2018/03/18/ventile-einstellen/
Bleiben all die Japaner welche sich im Grunde wenig schenken bis auf die Farbgebung, das sind Kleinigkeiten welche man eher mag oder nicht und natürlich unterschiedliche Motoren-Grössen welche eine andere Leistungsabgabe haben. Einigermassen bezahlbar, in tausenden von Exemplaren gebaut und bis zur kleinsten Schraube durchgetestet und bei jeder Garage zu warten - passt (aber halt ohne wirklich Emotionen zu wecken). Wenn's um Langlebigkeit, einfache und preiswerte Wartung, geringer Spritverbrauch und problemlose Ersatzteilversorgung geht, kann man hier kaum falsch liegen.
Da bliebe, sozusagen als "kleiner" Favorit, die Speed-Tripple übrig, wobei hier die "R" Version auch gleich das Problem der doch eher gewöhnungsbedürftigen Lampe klären würde https://www.1000ps.ch/testbericht-23…et-triple-675-r. Falls die Kleine sich dann doch etwas zu mau anfühlen sollte, könnte man ja auch mal die 1050er Variante testen https://www.motorradhandel.ch/occasion/trium…/7445491/1/4/1/ - rein optisch bleiben die Kisten aber halt doch eher gewöhnungsbedürftig, da wäre man mit den Japanern oder der KTM (die hat ja auch viele japanische Teile verbaut) wohl etwas allgemeinverträglicher unterwegs.
Tja, ob es bei all den Tests und Vergleichen wirklich noch dieses Jahr für eine neue reicht