Aber wenn ich sehe, wie hochbetagte, reaktionsverzögerte Senioren Auto fahren, verstehe ich das manchmal auch nicht. Deren Medis sind auch nicht im Ausweis eingetragen. Und ich weiss aus persönlichem Umfeld, wie "gewissenhaft" diese Menschen zum Teil die Empfehlungen des Hausarztes nehmen.
Wenn Klonko seit der Abklärung weiss, welche Massnahmen er treffen muss um sicher unterwegs zu sein, zweifle ich nicht, dass er diese auch einhält. Es geht ja auch um sein Leben.
Motorrad fahren nach dem Unfall?
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Raider00 -
23. Dezember 2017 14:27 -
Erledigt
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Da gebe ich dir völlig recht.....
Nur auch die Senioren oder deren Hausärzte gehen davon aus, das ja alles in bester Ordnung ist.
Schlussendlich heisst es dann: " aus unerklärlichen Gründen in den Gegenverkehr geraten"
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Stimmt. Aber davor bist weder Du noch ich gefeit - möge das Glück immer auf unserer Seite sein!
Angst ist immer ein schlechter Begleiter, deshalb schliesse ich mich Greywolfs Beitrag an. -
Allein die Tatsache, dass du hier im Forum die Frage stellst wie es weitergehen soll, zeigt mir, dass du innerlich noch weit davon entfernt bist ohne Angst zu fahren.
1. passieren kann immer und überall etwas, auch ohne Töff
2. wenn die Angst mitfährt, gefährdest du in erster Linie
dich, dann aber natürlich auch alle anderen3. medizinische Probleme kann man im Griff haben, doch können
sie ebenso unerwartet und plötzlich auftreten.4. dein Gedanke, dass du bei einem 3. Unfall vielleicht nicht
mehr so viel Glück haben würdest, hindert dich daran die
Angst loszuwerden.5. und solange die Angst vorherrscht, würde ich persönlich die Finger vom Lenker lassen.
Wandelt sich die Angst im Laufe der Jahre in Respekt, dann kannst du auch wieder genussvoll fahren.
Man kann auch nach sehr langer Töff-Abstinenz wieder mit viel Freude dem Hobby frönen, solange man umsichtig und mit Respekt unterwegs ist.......
Wünsche dir weiter gute Genesung und, vorallem, dass du dir erstmal die Zeit nimmst, deine Angst loszuwerden
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Man kennt ja: "Wer vom Pferd fällt soll sich wieder in den Sattel schwingen" oder so ähnlichBei den Indern heisst es: "Wer von Baum fällt soll so schnell als möglich wieder hinaufklettern. Sont wird er nie mehr den Baum besteigen" oder so ähnlich
Zwei Grundsätzlich verschiedene Kulturkreise gleicher Sinn des Sprichwortes. Man kann dies natürlich als gebrabbel abtun oder man anerkennt das hinter solchen Sprüchen meist ein Stückchen Wahrheit verbirgt.
Spannend wäre ja zu wissen was ein Angsttherapeut raten würde.
Naja, ich als Reiterin finde dieses Sprichwort... nicht zutreffend. Sicher haben viele Sprichwörter irgendwo ein Körnchen Wahrheit, wenn man lange genug sucht bzw. sie auf spezifische Einzelfälle anwendet, aber so ganz persönlich würde ich dieses Sprichwort angesichts meiner Erfahrungen unter "Binsenweisheiten" schublädeln.Ansonsten:
Die Grenze zwischen Angst und Respekt ist fliessend - ich denke, es sind sich wohl alle einig, dass beide Extreme der Sicherheit nicht wirklich zuträglich sind, d.h. das komplette Fehlen jeglicher "Angst" in Form von angemessener Vorsicht zum einen wie auch eine übersteigerte "Angst" oder eine Übervorsicht zum anderen. Die Grenzen sind fliessend und halt auch individuell. Was für die einen Ängstlichkeit ist, ist für die anderen gesunde Vorsicht. -
Zitat
Was für die einen Ängstlichkeit ist, ist für die anderen gesunde Vorsicht.
Absolut richtig. Das sollte man immer berücksichtigen, bevor man ein Urteil fällt.
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Ich denke aber, dass ich beim dritten Unfall kein Glück mehr haben werde.
Du kannst kaum so 'rechnen', denn es ist jedesmal anders. Im Lotto zB sagst Du ja auch nicht 'ich habe 5 Mal nichts gewonnen, das nächste Mal ist es ein Gewinn', resp Du spielst weiter, auch wenn das 6. Mal kein Gewinn ist.
Jeder hat andere Präferenzen und Voraussetzungen und deshalb kannst nur Du für Dich alleine entscheiden, ob Du weiterfahren willst oder nicht. Diesen Entscheid an (viele) andere zu delegieren ist meines Erachtens nicht fair. -
Gesunder Respekt ist immer gut, aber wenn man "Angst" hat (wie hier z.B. vor einem weiteren Unfall, was bei so vielen Leuten auf der Strasse leider kaum ganz auszuschliessen ist), dann ist besser es mal für einen Moment bleiben zu lassen.
Mit angepasstem Material (bzw. Schutzkleidung und Sicherheits-Trainings wo man sich mal wieder an die Grenzen ranwagen kann und sieht wie weit weg die für "Normalos" eigentlich sind) müsste man das sicher hinbekommen wieder etwas lockerer aufs Mopped zu steigen - von da bis zu völlig entspannt ist aber noch ein weiter Weg. Hier sei die Frage erlaubt ob ein Rennstrecken-Motorrad wo man schon seitens Konzept her gezwungen ist flach auf dem Tank zu "liegen" und zügig zu fahren um die Handgelenke zu entlasten, das richtige Material ist - die Antwort kann nur der wissen der damit fährt (scheint es ja nicht auf übermässige Geschwindigkeit zurückzuführen sein, dass ein Abflug produziert wurde, somit auf den ersten Blick nicht wirklich ein Material-Problem). Wenn man das Teil nun mal im Keller stehen hat, liegt es nahe es auch zu verwenden, aber wenn der Puls auf 200 geht wenn man das Motorrad schon nur sieht, dann darf man sich fragen ob es anders, z.B. mit einem gemütlichen Touren-Motorrad nicht (auch) besser gehen würde.
Wenn ich mit so einer Rennsemmel nach einem nicht rekonstruierbaren Unfall wieder einsteigen müsste, dann würde ich das erst mal in Sicherheitstrainings machen und/oder erst mal paar Runden auf einer abgesperrten Rennstrecke drehen. So merkt man mal wieder wie so eine Maschine auf dem Asphalt klebt, wie die Bremsen zupacken können und wie man sich verhält, wenn man Not-Ausweichmanöver machen muss. Das gibt alles Vertrauen ins Material und in die eigenen Fähigkeiten, dann hat man Zeit um sich auf den Rest (den Verkehr) zu konzentrieren. Denn es bleibt halt wie es immer war: als Motorradfahrer hat man sehr wenig Schutz, man muss da immer für alle anderen auch noch (mit)denken und sich bei jeder Kreuzung, jeder Stoppstrasse, jedem Lichtsignal, jedem kein Vortritt-Schild und auch bei jeder Kurve überlegen ob sich die anderen wirklich an die Regeln halten - und je mehr Verkehr es hat, desto mehr Leute sind auch unterwegs welche "etwas gewöhnungsbedürftig" durch die Gegend fahren und so potenzielle Unfallgegner sind.
Anders gesagt: so lange Raider00 sich frägt ob er einen 3. Unfall überleben wird (und somit unbewusst einfach nur Angst hat wieder auf die Strasse zu gehen) , würd ICH es sein lassen aufs Mopped zu steigen. Das Ding lieber erst mal für den Winter einmotten (trifft sich ja eigentlich ganz gut, im Moment ist eh Käse auf den salztriefenden Strassen rumzufahren) und "auf bessere Zeiten" hoffen. Denn in ein paar Monaten, wenn der Frühling erwacht und das Wetter wieder zu schönen Touren einlädt, wird der Wunsch wieder zu fahren sicher aufkommen und da ist man froh, wenn man noch eine Maschine im Keller stehen hat.
Na denn - auf bessere Zeiten
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Wem es bestimmt ist zu ertrinken, der wird nicht gehängt.
Man kann glauben oder nicht glauben. Dass man sich beim Mopedfahren weh tun kann, kennt er nun aus Statistik und Schmerzen.
Die ganze Diskussion ist im Kontext einer Frage Nonsens.
Man kann etwas tun oder lassen.
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Raider00:
DIE ENTSCHEIDUNG kann dir kein Mensch abnehmen, die musst du ganz alleine für dich treffen. Und da helfen dir auch die vielen Antworten auf deine gestellte Frage leider nicht gross.Ob JA oder NEIN, triff deine Entscheidung nach reiflicher Überlegung und werde est mal wieder richtig gesund und strassentauglich oder frag dich mal:
Würde ich nach den 2 Unfällen noch fahren wollen, wenn ich mir erst wieder ein neues Motorrad kaufen müsste?
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Mich interessiert eure Meinung. Was würdet ihr in meinem Fall tun? Komplett damit aufhören oder nochmals einen Versuch wagen?
Die Frage ist eigentlich sinnlos.1. weil wir nicht in deiner Lage stecken und daher nicht sagen können, wie wir reagieren würden.
2. nicht jedeR würde in deiner Lage gleich reagieren/handeln.Gute Genesung.
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Raider00: ich an deiner Stelle würde nicht mehr fahren, bevor sich dein Knoten im Kopf (sprich Angst vor einem 3.Unfall) gelöst hat. Angst ist ein schlechter Begleiter.
Du hieltest es ja schon mal 7 Jahre ohne Motorrad aus, obwohl du von einer grossen Leidenschaft schreibst. Deine R1 frisst ja kein Heu, lass sie einfach mal stehen.
Irgendwann wirst du selber merken ob du ein anderes passendes Hobby findest, mit der r1 weiterfahren möchtest oder allenfalls ein anderes passendes Motorrad suchst, um das Vertrauen wieder aufzubauen.Wünsche gute Genesung, mache dir nicht zu viele Gedanken und sei offen für Neues.
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Hallo Raider00
Ich hatte in den letzten 15 Jahren 3 erwähnenswerte Unfälle:
- 2002 wurde ich mit meiner BMW R1150GS frühmorgens bei Dunkelheit in einem Kreisel abgeschossen; der Unfallverursacher fuhr einfach weiter.
- 2011 wurde ich mit meiner BMW R1200GS Adventure von einem anderen Motorradfahrer ins Kiesbett abgedrängt. Resultat: verschiedene Knochenbrüche.
- 2013 bin ich ebenfalls mit meiner BMW R1200GS Adventure im Stand umgefallen. Resultat: Oberschenkelhals gebrochen, künstliches Hüftgelenk.Insbesondere nach dem Unfall 2013 habe ich während meines Spitalaufenthaltes daran gedacht, mit dem Töfffahren aufzuhören, diesen Gedanken aber danach bald wieder aufgegeben - schliesslich ist in meiner "Laufbahn" bisher ausser den geschilderten Vorfällen nichts ernsthaftes passiert (touch wood), und ich bin halt schon ein recht angefressener Motorradfahrer.
Eine Konsequenz hatte mein letzter Unfall allerdings schon: Ich habe mir ein leichteres und nicht so hohes Motorrad gekauft, eine BMW F700GS (Hubraum 800 ccm, 75 PS). Für "alte Männer" - ich bin bald 73 Jahre alt - finde ich diesen Töff sehr gut geeignet. Ich habe seither auch schon einiges mit der F700GS unternommen, dieses Jahr bin ich mit Freunden fast 5'000 km in Alaska unterwegs gewesen (mit einer gemieteten F700GS, siehe Avatar). Die BMW F700GS hat sich dort auf Strassen mit sehr unterschiedlichem Zustand (Asphaltstrassen, oft mit groben Frostaufbrüchen übersäht, Schotterstrassen und schmierige Naturstrassen) bestens bewährt.
Der langen Rede kurzer Sinn: Nach einem Unfall überlegt man natürlich, ob man es weiter riskieren will. Ich habe das Töfffahren nicht aufgegeben und es bisher nicht bereut - und ich hoffe, dass es dabei bleibt! Aber die Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Wenn du dich auf deinem Töff künftig unsicher fühlst: Umgehend aufhören!
Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Entscheidungsfindung
Haru -
Da Motorradfahren eine sehr grosse Leidenschaft von mir ist und ich mich sehr ungern davon trennen möchte, weiss ich nicht wie es weitergehen sollte. Ich denke aber, dass ich beim dritten Unfall kein Glück mehr haben werde.
Mich interessiert eure Meinung. Was würdet ihr in meinem Fall tun? Komplett damit aufhören oder nochmals einen Versuch wagen?Ob dir ein drittes Mal ein Unfall passiert, hat mit den zwei vorangehenden Unfällen nichts zu tun. Nach jedem Unfall, nach jeder schweren Krankheit wird der Zähler neu auf Null gestellt und die Chance, dass es wieder passiert ist gleich gross, wie wenn noch nie was passiert ist. Kann ich aus eigener (und aus meinem Umfeld) Erfahrung sagen.
Zwei Dinge kannst du machen:
-abklären, ob es was medizinisches ist (Gefahr von Blackouts)
-Dich auf einer abgesperrten Strecke/Gelände wieder ans Motorrad gewöhnen. -
Das kommt doch ganz einfach nur auf dich an. Wenn du es willst und ohne es nicht glücklich bist, dann tu es. Jeder zweifelt nach einem Unfall an sich, aber ich habe auch keinen Bock den Rest meines Lebens ohne meine grösstes und schönstes Hobby zu verbringen.
Ein Leben ohne meine Motorrad und die ganzen Emotionen die damit verbunden sind, kann ich mir schlichtweg nicht vorstellen, daher gibt es für mich da auch nichts zu entscheiden. Andere Personen sehen das aber vielleicht auch anderst / haben mehr Verantwortung anderen Personen gegenüber und entscheiden sich dann auch anderst.
Somit liegt es an dir, ob du nen dritten Unfall haben wirst oder nicht und wie dieser dann ausgehen würde, das steht in den Sternen. Solang du aber nicht fährst wie ein geistig behinderter befindet sich dein Risiko im selben Rahmen wie das Risiko aller anderen hier drinn.
PS: Man kann sich ja auch überlegen die R1 auf Rennstrecke umzubauen und dann nur noch auf der Rennstrecke zu fahren.
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